Grimmelshausen, Hans Jakob Christoffel von: Trutz Simplex. Utopia [i. e. Nürnberg], 1670.mit einem guten Anfang genügen lassen/ Den andern Tag schickte er seinen ich C iiij
mit einem guten Anfang genuͤgen laſſen/ Den andern Tag ſchickte er ſeinen ich C iiij
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0053" n="51"/> mit einem guten Anfang genuͤgen laſſen/<lb/> er ſelbſt aber widerumb einen ehrlichen<lb/> Abſcheid von mir nehmen ſolte.</p><lb/> <p>Den andern Tag ſchickte er ſeinen<lb/> Lacqueyen/ zu vernehmen/ ob er mir kein<lb/> Ungelegenheit machte/ wann er kaͤme<lb/> mich zu beſuchen; Jch lieſſe ihm wider<lb/> ſagen/ er machte mir zwar keine Ungele-<lb/> genheit/ und ich moͤchte ſeine Gegenwart<lb/> auch wol leiden/ allein weil es wunderli-<lb/> che Leute in der Welt gebe/ denen alles<lb/> verdaͤchtig vorkaͤme/ ſo baͤte ich/ er wolle<lb/> meiner verſchonen/ und mich in kein boͤs<lb/> Geſchꝛey bringen. Dieſe unhoͤffliche Ant-<lb/> wort machte den Grafen nicht allein<lb/> nicht zornig/ ſondern viel verliebter/ er<lb/> paſſirte Maulhenckoliſch bey dem Hau-<lb/> ſe voruͤber/ der Hoffnung/ auffs wenigſt<lb/> nur ſeine Augen zu weiden/ wann er mich<lb/> am Fenſter ſehe/ aber vergeblich/ ich wol-<lb/> te meine Wahr recht theur an Mann<lb/> bringen/ und lieſſe mich nicht ſehen/ in<lb/> deſſen nun dieſer vor Liebe halber ver-<lb/> gieng/ legte ich meine Trauer ab/ und<lb/> prangte in meinem andern Kleid/ darinn<lb/> <fw place="bottom" type="sig">C iiij</fw><fw place="bottom" type="catch">ich</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [51/0053]
mit einem guten Anfang genuͤgen laſſen/
er ſelbſt aber widerumb einen ehrlichen
Abſcheid von mir nehmen ſolte.
Den andern Tag ſchickte er ſeinen
Lacqueyen/ zu vernehmen/ ob er mir kein
Ungelegenheit machte/ wann er kaͤme
mich zu beſuchen; Jch lieſſe ihm wider
ſagen/ er machte mir zwar keine Ungele-
genheit/ und ich moͤchte ſeine Gegenwart
auch wol leiden/ allein weil es wunderli-
che Leute in der Welt gebe/ denen alles
verdaͤchtig vorkaͤme/ ſo baͤte ich/ er wolle
meiner verſchonen/ und mich in kein boͤs
Geſchꝛey bringen. Dieſe unhoͤffliche Ant-
wort machte den Grafen nicht allein
nicht zornig/ ſondern viel verliebter/ er
paſſirte Maulhenckoliſch bey dem Hau-
ſe voruͤber/ der Hoffnung/ auffs wenigſt
nur ſeine Augen zu weiden/ wann er mich
am Fenſter ſehe/ aber vergeblich/ ich wol-
te meine Wahr recht theur an Mann
bringen/ und lieſſe mich nicht ſehen/ in
deſſen nun dieſer vor Liebe halber ver-
gieng/ legte ich meine Trauer ab/ und
prangte in meinem andern Kleid/ darinn
ich
C iiij
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