Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Gruber, Johann Sebastian: Examen Fortificatorium oder Gründlicher Unterricht von der Theoria und Praxi Der heutigen Kriegs-Bau-Kunst. Leipzig, 1703.

Bild:
<< vorherige Seite

Das IX. Cap.
derer Gestalt würde die Pulver-Cammer/ welche
am ersten Feuer fassete/ die andere dämpffen/ und
ihre Würckung zum öfftern verhindern/ welches
denn generaliter bey allen dergleichen minen in
acht zu nehmen ist.

(18.) Frage.
Wie soll man freystehende Stadt-
oder andere Mauren/ ingleichen Erd-
leere Ronde/ Thürne und Pfeiler un-
terminiren und sprengen?

Wenn man freystehende Stadt oder andere
Mauren mit minen sprengen und niederwerffen
will/ muß man die Pulver-Cammer 5. S. hoch/
und auch so viel breit machen/ auch solche gerade
unter die Grund-Feste der Mauern führen/ wie
die minen-Cammern unter das unterste Theil
der Pallisaden sollen geführet werden. Was nun
die Zurichtung und Ladung dergleichen minen-
Cammer anreichet/ muß man solche oben gegen
dem Mittel-Punct der Grund-Feste zuspitzen mit
4. seitigen Schuh-dicken Balcken neben einander
geleget/ ieden 6. S. lang/ dergestalt/ daß sie auf
beyden Seiten der Cammer unten in den Win-
ckeln des Bodens anstehen/ und ungefehr einen
kleinen halben S. weit in die Grund-Feste einge-
spreitzet sind: Die zwey obere Triangul-Spatia ü-
ber den Balcken füllet man mit Erden/ Stein und
Holtze aus/ damit die Balcken bey Entzündung
der mine nicht können nachgeben; Den leeren

grossen

Das IX. Cap.
derer Geſtalt wuͤrde die Pulver-Cammer/ welche
am erſten Feuer faſſete/ die andere daͤmpffen/ und
ihre Wuͤrckung zum oͤfftern verhindern/ welches
denn generaliter bey allen dergleichen minen in
acht zu nehmen iſt.

(18.) Frage.
Wie ſoll man freyſtehende Stadt-
oder andere Mauren/ ingleichen Erd-
leere Ronde/ Thuͤrne und Pfeiler un-
terminiren und ſprengen?

Wenn man freyſtehende Stadt oder andere
Mauren mit minen ſprengen und niederwerffen
will/ muß man die Pulver-Cammer 5. S. hoch/
und auch ſo viel breit machen/ auch ſolche gerade
unter die Grund-Feſte der Mauern fuͤhren/ wie
die minen-Cammern unter das unterſte Theil
der Palliſaden ſollen gefuͤhret werden. Was nun
die Zurichtung und Ladung dergleichen minen-
Cammer anreichet/ muß man ſolche oben gegen
dem Mittel-Punct der Grund-Feſte zuſpitzen mit
4. ſeitigen Schuh-dicken Balcken neben einander
geleget/ ieden 6. S. lang/ dergeſtalt/ daß ſie auf
beyden Seiten der Cammer unten in den Win-
ckeln des Bodens anſtehen/ und ungefehr einen
kleinen halben S. weit in die Grund-Feſte einge-
ſpreitzet ſind: Die zwey obere Triangul-Spatia uͤ-
ber den Balcken fuͤllet man mit Erden/ Stein und
Holtze aus/ damit die Balcken bey Entzuͤndung
der mine nicht koͤnnen nachgeben; Den leeren

