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Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder und Hausmärchen. 6. Aufl. Bd. 1. Göttingen, 1850.

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will; beide dienen als Gärtner und beide erregen in dieser Verkleidung die Aufmerksamkeit der Königstochter. Was bei uns von dem Tischchen deck dich (Nr 36) erzählt wird, ist hier in ein hübsches Märchen von einem bösen Weib und einem sanften Mann verflochten. Am meisten klingt zusammen die Erzählung von dem Feuervogel und dem grauen Wolf mit der deutschen von dem Goldvogel (Nr 57), und doch verbleibt einer jeden ihre Selbständigkeit.

Das Märchen eines Kosacken unterscheidet sich dadurch, daß es in der Thierwelt spielt und zugleich eine lehrhafte Richtung hat. Der Wolf wird vom Fuchs verleitet den Gebieter der Thiere um Nahrung und Sättigung anzugehen. Er wird von einem Thier zum andern gewiesen, von allen aber mishandelt. Zuletzt wendet er sich an die Menschen, wo es ihm nicht besser ergeht: sie zwingen ihn eine Hundshaut anzuziehen. Da er nirgend Recht und Gerechtigkeit finden kann, so lebt er fortan kümmerlich von Raub und Diebstahl.

Die von Woycicki geschickt aufgefaßten polnischen Märchen haben in ähnlicher Weise wie die russischen häufig mit deutschen die Grundlage gemein, weichen aber in der Ausführung ab. So z. B. kommt auch hier Aschenputtel (Nr 21) und Allerleirauh (Nr 65) vor. Geringen Werth haben die Märchen aus dem Weichselthal von Uhl, denn nur weniges darin stützt sich auf Überlieferung, und dies wenige wird durch eine überladene Sprache fast erstickt. Am merkenswerthesten ist das dem deutschen (Nr 105) ziemlich nahe kommende von der Hausschlange, die mit dem Kinde aus Einer Schüssel Milch ißt.

Unter den Märchen der Wenden in der Lausitz finden sich auch Thiermärchen. Sie handeln von der List des Fuchses, womit er den täppischen Wolf betrügt, und zeichnen sich durch Vollständigkeit und natürliche Darstellung aus; fast zu allen gibt es entsprechende deutsche.

will; beide dienen als Gärtner und beide erregen in dieser Verkleidung die Aufmerksamkeit der Königstochter. Was bei uns von dem Tischchen deck dich (Nr 36) erzählt wird, ist hier in ein hübsches Märchen von einem bösen Weib und einem sanften Mann verflochten. Am meisten klingt zusammen die Erzählung von dem Feuervogel und dem grauen Wolf mit der deutschen von dem Goldvogel (Nr 57), und doch verbleibt einer jeden ihre Selbständigkeit.

Das Märchen eines Kosacken unterscheidet sich dadurch, daß es in der Thierwelt spielt und zugleich eine lehrhafte Richtung hat. Der Wolf wird vom Fuchs verleitet den Gebieter der Thiere um Nahrung und Sättigung anzugehen. Er wird von einem Thier zum andern gewiesen, von allen aber mishandelt. Zuletzt wendet er sich an die Menschen, wo es ihm nicht besser ergeht: sie zwingen ihn eine Hundshaut anzuziehen. Da er nirgend Recht und Gerechtigkeit finden kann, so lebt er fortan kümmerlich von Raub und Diebstahl.

Die von Woycicki geschickt aufgefaßten polnischen Märchen haben in ähnlicher Weise wie die russischen häufig mit deutschen die Grundlage gemein, weichen aber in der Ausführung ab. So z. B. kommt auch hier Aschenputtel (Nr 21) und Allerleirauh (Nr 65) vor. Geringen Werth haben die Märchen aus dem Weichselthal von Uhl, denn nur weniges darin stützt sich auf Überlieferung, und dies wenige wird durch eine überladene Sprache fast erstickt. Am merkenswerthesten ist das dem deutschen (Nr 105) ziemlich nahe kommende von der Hausschlange, die mit dem Kinde aus Einer Schüssel Milch ißt.

Unter den Märchen der Wenden in der Lausitz finden sich auch Thiermärchen. Sie handeln von der List des Fuchses, womit er den täppischen Wolf betrügt, und zeichnen sich durch Vollständigkeit und natürliche Darstellung aus; fast zu allen gibt es entsprechende deutsche.

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[LII/0058] will; beide dienen als Gärtner und beide erregen in dieser Verkleidung die Aufmerksamkeit der Königstochter. Was bei uns von dem Tischchen deck dich (Nr 36) erzählt wird, ist hier in ein hübsches Märchen von einem bösen Weib und einem sanften Mann verflochten. Am meisten klingt zusammen die Erzählung von dem Feuervogel und dem grauen Wolf mit der deutschen von dem Goldvogel (Nr 57), und doch verbleibt einer jeden ihre Selbständigkeit. Das Märchen eines Kosacken unterscheidet sich dadurch, daß es in der Thierwelt spielt und zugleich eine lehrhafte Richtung hat. Der Wolf wird vom Fuchs verleitet den Gebieter der Thiere um Nahrung und Sättigung anzugehen. Er wird von einem Thier zum andern gewiesen, von allen aber mishandelt. Zuletzt wendet er sich an die Menschen, wo es ihm nicht besser ergeht: sie zwingen ihn eine Hundshaut anzuziehen. Da er nirgend Recht und Gerechtigkeit finden kann, so lebt er fortan kümmerlich von Raub und Diebstahl. Die von Woycicki geschickt aufgefaßten polnischen Märchen haben in ähnlicher Weise wie die russischen häufig mit deutschen die Grundlage gemein, weichen aber in der Ausführung ab. So z. B. kommt auch hier Aschenputtel (Nr 21) und Allerleirauh (Nr 65) vor. Geringen Werth haben die Märchen aus dem Weichselthal von Uhl, denn nur weniges darin stützt sich auf Überlieferung, und dies wenige wird durch eine überladene Sprache fast erstickt. Am merkenswerthesten ist das dem deutschen (Nr 105) ziemlich nahe kommende von der Hausschlange, die mit dem Kinde aus Einer Schüssel Milch ißt. Unter den Märchen der Wenden in der Lausitz finden sich auch Thiermärchen. Sie handeln von der List des Fuchses, womit er den täppischen Wolf betrügt, und zeichnen sich durch Vollständigkeit und natürliche Darstellung aus; fast zu allen gibt es entsprechende deutsche.

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Zitationshilfe: Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder und Hausmärchen. 6. Aufl. Bd. 1. Göttingen, 1850, S. LII. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grimm_maerchen01_1850/58>, abgerufen am 25.11.2024.