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Samuel Greifnson vom Hirschfeld [i. e. Grimmelshausen, Hans Jakob Christoffel von]: Exempel Der unveränderlichen Vorsehung Gottes. [Nürnberg], 1667.

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sagte! Jn den siebenzehen Jahren wer-
det ihr nichts anders als mein Brüder-
liche Lieb und Treu gegen euch verspührt
haben/ und daß ich vorlängst alles was
geschehen ist/ der Göttlichen Vorsehung
und nicht einiger Bosheit die in euch ste-
cken möchte/ zugeschrieben habe; War-
um wollet ihr dann wider den Willen
Gottes jetzt so böslich von mir weichen?
Warlich hierdurch werdet ihr selbst euch
zu ewigem Spott/ den Egyptiern und
aller Welt offenbahren/ was ich euch zu
Ehren vor unserem lieben Vatter seel.
bis in sein Grab verschwiegen habe; um
die Gutthaten/ die ich euch erwiesen/
will ich mir nicht dancken: noch euch
oder mir auffrupffen oder vorrucken las-
sen; dann alles was ihr genossen habt/
ist aus Güte und Vorsehung Gottes
geschehen; Wir wollen derowegen dar-
von nicht reden/ sondern ihr müst diß
hören und wissen/ daß wir einander jetzt
näher als hiebevor verbunden und zu-
gethan seynd! Dann ihr könt nicht läug-
nen/ daß man beyde Söhne Manasse

und

ſagte! Jn den ſiebenzehen Jahren wer-
det ihr nichts anders als mein Bruͤder-
liche Lieb und Treu gegen euch verſpuͤhrt
haben/ und daß ich vorlaͤngſt alles was
geſchehen iſt/ der Goͤttlichen Vorſehung
und nicht einiger Bosheit die in euch ſte-
cken moͤchte/ zugeſchrieben habe; War-
um wollet ihr dann wider den Willen
Gottes jetzt ſo boͤslich von mir weichen?
Warlich hierdurch werdet ihr ſelbſt euch
zu ewigem Spott/ den Egyptiern und
aller Welt offenbahren/ was ich euch zu
Ehren vor unſerem lieben Vatter ſeel.
bis in ſein Grab verſchwiegen habe; um
die Gutthaten/ die ich euch erwieſen/
will ich mir nicht dancken: noch euch
oder mir auffrupffen oder vorrucken laſ-
ſen; dann alles was ihr genoſſen habt/
iſt aus Guͤte und Vorſehung Gottes
geſchehen; Wir wollen derowegen dar-
von nicht reden/ ſondern ihr muͤſt diß
hoͤren und wiſſen/ daß wir einander jetzt
naͤher als hiebevor verbunden und zu-
gethan ſeynd! Dann ihr koͤnt nicht laͤug-
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[233.[233]/0235] ſagte! Jn den ſiebenzehen Jahren wer- det ihr nichts anders als mein Bruͤder- liche Lieb und Treu gegen euch verſpuͤhrt haben/ und daß ich vorlaͤngſt alles was geſchehen iſt/ der Goͤttlichen Vorſehung und nicht einiger Bosheit die in euch ſte- cken moͤchte/ zugeſchrieben habe; War- um wollet ihr dann wider den Willen Gottes jetzt ſo boͤslich von mir weichen? Warlich hierdurch werdet ihr ſelbſt euch zu ewigem Spott/ den Egyptiern und aller Welt offenbahren/ was ich euch zu Ehren vor unſerem lieben Vatter ſeel. bis in ſein Grab verſchwiegen habe; um die Gutthaten/ die ich euch erwieſen/ will ich mir nicht dancken: noch euch oder mir auffrupffen oder vorrucken laſ- ſen; dann alles was ihr genoſſen habt/ iſt aus Guͤte und Vorſehung Gottes geſchehen; Wir wollen derowegen dar- von nicht reden/ ſondern ihr muͤſt diß hoͤren und wiſſen/ daß wir einander jetzt naͤher als hiebevor verbunden und zu- gethan ſeynd! Dann ihr koͤnt nicht laͤug- nen/ daß man beyde Soͤhne Manaſſe und

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Zitationshilfe: Samuel Greifnson vom Hirschfeld [i. e. Grimmelshausen, Hans Jakob Christoffel von]: Exempel Der unveränderlichen Vorsehung Gottes. [Nürnberg], 1667, S. 233.[233]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grimmelshausen_vorsehung_1667/235>, abgerufen am 24.11.2024.