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Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder- und Haus-Märchen. 2. Aufl. Bd. 1. Berlin, 1819.

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springt." Der dritte sprach: "ich schenk ihm daß es eines Unglücklichen Todes stirbt." Das Mädchen suchte draußen nach Erdbeeren, als es aber keine fand, ging es verdrießlich nach Haus. Und wie es den Mund aufthät und seine Mutter erzählen wollte, was ihm im Walde begegnet war, da sprang ihm bei jedem Wort eine Kröte aus dem Mund, so daß alle einen Abscheu vor ihm bekamen.

Nun ärgerte sich die Stiefmutter noch viel mehr und dachte nur darauf, wie sie der Tochter des Mannes alles Herzeleid anthun wollte, die doch alle Tage an Schönheit zunahm. Endlich nahm sie einen Kessel, setzte ihn zum Feuer und sott Garn darin. Als es gesotten war, gab sie es dem armen Mädchen und eine Axt dazu, damit sollte es auf den gefrorenen Fluß gehen, ein Eisloch hauen und das Garn schlittern. Nun war es gehorsam ging hin und haute ein Loch und mitten im Hauen kam ein prächtiger Wagen hergefahren, worin der König saß. Der hielt still und fragte: "mein Kind, was machst du da?" "Jch bin ein armes Mädchen und schlittere Garn." Da wurde der König mitleidig und als er sah, wie es so gar schön war, sprach er: willst du mit mir fahren?" "Ach ja von Herzen gern" antwortete es, denn es war froh, daß es der Mutter und Schwester aus den Augen kommen sollte.

Also stieg es in den Wagen und fuhr mit dem König fort, und als sie auf sein Schloß gekommen waren, ward die Hochzeit mit großer Pracht gefeiert, wie es die kleinen Männlein dem Mädchen geschenkt hatten. Ueber ein Jahr gebar die junge Königin

springt.“ Der dritte sprach: „ich schenk ihm daß es eines Ungluͤcklichen Todes stirbt.“ Das Maͤdchen suchte draußen nach Erdbeeren, als es aber keine fand, ging es verdrießlich nach Haus. Und wie es den Mund aufthaͤt und seine Mutter erzaͤhlen wollte, was ihm im Walde begegnet war, da sprang ihm bei jedem Wort eine Kroͤte aus dem Mund, so daß alle einen Abscheu vor ihm bekamen.

Nun aͤrgerte sich die Stiefmutter noch viel mehr und dachte nur darauf, wie sie der Tochter des Mannes alles Herzeleid anthun wollte, die doch alle Tage an Schoͤnheit zunahm. Endlich nahm sie einen Kessel, setzte ihn zum Feuer und sott Garn darin. Als es gesotten war, gab sie es dem armen Maͤdchen und eine Axt dazu, damit sollte es auf den gefrorenen Fluß gehen, ein Eisloch hauen und das Garn schlittern. Nun war es gehorsam ging hin und haute ein Loch und mitten im Hauen kam ein praͤchtiger Wagen hergefahren, worin der Koͤnig saß. Der hielt still und fragte: „mein Kind, was machst du da?“ „Jch bin ein armes Maͤdchen und schlittere Garn.“ Da wurde der Koͤnig mitleidig und als er sah, wie es so gar schoͤn war, sprach er: willst du mit mir fahren?“ „Ach ja von Herzen gern“ antwortete es, denn es war froh, daß es der Mutter und Schwester aus den Augen kommen sollte.

Also stieg es in den Wagen und fuhr mit dem Koͤnig fort, und als sie auf sein Schloß gekommen waren, ward die Hochzeit mit großer Pracht gefeiert, wie es die kleinen Maͤnnlein dem Maͤdchen geschenkt hatten. Ueber ein Jahr gebar die junge Koͤnigin

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[74/0138] springt.“ Der dritte sprach: „ich schenk ihm daß es eines Ungluͤcklichen Todes stirbt.“ Das Maͤdchen suchte draußen nach Erdbeeren, als es aber keine fand, ging es verdrießlich nach Haus. Und wie es den Mund aufthaͤt und seine Mutter erzaͤhlen wollte, was ihm im Walde begegnet war, da sprang ihm bei jedem Wort eine Kroͤte aus dem Mund, so daß alle einen Abscheu vor ihm bekamen. Nun aͤrgerte sich die Stiefmutter noch viel mehr und dachte nur darauf, wie sie der Tochter des Mannes alles Herzeleid anthun wollte, die doch alle Tage an Schoͤnheit zunahm. Endlich nahm sie einen Kessel, setzte ihn zum Feuer und sott Garn darin. Als es gesotten war, gab sie es dem armen Maͤdchen und eine Axt dazu, damit sollte es auf den gefrorenen Fluß gehen, ein Eisloch hauen und das Garn schlittern. Nun war es gehorsam ging hin und haute ein Loch und mitten im Hauen kam ein praͤchtiger Wagen hergefahren, worin der Koͤnig saß. Der hielt still und fragte: „mein Kind, was machst du da?“ „Jch bin ein armes Maͤdchen und schlittere Garn.“ Da wurde der Koͤnig mitleidig und als er sah, wie es so gar schoͤn war, sprach er: willst du mit mir fahren?“ „Ach ja von Herzen gern“ antwortete es, denn es war froh, daß es der Mutter und Schwester aus den Augen kommen sollte. Also stieg es in den Wagen und fuhr mit dem Koͤnig fort, und als sie auf sein Schloß gekommen waren, ward die Hochzeit mit großer Pracht gefeiert, wie es die kleinen Maͤnnlein dem Maͤdchen geschenkt hatten. Ueber ein Jahr gebar die junge Koͤnigin

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Anmerkungen zur Transkription:

Zusätzlich zu dieser historischen Ausgabe gibt es in der 2004 von Prof. Hans-Jörg Uther herausgegebenen und im Olms-Verlag erschienenen Ausgabe (ISBN 978-3-487-12545-9) in Bd. 1, S. 7–27 ein aussagekräftiges Vorwort.




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Zitationshilfe: Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder- und Haus-Märchen. 2. Aufl. Bd. 1. Berlin, 1819, S. 74. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grimm_maerchen01_1819/138>, abgerufen am 24.11.2024.