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Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder- und Haus-Märchen. Bd. 1. Berlin, 1812.

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sie fertig waren, huben sie an zu hüpfen, zu
springen, zu tanzen, und so tanzten sie zur Thür
hinaus, und sind nicht wieder gekommen.

II. Von einem Dienstmädchen, das Ge-
vatter bei ihnen gestanden
.

Ein armes Dienstmädchen war fleißig und
reinlich, und kehrte alle Tage dem Schmutz vor
die Thüre auf einen großen Haufen. Eines
Morgens fand es einen Brief darauf liegen,
und weil es nicht lesen konnte, bracht es ihn
seiner Herrschaft, da war es eine Einladung
von den Wichtelmännern an das Mädchen, es
möchte ihnen ein Kind aus der Taufe heben.
Das Mädchen besann sich, endlich auf vieles
Zureden, daß man das nicht abschlagen dürfe,
sagte es ja. Da kamen drei Wichtelmänner
und führten es in einen hohlen Berg. Da
war alles klein, aber so zierlich und prächtig,
daß es nicht zu sagen ist; die Kindbetterin lag
in einem Bett von schwarzem Ebenholz mit
Knöpfen von Perlen, die Decken waren ganz
golden, die Wiege von Elfenbein und die Wan-
ne von Gold. Das Mädchen stand nun Ge-
vatter und wollt darnach wieder fort, die Wich-
telmännlein baten es aber, drei Tage bei ihnen
zu bleiben. Die verlebt' es in Freuden, und
wie sie herum sind und es heim wollte, da
steckten sie ihm die Taschen ganz voll Gold und

ſie fertig waren, huben ſie an zu huͤpfen, zu
ſpringen, zu tanzen, und ſo tanzten ſie zur Thuͤr
hinaus, und ſind nicht wieder gekommen.

II. Von einem Dienſtmaͤdchen, das Ge-
vatter bei ihnen geſtanden
.

Ein armes Dienſtmaͤdchen war fleißig und
reinlich, und kehrte alle Tage dem Schmutz vor
die Thuͤre auf einen großen Haufen. Eines
Morgens fand es einen Brief darauf liegen,
und weil es nicht leſen konnte, bracht es ihn
ſeiner Herrſchaft, da war es eine Einladung
von den Wichtelmaͤnnern an das Maͤdchen, es
moͤchte ihnen ein Kind aus der Taufe heben.
Das Maͤdchen beſann ſich, endlich auf vieles
Zureden, daß man das nicht abſchlagen duͤrfe,
ſagte es ja. Da kamen drei Wichtelmaͤnner
und fuͤhrten es in einen hohlen Berg. Da
war alles klein, aber ſo zierlich und praͤchtig,
daß es nicht zu ſagen iſt; die Kindbetterin lag
in einem Bett von ſchwarzem Ebenholz mit
Knoͤpfen von Perlen, die Decken waren ganz
golden, die Wiege von Elfenbein und die Wan-
ne von Gold. Das Maͤdchen ſtand nun Ge-
vatter und wollt darnach wieder fort, die Wich-
telmaͤnnlein baten es aber, drei Tage bei ihnen
zu bleiben. Die verlebt' es in Freuden, und
wie ſie herum ſind und es heim wollte, da
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[182/0216] ſie fertig waren, huben ſie an zu huͤpfen, zu ſpringen, zu tanzen, und ſo tanzten ſie zur Thuͤr hinaus, und ſind nicht wieder gekommen. II. Von einem Dienſtmaͤdchen, das Ge- vatter bei ihnen geſtanden. Ein armes Dienſtmaͤdchen war fleißig und reinlich, und kehrte alle Tage dem Schmutz vor die Thuͤre auf einen großen Haufen. Eines Morgens fand es einen Brief darauf liegen, und weil es nicht leſen konnte, bracht es ihn ſeiner Herrſchaft, da war es eine Einladung von den Wichtelmaͤnnern an das Maͤdchen, es moͤchte ihnen ein Kind aus der Taufe heben. Das Maͤdchen beſann ſich, endlich auf vieles Zureden, daß man das nicht abſchlagen duͤrfe, ſagte es ja. Da kamen drei Wichtelmaͤnner und fuͤhrten es in einen hohlen Berg. Da war alles klein, aber ſo zierlich und praͤchtig, daß es nicht zu ſagen iſt; die Kindbetterin lag in einem Bett von ſchwarzem Ebenholz mit Knoͤpfen von Perlen, die Decken waren ganz golden, die Wiege von Elfenbein und die Wan- ne von Gold. Das Maͤdchen ſtand nun Ge- vatter und wollt darnach wieder fort, die Wich- telmaͤnnlein baten es aber, drei Tage bei ihnen zu bleiben. Die verlebt' es in Freuden, und wie ſie herum ſind und es heim wollte, da ſteckten ſie ihm die Taſchen ganz voll Gold und

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Zitationshilfe: Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder- und Haus-Märchen. Bd. 1. Berlin, 1812, S. 182. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grimm_maerchen01_1812/216>, abgerufen am 22.11.2024.