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Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder- und Haus-Märchen. 2. Aufl. Bd. 2. Berlin, 1819.

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Hutzelbeins Hündchen!
Hutzel hin und her!
Bring mir die große Schachtel her!"

Da ging die kleine hin und brachte die Schachtel herbeigetragen, hernach gaben sie ihr Essen und Trinken und brachten sie zu einem schönen gemachten Bett, das war wie Seide und Sammet, da legt sie sich hinein und schlief in Gottes Namen. Als der Tag kam, stieg sie auf, und gab ihr die alte Jtsche drei Nadeln aus der großen Schachtel, die sollte sie mitnehmen; sie würden ihr nöthig thun, denn sie müßte über einen hohen gläsernen Berg und über drei schneidende Schwerter und über ein großes Wasser, wann sie das durchsetzte, würde sie ihren Liebsten wiederkriegen. Nun gab sie hiermit drei Theile (Stücke), die sollte sie recht in Acht nehmen, nämlich drei große Nadeln, ein Pflugrad und drei Nüsse. Hiermit reiste sie ab und wie sie vor den gläsernen Berg kam, der so glatt war, steckte sie die drei Nadeln als hinter die Füße und dann wieder vorwärts und gelangte so hinüber, und als sie hinüber war, steckte sie sie an einen Ort, den sie wohl in Acht nahm. Darnach kam sie vor die drei schneidenden Schwerter, da stellte sie sich auf ihr Pflugrad und rollte hinüber. Endlich kam sie vor ein großes Wasser und wie sie übergefahren war, in ein großes, schönes Schloß. Sie ging hinein und hielt um einen Dienst an, sie wär' eine arme Magd und wollte sich gern vermiethen; sie wußte aber, daß der Königssohn drinne war, den sie erlöst hatte aus dem eisernen Ofen im großen Wald. Also ward sie angenommen zum Küchenmädchen für geringen Lohn. Nun

Hutzelbeins Huͤndchen!
Hutzel hin und her!
Bring mir die große Schachtel her!“

Da ging die kleine hin und brachte die Schachtel herbeigetragen, hernach gaben sie ihr Essen und Trinken und brachten sie zu einem schoͤnen gemachten Bett, das war wie Seide und Sammet, da legt sie sich hinein und schlief in Gottes Namen. Als der Tag kam, stieg sie auf, und gab ihr die alte Jtsche drei Nadeln aus der großen Schachtel, die sollte sie mitnehmen; sie wuͤrden ihr noͤthig thun, denn sie muͤßte uͤber einen hohen glaͤsernen Berg und uͤber drei schneidende Schwerter und uͤber ein großes Wasser, wann sie das durchsetzte, wuͤrde sie ihren Liebsten wiederkriegen. Nun gab sie hiermit drei Theile (Stuͤcke), die sollte sie recht in Acht nehmen, naͤmlich drei große Nadeln, ein Pflugrad und drei Nuͤsse. Hiermit reiste sie ab und wie sie vor den glaͤsernen Berg kam, der so glatt war, steckte sie die drei Nadeln als hinter die Fuͤße und dann wieder vorwaͤrts und gelangte so hinuͤber, und als sie hinuͤber war, steckte sie sie an einen Ort, den sie wohl in Acht nahm. Darnach kam sie vor die drei schneidenden Schwerter, da stellte sie sich auf ihr Pflugrad und rollte hinuͤber. Endlich kam sie vor ein großes Wasser und wie sie uͤbergefahren war, in ein großes, schoͤnes Schloß. Sie ging hinein und hielt um einen Dienst an, sie waͤr’ eine arme Magd und wollte sich gern vermiethen; sie wußte aber, daß der Koͤnigssohn drinne war, den sie erloͤst hatte aus dem eisernen Ofen im großen Wald. Also ward sie angenommen zum Kuͤchenmaͤdchen fuͤr geringen Lohn. Nun

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[201/0279] Hutzelbeins Huͤndchen! Hutzel hin und her! Bring mir die große Schachtel her!“ Da ging die kleine hin und brachte die Schachtel herbeigetragen, hernach gaben sie ihr Essen und Trinken und brachten sie zu einem schoͤnen gemachten Bett, das war wie Seide und Sammet, da legt sie sich hinein und schlief in Gottes Namen. Als der Tag kam, stieg sie auf, und gab ihr die alte Jtsche drei Nadeln aus der großen Schachtel, die sollte sie mitnehmen; sie wuͤrden ihr noͤthig thun, denn sie muͤßte uͤber einen hohen glaͤsernen Berg und uͤber drei schneidende Schwerter und uͤber ein großes Wasser, wann sie das durchsetzte, wuͤrde sie ihren Liebsten wiederkriegen. Nun gab sie hiermit drei Theile (Stuͤcke), die sollte sie recht in Acht nehmen, naͤmlich drei große Nadeln, ein Pflugrad und drei Nuͤsse. Hiermit reiste sie ab und wie sie vor den glaͤsernen Berg kam, der so glatt war, steckte sie die drei Nadeln als hinter die Fuͤße und dann wieder vorwaͤrts und gelangte so hinuͤber, und als sie hinuͤber war, steckte sie sie an einen Ort, den sie wohl in Acht nahm. Darnach kam sie vor die drei schneidenden Schwerter, da stellte sie sich auf ihr Pflugrad und rollte hinuͤber. Endlich kam sie vor ein großes Wasser und wie sie uͤbergefahren war, in ein großes, schoͤnes Schloß. Sie ging hinein und hielt um einen Dienst an, sie waͤr’ eine arme Magd und wollte sich gern vermiethen; sie wußte aber, daß der Koͤnigssohn drinne war, den sie erloͤst hatte aus dem eisernen Ofen im großen Wald. Also ward sie angenommen zum Kuͤchenmaͤdchen fuͤr geringen Lohn. Nun

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Anmerkungen zur Transkription:

Zusätzlich zu dieser historischen Ausgabe gibt es in der 2004 von Prof. Hans-Jörg Uther herausgegebenen und im Olms-Verlag erschienenen Ausgabe (ISBN 978-3-487-12546-6) in Bd. 2, S. 305–308 ein Wörterverzeichnis mit Begriffserläuterungen.




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Zitationshilfe: Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder- und Haus-Märchen. 2. Aufl. Bd. 2. Berlin, 1819, S. 201. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grimm_maerchen02_1819/279>, abgerufen am 25.11.2024.