Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Gruber, Johann Sebastian: Examen Fortificatorium oder Gründlicher Unterricht von der Theoria und Praxi Der heutigen Kriegs-Bau-Kunst. Leipzig, 1703.

Bild:
<< vorherige Seite
nächste Seite >>

Von dem Volcke und groben Geschütz.
tung der Fesiung in Zeit der Noth hergegeben/
und fürgeschossen hat.

(8.) Frage.
Mit was/ und vielerley Sorten
Schantz-Zeug soll eine Festung
versehen seyn?

Es ist im vorigen schon gemeldet worden/ wie
alle Magazinen mit guten und zulänglichten Vor-
rath in einer Festung sollen versehen und angefül-
let seyn/ desgleichen dann auch von Holtz und Zim-
mer-Höfen zuverstehen/ darinnen es am Brenn-
Bau- und andern Holtze zu Pfosten/ Bohlen/ und
Bretern/ so man zu Unterbauung der Gallerien
und anderer Wercke vonnöthen hat/ keinen Man-
gel haben muß. So muß man auch in einer Fe-
stung einen grossen Vorrath haben an allerhand
Schantz-Zeug/ als da sind Hauen/ Schauffeln/
Pickel-Brech-Eisen/ Aexte/ Beile/ Sägen/
Hämmer/ Schlegel/ Schieb-Karren/ Rade-
bergen/ Körbe und Säcke zum einfassen und Tra-
gen der Erde/ und was nur einigermassen zur Ar-
beit und Beschützung einer Festung kan nützlich
seyn; und obwohl nur die Helffte einer Garnison
zum höchsten zur Arbeit emploiret wird/ und da-
hero man etwan von ieder Sorte so viel rechnen
wolte/ als die halbe Garnison an Manschafft auß-
truge; so muß man doch bedencken/ daß viel
Schantz-Zeug bey der Arbeit zerbricht und rui-

niret
L l 4

Von dem Volcke und groben Geſchuͤtz.
tung der Feſiung in Zeit der Noth hergegeben/
und fuͤrgeſchoſſen hat.

(8.) Frage.
Mit was/ und vielerley Sorten
Schantz-Zeug ſoll eine Feſtung
verſehen ſeyn?

Es iſt im vorigen ſchon gemeldet worden/ wie
alle Magazinen mit guten und zulaͤnglichten Vor-
rath in einer Feſtung ſollen verſehen und angefuͤl-
let ſeyn/ desgleichen dann auch von Holtz und Zim-
mer-Hoͤfen zuverſtehen/ darinnen es am Brenn-
Bau- und andern Holtze zu Pfoſten/ Bohlen/ und
Bretern/ ſo man zu Unterbauung der Gallerien
und anderer Wercke vonnoͤthen hat/ keinen Man-
gel haben muß. So muß man auch in einer Fe-
ſtung einen groſſen Vorrath haben an allerhand
Schantz-Zeug/ als da ſind Hauen/ Schauffeln/
Pickel-Brech-Eiſen/ Aexte/ Beile/ Saͤgen/
Haͤmmer/ Schlegel/ Schieb-Karren/ Rade-
bergen/ Koͤrbe und Saͤcke zum einfaſſen und Tra-
gen der Erde/ und was nur einigermaſſen zur Ar-
beit und Beſchuͤtzung einer Feſtung kan nuͤtzlich
ſeyn; und obwohl nur die Helffte einer Garniſon
zum hoͤchſten zur Arbeit emploiret wird/ und da-
hero man etwan von ieder Sorte ſo viel rechnen
wolte/ als die halbe Garniſon an Manſchafft auß-
truge; ſo muß man doch bedencken/ daß viel
Schantz-Zeug bey der Arbeit zerbricht und rui-

