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Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder- und Haus-Märchen. 2. Aufl. Bd. 2. Berlin, 1819.

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er zornig, drehte seinen Ring herum, ohne an sein Versprechen zu denken und wünschte beide, seine Gemahlin und seinen Prinzen, zu sich. Jn dem Augenblick waren sie auch da, aber die Königin, die klagte und weinte und sagte, er hätte sein Wort gebrochen und sie unglücklich gemacht. Er besänftigte sie und redete sie zufrieden und sie stellte sich auch, als gäbe sie nach, aber sie hatte Böses im Sinn.

Da führte er sie hinaus vor die Stadt auf den Acker und zeigte ihr das Wasser und wo das Schiffchen war abgestoßen worden und dann sprach er: "ich bin müd, setz' dich nieder, ich will ein wenig auf deinem Schooß schlafen." Da legte er seinen Kopf auf ihren Schooß und sie lauste ihn ein wenig, bis er einschlief. Als er eingeschlafen war, zog sie den Ring von seinem Finger und den Fuß, den sie unter ihm stehen hatte, zog sie auch heraus und ließ nur den Toffel unter ihm liegen; dann nahm sie ihren Prinzen und wünschte sich wieder in ihr Königreich. Als er aufwachte, da lag er da ganz verlassen und seine Gemahlin mit dem Prinzen war fort und der Ring vom Finger auch, nur der Toffel stand noch da zum Wahrzeichen. "Nach Haus zu deinen Eltern kannst du nicht wieder gehen, dachte er, die sagen, du wärst ein Hexenmeister, du willst aufpacken und gehen, bis du in dein Königreich kommst. Also ging er fort und kam endlich zu einem Berg, wo drei Riesen ihres Vaters Erbe theilen wollten und als sie ihn vorbeigehen sahen, riefen sie ihn und sagten, kleine Menschen hätten klugen Sinn, er sollt' ihnen die Erbschaft vertheilen, das war ein Degen, wenn einer

er zornig, drehte seinen Ring herum, ohne an sein Versprechen zu denken und wuͤnschte beide, seine Gemahlin und seinen Prinzen, zu sich. Jn dem Augenblick waren sie auch da, aber die Koͤnigin, die klagte und weinte und sagte, er haͤtte sein Wort gebrochen und sie ungluͤcklich gemacht. Er besaͤnftigte sie und redete sie zufrieden und sie stellte sich auch, als gaͤbe sie nach, aber sie hatte Boͤses im Sinn.

Da fuͤhrte er sie hinaus vor die Stadt auf den Acker und zeigte ihr das Wasser und wo das Schiffchen war abgestoßen worden und dann sprach er: „ich bin muͤd, setz’ dich nieder, ich will ein wenig auf deinem Schooß schlafen.“ Da legte er seinen Kopf auf ihren Schooß und sie lauste ihn ein wenig, bis er einschlief. Als er eingeschlafen war, zog sie den Ring von seinem Finger und den Fuß, den sie unter ihm stehen hatte, zog sie auch heraus und ließ nur den Toffel unter ihm liegen; dann nahm sie ihren Prinzen und wuͤnschte sich wieder in ihr Koͤnigreich. Als er aufwachte, da lag er da ganz verlassen und seine Gemahlin mit dem Prinzen war fort und der Ring vom Finger auch, nur der Toffel stand noch da zum Wahrzeichen. „Nach Haus zu deinen Eltern kannst du nicht wieder gehen, dachte er, die sagen, du waͤrst ein Hexenmeister, du willst aufpacken und gehen, bis du in dein Koͤnigreich kommst. Also ging er fort und kam endlich zu einem Berg, wo drei Riesen ihres Vaters Erbe theilen wollten und als sie ihn vorbeigehen sahen, riefen sie ihn und sagten, kleine Menschen haͤtten klugen Sinn, er sollt’ ihnen die Erbschaft vertheilen, das war ein Degen, wenn einer

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[43/0121] er zornig, drehte seinen Ring herum, ohne an sein Versprechen zu denken und wuͤnschte beide, seine Gemahlin und seinen Prinzen, zu sich. Jn dem Augenblick waren sie auch da, aber die Koͤnigin, die klagte und weinte und sagte, er haͤtte sein Wort gebrochen und sie ungluͤcklich gemacht. Er besaͤnftigte sie und redete sie zufrieden und sie stellte sich auch, als gaͤbe sie nach, aber sie hatte Boͤses im Sinn. Da fuͤhrte er sie hinaus vor die Stadt auf den Acker und zeigte ihr das Wasser und wo das Schiffchen war abgestoßen worden und dann sprach er: „ich bin muͤd, setz’ dich nieder, ich will ein wenig auf deinem Schooß schlafen.“ Da legte er seinen Kopf auf ihren Schooß und sie lauste ihn ein wenig, bis er einschlief. Als er eingeschlafen war, zog sie den Ring von seinem Finger und den Fuß, den sie unter ihm stehen hatte, zog sie auch heraus und ließ nur den Toffel unter ihm liegen; dann nahm sie ihren Prinzen und wuͤnschte sich wieder in ihr Koͤnigreich. Als er aufwachte, da lag er da ganz verlassen und seine Gemahlin mit dem Prinzen war fort und der Ring vom Finger auch, nur der Toffel stand noch da zum Wahrzeichen. „Nach Haus zu deinen Eltern kannst du nicht wieder gehen, dachte er, die sagen, du waͤrst ein Hexenmeister, du willst aufpacken und gehen, bis du in dein Koͤnigreich kommst. Also ging er fort und kam endlich zu einem Berg, wo drei Riesen ihres Vaters Erbe theilen wollten und als sie ihn vorbeigehen sahen, riefen sie ihn und sagten, kleine Menschen haͤtten klugen Sinn, er sollt’ ihnen die Erbschaft vertheilen, das war ein Degen, wenn einer

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Zusätzlich zu dieser historischen Ausgabe gibt es in der 2004 von Prof. Hans-Jörg Uther herausgegebenen und im Olms-Verlag erschienenen Ausgabe (ISBN 978-3-487-12546-6) in Bd. 2, S. 305–308 ein Wörterverzeichnis mit Begriffserläuterungen.




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Zitationshilfe: Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder- und Haus-Märchen. 2. Aufl. Bd. 2. Berlin, 1819, S. 43. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grimm_maerchen02_1819/121>, abgerufen am 22.11.2024.