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Gruithuisen, Franz von Paula: Entdeckung vieler deutlichen Spuren der Mondbewohner, besonders eines collossalen Kunstgebäudes derselben. [Nürnberg], 1824.

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bestand*) solcher Wesen möglich ist, und wenn man nach dem letzten Viertel und kurz vorher viel beobachtet hat, wann dort die Vegetation und das Leben am regsten sind.

Darum ist die Sache, die hier verhandelt wird, nicht für den Verstand, der nur mit alltäglichen Begriffen zu arbeiten pflegt, der schon ein Männlein und ein Weiblein aus dem Monde sehen will, sobald man von den Spuren lebender und verständiger Wesen auf seiner Oberfläche zu reden anfängt.

Da jedoch nicht Jeder auf diesem fernen Himmelskörper wie in seinem Geburtsorte bekannt seyn kann, so würde ich keine kleine Schuld auf mich laden, wenn ich nicht vorerst durch fremde und

*) Ich verweise auch hier wieder auf die eben citierten Verhandlungen, und nehme mir die Freiheit, dabei zu bemerken, daß, obgleich man die Entstehung der organischen Wesen auf einem Weltkörper, wo die größte Hitze mit der Gefrierkälte des Quecksilbers wechselt, vorläufig sehr schwer begreift, dennoch gewisse Hoffnungen hervorschimmern, dieses dereinst wohl begreifen zu können, wenn wir uns nur zu dem Gedanken der Möglichkeit entschließen werden, daß die Kometen nicht bloß anfangende Planeten, sondern auch die Mutterorte sind, worauf am Besten die Organisation zu allen jenen Anlagen kommt, die sich erst weiter zu entwickeln pflegen, sobald der Komet sich mit einem Planeten oder Monde vereint hat, davon unser Mond ein so gar lebendiger Zeuge ist. Denn in Ansehung eines nicht grellen, aber fortwährenden Tages und eines ununterbrochenen Zustandes zwischen Frühling und Sommer, können wir nur vorzugsweise die größeren Kometen mit ihren Millionen von meilenhohen sanft brennenden Atmosphären im Auge haben, und dabei nur allein die unbegreiflichen Spuren tropischer Organisation am Nordpol der Erde u. s. w. von diesen Fremdlingen ableiten, die sich mit der Erde ehemals vereinten.

bestand*) solcher Wesen möglich ist, und wenn man nach dem letzten Viertel und kurz vorher viel beobachtet hat, wann dort die Vegetation und das Leben am regsten sind.

Darum ist die Sache, die hier verhandelt wird, nicht für den Verstand, der nur mit alltäglichen Begriffen zu arbeiten pflegt, der schon ein Männlein und ein Weiblein aus dem Monde sehen will, sobald man von den Spuren lebender und verständiger Wesen auf seiner Oberfläche zu reden anfängt.

Da jedoch nicht Jeder auf diesem fernen Himmelskörper wie in seinem Geburtsorte bekannt seyn kann, so würde ich keine kleine Schuld auf mich laden, wenn ich nicht vorerst durch fremde und

*) Ich verweise auch hier wieder auf die eben citierten Verhandlungen, und nehme mir die Freiheit, dabei zu bemerken, daß, obgleich man die Entstehung der organischen Wesen auf einem Weltkörper, wo die größte Hitze mit der Gefrierkälte des Quecksilbers wechselt, vorläufig sehr schwer begreift, dennoch gewisse Hoffnungen hervorschimmern, dieses dereinst wohl begreifen zu können, wenn wir uns nur zu dem Gedanken der Möglichkeit entschließen werden, daß die Kometen nicht bloß anfangende Planeten, sondern auch die Mutterorte sind, worauf am Besten die Organisation zu allen jenen Anlagen kommt, die sich erst weiter zu entwickeln pflegen, sobald der Komet sich mit einem Planeten oder Monde vereint hat, davon unser Mond ein so gar lebendiger Zeuge ist. Denn in Ansehung eines nicht grellen, aber fortwährenden Tages und eines ununterbrochenen Zustandes zwischen Frühling und Sommer, können wir nur vorzugsweise die größeren Kometen mit ihren Millionen von meilenhohen sanft brennenden Atmosphären im Auge haben, und dabei nur allein die unbegreiflichen Spuren tropischer Organisation am Nordpol der Erde u. s. w. von diesen Fremdlingen ableiten, die sich mit der Erde ehemals vereinten.
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[4/0015] bestand *) solcher Wesen möglich ist, und wenn man nach dem letzten Viertel und kurz vorher viel beobachtet hat, wann dort die Vegetation und das Leben am regsten sind. Darum ist die Sache, die hier verhandelt wird, nicht für den Verstand, der nur mit alltäglichen Begriffen zu arbeiten pflegt, der schon ein Männlein und ein Weiblein aus dem Monde sehen will, sobald man von den Spuren lebender und verständiger Wesen auf seiner Oberfläche zu reden anfängt. Da jedoch nicht Jeder auf diesem fernen Himmelskörper wie in seinem Geburtsorte bekannt seyn kann, so würde ich keine kleine Schuld auf mich laden, wenn ich nicht vorerst durch fremde und *) Ich verweise auch hier wieder auf die eben citierten Verhandlungen, und nehme mir die Freiheit, dabei zu bemerken, daß, obgleich man die Entstehung der organischen Wesen auf einem Weltkörper, wo die größte Hitze mit der Gefrierkälte des Quecksilbers wechselt, vorläufig sehr schwer begreift, dennoch gewisse Hoffnungen hervorschimmern, dieses dereinst wohl begreifen zu können, wenn wir uns nur zu dem Gedanken der Möglichkeit entschließen werden, daß die Kometen nicht bloß anfangende Planeten, sondern auch die Mutterorte sind, worauf am Besten die Organisation zu allen jenen Anlagen kommt, die sich erst weiter zu entwickeln pflegen, sobald der Komet sich mit einem Planeten oder Monde vereint hat, davon unser Mond ein so gar lebendiger Zeuge ist. Denn in Ansehung eines nicht grellen, aber fortwährenden Tages und eines ununterbrochenen Zustandes zwischen Frühling und Sommer, können wir nur vorzugsweise die größeren Kometen mit ihren Millionen von meilenhohen sanft brennenden Atmosphären im Auge haben, und dabei nur allein die unbegreiflichen Spuren tropischer Organisation am Nordpol der Erde u. s. w. von diesen Fremdlingen ableiten, die sich mit der Erde ehemals vereinten.

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Zitationshilfe: Gruithuisen, Franz von Paula: Entdeckung vieler deutlichen Spuren der Mondbewohner, besonders eines collossalen Kunstgebäudes derselben. [Nürnberg], 1824, S. 4. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gruithuisen_mondbewohner_1824/15>, abgerufen am 27.04.2024.