Do was der en armen Fisker, de fiskede up de See mit sinen Sohn, do kam de Fiend un nam den Sohn gefangen und gav em doför 600 Dah- ler. Do genk de Vader hen un gav dat de Hee- rens in de Stadt un de Fiend trock av un de Fisker wurde Börgemester. Do word utropen, wer nig Heer Börgemester segde, de soll an de Galge richtet weren.
De Sohn de kam de Fiend wier ut de Hände un kam in en grauten Wold up en haujen Berg, de Berg de deih sick up, da kam he in en graut verwünsket Schloß, woin Stohle, Diske un Bänke alle schwatt behangen wören. Do queimen drei Princessinnen, de gans schwatt antrocken wö- ren, de men en lück (wenig) witt in't Gesicht häd- den, de segden to em, he soll men nig bange sien, se wullen em nix dohn, he könn eer erlösen. Do seg he, je dat wull he gern dohn, wann he men wüste, wo he dat macken söll? Do segget se: he söll en gans Johr nig met en kühren (sprechen) nu söll se auck nig anseihen; wat he gern hebben wull, dat söll he men seggen, wann se Antwort gierwen dröfden (geben dürften), wullen se et dohn. As he ne Tied lang der west was, sede he, he wull asse gern noh sin Vader gohn, da segget se, dat söll he men dohn, düssen Buel (Beutel) met Geld söll he mer niermen, düsse Kleder söll he antrecken un in 8 Dage möst he der wier sien.
Do was der en armen Fiſker, de fiſkede up de See mit ſinen Sohn, do kam de Fiend un nam den Sohn gefangen und gav em dofoͤr 600 Dah- ler. Do genk de Vader hen un gav dat de Hee- rens in de Stadt un de Fiend trock av un de Fiſker wurde Boͤrgemeſter. Do word utropen, wer nig Heer Boͤrgemeſter ſegde, de ſoll an de Galge richtet weren.
De Sohn de kam de Fiend wier ut de Haͤnde un kam in en grauten Wold up en haujen Berg, de Berg de deih ſick up, da kam he in en graut verwuͤnſket Schloß, woin Stohle, Diſke un Baͤnke alle ſchwatt behangen woͤren. Do queimen drei Princeſſinnen, de gans ſchwatt antrocken woͤ- ren, de men en luͤck (wenig) witt in’t Geſicht haͤd- den, de ſegden to em, he ſoll men nig bange ſien, ſe wullen em nix dohn, he koͤnn eer erloͤſen. Do ſeg he, je dat wull he gern dohn, wann he men wuͤſte, wo he dat macken ſoͤll? Do ſegget ſe: he ſoͤll en gans Johr nig met en kuͤhren (ſprechen) nu ſoͤll ſe auck nig anſeihen; wat he gern hebben wull, dat ſoͤll he men ſeggen, wann ſe Antwort gierwen droͤfden (geben duͤrften), wullen ſe et dohn. As he ne Tied lang der weſt was, ſede he, he wull aſſe gern noh ſin Vader gohn, da ſegget ſe, dat ſoͤll he men dohn, duͤſſen Buel (Beutel) met Geld ſoͤll he mer niermen, duͤſſe Kleder ſoͤll he antrecken un in 8 Dage moͤſt he der wier ſien.
<TEI><text><body><divn="1"><p><pbfacs="#f0285"n="264"/>
Do was der en armen Fiſker, de fiſkede up de<lb/>
See mit ſinen Sohn, do kam de Fiend un nam<lb/>
den Sohn gefangen und gav em dofoͤr 600 Dah-<lb/>
ler. Do genk de Vader hen un gav dat de Hee-<lb/>
rens in de Stadt un de Fiend trock av un de<lb/>
Fiſker wurde Boͤrgemeſter. Do word utropen,<lb/>
wer nig Heer Boͤrgemeſter ſegde, de ſoll an de<lb/>
Galge richtet weren.</p><lb/><p>De Sohn de kam de Fiend wier ut de Haͤnde<lb/>
un kam in en grauten Wold up en haujen Berg,<lb/>
de Berg de deih ſick up, da kam he in en graut<lb/>
verwuͤnſket Schloß, woin Stohle, Diſke un<lb/>
Baͤnke alle ſchwatt behangen woͤren. Do queimen<lb/>
drei Princeſſinnen, de gans ſchwatt antrocken woͤ-<lb/>
ren, de men en luͤck (wenig) witt in’t Geſicht haͤd-<lb/>
den, de ſegden to em, he ſoll men nig bange ſien,<lb/>ſe wullen em nix dohn, he koͤnn eer erloͤſen. Do<lb/>ſeg he, je dat wull he gern dohn, wann he men<lb/>
wuͤſte, wo he dat macken ſoͤll? Do ſegget ſe: he<lb/>ſoͤll en gans Johr nig met en kuͤhren (ſprechen)<lb/>
nu ſoͤll ſe auck nig anſeihen; wat he gern hebben<lb/>
wull, dat ſoͤll he men ſeggen, wann ſe Antwort<lb/>
gierwen droͤfden (geben duͤrften), wullen ſe et<lb/>
dohn. As he ne Tied lang der weſt was, ſede<lb/>
he, he wull aſſe gern noh ſin Vader gohn, da<lb/>ſegget ſe, dat ſoͤll he men dohn, duͤſſen Buel<lb/>
(Beutel) met Geld ſoͤll he mer niermen, duͤſſe<lb/>
Kleder ſoͤll he antrecken un in 8 Dage moͤſt he<lb/>
der wier ſien.</p><lb/></div></body></text></TEI>
[264/0285]
Do was der en armen Fiſker, de fiſkede up de
See mit ſinen Sohn, do kam de Fiend un nam
den Sohn gefangen und gav em dofoͤr 600 Dah-
ler. Do genk de Vader hen un gav dat de Hee-
rens in de Stadt un de Fiend trock av un de
Fiſker wurde Boͤrgemeſter. Do word utropen,
wer nig Heer Boͤrgemeſter ſegde, de ſoll an de
Galge richtet weren.
De Sohn de kam de Fiend wier ut de Haͤnde
un kam in en grauten Wold up en haujen Berg,
de Berg de deih ſick up, da kam he in en graut
verwuͤnſket Schloß, woin Stohle, Diſke un
Baͤnke alle ſchwatt behangen woͤren. Do queimen
drei Princeſſinnen, de gans ſchwatt antrocken woͤ-
ren, de men en luͤck (wenig) witt in’t Geſicht haͤd-
den, de ſegden to em, he ſoll men nig bange ſien,
ſe wullen em nix dohn, he koͤnn eer erloͤſen. Do
ſeg he, je dat wull he gern dohn, wann he men
wuͤſte, wo he dat macken ſoͤll? Do ſegget ſe: he
ſoͤll en gans Johr nig met en kuͤhren (ſprechen)
nu ſoͤll ſe auck nig anſeihen; wat he gern hebben
wull, dat ſoͤll he men ſeggen, wann ſe Antwort
gierwen droͤfden (geben duͤrften), wullen ſe et
dohn. As he ne Tied lang der weſt was, ſede
he, he wull aſſe gern noh ſin Vader gohn, da
ſegget ſe, dat ſoͤll he men dohn, duͤſſen Buel
(Beutel) met Geld ſoͤll he mer niermen, duͤſſe
Kleder ſoͤll he antrecken un in 8 Dage moͤſt he
der wier ſien.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder- und Haus-Märchen. Bd. 2. Berlin, 1815, S. 264. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grimm_maerchen02_1815/285>, abgerufen am 18.12.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.