Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder und Hausmärchen. 3. Aufl. Bd. 2. Göttingen, 1837.

Bild:
<< vorherige Seite

Dag, da is de tweide to Hus bliewen, den geit et nicks better. Ase de beiden annern da den Avend nah Hus kümmet, da segd de öleste 'no, wie hätt et die dann gaen?' 'O, et geit mie gans schlechte.' Da klaget se sik enanner ehre Naud, awerst den jungesten hadden se nicks davonne sagd, den hadden se gar nig lien (leiden) mogt, un hadden ünne jummer den dummen Hans heiten, weil he nig recht van de Weld was. Den dridden Dag, da blivt de jungeste to Hus, da kümmet dat kleine Männeken wier, un hölt um en Stücksken Braud an; da he ünne da giewen hätt, let he et wier fallen, un segd he mügte dock so gut sien un reicken ünne dat Stücksken wier. Da segd he to den kleinen Männeken 'wat! kannst du dat Stücke nig sulwens wier up nummen, wenn du die de Möhe nig mal um dine däglichge Narunge giewen wust, so bist du auck nig werth, dat du et etest.' Da word dat Männeken so bös, un sehde he möst et doen; he awerst nig fuhl, nam min lewe Männeken, un drosch et duet dör (tüchtig durch). Da schrige dat Männeken so viel un rep 'hör up, hör up, un lat mie geweren, dann will ik die auck seggen wo de Künigsdöchter sied.' Wie he dat hörde, häll he up to slaen, un dat Männeken vertelde he wör en Erdmänneken, und sulke wören mehr ase dusend, he mögte man mit ünne gaen, dann wulle he ünne wiesen wo de Künigsdöchter weren. Da wist he ünne en deipen Born, da is awerst kien Water inne west. Da segd dat Männeken he wuste wohl dat et sine Gesellen nig ehrlich mit ünne meinten, wenn he de Künigskinner erlösen wulle, dann möste he et alleine doen. De beiden annern

Dag, da is de tweide to Hus bliewen, den geit et nicks better. Ase de beiden annern da den Avend nah Hus kuͤmmet, da segd de oͤleste ‘no, wie haͤtt et die dann gaen?’ ‘O, et geit mie gans schlechte.’ Da klaget se sik enanner ehre Naud, awerst den jungesten hadden se nicks davonne sagd, den hadden se gar nig lien (leiden) mogt, un hadden uͤnne jummer den dummen Hans heiten, weil he nig recht van de Weld was. Den dridden Dag, da blivt de jungeste to Hus, da kuͤmmet dat kleine Maͤnneken wier, un hoͤlt um en Stuͤcksken Braud an; da he uͤnne da giewen haͤtt, let he et wier fallen, un segd he muͤgte dock so gut sien un reicken uͤnne dat Stuͤcksken wier. Da segd he to den kleinen Maͤnneken ‘wat! kannst du dat Stuͤcke nig sulwens wier up nummen, wenn du die de Moͤhe nig mal um dine daͤglichge Narunge giewen wust, so bist du auck nig werth, dat du et etest.’ Da word dat Maͤnneken so boͤs, un sehde he moͤst et doen; he awerst nig fuhl, nam min lewe Maͤnneken, un drosch et duet doͤr (tuͤchtig durch). Da schrige dat Maͤnneken so viel un rep ‘hoͤr up, hoͤr up, un lat mie geweren, dann will ik die auck seggen wo de Kuͤnigsdoͤchter sied.’ Wie he dat hoͤrde, haͤll he up to slaen, un dat Maͤnneken vertelde he woͤr en Erdmaͤnneken, und sulke woͤren mehr ase dusend, he moͤgte man mit uͤnne gaen, dann wulle he uͤnne wiesen wo de Kuͤnigsdoͤchter weren. Da wist he uͤnne en deipen Born, da is awerst kien Water inne west. Da segd dat Maͤnneken he wuste wohl dat et sine Gesellen nig ehrlich mit uͤnne meinten, wenn he de Kuͤnigskinner erloͤsen wulle, dann moͤste he et alleine doen. De beiden annern

