Samuel Greifnson vom Hirschfeld [i. e. Grimmelshausen, Hans Jakob Christoffel von]: Exempel Der unveränderlichen Vorsehung Gottes. [Nürnberg], 1667.schwer gefallen/ er gründet allen natür- Darbey ware er sehr demütig/ fromb/ Na-
ſchwer gefallen/ er gruͤndet allen natuͤr- Darbey ware er ſehr demuͤtig/ fromb/ Na-
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0012" n="8.[8]"/> ſchwer gefallen/ er gruͤndet allen natuͤr-<lb/> lichen Dingen nach/ und kam in kuͤrtze ſo<lb/> weit/ daß man ihn billich ein Vorbild<lb/> des weiſen Salomonis nennen mag;<lb/> Erwar ein guter <hi rendition="#aq">Aſtronomus</hi> und <hi rendition="#aq">Ma-<lb/> thematicus,</hi> und verſtunde die <hi rendition="#aq">Magia</hi><lb/> oder vielmehr die <hi rendition="#aq">Philoſophia naturalis</hi><lb/> vollkommen neben dem Ackerbau? Der<lb/> Menſchen und Thier Eigenſchafften<lb/> wuſte er/ und konte derſelben Gebrechen<lb/> durch Artzneymittel leichtlich helffen/ wie<lb/> dann auch ſeine Bruͤder von dergleichen<lb/> Wiſſenſchafften bey ihnen haͤtten taͤg-<lb/> lich Philoſophirten/ aber ihme alleſa-<lb/> men bey weitem das Waſſer nicht rei-<lb/> chen konten/ wie wol er deren eilff hatte.</p><lb/> <p>Darbey ware er ſehr demuͤtig/ fromb/<lb/> auffrichtig/ redſprechig/ freundiich und<lb/> holdſeliger Geberden/ von den Laſtern<lb/> wuſte er ſo gar nichts/ daß er auch ihre<lb/> Namen nicht verſtunde; Und ob zwar<lb/> damal noch kein geſchriebene Geſetz vor-<lb/> handen/ darnach jeder zu leben haͤtte;<lb/> So war er doch vom guͤtigen Himmel<lb/> ſo erſchaffen: Und durch das Geſetz der<lb/> <fw place="bottom" type="catch">Na-</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [8.[8]/0012]
ſchwer gefallen/ er gruͤndet allen natuͤr-
lichen Dingen nach/ und kam in kuͤrtze ſo
weit/ daß man ihn billich ein Vorbild
des weiſen Salomonis nennen mag;
Erwar ein guter Aſtronomus und Ma-
thematicus, und verſtunde die Magia
oder vielmehr die Philoſophia naturalis
vollkommen neben dem Ackerbau? Der
Menſchen und Thier Eigenſchafften
wuſte er/ und konte derſelben Gebrechen
durch Artzneymittel leichtlich helffen/ wie
dann auch ſeine Bruͤder von dergleichen
Wiſſenſchafften bey ihnen haͤtten taͤg-
lich Philoſophirten/ aber ihme alleſa-
men bey weitem das Waſſer nicht rei-
chen konten/ wie wol er deren eilff hatte.
Darbey ware er ſehr demuͤtig/ fromb/
auffrichtig/ redſprechig/ freundiich und
holdſeliger Geberden/ von den Laſtern
wuſte er ſo gar nichts/ daß er auch ihre
Namen nicht verſtunde; Und ob zwar
damal noch kein geſchriebene Geſetz vor-
handen/ darnach jeder zu leben haͤtte;
So war er doch vom guͤtigen Himmel
ſo erſchaffen: Und durch das Geſetz der
Na-
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |