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Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder und Hausmärchen. 5. Aufl. Bd. 2. Göttingen, 1843.

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schloß sie sich wieder zusammen, und war geheilt. 'Nun, es hat seine Richtigkeit,' sprach er zum Geist, 'jetzt können wir uns trennen.' Der Geist dankte ihm für seine Erlösung, und der Schüler dankte dem Geist für sein Geschenk, und gieng zurück zu seinem Vater.

'Wo bist du herumgelaufen?' sprach der Vater, 'warum hast du die Arbeit vergessen? Ich habe es ja gleich gesagt daß du nichts zu Stande bringen würdest.' 'Gebt euch zufrieden, Vater, ich wills nachholen.' 'Ja nachholen,' sprach der Vater zornig, 'das hat keine Art.' 'Habt acht, Vater, den Baum da will ich gleich umhauen, daß er krachen soll.' Da nahm er sein Pflaster, bestrich die Axt damit, und that einen gewaltigen Hieb, aber weil das Eisen in Silber verwandelt war, so legte sich die Schneide um. 'Ei, Vater, seht einmal, was habt ihr mir für eine schlechte Axt gegeben, die ist ganz schief geworden.' Da erschrak der Vater, und sprach 'ach, was hast du gemacht! nun muß ich die Axt bezahlen und weiß nicht womit; das ist der Nutzen, den ich von deiner Arbeit habe.' 'Werdet nicht bös,' antwortete der Sohn, 'die Axt will ich schon bezahlen.' 'O, du Dummbart,' rief der Vater, 'wovon willst du sie bezahlen? du hast nichts, als was ich dir gebe; das sind Studentenkniffe, die dir im Kopf stecken, aber vom Holzhacken hast du keinen Verstand.'

Über ein Weilchen sprach der Schüler 'Vater, ich kann doch nichts mehr arbeiten, wir wollen lieber Feierabend machen.' 'Ei was,' antwortete er, 'meinst du ich wollte die Hände in den Schooß legen wie du? ich muß noch schaffen, du kannst dich aber heim packen.' 'Vater, ich bin zum erstenmal hier in dem Wald, ich weiß den Weg

schloß sie sich wieder zusammen, und war geheilt. ‘Nun, es hat seine Richtigkeit,’ sprach er zum Geist, ‘jetzt können wir uns trennen.’ Der Geist dankte ihm für seine Erlösung, und der Schüler dankte dem Geist für sein Geschenk, und gieng zurück zu seinem Vater.

‘Wo bist du herumgelaufen?’ sprach der Vater, ‘warum hast du die Arbeit vergessen? Ich habe es ja gleich gesagt daß du nichts zu Stande bringen würdest.’ ‘Gebt euch zufrieden, Vater, ich wills nachholen.’ ‘Ja nachholen,’ sprach der Vater zornig, ‘das hat keine Art.’ ‘Habt acht, Vater, den Baum da will ich gleich umhauen, daß er krachen soll.’ Da nahm er sein Pflaster, bestrich die Axt damit, und that einen gewaltigen Hieb, aber weil das Eisen in Silber verwandelt war, so legte sich die Schneide um. ‘Ei, Vater, seht einmal, was habt ihr mir für eine schlechte Axt gegeben, die ist ganz schief geworden.’ Da erschrak der Vater, und sprach ‘ach, was hast du gemacht! nun muß ich die Axt bezahlen und weiß nicht womit; das ist der Nutzen, den ich von deiner Arbeit habe.’ ‘Werdet nicht bös,’ antwortete der Sohn, ‘die Axt will ich schon bezahlen.’ ‘O, du Dummbart,’ rief der Vater, ‘wovon willst du sie bezahlen? du hast nichts, als was ich dir gebe; das sind Studentenkniffe, die dir im Kopf stecken, aber vom Holzhacken hast du keinen Verstand.’

Über ein Weilchen sprach der Schüler ‘Vater, ich kann doch nichts mehr arbeiten, wir wollen lieber Feierabend machen.’ ‘Ei was,’ antwortete er, ‘meinst du ich wollte die Hände in den Schooß legen wie du? ich muß noch schaffen, du kannst dich aber heim packen.’ ‘Vater, ich bin zum erstenmal hier in dem Wald, ich weiß den Weg

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[86/0096] schloß sie sich wieder zusammen, und war geheilt. ‘Nun, es hat seine Richtigkeit,’ sprach er zum Geist, ‘jetzt können wir uns trennen.’ Der Geist dankte ihm für seine Erlösung, und der Schüler dankte dem Geist für sein Geschenk, und gieng zurück zu seinem Vater. ‘Wo bist du herumgelaufen?’ sprach der Vater, ‘warum hast du die Arbeit vergessen? Ich habe es ja gleich gesagt daß du nichts zu Stande bringen würdest.’ ‘Gebt euch zufrieden, Vater, ich wills nachholen.’ ‘Ja nachholen,’ sprach der Vater zornig, ‘das hat keine Art.’ ‘Habt acht, Vater, den Baum da will ich gleich umhauen, daß er krachen soll.’ Da nahm er sein Pflaster, bestrich die Axt damit, und that einen gewaltigen Hieb, aber weil das Eisen in Silber verwandelt war, so legte sich die Schneide um. ‘Ei, Vater, seht einmal, was habt ihr mir für eine schlechte Axt gegeben, die ist ganz schief geworden.’ Da erschrak der Vater, und sprach ‘ach, was hast du gemacht! nun muß ich die Axt bezahlen und weiß nicht womit; das ist der Nutzen, den ich von deiner Arbeit habe.’ ‘Werdet nicht bös,’ antwortete der Sohn, ‘die Axt will ich schon bezahlen.’ ‘O, du Dummbart,’ rief der Vater, ‘wovon willst du sie bezahlen? du hast nichts, als was ich dir gebe; das sind Studentenkniffe, die dir im Kopf stecken, aber vom Holzhacken hast du keinen Verstand.’ Über ein Weilchen sprach der Schüler ‘Vater, ich kann doch nichts mehr arbeiten, wir wollen lieber Feierabend machen.’ ‘Ei was,’ antwortete er, ‘meinst du ich wollte die Hände in den Schooß legen wie du? ich muß noch schaffen, du kannst dich aber heim packen.’ ‘Vater, ich bin zum erstenmal hier in dem Wald, ich weiß den Weg

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Zitationshilfe: Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder und Hausmärchen. 5. Aufl. Bd. 2. Göttingen, 1843, S. 86. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grimm_maerchen02_1843/96>, abgerufen am 19.12.2024.