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <p><pb facs="#f0053" n="37"/>
Dag, da is de tweide to Hus bliewen, den geit et nicks better. Ase de beiden annern da den Avend nah Hus ku&#x0364;mmet, da segd de o&#x0364;leste &#x2018;no, wie ha&#x0364;tt et die dann gaen?&#x2019; &#x2018;O, et geit mie gans schlechte.&#x2019; Da klaget se sik enanner ehre Naud, awerst den jungesten hadden se nicks davonne sagd, den hadden se gar nig lien (leiden) mogt, un hadden u&#x0364;nne jummer den dummen Hans heiten, weil he nig recht van de Weld was. Den dridden Dag, da blivt de jungeste to Hus, da ku&#x0364;mmet dat kleine Ma&#x0364;nneken wier, un ho&#x0364;lt um en Stu&#x0364;cksken Braud an; da he u&#x0364;nne da giewen ha&#x0364;tt, let he et wier fallen, un segd he mu&#x0364;gte dock so gut sien un reicken u&#x0364;nne dat Stu&#x0364;cksken wier. Da segd he to den kleinen Ma&#x0364;nneken &#x2018;wat! kannst du dat Stu&#x0364;cke nig sulwens wier up nummen, wenn du die de Mo&#x0364;he nig mal um dine da&#x0364;glichge Narunge giewen wust, so bist du auck nig werth, dat du et etest.&#x2019; Da word dat Ma&#x0364;nneken so bo&#x0364;s, un sehde he mo&#x0364;st et doen; he awerst nig fuhl, nam min lewe Ma&#x0364;nneken, un drosch et duet do&#x0364;r (tu&#x0364;chtig durch). Da schrige dat Ma&#x0364;nneken so viel un rep &#x2018;ho&#x0364;r up, ho&#x0364;r up, un lat mie geweren, dann will ik die auck seggen wo de Ku&#x0364;nigsdo&#x0364;chter sied.&#x2019; Wie he dat ho&#x0364;rde, ha&#x0364;ll he up to slaen, un dat Ma&#x0364;nneken vertelde he wo&#x0364;r en Erdma&#x0364;nneken, und sulke wo&#x0364;ren mehr ase dusend, he mo&#x0364;gte man mit u&#x0364;nne gaen, dann wulle he u&#x0364;nne wiesen wo de Ku&#x0364;nigsdo&#x0364;chter weren. Da wist he u&#x0364;nne en deipen Born, da is awerst kien Water inne west. Da segd dat Ma&#x0364;nneken he wuste wohl dat et sine Gesellen nig ehrlich mit u&#x0364;nne meinten, wenn he de Ku&#x0364;nigskinner erlo&#x0364;sen wulle, dann mo&#x0364;ste he et alleine doen. De beiden annern
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[37/0053] Dag, da is de tweide to Hus bliewen, den geit et nicks better. Ase de beiden annern da den Avend nah Hus kuͤmmet, da segd de oͤleste ‘no, wie haͤtt et die dann gaen?’ ‘O, et geit mie gans schlechte.’ Da klaget se sik enanner ehre Naud, awerst den jungesten hadden se nicks davonne sagd, den hadden se gar nig lien (leiden) mogt, un hadden uͤnne jummer den dummen Hans heiten, weil he nig recht van de Weld was. Den dridden Dag, da blivt de jungeste to Hus, da kuͤmmet dat kleine Maͤnneken wier, un hoͤlt um en Stuͤcksken Braud an; da he uͤnne da giewen haͤtt, let he et wier fallen, un segd he muͤgte dock so gut sien un reicken uͤnne dat Stuͤcksken wier. Da segd he to den kleinen Maͤnneken ‘wat! kannst du dat Stuͤcke nig sulwens wier up nummen, wenn du die de Moͤhe nig mal um dine daͤglichge Narunge giewen wust, so bist du auck nig werth, dat du et etest.’ Da word dat Maͤnneken so boͤs, un sehde he moͤst et doen; he awerst nig fuhl, nam min lewe Maͤnneken, un drosch et duet doͤr (tuͤchtig durch). Da schrige dat Maͤnneken so viel un rep ‘hoͤr up, hoͤr up, un lat mie geweren, dann will ik die auck seggen wo de Kuͤnigsdoͤchter sied.’ Wie he dat hoͤrde, haͤll he up to slaen, un dat Maͤnneken vertelde he woͤr en Erdmaͤnneken, und sulke woͤren mehr ase dusend, he moͤgte man mit uͤnne gaen, dann wulle he uͤnne wiesen wo de Kuͤnigsdoͤchter weren. Da wist he uͤnne en deipen Born, da is awerst kien Water inne west. Da segd dat Maͤnneken he wuste wohl dat et sine Gesellen nig ehrlich mit uͤnne meinten, wenn he de Kuͤnigskinner erloͤsen wulle, dann moͤste he et alleine doen. De beiden annern

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Wikisource: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in Wikisource-Syntax. (2015-05-11T18:40:00Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme aus Wikisource entsprechen muss.
Staatsbibliothek zu Berlin: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2015-05-11T18:40:00Z)
Sandra Balck, Benjamin Fiechter: Bearbeitung der digitalen Edition. (2015-06-15T16:12:00Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/grimm_maerchen02_1837
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/grimm_maerchen02_1837/53
Zitationshilfe: Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder und Hausmärchen. 3. Aufl. Bd. 2. Göttingen, 1837, S. 37. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grimm_maerchen02_1837/53>, abgerufen am 22.12.2024.