fragt, was das wäre, er sagt ihr alle Ding nach der Ordnung. Der Mutter wars Angst mit dem Doppelnarren, dann die Braut sollt bald nachfolgen, und sagt zu ihm, sie wollts ihm gern verzeihen, er sollt sich nur jetzt züch- tig halten, denn die Braut käme, daß er sie fein freundlich empfahen und grüßen sollte und die Augen also höflich und fleißig in sie wer- fen. Der Narr sagt ja, er wollts alles thun, wischt die Federn ab, und thät sich wieder an, geht in den Stall und sticht den Schafen al- len die Augen aus, stößt sie in Busen. So- bald die Braut kommt, so geht er ihr entge- gen, wirft ihr die Augen, alle, soviel er hat, ins Angesicht, meint, es müsse also seyn. Die gut Jungfrau schämet sich, daß er sie also be- schmutzt und verwüst hat, sah des Narren Grobheit, daß er zu allen Dingen verderbt war, zog wieder heim, sagt ihm ab. Also blieb er ein Narr nach wie vor und brütelt junge Gäns noch auf diesen Tag aus. Ich besorg aber, wenn sie ausschliefen werden, so sollten es wohl junge Narren seyn. Gott behüt uns.
33. Der gestiefelte Kater.
Ein Müller hatte drei Söhne, seine Müh- le, einen Esel und einen Kater; die Söhne
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fragt, was das waͤre, er ſagt ihr alle Ding nach der Ordnung. Der Mutter wars Angſt mit dem Doppelnarren, dann die Braut ſollt bald nachfolgen, und ſagt zu ihm, ſie wollts ihm gern verzeihen, er ſollt ſich nur jetzt zuͤch- tig halten, denn die Braut kaͤme, daß er ſie fein freundlich empfahen und gruͤßen ſollte und die Augen alſo hoͤflich und fleißig in ſie wer- fen. Der Narr ſagt ja, er wollts alles thun, wiſcht die Federn ab, und thaͤt ſich wieder an, geht in den Stall und ſticht den Schafen al- len die Augen aus, ſtoͤßt ſie in Buſen. So- bald die Braut kommt, ſo geht er ihr entge- gen, wirft ihr die Augen, alle, ſoviel er hat, ins Angeſicht, meint, es muͤſſe alſo ſeyn. Die gut Jungfrau ſchaͤmet ſich, daß er ſie alſo be- ſchmutzt und verwuͤſt hat, ſah des Narren Grobheit, daß er zu allen Dingen verderbt war, zog wieder heim, ſagt ihm ab. Alſo blieb er ein Narr nach wie vor und bruͤtelt junge Gaͤns noch auf dieſen Tag aus. Ich beſorg aber, wenn ſie ausſchliefen werden, ſo ſollten es wohl junge Narren ſeyn. Gott behuͤt uns.
33. Der geſtiefelte Kater.
Ein Muͤller hatte drei Soͤhne, ſeine Muͤh- le, einen Eſel und einen Kater; die Soͤhne
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fragt, was das waͤre, er ſagt ihr alle Ding
nach der Ordnung. Der Mutter wars Angſt
mit dem Doppelnarren, dann die Braut ſollt
bald nachfolgen, und ſagt zu ihm, ſie wollts
ihm gern verzeihen, er ſollt ſich nur jetzt zuͤch-
tig halten, denn die Braut kaͤme, daß er ſie
fein freundlich empfahen und gruͤßen ſollte und
die Augen alſo hoͤflich und fleißig in ſie wer-
fen. Der Narr ſagt ja, er wollts alles thun,
wiſcht die Federn ab, und thaͤt ſich wieder an,
geht in den Stall und ſticht den Schafen al-
len die Augen aus, ſtoͤßt ſie in Buſen. So-
bald die Braut kommt, ſo geht er ihr entge-
gen, wirft ihr die Augen, alle, ſoviel er hat,
ins Angeſicht, meint, es muͤſſe alſo ſeyn. Die
gut Jungfrau ſchaͤmet ſich, daß er ſie alſo be-
ſchmutzt und verwuͤſt hat, ſah des Narren
Grobheit, daß er zu allen Dingen verderbt
war, zog wieder heim, ſagt ihm ab. Alſo blieb
er ein Narr nach wie vor und bruͤtelt junge
Gaͤns noch auf dieſen Tag aus. Ich beſorg
aber, wenn ſie ausſchliefen werden, ſo ſollten
es wohl junge Narren ſeyn. Gott behuͤt uns.
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Der geſtiefelte Kater.
Ein Muͤller hatte drei Soͤhne, ſeine Muͤh-
le, einen Eſel und einen Kater; die Soͤhne
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Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder- und Haus-Märchen. Bd. 1. Berlin, 1812, S. 147. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grimm_maerchen01_1812/181>, abgerufen am 22.11.2024.
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