Gruber, Johann Sebastian: Examen Fortificatorium oder Gründlicher Unterricht von der Theoria und Praxi Der heutigen Kriegs-Bau-Kunst. Leipzig, 1703.Von Schildern und Wacht-Häußlein. auf halten könne/ wenn es nöthig ist. Man mußauch nicht vergessen/ entweder in oder nahe an die- selben ein Secret anzulegen/ damit die Wercke von allem Gestanck und Unsoubrigkeiten mögen rein bleiben. Jn die Apartements müssen auch gebüh- rende kleine Fenster/ Tisch/ Bäncke und Pritschen gemachet werden/ damit man sich solcher nach Gelegenheit bedienen könne. Die Pritschen wer- den in der Länge des Gebäudes hinten an einer Wand 4. S. hoch von der Erden/ forne aber nur 3. S. hoch schröge erbauet/ und 7. biß 8. S. breit ge- machet/ damit die abgelöste Wachte in ihren Klei- dern darauf etwas ruhen kan. Die Fenster und Thüren der Corps de garden müssen auf die Passa- ge zu gehen/ damit die Wachte alles besehen/ und nach Gelegenheit gleich ins Gewehr heraus treten könne; Vor denselben aber soll ein Gang von 4. S. breit frey gelassen werden/ welcher oben von dem Dache der Corps de garde zugleich mit bede- cket sey/ damit zu Winters-Zeit oder im Som- mer bey stürmischen und regnichten Wetter die Wachte ihr Gewehr in guter Ordnung darunter anlehnen/ oder aufhängen könne. (3.) Frage. Wohin und wie sollen denn die Casernen gemachet und erbauet werden? Die Casernes und Baraquen sollen entweder von
Von Schildern und Wacht-Haͤußlein. auf halten koͤnne/ wenn es noͤthig iſt. Man mußauch nicht vergeſſen/ entweder in oder nahe an die- ſelben ein Secret anzulegen/ damit die Wercke von allem Geſtanck und Unſoubrigkeiten moͤgen rein bleiben. Jn die Apartements muͤſſen auch gebuͤh- rende kleine Fenſter/ Tiſch/ Baͤncke und Pritſchen gemachet werden/ damit man ſich ſolcher nach Gelegenheit bedienen koͤnne. Die Pritſchen wer- den in der Laͤnge des Gebaͤudes hinten an einer Wand 4. S. hoch von der Erden/ forne aber nur 3. S. hoch ſchroͤge erbauet/ und 7. biß 8. S. breit ge- machet/ damit die abgeloͤſte Wachte in ihren Klei- dern darauf etwas ruhen kan. Die Fenſter und Thuͤren der Corps de garden muͤſſen auf die Paſſa- ge zu gehen/ damit die Wachte alles beſehen/ und nach Gelegenheit gleich ins Gewehr heraus treten koͤnne; Vor denſelben aber ſoll ein Gang von 4. S. breit frey gelaſſen werden/ welcher oben von dem Dache der Corps de garde zugleich mit bede- cket ſey/ damit zu Winters-Zeit oder im Som- mer bey ſtuͤrmiſchen und regnichten Wetter die Wachte ihr Gewehr in guter Ordnung darunter anlehnen/ oder aufhaͤngen koͤnne. (3.) Frage. Wohin und wie ſollen denn die Caſernen gemachet und erbauet werden? Die Caſernes und Baraquen ſollen entweder von
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Von Schildern und Wacht-Haͤußlein.
auf halten koͤnne/ wenn es noͤthig iſt. Man muß
auch nicht vergeſſen/ entweder in oder nahe an die-
ſelben ein Secret anzulegen/ damit die Wercke von
allem Geſtanck und Unſoubrigkeiten moͤgen rein
bleiben. Jn die Apartements muͤſſen auch gebuͤh-
rende kleine Fenſter/ Tiſch/ Baͤncke und Pritſchen
gemachet werden/ damit man ſich ſolcher nach
Gelegenheit bedienen koͤnne. Die Pritſchen wer-
den in der Laͤnge des Gebaͤudes hinten an einer
Wand 4. S. hoch von der Erden/ forne aber nur
3. S. hoch ſchroͤge erbauet/ und 7. biß 8. S. breit ge-
machet/ damit die abgeloͤſte Wachte in ihren Klei-
dern darauf etwas ruhen kan. Die Fenſter und
Thuͤren der Corps de garden muͤſſen auf die Paſſa-
ge zu gehen/ damit die Wachte alles beſehen/ und
nach Gelegenheit gleich ins Gewehr heraus treten
koͤnne; Vor denſelben aber ſoll ein Gang von 4.
S. breit frey gelaſſen werden/ welcher oben von
dem Dache der Corps de garde zugleich mit bede-
cket ſey/ damit zu Winters-Zeit oder im Som-
mer bey ſtuͤrmiſchen und regnichten Wetter die
Wachte ihr Gewehr in guter Ordnung darunter
anlehnen/ oder aufhaͤngen koͤnne.
(3.) Frage.
Wohin und wie ſollen denn die
Caſernen gemachet und erbauet
werden?
Die Caſernes und Baraquen ſollen entweder
nechſt/ oder an den Wall inwendig der Feſtung
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