Gruber, Johann Sebastian: Examen Fortificatorium oder Gründlicher Unterricht von der Theoria und Praxi Der heutigen Kriegs-Bau-Kunst. Leipzig, 1703.Das XI. Cap. ten Platz genug haben/ und einander wohl ausweichen könne. Wenn die Gasse 50. S. breit/ soll man zu beiden Seiten der Häuser iedes mahl 10. S. breit nehmen/ und solchen Platz von Häusern an etwas abhengend führe u. pflastern/ den mitt- lern Platz aber/ welcher also 30. S. breit bleibet/ soll man in der Mitte erhöhen/ auf beiden Seiten aber etwas wieder abhangend machen und auch pflastern/ so bekömmt man nicht allein auf den Seiten zwey offene Canäle/ wodurch das Regen- Wasser zu folge einer gebührenden Ableitung/ verschiessen kan/ sondern es werden auch drey a parte Plätze/ als nehmlichen zwey an den Häu- sern zum gehen/ und der grosse in der Mitte zum fahren und reiten also formiret, welche denn in der Wochen an gewissen Tagen müssen sauber gefeget und gereiniget werden/ damit keine Un- reinigkeit auf denselben verbleiben möge/ gestalt denn die Stadt Obrigkeit deßwegen gewisse Ordnungen machen muß/ damit die zusammen gekehrten Unsauberkeiten entweder durch Bau- en/ oder gewisse Karren an gewisse Oerter und Stellen allezeit abgeführet werden. Der klei- nen Queer Gäßlein soll man über Noth nicht zu viel machen/ weil sie nur den inwendigen Platz verschmälern/ und verursachen/ daß man weni- ger Häuser als sonst auf bauen kan. Sie müs- sen aber nothwendig auch ihre gebührende Wei- te haben/ und zum wenigsten 18. biß 24. S. breit seyn/ damit allen Falls zwey Wägen einander aus-
Das XI. Cap. ten Platz genug haben/ und einander wohl ausweichen koͤnne. Wenn die Gaſſe 50. S. breit/ ſoll man zu beiden Seiten der Haͤuſer iedes mahl 10. S. breit nehmen/ und ſolchen Platz von Haͤuſern an etwas abhengend fuͤhre u. pflaſtern/ den mitt- lern Platz aber/ welcher alſo 30. S. breit bleibet/ ſoll man in der Mitte erhoͤhen/ auf beiden Seiten aber etwas wieder abhangend machen und auch pflaſtern/ ſo bekoͤmmt man nicht allein auf den Seiten zwey offene Canaͤle/ wodurch das Regen- Waſſer zu folge einer gebuͤhrenden Ableitung/ verſchieſſen kan/ ſondern es werden auch drey à parte Plaͤtze/ als nehmlichen zwey an den Haͤu- ſern zum gehen/ und der groſſe in der Mitte zum fahren und reiten alſo formiret, welche denn in der Wochen an gewiſſen Tagen muͤſſen ſauber gefeget und gereiniget werden/ damit keine Un- reinigkeit auf denſelben verbleiben moͤge/ geſtalt denn die Stadt Obrigkeit deßwegen gewiſſe Ordnungen machen muß/ damit die zuſammen gekehrten Unſauberkeiten entweder durch Bau- en/ oder gewiſſe Karren an gewiſſe Oerter und Stellen allezeit abgefuͤhret werden. Der klei- nen Queer Gaͤßlein ſoll man uͤber Noth nicht zu viel machen/ weil ſie nur den inwendigen Platz verſchmaͤlern/ und verurſachen/ daß man weni- ger Haͤuſer als ſonſt auf bauen kan. Sie muͤſ- ſen aber nothwendig auch ihre gebuͤhrende Wei- te haben/ und zum wenigſten 18. biß 24. S. breit ſeyn/ damit allen Falls zwey Waͤgen einander aus-
