Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Grimmelshausen, Hans Jakob Christoffel von: Trutz Simplex. Utopia [i. e. Nürnberg], 1670.

Bild:
<< vorherige Seite

ches alles vernahm ich bey Zeiten/ mit
grossem Unwillen und Verdruß/ und ge-
dacht auf Mittel und Weg/ wie ich meinen
Spring-ins-felt möchte ins Feld springen
machen/ ohne daß ich mich im geringsten
etwas dergleichen gegen ihm oder seinem
Anhang hätte vermercken lassen; Mein
Gesind (darunter ich auch vier starcke Tre-
mel zu Knechten hatte) war mir getreu
und auf meiner Seiten; alle Officierer
des Regiments waren mir übel gewogen!
der Obrist selbst wolte mir wohl und die
Obristin noch viel besser/ und ich verbande
mir alles noch mehrers mehrers mit Ver-
ehrungen wo ich vermeinte/ daß ich Hülff
zu meinem künfftigen Haußkrieg zu hoffen
hätte/ dessen Ankündigung ich stündlich von
meinem Spring-ins-felt gewärtig war.

Jch wuste wol/ daß der Mann/ welchen
mir Spring-ins-felt aber nur pro forma
repraesen
tiren muste (das Haubt meiner
Marquedenterey darstellte/ und daß ich un-
ter dem Schatten seiner Person in meiner
Handelschafft agirte; auch daß ich bald
ausgemarguedentert haben würde/ wann

ein
J v

ches alles vernahm ich bey Zeiten/ mit
groſſem Unwillen und Verdruß/ und ge-
dacht auf Mittel und Weg/ wie ich meinen
Spring-ins-felt moͤchte ins Feld ſpringen
machen/ ohne daß ich mich im geringſten
etwas dergleichen gegen ihm oder ſeinem
Anhang haͤtte vermercken laſſen; Mein
Geſind (darunter ich auch vier ſtarcke Tre-
mel zu Knechten hatte) war mir getreu
und auf meiner Seiten; alle Officierer
des Regiments waren mir uͤbel gewogen!
der Obriſt ſelbſt wolte mir wohl und die
Obriſtin noch viel beſſer/ und ich verbande
mir alles noch mehrers mehrers mit Ver-
ehrungen wo ich vermeinte/ daß ich Huͤlff
zu meinem kuͤnfftigen Haußkrieg zu hoffen
haͤtte/ deſſen Ankuͤndigung ich ſtuͤndlich von
meinem Spring-ins-felt gewaͤrtig war.

Jch wuſte wol/ daß der Mann/ welchen
mir Spring-ins-felt aber nur pro forma
repræſen
tiren muſte (das Haubt meiner
Marquedenterey darſtellte/ und daß ich un-
ter dem Schatten ſeiner Perſon in meiner
Handelſchafft agirte; auch daß ich bald
ausgemarguedentert haben wuͤrde/ wann

ein
J v
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <p><pb facs="#f0199" n="197"/>
ches alles vernahm ich bey Zeiten/ mit<lb/>
gro&#x017F;&#x017F;em Unwillen und Verdruß/ und ge-<lb/>
dacht auf Mittel und Weg/ wie ich meinen<lb/>
Spring-ins-felt mo&#x0364;chte ins Feld &#x017F;pringen<lb/>
machen/ ohne daß ich mich im gering&#x017F;ten<lb/>
etwas dergleichen gegen ihm oder &#x017F;einem<lb/>
Anhang ha&#x0364;tte vermercken la&#x017F;&#x017F;en; Mein<lb/>
Ge&#x017F;ind (darunter ich auch vier &#x017F;tarcke Tre-<lb/>
mel zu Knechten hatte) war mir getreu<lb/>
und auf meiner Seiten; alle Officierer<lb/>
des Regiments waren mir u&#x0364;bel gewogen!<lb/>
der Obri&#x017F;t &#x017F;elb&#x017F;t wolte mir wohl und die<lb/>
Obri&#x017F;tin noch viel be&#x017F;&#x017F;er/ und ich verbande<lb/>
mir alles noch mehrers mehrers mit Ver-<lb/>
ehrungen wo ich vermeinte/ daß ich Hu&#x0364;lff<lb/>
zu meinem ku&#x0364;nfftigen Haußkrieg zu hoffen<lb/>
ha&#x0364;tte/ de&#x017F;&#x017F;en Anku&#x0364;ndigung ich &#x017F;tu&#x0364;ndlich von<lb/>
meinem Spring-ins-felt gewa&#x0364;rtig war.</p><lb/>
        <p>Jch wu&#x017F;te wol/ daß der Mann/ welchen<lb/>
mir Spring-ins-felt aber nur <hi rendition="#aq">pro forma<lb/>
repræ&#x017F;en</hi>tiren mu&#x017F;te (das Haubt meiner<lb/>
Marquedenterey dar&#x017F;tellte/ und daß ich un-<lb/>
ter dem Schatten &#x017F;einer Per&#x017F;on in meiner<lb/>
Handel&#x017F;chafft agirte; auch daß ich bald<lb/>
ausgemarguedentert haben wu&#x0364;rde/ wann<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">J v</fw><fw place="bottom" type="catch">ein</fw><lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[197/0199] ches alles vernahm ich bey Zeiten/ mit groſſem Unwillen und Verdruß/ und ge- dacht auf Mittel und Weg/ wie ich meinen Spring-ins-felt moͤchte ins Feld ſpringen machen/ ohne daß ich mich im geringſten etwas dergleichen gegen ihm oder ſeinem Anhang haͤtte vermercken laſſen; Mein Geſind (darunter ich auch vier ſtarcke Tre- mel zu Knechten hatte) war mir getreu und auf meiner Seiten; alle Officierer des Regiments waren mir uͤbel gewogen! der Obriſt ſelbſt wolte mir wohl und die Obriſtin noch viel beſſer/ und ich verbande mir alles noch mehrers mehrers mit Ver- ehrungen wo ich vermeinte/ daß ich Huͤlff zu meinem kuͤnfftigen Haußkrieg zu hoffen haͤtte/ deſſen Ankuͤndigung ich ſtuͤndlich von meinem Spring-ins-felt gewaͤrtig war. Jch wuſte wol/ daß der Mann/ welchen mir Spring-ins-felt aber nur pro forma repræſentiren muſte (das Haubt meiner Marquedenterey darſtellte/ und daß ich un- ter dem Schatten ſeiner Perſon in meiner Handelſchafft agirte; auch daß ich bald ausgemarguedentert haben wuͤrde/ wann ein J v

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/grimmelshausen_trutzsimplex_1670
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/grimmelshausen_trutzsimplex_1670/199
Zitationshilfe: Grimmelshausen, Hans Jakob Christoffel von: Trutz Simplex. Utopia [i. e. Nürnberg], 1670, S. 197. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grimmelshausen_trutzsimplex_1670/199>, abgerufen am 22.11.2024.