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Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder und Hausmärchen. 3. Aufl. Bd. 1. Göttingen, 1837.

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nochmals sein Schwert, und hieb ihm wieder drei Köpfe ab. Nun wurde das Unthier matt, und sank nieder, und wollte doch wieder auf den Jäger los, aber er schlug ihm mit der letzten Kraft den Schweif ab, und weil er nicht mehr kämpfen konnte, rief er seine Thiere herbei, die zerrissen es noch in Stücke. Als der Kampf zu Ende war, schloß der Jäger die Kirche auf, und fand die Königstochter auf der Erde liegen, weil ihr die Sinne vor Angst und Schrecken bei dem Streit vergangen waren. Er trug sie heraus, und als sie wieder zu sich selbst kam, und die Augen aufschlug, zeigte er ihr den zerrissenen Drachen, und sagte ihr daß sie nun erlöst wäre, und sie freute sich, und sprach 'nun wirst du mein liebster Gemahl werden, denn mein Vater hat mich demjenigen versprochen, der den Drachen tödtet.' Darauf hieng sie ihr Halsband von Korallen ab, und vertheilte es unter die Thiere, und der Löwe erhielt das goldene Schlößchen davon. Jhr Taschentuch aber, in dem ihr Namen stand, schenkte sie dem Jäger, der gieng hin und schnitt aus den sieben Drachenköpfen die Zungen aus, wickelte sie in das Tuch, und verwahrte sie wohl.

Als das geschehen war, weil er von dem Feuer und dem Kampf so matt und müde war, sprach er zur Jungfrau, 'wir sind beide so matt und müde, wir wollen ein wenig schlafen.' Da sagte sie ja, und sie ließen sich auf die Erde nieder, und der Jäger sprach zu dem Löwen 'du sollst wachen, damit uns niemand im Schlaf überfällt,' und beide schliefen ein. Der Löwe legte sich neben sie um zu wachen, aber er war vom Kampf

nochmals sein Schwert, und hieb ihm wieder drei Koͤpfe ab. Nun wurde das Unthier matt, und sank nieder, und wollte doch wieder auf den Jaͤger los, aber er schlug ihm mit der letzten Kraft den Schweif ab, und weil er nicht mehr kaͤmpfen konnte, rief er seine Thiere herbei, die zerrissen es noch in Stuͤcke. Als der Kampf zu Ende war, schloß der Jaͤger die Kirche auf, und fand die Koͤnigstochter auf der Erde liegen, weil ihr die Sinne vor Angst und Schrecken bei dem Streit vergangen waren. Er trug sie heraus, und als sie wieder zu sich selbst kam, und die Augen aufschlug, zeigte er ihr den zerrissenen Drachen, und sagte ihr daß sie nun erloͤst waͤre, und sie freute sich, und sprach ‘nun wirst du mein liebster Gemahl werden, denn mein Vater hat mich demjenigen versprochen, der den Drachen toͤdtet.’ Darauf hieng sie ihr Halsband von Korallen ab, und vertheilte es unter die Thiere, und der Loͤwe erhielt das goldene Schloͤßchen davon. Jhr Taschentuch aber, in dem ihr Namen stand, schenkte sie dem Jaͤger, der gieng hin und schnitt aus den sieben Drachenkoͤpfen die Zungen aus, wickelte sie in das Tuch, und verwahrte sie wohl.

Als das geschehen war, weil er von dem Feuer und dem Kampf so matt und muͤde war, sprach er zur Jungfrau, ‘wir sind beide so matt und muͤde, wir wollen ein wenig schlafen.’ Da sagte sie ja, und sie ließen sich auf die Erde nieder, und der Jaͤger sprach zu dem Loͤwen ‘du sollst wachen, damit uns niemand im Schlaf uͤberfaͤllt,’ und beide schliefen ein. Der Loͤwe legte sich neben sie um zu wachen, aber er war vom Kampf

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[377/0408] nochmals sein Schwert, und hieb ihm wieder drei Koͤpfe ab. Nun wurde das Unthier matt, und sank nieder, und wollte doch wieder auf den Jaͤger los, aber er schlug ihm mit der letzten Kraft den Schweif ab, und weil er nicht mehr kaͤmpfen konnte, rief er seine Thiere herbei, die zerrissen es noch in Stuͤcke. Als der Kampf zu Ende war, schloß der Jaͤger die Kirche auf, und fand die Koͤnigstochter auf der Erde liegen, weil ihr die Sinne vor Angst und Schrecken bei dem Streit vergangen waren. Er trug sie heraus, und als sie wieder zu sich selbst kam, und die Augen aufschlug, zeigte er ihr den zerrissenen Drachen, und sagte ihr daß sie nun erloͤst waͤre, und sie freute sich, und sprach ‘nun wirst du mein liebster Gemahl werden, denn mein Vater hat mich demjenigen versprochen, der den Drachen toͤdtet.’ Darauf hieng sie ihr Halsband von Korallen ab, und vertheilte es unter die Thiere, und der Loͤwe erhielt das goldene Schloͤßchen davon. Jhr Taschentuch aber, in dem ihr Namen stand, schenkte sie dem Jaͤger, der gieng hin und schnitt aus den sieben Drachenkoͤpfen die Zungen aus, wickelte sie in das Tuch, und verwahrte sie wohl. Als das geschehen war, weil er von dem Feuer und dem Kampf so matt und muͤde war, sprach er zur Jungfrau, ‘wir sind beide so matt und muͤde, wir wollen ein wenig schlafen.’ Da sagte sie ja, und sie ließen sich auf die Erde nieder, und der Jaͤger sprach zu dem Loͤwen ‘du sollst wachen, damit uns niemand im Schlaf uͤberfaͤllt,’ und beide schliefen ein. Der Loͤwe legte sich neben sie um zu wachen, aber er war vom Kampf

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Zitationshilfe: Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder und Hausmärchen. 3. Aufl. Bd. 1. Göttingen, 1837, S. 377. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grimm_maerchen01_1837/408>, abgerufen am 25.11.2024.