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0426" n="390"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Das <hi rendition="#aq">XI.</hi> Cap.</hi></fw><lb/> ten Platz genug haben/ und einander wohl aus<lb/> weichen koͤnne. Wenn die Gaſſe 50. S. breit/ ſoll<lb/> man zu beiden Seiten der Haͤuſer iedes mahl 10.<lb/> S. breit nehmen/ und ſolchen Platz von Haͤuſern<lb/> an etwas abhengend fuͤhre u. pflaſtern/ den mitt-<lb/> lern Platz aber/ welcher alſo 30. S. breit bleibet/<lb/> ſoll man in der Mitte erhoͤhen/ auf beiden Seiten<lb/> aber etwas wieder abhangend machen und auch<lb/> pflaſtern/ ſo bekoͤmmt man nicht allein auf den<lb/> Seiten zwey offene Canaͤle/ wodurch das Regen-<lb/> Waſſer zu folge einer gebuͤhrenden Ableitung/<lb/> verſchieſſen kan/ ſondern es werden auch drey <hi rendition="#aq">à<lb/> parte</hi> Plaͤtze/ als nehmlichen zwey an den Haͤu-<lb/> ſern zum gehen/ und der groſſe in der Mitte zum<lb/> fahren und reiten alſo <hi rendition="#aq">formi</hi>ret, welche denn in<lb/> der Wochen an gewiſſen Tagen muͤſſen ſauber<lb/> gefeget und gereiniget werden/ damit keine Un-<lb/> reinigkeit auf denſelben verbleiben moͤge/ geſtalt<lb/> denn die Stadt Obrigkeit deßwegen gewiſſe<lb/> Ordnungen machen muß/ damit die zuſammen<lb/> gekehrten Unſauberkeiten entweder durch Bau-<lb/> en/ oder gewiſſe Karren an gewiſſe Oerter und<lb/> Stellen allezeit abgefuͤhret werden. Der klei-<lb/> nen Queer Gaͤßlein ſoll man uͤber Noth nicht zu<lb/> viel machen/ weil ſie nur den inwendigen Platz<lb/> verſchmaͤlern/ und verurſachen/ daß man weni-<lb/> ger Haͤuſer als ſonſt auf bauen kan. Sie muͤſ-<lb/> ſen aber nothwendig auch ihre gebuͤhrende Wei-<lb/> te haben/ und zum wenigſten 18. biß 24. S. breit<lb/> ſeyn/ damit allen Falls zwey Waͤgen einander<lb/> <fw place="bottom" type="catch">aus-</fw><lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [390/0426]
Das XI. Cap.
ten Platz genug haben/ und einander wohl aus
weichen koͤnne. Wenn die Gaſſe 50. S. breit/ ſoll
man zu beiden Seiten der Haͤuſer iedes mahl 10.
S. breit nehmen/ und ſolchen Platz von Haͤuſern
an etwas abhengend fuͤhre u. pflaſtern/ den mitt-
lern Platz aber/ welcher alſo 30. S. breit bleibet/
ſoll man in der Mitte erhoͤhen/ auf beiden Seiten
aber etwas wieder abhangend machen und auch
pflaſtern/ ſo bekoͤmmt man nicht allein auf den
Seiten zwey offene Canaͤle/ wodurch das Regen-
Waſſer zu folge einer gebuͤhrenden Ableitung/
verſchieſſen kan/ ſondern es werden auch drey à
parte Plaͤtze/ als nehmlichen zwey an den Haͤu-
ſern zum gehen/ und der groſſe in der Mitte zum
fahren und reiten alſo formiret, welche denn in
der Wochen an gewiſſen Tagen muͤſſen ſauber
gefeget und gereiniget werden/ damit keine Un-
reinigkeit auf denſelben verbleiben moͤge/ geſtalt
denn die Stadt Obrigkeit deßwegen gewiſſe
Ordnungen machen muß/ damit die zuſammen
gekehrten Unſauberkeiten entweder durch Bau-
en/ oder gewiſſe Karren an gewiſſe Oerter und
Stellen allezeit abgefuͤhret werden. Der klei-
nen Queer Gaͤßlein ſoll man uͤber Noth nicht zu
viel machen/ weil ſie nur den inwendigen Platz
verſchmaͤlern/ und verurſachen/ daß man weni-
ger Haͤuſer als ſonſt auf bauen kan. Sie muͤſ-
ſen aber nothwendig auch ihre gebuͤhrende Wei-
te haben/ und zum wenigſten 18. biß 24. S. breit
ſeyn/ damit allen Falls zwey Waͤgen einander
aus-
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |