Gruithuisen, Franz von Paula: Entdeckung vieler deutlichen Spuren der Mondbewohner, besonders eines collossalen Kunstgebäudes derselben. [Nürnberg], 1824.So scheinen also diese beiden Sinus unter der Herrschaft der Bewohner des großen Kunstbaues im Schröter zu stehen. -- Mag man auch immerhin diese Muthmaßung verwerfen, so bleibt doch die Erscheinung dieser Straße, welche in ein erweitertes Loch führt, unerklärlich, wenn nicht Kunst und Willkühr mitgewirkt haben sollten. Und wozu nun ein so langer Weg, um in ein Loch unter den Boden zu kommen? Werden hier Wallfahrten her gemacht, oder wird da Bergbau getrieben, oder führt jener Berg unter dem Boden weiter fort? Haben die Mondbewohner auch Straßen unter dem Boden? -- Die Umstände erzeugen bei ihnen allerdings ein Bedürfniß der Wanderung bei Nachtzeit. Allein, wie wollen wir einer solchen Sache gewisser werden? So viel ist indessen evident, daß diese beiden Gebilde (nämlich das hier und jenes am Thebit) einander sehr ähnlich sind, und daß der sonderbarste Zufall von der Welt sich nicht so leicht hätte verdoppeln können, wenn hier nicht Kunst mit im Spiele wäre. Wie weit es nun auch hieher gehört, wenn an der Decoration manches Circellums in der Nähe des Aequators etwas geändert wird, ist schwer zu bestimmen, nämlich ob es durch Willkühr, oder durch eine Art von Vegetation, oder auf eine andere Weise geschieht; allein, bemerken muß ich doch: obgleich die meisten hellen Circellen des Mondes durch alle Wechselzeiten hell bleiben, so giebt es dagegen auch einzelne, die in dem Verhältniß sich verdunkeln, als ihre Abendzeit zum Sonnenuntergang über sie heran- So scheinen also diese beiden Sinus unter der Herrschaft der Bewohner des großen Kunstbaues im Schröter zu stehen. — Mag man auch immerhin diese Muthmaßung verwerfen, so bleibt doch die Erscheinung dieser Straße, welche in ein erweitertes Loch führt, unerklärlich, wenn nicht Kunst und Willkühr mitgewirkt haben sollten. Und wozu nun ein so langer Weg, um in ein Loch unter den Boden zu kommen? Werden hier Wallfahrten her gemacht, oder wird da Bergbau getrieben, oder führt jener Berg unter dem Boden weiter fort? Haben die Mondbewohner auch Straßen unter dem Boden? — Die Umstände erzeugen bei ihnen allerdings ein Bedürfniß der Wanderung bei Nachtzeit. Allein, wie wollen wir einer solchen Sache gewisser werden? So viel ist indessen evident, daß diese beiden Gebilde (nämlich das hier und jenes am Thebit) einander sehr ähnlich sind, und daß der sonderbarste Zufall von der Welt sich nicht so leicht hätte verdoppeln können, wenn hier nicht Kunst mit im Spiele wäre. Wie weit es nun auch hieher gehört, wenn an der Decoration manches Circellums in der Nähe des Aequators etwas geändert wird, ist schwer zu bestimmen, nämlich ob es durch Willkühr, oder durch eine Art von Vegetation, oder auf eine andere Weise geschieht; allein, bemerken muß ich doch: obgleich die meisten hellen Circellen des Mondes durch alle Wechselzeiten hell bleiben, so giebt es dagegen auch einzelne, die in dem Verhältniß sich verdunkeln, als ihre Abendzeit zum Sonnenuntergang über sie heran- <TEI> <text> <body> <div> <div n="3"> <div n="4"> <div> <div> <div> <p><pb facs="#f0106" n="99"/> So scheinen also diese beiden Sinus unter der Herrschaft der Bewohner des großen Kunstbaues im Schröter zu stehen. — Mag man auch immerhin diese Muthmaßung verwerfen, so bleibt doch die Erscheinung dieser Straße, welche in ein erweitertes Loch führt, unerklärlich, wenn nicht Kunst und Willkühr mitgewirkt haben sollten. Und wozu nun ein so langer Weg, um in ein Loch unter den Boden zu kommen? Werden hier Wallfahrten her gemacht, oder wird da Bergbau getrieben, oder führt jener Berg unter dem Boden weiter fort? Haben die Mondbewohner auch Straßen unter dem Boden? — Die Umstände erzeugen bei ihnen allerdings ein Bedürfniß der Wanderung bei Nachtzeit. Allein, wie wollen wir einer solchen Sache gewisser werden? So viel ist indessen evident, daß diese beiden Gebilde (nämlich das hier und jenes am Thebit) einander sehr ähnlich sind, und daß der sonderbarste Zufall von der Welt sich nicht so leicht hätte verdoppeln können, wenn hier nicht Kunst mit im Spiele wäre.</p><lb/> <p>Wie weit es nun auch hieher gehört, wenn an der Decoration manches Circellums in der Nähe des Aequators etwas geändert wird, ist schwer zu bestimmen, nämlich <hi rendition="#g">ob es durch Willkühr, oder durch eine Art von Vegetation, oder auf eine andere Weise geschieht;</hi> allein, bemerken muß ich doch: obgleich die meisten hellen Circellen des Mondes durch alle Wechselzeiten hell bleiben, so giebt es dagegen auch einzelne, die in dem Verhältniß sich verdunkeln, als ihre Abendzeit zum Sonnenuntergang über sie heran-<lb/></p> </div> </div> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [99/0106]
So scheinen also diese beiden Sinus unter der Herrschaft der Bewohner des großen Kunstbaues im Schröter zu stehen. — Mag man auch immerhin diese Muthmaßung verwerfen, so bleibt doch die Erscheinung dieser Straße, welche in ein erweitertes Loch führt, unerklärlich, wenn nicht Kunst und Willkühr mitgewirkt haben sollten. Und wozu nun ein so langer Weg, um in ein Loch unter den Boden zu kommen? Werden hier Wallfahrten her gemacht, oder wird da Bergbau getrieben, oder führt jener Berg unter dem Boden weiter fort? Haben die Mondbewohner auch Straßen unter dem Boden? — Die Umstände erzeugen bei ihnen allerdings ein Bedürfniß der Wanderung bei Nachtzeit. Allein, wie wollen wir einer solchen Sache gewisser werden? So viel ist indessen evident, daß diese beiden Gebilde (nämlich das hier und jenes am Thebit) einander sehr ähnlich sind, und daß der sonderbarste Zufall von der Welt sich nicht so leicht hätte verdoppeln können, wenn hier nicht Kunst mit im Spiele wäre.
Wie weit es nun auch hieher gehört, wenn an der Decoration manches Circellums in der Nähe des Aequators etwas geändert wird, ist schwer zu bestimmen, nämlich ob es durch Willkühr, oder durch eine Art von Vegetation, oder auf eine andere Weise geschieht; allein, bemerken muß ich doch: obgleich die meisten hellen Circellen des Mondes durch alle Wechselzeiten hell bleiben, so giebt es dagegen auch einzelne, die in dem Verhältniß sich verdunkeln, als ihre Abendzeit zum Sonnenuntergang über sie heran-
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