Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder und Hausmärchen. 4. Aufl. Bd. 2. Göttingen, 1840.

Bild:
<< vorherige Seite

undere Holzbig.' 'Und denn het er au gsäit imene Schloß seig e Tochter chrank, und se wüße kais Mittel für se gsund z' mache.' 'O di Nare,' säit der Vogelgrif, 'under der Chällerstäge het e Chrot es Näscht gmacht von ere Hoore, und wenn se die Hoor wieder het, so wers se gsund.' 'Und denn het er au no gsäit s' sig amene Ort es Wasser un e Ma derbi, der müeß all Lüt drüber träge.' 'O de Nar,' säit de Vogelgrif, 'täter nome emol äine z' mitzt dri stelle, er müeßt denn käine me übere träge.' Am Morge frue isch der Vogelgrif uf gstande, und isch furt gange. Do chunt der Hans underem Bett füre, und het e schöne Fädere gha; au het er ghört was der Vogelgrif gsäit het wäge dem Schlüssel und der Tochter und dem Ma. D' Frau vom Vogelgrif het em do alles no nemol verzellt, daß er nüt vergäße, und denn isch er wieder häi zue gange. Zerst chunt er zum Ma bim Wasser, de frogt ne gli was der Vogelgrif gsäit heb, do säit der Hans er söll ne zerst übere träge, es well em's denn däne säge. Do träit ne der Ma übere. Woner däne gsi isch, so säit em der Hans er söllt nume äinisch äine z' mitzt dri stelle, er müeß denn käine me übere träge. Do het se de Ma grüsele gfreut, und säit zum Hans er well ne zum dank none mol ume und äne trage. Do säit der Hans näi, er well em die Müeh erspare, er seig sust mit em z'friede, und isch witer gange. Do chunt er zue dem Schloß, wo die Tochter chrank gsi isch, die nimmt er do uf d' Achsle, denn se het nit chönne laufe, und träit se d' Chellerstäge ab, und nimmt das Chrotenäst under dem underste Tritt füre, und gits der Tochter i d' Händ,

undere Holzbig.’ ‘Und denn het er au gsäit imene Schloß seig e Tochter chrank, und se wüße kais Mittel für se gsund z’ mache.’ ‘O di Nare,’ säit der Vogelgrif, ‘under der Chällerstäge het e Chrot es Näscht gmacht von ere Hoore, und wenn se die Hoor wieder het, so wers se gsund.’ ‘Und denn het er au no gsäit s’ sig amene Ort es Wasser un e Ma derbi, der müeß all Lüt drüber träge.’ ‘O de Nar,’ säit de Vogelgrif, ‘täter nome emol äine z’ mitzt dri stelle, er müeßt denn käine me übere träge.’ Am Morge frue isch der Vogelgrif uf gstande, und isch furt gange. Do chunt der Hans underem Bett füre, und het e schöne Fädere gha; au het er ghört was der Vogelgrif gsäit het wäge dem Schlüssel und der Tochter und dem Ma. D’ Frau vom Vogelgrif het em do alles no nemol verzellt, daß er nüt vergäße, und denn isch er wieder häi zue gange. Zerst chunt er zum Ma bim Wasser, de frogt ne gli was der Vogelgrif gsäit heb, do säit der Hans er söll ne zerst übere träge, es well em’s denn däne säge. Do träit ne der Ma übere. Woner däne gsi isch, so säit em der Hans er söllt nume äinisch äine z’ mitzt dri stelle, er müeß denn käine me übere träge. Do het se de Ma grüsele gfreut, und säit zum Hans er well ne zum dank none mol ume und äne trage. Do säit der Hans näi, er well em die Müeh erspare, er seig sust mit em z’friede, und isch witer gange. Do chunt er zue dem Schloß, wo die Tochter chrank gsi isch, die nimmt er do uf d’ Achsle, denn se het nit chönne laufe, und träit se d’ Chellerstäge ab, und nimmt das Chrotenäst under dem underste Tritt füre, und gits der Tochter i d’ Händ,

