Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder- und Haus-Märchen. Bd. 1. Berlin, 1812.Wären wir so glücklich gewesen, sie in einem gerathene, Sammlung mit uns und der unsri-
gen gar nichts gemein hat. Die eben ausgegebenen Wintermärchen vom Gevatter Johann (Jena b. Voigt 1813.) sind nur dem Titel nach neu, und schon vor zehn Jahren erschienen. Sie haben mit der Leipziger Sammlung einen Verfasser, der sich auch Peter Kling nennt, und sind in derselben Manier geschrieben. Nur das sechste und zum Theil das fünfte Märchen haben Werth, die an- dern sind ohne Kern und, bis auf wenige Ein- zelheiten hohle Erfindungen. Wir bitten jeden, dem Gelegenheit und Nei- gung es möglich macht, dieses Buch im Einzel- nen zu verbessern, die Fragmente zu ergänzen, besonders aber neue und sonderlich Thier-Mär- chen zu sammeln. Für solche Mittheilungen würden wir sehr dankbar seyn, und durch den Verleger oder durch die Buchhandlungen in Göt- tingen, Cassel und Marburg sie am besten erhalten. Waͤren wir ſo gluͤcklich geweſen, ſie in einem gerathene, Sammlung mit uns und der unſri-
gen gar nichts gemein hat. Die eben ausgegebenen Wintermaͤrchen vom Gevatter Johann (Jena b. Voigt 1813.) ſind nur dem Titel nach neu, und ſchon vor zehn Jahren erſchienen. Sie haben mit der Leipziger Sammlung einen Verfaſſer, der ſich auch Peter Kling nennt, und ſind in derſelben Manier geſchrieben. Nur das ſechſte und zum Theil das fuͤnfte Maͤrchen haben Werth, die an- dern ſind ohne Kern und, bis auf wenige Ein- zelheiten hohle Erfindungen. Wir bitten jeden, dem Gelegenheit und Nei- gung es moͤglich macht, dieſes Buch im Einzel- nen zu verbeſſern, die Fragmente zu ergaͤnzen, beſonders aber neue und ſonderlich Thier-Maͤr- chen zu ſammeln. Fuͤr ſolche Mittheilungen wuͤrden wir ſehr dankbar ſeyn, und durch den Verleger oder durch die Buchhandlungen in Goͤt- tingen, Caſſel und Marburg ſie am beſten erhalten. <TEI> <text> <front> <div n="1"> <p><pb facs="#f0026" n="XX"/> Waͤren wir ſo gluͤcklich geweſen, ſie in einem<lb/> recht beſtimmten Dialect erzaͤhlen zu koͤnnen,<lb/> ſo zweifeln wir nicht, wuͤrden ſie viel ge-<lb/> wonnen haben; es iſt hier ein Fall, wo alle<lb/> erlangte Bildung, Feinheit und Kunſt der<lb/> Sprache zu Schanden wird, und wo man<lb/> fuͤhlt, daß eine gelaͤuterte Schriftſprache, ſo<lb/> gewandt ſie in allem andern ſeyn mag, hel-<lb/><note xml:id="fn02" prev="#fn01" place="foot" n="*)">gerathene, Sammlung mit uns und der unſri-<lb/> gen gar nichts gemein hat.<lb/><p>Die eben ausgegebenen <hi rendition="#g">Wintermaͤrchen</hi><lb/> vom Gevatter <hi rendition="#g">Johann</hi> (Jena b. Voigt 1813.)<lb/> ſind nur dem Titel nach neu, und ſchon vor<lb/> zehn Jahren erſchienen. Sie haben mit der<lb/> Leipziger Sammlung einen Verfaſſer, der ſich<lb/> auch Peter Kling nennt, und ſind in derſelben<lb/> Manier geſchrieben. Nur das ſechſte und zum<lb/> Theil das fuͤnfte Maͤrchen haben Werth, die an-<lb/> dern ſind ohne Kern und, bis auf wenige Ein-<lb/> zelheiten hohle Erfindungen.<lb/></p><p>Wir bitten jeden, dem Gelegenheit und Nei-<lb/> gung es moͤglich macht, dieſes Buch im Einzel-<lb/> nen zu verbeſſern, die Fragmente zu ergaͤnzen,<lb/> beſonders aber neue und ſonderlich Thier-Maͤr-<lb/> chen zu ſammeln. Fuͤr ſolche Mittheilungen<lb/> wuͤrden wir ſehr dankbar ſeyn, und durch den<lb/> Verleger oder durch die Buchhandlungen in Goͤt-<lb/> tingen, Caſſel und Marburg ſie am beſten erhalten.</p></note><lb/></p> </div> </front> </text> </TEI> [XX/0026]
Waͤren wir ſo gluͤcklich geweſen, ſie in einem
recht beſtimmten Dialect erzaͤhlen zu koͤnnen,
ſo zweifeln wir nicht, wuͤrden ſie viel ge-
wonnen haben; es iſt hier ein Fall, wo alle
erlangte Bildung, Feinheit und Kunſt der
Sprache zu Schanden wird, und wo man
fuͤhlt, daß eine gelaͤuterte Schriftſprache, ſo
gewandt ſie in allem andern ſeyn mag, hel-
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*) gerathene, Sammlung mit uns und der unſri-
gen gar nichts gemein hat.
Die eben ausgegebenen Wintermaͤrchen
vom Gevatter Johann (Jena b. Voigt 1813.)
ſind nur dem Titel nach neu, und ſchon vor
zehn Jahren erſchienen. Sie haben mit der
Leipziger Sammlung einen Verfaſſer, der ſich
auch Peter Kling nennt, und ſind in derſelben
Manier geſchrieben. Nur das ſechſte und zum
Theil das fuͤnfte Maͤrchen haben Werth, die an-
dern ſind ohne Kern und, bis auf wenige Ein-
zelheiten hohle Erfindungen.
Wir bitten jeden, dem Gelegenheit und Nei-
gung es moͤglich macht, dieſes Buch im Einzel-
nen zu verbeſſern, die Fragmente zu ergaͤnzen,
beſonders aber neue und ſonderlich Thier-Maͤr-
chen zu ſammeln. Fuͤr ſolche Mittheilungen
wuͤrden wir ſehr dankbar ſeyn, und durch den
Verleger oder durch die Buchhandlungen in Goͤt-
tingen, Caſſel und Marburg ſie am beſten erhalten.
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