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Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder- und Haus-Märchen. 2. Aufl. Bd. 2. Berlin, 1819.

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den in die Hand nahm und sprach: "Köpf' alle runter, nur meiner nicht," so lagen alle Köpfe auf der Erde; zweitens ein Mantel, wer den anzog, war unsichtbar; drittens ein Paar Stiefeln, wenn man die an den Füßen hatte und sich wohin wünschte, so war man gleich da. Er sprach, sie müßten ihm die drei Stücke einmal geben, damit er sie probiren könne, ob sie auch alle noch in gutem Stand wären. Da gaben sie ihm den Mantel, den that er um, und wünschte sich zu einer Fliege, alsbald war er eine Fliege. "Der Mantel ist gut, sprach er, nun gebt mir einmal das Schwert." Sie sagten: "nein, das geben wir nicht, denn wenn du sprächst: "Köpf' alle runter, nur meiner nicht!" so wären unsere Köpfe alle herab und du hättest deinen noch; doch gaben sie es ihm, wenn er's an den Bäumen probiren wollte, das that er und das Schwert war auch gut. Nun wollt' er noch die Stiefeln haben, sie sprachen aber: "nein, die können wir nicht geben, wenn du die anhättest und sprächst, du wolltest oben auf dem Berg seyn, so stünden wir da unten und hätten nichts." "Nein, sprach er, das will ich nicht thun," da gaben sie ihm die Stiefel auch noch. Wie er nun alle drei Stücke hatte, da wünschte er sich auf den goldenen Berg, und alsbald war er dort, und die Riesen verschwunden und war also ihr Erbe getheilt. Als er nah beim Schloß war, hörte er Geigen und Flöten und die Leute sagten ihm, seine Gemahlin halte Hochzeit mit einem andern Prinzen. Da zog er seinen Mantel an, und machte sich zur Fliege, ging in's Schloß hinein und stellte sich hinter seine Gemahlin, und niemand sah ihn. Wenn

den in die Hand nahm und sprach: „Koͤpf’ alle runter, nur meiner nicht,“ so lagen alle Koͤpfe auf der Erde; zweitens ein Mantel, wer den anzog, war unsichtbar; drittens ein Paar Stiefeln, wenn man die an den Fuͤßen hatte und sich wohin wuͤnschte, so war man gleich da. Er sprach, sie muͤßten ihm die drei Stuͤcke einmal geben, damit er sie probiren koͤnne, ob sie auch alle noch in gutem Stand waͤren. Da gaben sie ihm den Mantel, den that er um, und wuͤnschte sich zu einer Fliege, alsbald war er eine Fliege. „Der Mantel ist gut, sprach er, nun gebt mir einmal das Schwert.“ Sie sagten: „nein, das geben wir nicht, denn wenn du spraͤchst: „Koͤpf’ alle runter, nur meiner nicht!“ so waͤren unsere Koͤpfe alle herab und du haͤttest deinen noch; doch gaben sie es ihm, wenn er’s an den Baͤumen probiren wollte, das that er und das Schwert war auch gut. Nun wollt’ er noch die Stiefeln haben, sie sprachen aber: „nein, die koͤnnen wir nicht geben, wenn du die anhaͤttest und spraͤchst, du wolltest oben auf dem Berg seyn, so stuͤnden wir da unten und haͤtten nichts.“ „Nein, sprach er, das will ich nicht thun,“ da gaben sie ihm die Stiefel auch noch. Wie er nun alle drei Stuͤcke hatte, da wuͤnschte er sich auf den goldenen Berg, und alsbald war er dort, und die Riesen verschwunden und war also ihr Erbe getheilt. Als er nah beim Schloß war, hoͤrte er Geigen und Floͤten und die Leute sagten ihm, seine Gemahlin halte Hochzeit mit einem andern Prinzen. Da zog er seinen Mantel an, und machte sich zur Fliege, ging in’s Schloß hinein und stellte sich hinter seine Gemahlin, und niemand sah ihn. Wenn

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[44/0122] den in die Hand nahm und sprach: „Koͤpf’ alle runter, nur meiner nicht,“ so lagen alle Koͤpfe auf der Erde; zweitens ein Mantel, wer den anzog, war unsichtbar; drittens ein Paar Stiefeln, wenn man die an den Fuͤßen hatte und sich wohin wuͤnschte, so war man gleich da. Er sprach, sie muͤßten ihm die drei Stuͤcke einmal geben, damit er sie probiren koͤnne, ob sie auch alle noch in gutem Stand waͤren. Da gaben sie ihm den Mantel, den that er um, und wuͤnschte sich zu einer Fliege, alsbald war er eine Fliege. „Der Mantel ist gut, sprach er, nun gebt mir einmal das Schwert.“ Sie sagten: „nein, das geben wir nicht, denn wenn du spraͤchst: „Koͤpf’ alle runter, nur meiner nicht!“ so waͤren unsere Koͤpfe alle herab und du haͤttest deinen noch; doch gaben sie es ihm, wenn er’s an den Baͤumen probiren wollte, das that er und das Schwert war auch gut. Nun wollt’ er noch die Stiefeln haben, sie sprachen aber: „nein, die koͤnnen wir nicht geben, wenn du die anhaͤttest und spraͤchst, du wolltest oben auf dem Berg seyn, so stuͤnden wir da unten und haͤtten nichts.“ „Nein, sprach er, das will ich nicht thun,“ da gaben sie ihm die Stiefel auch noch. Wie er nun alle drei Stuͤcke hatte, da wuͤnschte er sich auf den goldenen Berg, und alsbald war er dort, und die Riesen verschwunden und war also ihr Erbe getheilt. Als er nah beim Schloß war, hoͤrte er Geigen und Floͤten und die Leute sagten ihm, seine Gemahlin halte Hochzeit mit einem andern Prinzen. Da zog er seinen Mantel an, und machte sich zur Fliege, ging in’s Schloß hinein und stellte sich hinter seine Gemahlin, und niemand sah ihn. Wenn

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Anmerkungen zur Transkription:

Zusätzlich zu dieser historischen Ausgabe gibt es in der 2004 von Prof. Hans-Jörg Uther herausgegebenen und im Olms-Verlag erschienenen Ausgabe (ISBN 978-3-487-12546-6) in Bd. 2, S. 305–308 ein Wörterverzeichnis mit Begriffserläuterungen.




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Zitationshilfe: Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder- und Haus-Märchen. 2. Aufl. Bd. 2. Berlin, 1819, S. 44. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grimm_maerchen02_1819/122>, abgerufen am 22.11.2024.