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <p><pb facs="#f0374" n="353"/>
undere Holzbig.&#x2019; &#x2018;Und denn het er au gsäit imene Schloß seig e Tochter chrank, und se wüße kais Mittel für se gsund z&#x2019; mache.&#x2019; &#x2018;O di Nare,&#x2019; säit der Vogelgrif, &#x2018;under der Chällerstäge het e Chrot es Näscht gmacht von ere Hoore, und wenn se die Hoor wieder het, so wers se gsund.&#x2019; &#x2018;Und denn het er au no gsäit s&#x2019; sig amene Ort es Wasser un e Ma derbi, der müeß all Lüt drüber träge.&#x2019; &#x2018;O de Nar,&#x2019; säit de Vogelgrif, &#x2018;täter nome emol äine z&#x2019; mitzt dri stelle, er müeßt denn käine me übere träge.&#x2019; Am Morge frue isch der Vogelgrif uf gstande, und isch furt gange. Do chunt der Hans underem Bett füre, und het e schöne Fädere gha; au het er ghört was der Vogelgrif gsäit het wäge dem Schlüssel und der Tochter und dem Ma. D&#x2019; Frau vom Vogelgrif het em do alles no nemol verzellt, daß er nüt vergäße, und denn isch er wieder häi zue gange. Zerst chunt er zum Ma bim Wasser, de frogt ne gli was der Vogelgrif gsäit heb, do säit der Hans er söll ne zerst übere träge, es well em&#x2019;s denn däne säge. Do träit ne der Ma übere. Woner däne gsi isch, so säit em der Hans er söllt nume äinisch äine z&#x2019; mitzt dri stelle, er müeß denn käine me übere träge. Do het se de Ma grüsele gfreut, und säit zum Hans er well ne zum dank none mol ume und äne trage. Do säit der Hans näi, er well em die Müeh erspare, er seig sust mit em z&#x2019;friede, und isch witer gange. Do chunt er zue dem Schloß, wo die Tochter chrank gsi isch, die nimmt er do uf d&#x2019; Achsle, denn se het nit chönne laufe, und träit se d&#x2019; Chellerstäge ab, und nimmt das Chrotenäst under dem underste Tritt füre, und gits der Tochter i d&#x2019; Händ,
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[353/0374] undere Holzbig.’ ‘Und denn het er au gsäit imene Schloß seig e Tochter chrank, und se wüße kais Mittel für se gsund z’ mache.’ ‘O di Nare,’ säit der Vogelgrif, ‘under der Chällerstäge het e Chrot es Näscht gmacht von ere Hoore, und wenn se die Hoor wieder het, so wers se gsund.’ ‘Und denn het er au no gsäit s’ sig amene Ort es Wasser un e Ma derbi, der müeß all Lüt drüber träge.’ ‘O de Nar,’ säit de Vogelgrif, ‘täter nome emol äine z’ mitzt dri stelle, er müeßt denn käine me übere träge.’ Am Morge frue isch der Vogelgrif uf gstande, und isch furt gange. Do chunt der Hans underem Bett füre, und het e schöne Fädere gha; au het er ghört was der Vogelgrif gsäit het wäge dem Schlüssel und der Tochter und dem Ma. D’ Frau vom Vogelgrif het em do alles no nemol verzellt, daß er nüt vergäße, und denn isch er wieder häi zue gange. Zerst chunt er zum Ma bim Wasser, de frogt ne gli was der Vogelgrif gsäit heb, do säit der Hans er söll ne zerst übere träge, es well em’s denn däne säge. Do träit ne der Ma übere. Woner däne gsi isch, so säit em der Hans er söllt nume äinisch äine z’ mitzt dri stelle, er müeß denn käine me übere träge. Do het se de Ma grüsele gfreut, und säit zum Hans er well ne zum dank none mol ume und äne trage. Do säit der Hans näi, er well em die Müeh erspare, er seig sust mit em z’friede, und isch witer gange. Do chunt er zue dem Schloß, wo die Tochter chrank gsi isch, die nimmt er do uf d’ Achsle, denn se het nit chönne laufe, und träit se d’ Chellerstäge ab, und nimmt das Chrotenäst under dem underste Tritt füre, und gits der Tochter i d’ Händ,

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Wikisource: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in Wikisource-Syntax. (2015-05-11T18:40:00Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme aus Wikisource entsprechen muss.
Herzogin Anna Amalia Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2017-11-08T15:10:00Z)
Sandra Balck, Benjamin Fiechter: Bearbeitung der digitalen Edition. (2016-05-27T16:12:00Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/grimm_maerchen02_1840
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/grimm_maerchen02_1840/374
Zitationshilfe: Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder und Hausmärchen. 4. Aufl. Bd. 2. Göttingen, 1840, S. 353. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grimm_maerchen02_1840/374>, abgerufen am 20.05.2024.