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Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder- und Haus-Märchen. Bd. 2. Berlin, 1815.

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most du den annern Morgen hönne, un most en
utschloen, dat he so blank is, ase en Spegel, un
et müttet von ollerhand Fiske dorinne sien." Den
anneren Morgen do gav ünne de Künig ene gle-
serne Schute (Schüppe) un segd: "umme sess
Uher mot de Dieck ferig sien." Do geit he weg,
ase he do bie den Dieck kummet, do stecket he mit
de Schute in de Muhe (Moor, Sumpf), do brack
se af; do stecket he mit de Hacken in de Muhe
un et was wier caput. Do wert he gans bedrö-
wet. Den Middag brachte de jungeste Dochter
ünne wat to etten, do frägt se, wo et ünne ginge?
Do seh de Künigssuhn, et ginge ünne gans schlechte,
he sull sienen Kopp wohl mißen mutten: "dat
Geschirr is mie wier klein gohen." -- "O, seh se,
he sull kummen un etten eest wat," dann west du
anneren Sinnes. Nee, segde he, etten kunn he
nig, he wer gar to bedröwet, do givt se unne
viel gudde Woore, bis he kummet un ett wat.
Do luset se ünn wier, un he schloppet in, se
nümmet von niggen en Doock, schlett en Knupp
do inne, un kloppet mit den Knuppe dreimol up
de Eere un segd: "Arweggers herut!" da kummt
glick so viele Erdmännekes un froget olle, wat ehr
Begeren wär? "In Tied von trei Stunne mo-
sten se den Diek gans utschloen hewen un he möste
so blank sien, dat man sik inne speigelen künne,
un von ollerhand Fiske mosten dorinne sien." Do
gingen de Erdmännekes hünn un boen ehre Ver-

moſt du den annern Morgen hoͤnne, un moſt en
utſchloen, dat he ſo blank is, aſe en Spegel, un
et muͤttet von ollerhand Fiſke dorinne ſien.“ Den
anneren Morgen do gav uͤnne de Kuͤnig ene gle-
ſerne Schute (Schuͤppe) un ſegd: „umme ſeſſ
Uher mot de Dieck ferig ſien.“ Do geit he weg,
aſe he do bie den Dieck kummet, do ſtecket he mit
de Schute in de Muhe (Moor, Sumpf), do brack
ſe af; do ſtecket he mit de Hacken in de Muhe
un et was wier caput. Do wert he gans bedroͤ-
wet. Den Middag brachte de jungeſte Dochter
uͤnne wat to etten, do fraͤgt ſe, wo et uͤnne ginge?
Do ſeh de Kuͤnigsſuhn, et ginge uͤnne gans ſchlechte,
he ſull ſienen Kopp wohl mißen mutten: „dat
Geſchirr is mie wier klein gohen.“ — „O, ſeh ſe,
he ſull kummen un etten eeſt wat,“ dann weſt du
anneren Sinnes. Nee, ſegde he, etten kunn he
nig, he wer gar to bedroͤwet, do givt ſe unne
viel gudde Woore, bis he kummet un ett wat.
Do luſet ſe uͤnn wier, un he ſchloppet in, ſe
nuͤmmet von niggen en Doock, ſchlett en Knupp
do inne, un kloppet mit den Knuppe dreimol up
de Eere un ſegd: „Arweggers herut!“ da kummt
glick ſo viele Erdmaͤnnekes un froget olle, wat ehr
Begeren waͤr? „In Tied von trei Stunne mo-
ſten ſe den Diek gans utſchloen hewen un he moͤſte
ſo blank ſien, dat man ſik inne ſpeigelen kuͤnne,
un von ollerhand Fiſke moſten dorinne ſien.“ Do
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[152/0173] moſt du den annern Morgen hoͤnne, un moſt en utſchloen, dat he ſo blank is, aſe en Spegel, un et muͤttet von ollerhand Fiſke dorinne ſien.“ Den anneren Morgen do gav uͤnne de Kuͤnig ene gle- ſerne Schute (Schuͤppe) un ſegd: „umme ſeſſ Uher mot de Dieck ferig ſien.“ Do geit he weg, aſe he do bie den Dieck kummet, do ſtecket he mit de Schute in de Muhe (Moor, Sumpf), do brack ſe af; do ſtecket he mit de Hacken in de Muhe un et was wier caput. Do wert he gans bedroͤ- wet. Den Middag brachte de jungeſte Dochter uͤnne wat to etten, do fraͤgt ſe, wo et uͤnne ginge? Do ſeh de Kuͤnigsſuhn, et ginge uͤnne gans ſchlechte, he ſull ſienen Kopp wohl mißen mutten: „dat Geſchirr is mie wier klein gohen.“ — „O, ſeh ſe, he ſull kummen un etten eeſt wat,“ dann weſt du anneren Sinnes. Nee, ſegde he, etten kunn he nig, he wer gar to bedroͤwet, do givt ſe unne viel gudde Woore, bis he kummet un ett wat. Do luſet ſe uͤnn wier, un he ſchloppet in, ſe nuͤmmet von niggen en Doock, ſchlett en Knupp do inne, un kloppet mit den Knuppe dreimol up de Eere un ſegd: „Arweggers herut!“ da kummt glick ſo viele Erdmaͤnnekes un froget olle, wat ehr Begeren waͤr? „In Tied von trei Stunne mo- ſten ſe den Diek gans utſchloen hewen un he moͤſte ſo blank ſien, dat man ſik inne ſpeigelen kuͤnne, un von ollerhand Fiſke moſten dorinne ſien.“ Do gingen de Erdmaͤnnekes huͤnn un boen ehre Ver-

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Zitationshilfe: Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder- und Haus-Märchen. Bd. 2. Berlin, 1815, S. 152. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grimm_maerchen02_1815/173>, abgerufen am 13.05.2024.