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Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder und Hausmärchen. 5. Aufl. Bd. 1. Göttingen, 1843.

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gab ihm der Wirth die Schlüssel und Essen und Trinken, und damit gieng der Bruder Lustig ins Schloß, ließ sichs gut schmecken, und als er endlich schläfrig wurde, legte er sich auf die Erde, denn es war kein Bett da. Er schlief auch bald ein, in der Nacht aber wurde er von einem großen Lärm aufgeweckt, und wie er sich ermunterte, sah er neun häßliche Teufel in dem Zimmer, die hatten einen Kreis um ihn gemacht, und tanzten um ihn herum. Sprach der Bruder Lustig 'nun tanzt, so lang ihr wollt, aber komm mir keiner zu nah.' Die Teufel aber kamen immer näher und näher, und traten ihm mit ihren garstigen Füßen fast ins Gesicht. 'Habt Ruh, ihr Teufelsgespenster,' sprach er, aber sie trieben es immer ärger. Da ward der Bruder Lustig bös, und rief 'holla, ich will bald Ruhe stiften!' kriegte ein Stuhlbein, und schlug mitten hinein. Aber neun Teufel gegen einen Soldaten war doch zu viel, und wenn er auf den vordern zuschlug, so packten ihn die andern hinten bei den Haaren, und rissen ihn erbärmlich. 'Ei, ihr Teufelspack,' sprach er, 'jetzt wird mirs zu arg wartet aber!' und darauf rief er 'ich wünsche alle neun Teufel in meinen Ranzen hinein.' Husch, waren alle neun Teufel darin, und nun schnallte er ihn zu, und warf ihn in eine Ecke. Da wars auf einmal still, und Bruder Lustig legte sich wieder hin, und schlief bis an den hellen Morgen. Nun kamen der Wirth und der Edelmann, dem das Schloß gehörte, und wollten sehen wie es ihm ergangen wäre; als sie ihn gesund und munter erblickten, erstaunten sie, und fragten 'haben euch denn die Geister nichts gethan?' 'Warum nicht gar,'

gab ihm der Wirth die Schlüssel und Essen und Trinken, und damit gieng der Bruder Lustig ins Schloß, ließ sichs gut schmecken, und als er endlich schläfrig wurde, legte er sich auf die Erde, denn es war kein Bett da. Er schlief auch bald ein, in der Nacht aber wurde er von einem großen Lärm aufgeweckt, und wie er sich ermunterte, sah er neun häßliche Teufel in dem Zimmer, die hatten einen Kreis um ihn gemacht, und tanzten um ihn herum. Sprach der Bruder Lustig ‘nun tanzt, so lang ihr wollt, aber komm mir keiner zu nah.’ Die Teufel aber kamen immer näher und näher, und traten ihm mit ihren garstigen Füßen fast ins Gesicht. ‘Habt Ruh, ihr Teufelsgespenster,’ sprach er, aber sie trieben es immer ärger. Da ward der Bruder Lustig bös, und rief ‘holla, ich will bald Ruhe stiften!’ kriegte ein Stuhlbein, und schlug mitten hinein. Aber neun Teufel gegen einen Soldaten war doch zu viel, und wenn er auf den vordern zuschlug, so packten ihn die andern hinten bei den Haaren, und rissen ihn erbärmlich. ‘Ei, ihr Teufelspack,’ sprach er, ‘jetzt wird mirs zu arg wartet aber!’ und darauf rief er ‘ich wünsche alle neun Teufel in meinen Ranzen hinein.’ Husch, waren alle neun Teufel darin, und nun schnallte er ihn zu, und warf ihn in eine Ecke. Da wars auf einmal still, und Bruder Lustig legte sich wieder hin, und schlief bis an den hellen Morgen. Nun kamen der Wirth und der Edelmann, dem das Schloß gehörte, und wollten sehen wie es ihm ergangen wäre; als sie ihn gesund und munter erblickten, erstaunten sie, und fragten ‘haben euch denn die Geister nichts gethan?’ ‘Warum nicht gar,’

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[481/0519] gab ihm der Wirth die Schlüssel und Essen und Trinken, und damit gieng der Bruder Lustig ins Schloß, ließ sichs gut schmecken, und als er endlich schläfrig wurde, legte er sich auf die Erde, denn es war kein Bett da. Er schlief auch bald ein, in der Nacht aber wurde er von einem großen Lärm aufgeweckt, und wie er sich ermunterte, sah er neun häßliche Teufel in dem Zimmer, die hatten einen Kreis um ihn gemacht, und tanzten um ihn herum. Sprach der Bruder Lustig ‘nun tanzt, so lang ihr wollt, aber komm mir keiner zu nah.’ Die Teufel aber kamen immer näher und näher, und traten ihm mit ihren garstigen Füßen fast ins Gesicht. ‘Habt Ruh, ihr Teufelsgespenster,’ sprach er, aber sie trieben es immer ärger. Da ward der Bruder Lustig bös, und rief ‘holla, ich will bald Ruhe stiften!’ kriegte ein Stuhlbein, und schlug mitten hinein. Aber neun Teufel gegen einen Soldaten war doch zu viel, und wenn er auf den vordern zuschlug, so packten ihn die andern hinten bei den Haaren, und rissen ihn erbärmlich. ‘Ei, ihr Teufelspack,’ sprach er, ‘jetzt wird mirs zu arg wartet aber!’ und darauf rief er ‘ich wünsche alle neun Teufel in meinen Ranzen hinein.’ Husch, waren alle neun Teufel darin, und nun schnallte er ihn zu, und warf ihn in eine Ecke. Da wars auf einmal still, und Bruder Lustig legte sich wieder hin, und schlief bis an den hellen Morgen. Nun kamen der Wirth und der Edelmann, dem das Schloß gehörte, und wollten sehen wie es ihm ergangen wäre; als sie ihn gesund und munter erblickten, erstaunten sie, und fragten ‘haben euch denn die Geister nichts gethan?’ ‘Warum nicht gar,’

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Zitationshilfe: Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder und Hausmärchen. 5. Aufl. Bd. 1. Göttingen, 1843, S. 481. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grimm_maerchen01_1843/519>, abgerufen am 25.11.2024.