Grimmelshausen, Hans Jakob Christoffel von: Trutz Simplex. Utopia [i. e. Nürnberg], 1670.verdienet/ welches kein geringe Sum- Sonst hatte ich einen guten gedulti- Anlie-
verdienet/ welches kein geringe Sum- Sonſt hatte ich einen guten gedulti- Anlie-
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0062" n="60"/> verdienet/ welches kein geringe Sum-<lb/> ma war; Jch war aber kaum einen Mo-<lb/> nat bey der Armee geweſen/ als ſich etli-<lb/> che hohe Officierer fanden/ die mich nicht<lb/> allein zu Wien gekandt/ ſondern auch<lb/> gute Kundſchafft mit mir gehabt hat-<lb/> ten; doch waren ſie ſo beſcheiden/ daß ſie<lb/> weder meine noch ihre Ehr offentlich<lb/> ausſchriehen/ es gieng zwar ſo ein klei-<lb/> nes Gemurmel umb/ daruͤber ich aber<lb/> gleichwol keine ſonderliche Beſchwerung<lb/> empfand/ auſſer daß ich den Nahmen<lb/><hi rendition="#aq">Courage</hi> wiederumb gedulden muſte.</p><lb/> <p>Sonſt hatte ich einen guten gedulti-<lb/> gen Mann/ welcher ſich eben ſo hoch uͤ-<lb/> ber meine gelbe Batzen/ als wegen mei-<lb/> ner Schoͤnheit erfreute/ dieſe hielte er<lb/> geſparſamer zuſammen als ich gerne ſa-<lb/> he; gleich wie ich aber ſolches geduldete/<lb/> alſo gab er auch zu/ daß ich mit Reden<lb/> und Geberden gegen jederman deſto<lb/> freygebiger ſeyn dorffte/ wann ihn dann<lb/> jemands vexirte/ daß er mit der Zeit wol<lb/> Hoͤrner kriegen doͤrffte/ antwortet er<lb/> auch im Schertz/ es ſeye ſein geringſtes<lb/> <fw place="bottom" type="catch">Anlie-</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [60/0062]
verdienet/ welches kein geringe Sum-
ma war; Jch war aber kaum einen Mo-
nat bey der Armee geweſen/ als ſich etli-
che hohe Officierer fanden/ die mich nicht
allein zu Wien gekandt/ ſondern auch
gute Kundſchafft mit mir gehabt hat-
ten; doch waren ſie ſo beſcheiden/ daß ſie
weder meine noch ihre Ehr offentlich
ausſchriehen/ es gieng zwar ſo ein klei-
nes Gemurmel umb/ daruͤber ich aber
gleichwol keine ſonderliche Beſchwerung
empfand/ auſſer daß ich den Nahmen
Courage wiederumb gedulden muſte.
Sonſt hatte ich einen guten gedulti-
gen Mann/ welcher ſich eben ſo hoch uͤ-
ber meine gelbe Batzen/ als wegen mei-
ner Schoͤnheit erfreute/ dieſe hielte er
geſparſamer zuſammen als ich gerne ſa-
he; gleich wie ich aber ſolches geduldete/
alſo gab er auch zu/ daß ich mit Reden
und Geberden gegen jederman deſto
freygebiger ſeyn dorffte/ wann ihn dann
jemands vexirte/ daß er mit der Zeit wol
Hoͤrner kriegen doͤrffte/ antwortet er
auch im Schertz/ es ſeye ſein geringſtes
Anlie-
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |