kommen!" damit schüttelte sie den Kopf und legte sich schlafen.
Zum viertenmal wollte niemand die Katze zu Gevatter bitten; der Winter aber kam bald herbei. Wie nun draußen nichts mehr zu fin- den war, sagte die Maus zur Katze: "komm wir wollen zum Vorrath gehen, den wir in der Kirche unter dem Altar versteckt haben." Wie sie aber hinkamen, war alles leer -- "Ach! sagte die Maus, nun kommts an den Tag, du hast Alles gefressen, wie du zu Gevatter aus- gegangen bist, erst Haut ab, dann Halb aus, dann" -- "Schweig still, sagte die Katze, oder ich freß dich, wenn du noch ein Wort sprichst" -- "Ganz aus" hatte die arme Maus im Mund, und hatt' es kaum gesprochen, so sprang die Katz' auf sie zu und schluckte sie hinunter.
3. Marienkind.
Vor einem großen Walde lebte ein Holz- hacker mit seiner Frau und seinem einzigen Kind, das war ein Mädchen und drei Jahr alt. Sie waren aber so arm, daß sie nicht mehr das tägliche Brot hatten und nicht wußten, was sie ihm sollten zu essen geben. Da ging der Holz- hacker voller Sorgen hinaus in den Wald an
kommen!“ damit ſchuͤttelte ſie den Kopf und legte ſich ſchlafen.
Zum viertenmal wollte niemand die Katze zu Gevatter bitten; der Winter aber kam bald herbei. Wie nun draußen nichts mehr zu fin- den war, ſagte die Maus zur Katze: „komm wir wollen zum Vorrath gehen, den wir in der Kirche unter dem Altar verſteckt haben.“ Wie ſie aber hinkamen, war alles leer — „Ach! ſagte die Maus, nun kommts an den Tag, du haſt Alles gefreſſen, wie du zu Gevatter aus- gegangen biſt, erſt Haut ab, dann Halb aus, dann“ — „Schweig ſtill, ſagte die Katze, oder ich freß dich, wenn du noch ein Wort ſprichſt“ — „Ganz aus“ hatte die arme Maus im Mund, und hatt' es kaum geſprochen, ſo ſprang die Katz' auf ſie zu und ſchluckte ſie hinunter.
3. Marienkind.
Vor einem großen Walde lebte ein Holz- hacker mit ſeiner Frau und ſeinem einzigen Kind, das war ein Maͤdchen und drei Jahr alt. Sie waren aber ſo arm, daß ſie nicht mehr das taͤgliche Brot hatten und nicht wußten, was ſie ihm ſollten zu eſſen geben. Da ging der Holz- hacker voller Sorgen hinaus in den Wald an
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kommen!“ damit ſchuͤttelte ſie den Kopf und
legte ſich ſchlafen.
Zum viertenmal wollte niemand die Katze
zu Gevatter bitten; der Winter aber kam bald
herbei. Wie nun draußen nichts mehr zu fin-
den war, ſagte die Maus zur Katze: „komm
wir wollen zum Vorrath gehen, den wir in der
Kirche unter dem Altar verſteckt haben.“ Wie
ſie aber hinkamen, war alles leer — „Ach!
ſagte die Maus, nun kommts an den Tag, du
haſt Alles gefreſſen, wie du zu Gevatter aus-
gegangen biſt, erſt Haut ab, dann Halb aus,
dann“ — „Schweig ſtill, ſagte die Katze, oder
ich freß dich, wenn du noch ein Wort ſprichſt“ —
„Ganz aus“ hatte die arme Maus im Mund,
und hatt' es kaum geſprochen, ſo ſprang die
Katz' auf ſie zu und ſchluckte ſie hinunter.
3.
Marienkind.
Vor einem großen Walde lebte ein Holz-
hacker mit ſeiner Frau und ſeinem einzigen
Kind, das war ein Maͤdchen und drei Jahr alt.
Sie waren aber ſo arm, daß ſie nicht mehr das
taͤgliche Brot hatten und nicht wußten, was ſie
ihm ſollten zu eſſen geben. Da ging der Holz-
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Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder- und Haus-Märchen. Bd. 1. Berlin, 1812, S. 8. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grimm_maerchen01_1812/42>, abgerufen am 21.11.2024.
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