niret
L l 4
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0571" n="533[535]"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Von dem Volcke und groben Ge&#x017F;chu&#x0364;tz.</hi></fw><lb/>
tung der Fe&#x017F;iung in Zeit der Noth hergegeben/<lb/>
und fu&#x0364;rge&#x017F;cho&#x017F;&#x017F;en hat.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>(8.) F<hi rendition="#fr">rage.</hi><lb/><hi rendition="#b">Mit was/ und vielerley <hi rendition="#aq">Sorten</hi><lb/>
Schantz-Zeug &#x017F;oll eine Fe&#x017F;tung<lb/>
ver&#x017F;ehen &#x017F;eyn?</hi></head><lb/>
            <p>Es i&#x017F;t im vorigen &#x017F;chon gemeldet worden/ wie<lb/>
alle <hi rendition="#aq">Magazi</hi>nen mit guten und zula&#x0364;nglichten Vor-<lb/>
rath in einer Fe&#x017F;tung &#x017F;ollen ver&#x017F;ehen und angefu&#x0364;l-<lb/>
let &#x017F;eyn/ desgleichen dann auch von Holtz und Zim-<lb/>
mer-Ho&#x0364;fen zuver&#x017F;tehen/ darinnen es am Brenn-<lb/>
Bau- und andern Holtze zu Pfo&#x017F;ten/ Bohlen/ und<lb/>
Bretern/ &#x017F;o man zu Unterbauung der <hi rendition="#aq">Galleri</hi>en<lb/>
und anderer Wercke vonno&#x0364;then hat/ keinen Man-<lb/>
gel haben muß. So muß man auch in einer Fe-<lb/>
&#x017F;tung einen gro&#x017F;&#x017F;en Vorrath haben an allerhand<lb/>
Schantz-Zeug/ als da &#x017F;ind Hauen/ Schauffeln/<lb/>
Pickel-Brech-Ei&#x017F;en/ Aexte/ Beile/ Sa&#x0364;gen/<lb/>
Ha&#x0364;mmer/ Schlegel/ Schieb-Karren/ Rade-<lb/>
bergen/ Ko&#x0364;rbe und Sa&#x0364;cke zum einfa&#x017F;&#x017F;en und Tra-<lb/>
gen der Erde/ und was nur einigerma&#x017F;&#x017F;en zur Ar-<lb/>
beit und Be&#x017F;chu&#x0364;tzung einer Fe&#x017F;tung kan nu&#x0364;tzlich<lb/>
&#x017F;eyn; und obwohl nur die Helffte einer <hi rendition="#aq">Garni&#x017F;on</hi><lb/>
zum ho&#x0364;ch&#x017F;ten zur Arbeit <hi rendition="#aq">emploiret</hi> wird/ und da-<lb/>
hero man etwan von ieder <hi rendition="#aq">Sorte</hi> &#x017F;o viel rechnen<lb/>
wolte/ als die halbe <hi rendition="#aq">Garni&#x017F;on</hi> an Man&#x017F;chafft auß-<lb/>
truge; &#x017F;o muß man doch bedencken/ daß viel<lb/>
Schantz-Zeug bey der Arbeit zerbricht und <hi rendition="#aq">rui-</hi><lb/>
<fw place="bottom" type="sig">L l 4</fw><fw place="bottom" type="catch"><hi rendition="#aq">ni</hi>ret</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[533[535]/0571] Von dem Volcke und groben Geſchuͤtz. tung der Feſiung in Zeit der Noth hergegeben/ und fuͤrgeſchoſſen hat. (8.) Frage. Mit was/ und vielerley Sorten Schantz-Zeug ſoll eine Feſtung verſehen ſeyn? Es iſt im vorigen ſchon gemeldet worden/ wie alle Magazinen mit guten und zulaͤnglichten Vor- rath in einer Feſtung ſollen verſehen und angefuͤl- let ſeyn/ desgleichen dann auch von Holtz und Zim- mer-Hoͤfen zuverſtehen/ darinnen es am Brenn- Bau- und andern Holtze zu Pfoſten/ Bohlen/ und Bretern/ ſo man zu Unterbauung der Gallerien und anderer Wercke vonnoͤthen hat/ keinen Man- gel haben muß. So muß man auch in einer Fe- ſtung einen groſſen Vorrath haben an allerhand Schantz-Zeug/ als da ſind Hauen/ Schauffeln/ Pickel-Brech-Eiſen/ Aexte/ Beile/ Saͤgen/ Haͤmmer/ Schlegel/ Schieb-Karren/ Rade- bergen/ Koͤrbe und Saͤcke zum einfaſſen und Tra- gen der Erde/ und was nur einigermaſſen zur Ar- beit und Beſchuͤtzung einer Feſtung kan nuͤtzlich ſeyn; und obwohl nur die Helffte einer Garniſon zum hoͤchſten zur Arbeit emploiret wird/ und da- hero man etwan von ieder Sorte ſo viel rechnen wolte/ als die halbe Garniſon an Manſchafft auß- truge; ſo muß man doch bedencken/ daß viel Schantz-Zeug bey der Arbeit zerbricht und rui- niret L l 4

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/gruber_examen_1703
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/gruber_examen_1703/571
Zitationshilfe: Gruber, Johann Sebastian: Examen Fortificatorium oder Gründlicher Unterricht von der Theoria und Praxi Der heutigen Kriegs-Bau-Kunst. Leipzig, 1703, S. 533[535]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gruber_examen_1703/571>, abgerufen am 23.11.2024.