Gruber, Johann Sebastian: Examen Fortificatorium oder Gründlicher Unterricht von der Theoria und Praxi Der heutigen Kriegs-Bau-Kunst. Leipzig, 1703.Das VII. Cap. und Toll-Häußer/ und was von solchen Gebäudennoch mehr seyn kan/ wovon denn die Civil Bau- Kunst zu handeln pfleget/ wie und wohin die Com- mun und privat Häußer in einer wohl regulirten Stadt sollen angeleget werden. Was die Zieh und andere offene Brunnen belanget/ umb nicht alleine zu dem täglichen Gebrauch frisch und rein Wasser zu haben/ sondernauch bey entstandener Feuers-Brunst sich dessen sufficient können zu bedienen/ soll man deren an die Ecken der Gassen/ nicht aber auf die Mitte derselben/ und anderer Plätze also anlegen/ das sie der Passage an keinen Orte hinderlich seyn mögen. Die Zieh Brunnen soll man billig mit einem Geländer einfasten und oben bedecken/ damit solche nicht alleine rein blei- ben/ sondern auch Niemand mit einstürtzen in die- selben einigen Schaden nehmen möge; auch sollen sie also mit zieh Eimern oder Blump-Werck ver- sehen seyn/ das man daß Wasser ohne sonderliche grosse Mühe leicht heraus bringen könne. Die andern grossen und weiten Brunnen können oben wohl offen bleiben/ müssen aber mit starckem Holtz/ oder besser mit Qvater-Steinen also eingefasset und erhöhet werden/ damit sie be- ständig seyn/ und Niemand leicht einen Schaden dabey nehmen möge; Die Röhren zu dergleichen Brunnen werden gemelniglich von außen in die Stadt geführet/ da entweder eine gewisse Qvelle/ Bach oder Fluß ist/ welcher entweder von Natur seinen Fall hat/ oder durch Kunst der Zug und durck Wercke
Das VII. Cap. und Toll-Haͤußer/ uñ was von ſolchen Gebaͤudennoch mehr ſeyn kan/ wovon denn die Civil Bau- Kunſt zu handeln pfleget/ wie und wohin die Com- mun und privat Haͤußer in einer wohl regulirten Stadt ſollen angeleget werden. Was die Zieh und andere offene Brunnen belanget/ umb nicht alleine zu dem taͤglichen Gebrauch friſch und rein Waſſer zu haben/ ſondernauch bey entſtandener Feuers-Brunſt ſich deſſen ſufficient koͤnnen zu bedienen/ ſoll man deren an die Ecken der Gaſſen/ nicht aber auf die Mitte derſelben/ und anderer Plaͤtze alſo anlegen/ das ſie der Paſſage an keinen Orte hinderlich ſeyn moͤgen. Die Zieh Brunnen ſoll man billig mit einem Gelaͤnder einfaſten und oben bedecken/ damit ſolche nicht alleine rein blei- ben/ ſondern auch Niemand mit einſtuͤrtzen in die- ſelben einigen Schaden nehmen moͤge; auch ſollen ſie alſo mit zieh Eimern oder Blump-Werck ver- ſehen ſeyn/ das man daß Waſſer ohne ſonderliche groſſe Muͤhe leicht heraus bringen koͤnne. Die andern groſſen und weiten Brunnen koͤnnen oben wohl offen bleiben/ muͤſſen aber mit ſtarckem Holtz/ oder beſſer mit Qvater-Steinen alſo eingefaſſet und erhoͤhet werden/ damit ſie be- ſtaͤndig ſeyn/ und Niemand leicht einen Schaden dabey nehmen moͤge; Die Roͤhren zu dergleichen Brunnen werden gemelniglich von außen in die Stadt gefuͤhret/ da entweder eine gewiſſe Qvelle/ Bach oder Fluß iſt/ welcher entweder von Natur ſeinen Fall hat/ oder durch Kunſt der Zug und durck Wercke
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Das VII. Cap.
und Toll-Haͤußer/ uñ was von ſolchen Gebaͤuden
noch mehr ſeyn kan/ wovon denn die Civil Bau-
Kunſt zu handeln pfleget/ wie und wohin die Com-
mun und privat Haͤußer in einer wohl regulirten
Stadt ſollen angeleget werden. Was die Zieh
und andere offene Brunnen belanget/ umb nicht
alleine zu dem taͤglichen Gebrauch friſch und rein
Waſſer zu haben/ ſondernauch bey entſtandener
Feuers-Brunſt ſich deſſen ſufficient koͤnnen zu
bedienen/ ſoll man deren an die Ecken der Gaſſen/
nicht aber auf die Mitte derſelben/ und anderer
Plaͤtze alſo anlegen/ das ſie der Paſſage an keinen
Orte hinderlich ſeyn moͤgen. Die Zieh Brunnen
ſoll man billig mit einem Gelaͤnder einfaſten und
oben bedecken/ damit ſolche nicht alleine rein blei-
ben/ ſondern auch Niemand mit einſtuͤrtzen in die-
ſelben einigen Schaden nehmen moͤge; auch ſollen
ſie alſo mit zieh Eimern oder Blump-Werck ver-
ſehen ſeyn/ das man daß Waſſer ohne
ſonderliche groſſe Muͤhe leicht heraus bringen
koͤnne. Die andern groſſen und weiten Brunnen
koͤnnen oben wohl offen bleiben/ muͤſſen aber mit
ſtarckem Holtz/ oder beſſer mit Qvater-Steinen
alſo eingefaſſet und erhoͤhet werden/ damit ſie be-
ſtaͤndig ſeyn/ und Niemand leicht einen Schaden
dabey nehmen moͤge; Die Roͤhren zu dergleichen
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Zitationshilfe: | Gruber, Johann Sebastian: Examen Fortificatorium oder Gründlicher Unterricht von der Theoria und Praxi Der heutigen Kriegs-Bau-Kunst. Leipzig, 1703, S. 396. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gruber_examen_1703/432>, abgerufen am 22.07.2024. |