groſſen
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0680" n="642[644]"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Das <hi rendition="#aq">IX.</hi> Cap.</hi></fw><lb/>
derer Ge&#x017F;talt wu&#x0364;rde die Pulver-Cammer/ welche<lb/>
am er&#x017F;ten Feuer fa&#x017F;&#x017F;ete/ die andere da&#x0364;mpffen/ und<lb/>
ihre Wu&#x0364;rckung zum o&#x0364;fftern verhindern/ welches<lb/>
denn <hi rendition="#aq">generaliter</hi> bey allen dergleichen <hi rendition="#aq"><hi rendition="#k">m</hi>inen</hi> in<lb/>
acht zu nehmen i&#x017F;t.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>(18.) <hi rendition="#fr">Frage.</hi><lb/><hi rendition="#b">Wie &#x017F;oll man frey&#x017F;tehende Stadt-<lb/>
oder andere Mauren/ ingleichen Erd-<lb/>
leere Ronde/ Thu&#x0364;rne und Pfeiler un-<lb/>
ter<hi rendition="#aq">mini</hi>ren und &#x017F;prengen?</hi></head><lb/>
            <p>Wenn man frey&#x017F;tehende Stadt oder andere<lb/>
Mauren mit <hi rendition="#aq"><hi rendition="#k">m</hi>inen</hi> &#x017F;prengen und niederwerffen<lb/>
will/ muß man die Pulver-Cammer 5. S. hoch/<lb/>
und auch &#x017F;o viel breit machen/ auch &#x017F;olche gerade<lb/>
unter die Grund-Fe&#x017F;te der Mauern fu&#x0364;hren/ wie<lb/>
die <hi rendition="#aq"><hi rendition="#k">m</hi>inen</hi>-Cammern unter das unter&#x017F;te Theil<lb/>
der Palli&#x017F;aden &#x017F;ollen gefu&#x0364;hret werden. Was nun<lb/>
die Zurichtung und Ladung dergleichen <hi rendition="#aq"><hi rendition="#k">m</hi>inen</hi>-<lb/>
Cammer anreichet/ muß man &#x017F;olche oben gegen<lb/>
dem Mittel-Punct der Grund-Fe&#x017F;te zu&#x017F;pitzen mit<lb/>
4. &#x017F;eitigen Schuh-dicken Balcken neben einander<lb/>
geleget/ ieden 6. S. lang/ derge&#x017F;talt/ daß &#x017F;ie auf<lb/>
beyden Seiten der Cammer unten in den Win-<lb/>
ckeln des Bodens an&#x017F;tehen/ und ungefehr einen<lb/>
kleinen halben S. weit in die Grund-Fe&#x017F;te einge-<lb/>
&#x017F;preitzet &#x017F;ind: Die zwey obere <hi rendition="#aq">Triangul-Spatia</hi> u&#x0364;-<lb/>
ber den Balcken fu&#x0364;llet man mit Erden/ Stein und<lb/>
Holtze aus/ damit die Balcken bey Entzu&#x0364;ndung<lb/>
der <hi rendition="#aq"><hi rendition="#k">m</hi>ine</hi> nicht ko&#x0364;nnen nachgeben; Den leeren<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">gro&#x017F;&#x017F;en</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[642[644]/0680] Das IX. Cap. derer Geſtalt wuͤrde die Pulver-Cammer/ welche am erſten Feuer faſſete/ die andere daͤmpffen/ und ihre Wuͤrckung zum oͤfftern verhindern/ welches denn generaliter bey allen dergleichen minen in acht zu nehmen iſt. (18.) Frage. Wie ſoll man freyſtehende Stadt- oder andere Mauren/ ingleichen Erd- leere Ronde/ Thuͤrne und Pfeiler un- terminiren und ſprengen? Wenn man freyſtehende Stadt oder andere Mauren mit minen ſprengen und niederwerffen will/ muß man die Pulver-Cammer 5. S. hoch/ und auch ſo viel breit machen/ auch ſolche gerade unter die Grund-Feſte der Mauern fuͤhren/ wie die minen-Cammern unter das unterſte Theil der Palliſaden ſollen gefuͤhret werden. Was nun die Zurichtung und Ladung dergleichen minen- Cammer anreichet/ muß man ſolche oben gegen dem Mittel-Punct der Grund-Feſte zuſpitzen mit 4. ſeitigen Schuh-dicken Balcken neben einander geleget/ ieden 6. S. lang/ dergeſtalt/ daß ſie auf beyden Seiten der Cammer unten in den Win- ckeln des Bodens anſtehen/ und ungefehr einen kleinen halben S. weit in die Grund-Feſte einge- ſpreitzet ſind: Die zwey obere Triangul-Spatia uͤ- ber den Balcken fuͤllet man mit Erden/ Stein und Holtze aus/ damit die Balcken bey Entzuͤndung der mine nicht koͤnnen nachgeben; Den leeren groſſen

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/gruber_examen_1703
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/gruber_examen_1703/680
Zitationshilfe: Gruber, Johann Sebastian: Examen Fortificatorium oder Gründlicher Unterricht von der Theoria und Praxi Der heutigen Kriegs-Bau-Kunst. Leipzig, 1703, S. 642[644]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gruber_examen_1703/680>, abgerufen am 22.11.2024.