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German Schleifheim von Sulsfort [i. e. Grimmelshausen, Hans Jakob Christoffel von]: Der Abentheurliche Simplicissimus Teutsch. Monpelgart [i. e. Nürnberg], 1669.

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Erstes Buch.
Von deiner Hand/ auch der Soldat/
Der dir doch zufügt manchen Schad.

Fleisch zu der Speiß zeugst auff allein/
Von dir wird auch gebaut der Wein/
Dein Pflug der Erden thut so noth/
Daß sie uns gibt genugsam Brot.
Die Erde wär gantz wild durch auß/
Wann du auff ihr nicht hieltest Hauß/
Gantz traurig auff der Welt es stünd/
Wenn man kein Bauersmann mehr fünd.
Drumb bist du billich hoch zu ehrn/
Weil du uns alle thust ernehrn/
Die Natur liebt dich selber auch/
GOtt segnet deinen Bauren-Brauch.
Vom bitter-bösen Podagram
Hört man nicht/ daß an Bauren kam/
Das doch den Adel bringt in Noth/
Und manchen Reichen gar in Todt.
Der Hoffart bist du sehr befreyt/
Absonderlich zu dieser Zeit/
Und daß sie auch nicht sey dein Herr/
So gibt dir Gott deß Creutzes mehr.
Ja der Soldaten böser Brauch/
Dient gleichwol dir zum besten auch/
Daß Hochmut dich nicht nehme ein/
Sagt er: Dein Hab und Gut ist mein.

Biß hieher/ und nicht weiter/ kam ich mit meinem
Gesang/ dann ich ward gleichsam in einem Augen-

blick

Erſtes Buch.
Von deiner Hand/ auch der Soldat/
Der dir doch zufuͤgt manchen Schad.

Fleiſch zu der Speiß zeugſt auff allein/
Von dir wird auch gebaut der Wein/
Dein Pflug der Erden thut ſo noth/
Daß ſie uns gibt genugſam Brot.
Die Erde waͤr gantz wild durch auß/
Wann du auff ihr nicht hielteſt Hauß/
Gantz traurig auff der Welt es ſtuͤnd/
Wenn man kein Bauersmañ mehr fuͤnd.
Drumb biſt du billich hoch zu ehrn/
Weil du uns alle thuſt ernehrn/
Die Natur liebt dich ſelber auch/
GOtt ſegnet deinen Bauren-Brauch.
Vom bitter-boͤſen Podagram
Hoͤrt man nicht/ daß an Bauren kam/
Das doch den Adel bringt in Noth/
Und manchen Reichen gar in Todt.
Der Hoffart biſt du ſehr befreyt/
Abſonderlich zu dieſer Zeit/
Und daß ſie auch nicht ſey dein Herꝛ/
So gibt dir Gott deß Creutzes mehr.
Ja der Soldaten boͤſer Brauch/
Dient gleichwol dir zum beſten auch/
Daß Hochmut dich nicht nehme ein/
Sagt er: Dein Hab und Gut iſt mein.

Biß hieher/ und nicht weiter/ kam ich mit meinem
Geſang/ dann ich ward gleichſam in einem Augen-

blick
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[15/0021] Erſtes Buch. Von deiner Hand/ auch der Soldat/ Der dir doch zufuͤgt manchen Schad. Fleiſch zu der Speiß zeugſt auff allein/ Von dir wird auch gebaut der Wein/ Dein Pflug der Erden thut ſo noth/ Daß ſie uns gibt genugſam Brot. Die Erde waͤr gantz wild durch auß/ Wann du auff ihr nicht hielteſt Hauß/ Gantz traurig auff der Welt es ſtuͤnd/ Wenn man kein Bauersmañ mehr fuͤnd. Drumb biſt du billich hoch zu ehrn/ Weil du uns alle thuſt ernehrn/ Die Natur liebt dich ſelber auch/ GOtt ſegnet deinen Bauren-Brauch. Vom bitter-boͤſen Podagram Hoͤrt man nicht/ daß an Bauren kam/ Das doch den Adel bringt in Noth/ Und manchen Reichen gar in Todt. Der Hoffart biſt du ſehr befreyt/ Abſonderlich zu dieſer Zeit/ Und daß ſie auch nicht ſey dein Herꝛ/ So gibt dir Gott deß Creutzes mehr. Ja der Soldaten boͤſer Brauch/ Dient gleichwol dir zum beſten auch/ Daß Hochmut dich nicht nehme ein/ Sagt er: Dein Hab und Gut iſt mein. Biß hieher/ und nicht weiter/ kam ich mit meinem Geſang/ dann ich ward gleichſam in einem Augen- blick

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Zitationshilfe: German Schleifheim von Sulsfort [i. e. Grimmelshausen, Hans Jakob Christoffel von]: Der Abentheurliche Simplicissimus Teutsch. Monpelgart [i. e. Nürnberg], 1669, S. 15. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grimmelshausen_simplicissimus_1669/21>, abgerufen am 27.12.2024.