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Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder und Hausmärchen. 4. Aufl. Bd. 2. Göttingen, 1840.

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Dach zusammen fiele. Da es aber wieder still ward, und dem Mädchen nichts zu Leid geschah, so blieb es ruhig liegen, und schlief wieder ein. Als es aber am Morgen bei hellem Sonnenschein aufwachte, was erblickten seine Augen? Es lag in einem großen Saal, und rings umher glänzte alles in königlicher Pracht: an den Wänden wuchsen auf grün seidenem Grund goldene Blumen in die Höhe, das Bett war von Elfenbein, und die Decke darauf von rothem Sammt, und auf einem Stuhl daneben standen ein paar mit Perlen gestickte Pantoffel. Das Mädchen glaubte es wäre ein Traum, aber es traten drei reichgekleidete Diener herein, und fragten was es zu befehlen hätte 'Geht nur,' antwortete das Mädchen, 'ich will gleich aufstehen, und dem Alten eine Suppe kochen, und dann auch schön Hühnchen, schön Hähnchen und die schöne bunte Kuh füttern.' Es dachte der Alte wäre schon aufgestanden, und sah sich nach seinem Bette um, aber er lag nicht darin, sondern ein fremder Mann. Und als es ihn betrachtete, und sah daß er jung und schön war, erwachte er, richtete sich auf, und sprach 'ich bin ein Königssohn, und war von einer bösen Hexe verwünscht worden als ein alter eisgrauer Mann in dem Wald zu leben; niemand durfte um mich sein als meine drei Diener in der Gestalt eines Hühnchens eines Hähnchens und einer bunten Kuh. Und nicht eher sollte die Verwünschung aufhören, als bis ein Mädchen zu uns käme, so gut von Herzen, daß es nicht gegen die Menschen allein sondern auch gegen Thiere sich liebreich bezeigte, und das bist du gewesen, und heute um Mitternacht sind wir durch

Dach zusammen fiele. Da es aber wieder still ward, und dem Mädchen nichts zu Leid geschah, so blieb es ruhig liegen, und schlief wieder ein. Als es aber am Morgen bei hellem Sonnenschein aufwachte, was erblickten seine Augen? Es lag in einem großen Saal, und rings umher glänzte alles in königlicher Pracht: an den Wänden wuchsen auf grün seidenem Grund goldene Blumen in die Höhe, das Bett war von Elfenbein, und die Decke darauf von rothem Sammt, und auf einem Stuhl daneben standen ein paar mit Perlen gestickte Pantoffel. Das Mädchen glaubte es wäre ein Traum, aber es traten drei reichgekleidete Diener herein, und fragten was es zu befehlen hätte ‘Geht nur,’ antwortete das Mädchen, ‘ich will gleich aufstehen, und dem Alten eine Suppe kochen, und dann auch schön Hühnchen, schön Hähnchen und die schöne bunte Kuh füttern.’ Es dachte der Alte wäre schon aufgestanden, und sah sich nach seinem Bette um, aber er lag nicht darin, sondern ein fremder Mann. Und als es ihn betrachtete, und sah daß er jung und schön war, erwachte er, richtete sich auf, und sprach ‘ich bin ein Königssohn, und war von einer bösen Hexe verwünscht worden als ein alter eisgrauer Mann in dem Wald zu leben; niemand durfte um mich sein als meine drei Diener in der Gestalt eines Hühnchens eines Hähnchens und einer bunten Kuh. Und nicht eher sollte die Verwünschung aufhören, als bis ein Mädchen zu uns käme, so gut von Herzen, daß es nicht gegen die Menschen allein sondern auch gegen Thiere sich liebreich bezeigte, und das bist du gewesen, und heute um Mitternacht sind wir durch

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Dach zusammen fiele. Da es aber wieder still ward, und dem Mädchen nichts zu Leid geschah, so blieb es ruhig liegen, und schlief wieder ein. Als es aber am Morgen bei hellem Sonnenschein aufwachte, was erblickten seine Augen? Es lag in einem großen Saal, und rings umher glänzte alles in königlicher Pracht: an den Wänden wuchsen auf grün seidenem Grund goldene Blumen in die Höhe, das Bett war von Elfenbein, und die Decke darauf von rothem Sammt, und auf einem Stuhl daneben standen ein paar mit Perlen gestickte Pantoffel. Das Mädchen glaubte es wäre ein Traum, aber es traten drei reichgekleidete Diener herein, und fragten was es zu befehlen hätte &#x2018;Geht nur,&#x2019; antwortete das Mädchen, &#x2018;ich will gleich aufstehen, und dem Alten eine Suppe kochen, und dann auch schön Hühnchen, schön Hähnchen und die schöne bunte Kuh füttern.&#x2019; Es dachte der Alte wäre schon aufgestanden, und sah sich nach seinem Bette um, aber er lag nicht darin, sondern ein fremder Mann. Und als es ihn betrachtete, und sah daß er jung und schön war, erwachte er, richtete sich auf, und sprach &#x2018;ich bin ein Königssohn, und war von einer bösen Hexe verwünscht worden als ein alter eisgrauer Mann in dem Wald zu leben; niemand durfte um mich sein als meine drei Diener in der Gestalt eines Hühnchens eines Hähnchens und einer bunten Kuh. Und nicht eher sollte die Verwünschung aufhören, als bis ein Mädchen zu uns käme, so gut von Herzen, daß es nicht gegen die Menschen allein sondern auch gegen Thiere sich liebreich bezeigte, und das bist du gewesen, und heute um Mitternacht sind wir durch
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[374/0395] Dach zusammen fiele. Da es aber wieder still ward, und dem Mädchen nichts zu Leid geschah, so blieb es ruhig liegen, und schlief wieder ein. Als es aber am Morgen bei hellem Sonnenschein aufwachte, was erblickten seine Augen? Es lag in einem großen Saal, und rings umher glänzte alles in königlicher Pracht: an den Wänden wuchsen auf grün seidenem Grund goldene Blumen in die Höhe, das Bett war von Elfenbein, und die Decke darauf von rothem Sammt, und auf einem Stuhl daneben standen ein paar mit Perlen gestickte Pantoffel. Das Mädchen glaubte es wäre ein Traum, aber es traten drei reichgekleidete Diener herein, und fragten was es zu befehlen hätte ‘Geht nur,’ antwortete das Mädchen, ‘ich will gleich aufstehen, und dem Alten eine Suppe kochen, und dann auch schön Hühnchen, schön Hähnchen und die schöne bunte Kuh füttern.’ Es dachte der Alte wäre schon aufgestanden, und sah sich nach seinem Bette um, aber er lag nicht darin, sondern ein fremder Mann. Und als es ihn betrachtete, und sah daß er jung und schön war, erwachte er, richtete sich auf, und sprach ‘ich bin ein Königssohn, und war von einer bösen Hexe verwünscht worden als ein alter eisgrauer Mann in dem Wald zu leben; niemand durfte um mich sein als meine drei Diener in der Gestalt eines Hühnchens eines Hähnchens und einer bunten Kuh. Und nicht eher sollte die Verwünschung aufhören, als bis ein Mädchen zu uns käme, so gut von Herzen, daß es nicht gegen die Menschen allein sondern auch gegen Thiere sich liebreich bezeigte, und das bist du gewesen, und heute um Mitternacht sind wir durch

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Zitationshilfe: Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder und Hausmärchen. 4. Aufl. Bd. 2. Göttingen, 1840, S. 374. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grimm_maerchen02_1840/395>, abgerufen am 24.11.2024.