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Grimm, Jacob: Deutsche Grammatik. Bd. 2. Göttingen, 1826.

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nachtrag.
z wie th kommt hauptsächlich im anlaut vor, dagegen
d und ß nie anlautet. Für die altn. drei töne th, d, d
besitzt die ahd. nur zwei, nämlich d und t; für die ahd.
zwei töne z und ß die altn. nur einen nämlich t. In
beiden fällen sind aber th und d; z und ß nur zerspaltun-
gen eines haupttons, die im verhältnis der lautverschie-
bung nichts verschlagen, d. h. beide th, d, entsprechen
dem griech. t und beide z, ß dem griech. d. -- 226, 36.
auldr (ebrietas). -- 227, 20. spelta, (spica) ker. 53. -- 228,
8. anadin (zelo) doc. 201b. -- 228, 9. foramundo steht emm.
405. -- 228, 30. das -d der ordinalzahlen war hier anzu-
führen, goth. sibunda, ahtuda, niunda; ahd. sibunto, ah-
tota, niunto; in fimfta, saehsta bleibt tenuis, ahd. simsto,
sehsto. -- 229, 40. ewida (caulas) gl. vind. -- 230, 12.
anut (anas) fr. or. 1, 675. ags. ened, enid, wiewohl nach
dem lat. gen. anatis ags. ened, ahd. anud richtiger
schiene. -- 232, 12. sund für sumd = svumd, wie vorhin
s. 986. bemerkt. -- 235, 11. merkwürdig, mit haftendem
a, eratha (terra) ker. 288. -- 235, 18. bei N. Bth. 40.
gebaheda (fomentum) mit kurzem a, wie er fahen etc.
schreibt; ker. 131. hat pathon (fovere) wahrscheinlich lan-
ges. -- 237, 40. das sanskr. aditya (sol) stimmt nach der
lautverschiebung genau. -- 238, 10. suechado (foetor) doc.
237b; trado (fimbria) vgl. s. 361. -- 238, 11. scaldo (sa-
cer) ker. 69. kann bloß die schw. adjectivsorm sein, ist
aber ein merkwürdiges wort, das sonst kaum vorkommt.
Ich kenne bloß das compos. scald-eiche (ilex) jun. 325,
heißt das: heilige eiche (jovis arbor)? und die ags. pflan-
zennamen scald-hysel (alga marina) scald-thyfel (genus
spinae) wie auch mit heilig verschiedne namen von ge-
wächsen zusammengesetzt sind. Gehört das altn. skald
(poeta) edd. saem. 46a, welchem langer vocal gegeben wird,
hierher, geheiligter sänger? -- 238, 16. grodi (feracitas)
vgl. das ahd. starke gruoti (viror). -- 233, 43. Wh. 3,
324b spate und fruote, wie wir jetzt sagen: frühe aut-
stehen. -- 231, 34. ist werid (insula) ker. 247. masc. oder
neutr.? -- 242, 27. gl. ker. geben noch -itha: sestitha
(munimen) 191. walu-giridha (crudelitas) 10. bikimbitha
(funus?) 127. wahsmitha, wahasmitha (frugalitas) 129. 156.
suaritha (foedus) 133. sniumitha (efficacia) 148. liuhtitha.
(lustrum) 181. mihhalitha 199. suaßitha (suavitas) 205
(? suaßitha) endi-prurditha (ordo) 248. folkitha (secta) 249.
not-wekitha (violentia) 281. -- 243, 16. die vermuthung
daß pineimida f. pimeinida (pinimida ist druckf.) nämlich
bei N. beneimeda f. bemeineda stehe, bestätigt Bth. 56,

nachtrag.
z wie þ kommt hauptſächlich im anlaut vor, dagegen
ð und Ʒ nie anlautet. Für die altn. drei töne þ, ð, d
beſitzt die ahd. nur zwei, nämlich d und t; für die ahd.
zwei töne z und Ʒ die altn. nur einen nämlich t. In
beiden fällen ſind aber þ und ð; z und Ʒ nur zerſpaltun-
gen eines haupttons, die im verhältnis der lautverſchie-
bung nichts verſchlagen, d. h. beide þ, ð, entſprechen
dem griech. τ und beide z, Ʒ dem griech. δ. — 226, 36.
auldr (ebrietas). — 227, 20. ſpëlta, (ſpica) ker. 53. — 228,
8. anadin (zelo) doc. 201b. — 228, 9. foramundo ſteht emm.
405. — 228, 30. das -d der ordinalzahlen war hier anzu-
führen, goth. ſibunda, ahtuda, niunda; ahd. ſibunto, ah-
tota, niunto; in fimfta, ſaéhſta bleibt tenuis, ahd. ſimſto,
ſehſto. — 229, 40. ewida (caulas) gl. vind. — 230, 12.
anut (anas) fr. or. 1, 675. agſ. ened, enid, wiewohl nach
dem lat. gen. anatis agſ. eneð, ahd. anud richtiger
ſchiene. — 232, 12. ſund für ſumd = ſvumd, wie vorhin
ſ. 986. bemerkt. — 235, 11. merkwürdig, mit haftendem
a, ëratha (terra) ker. 288. — 235, 18. bei N. Bth. 40.
gebaheda (fomentum) mit kurzem a, wie er fahen etc.
ſchreibt; ker. 131. hat pâthôn (fovere) wahrſcheinlich lan-
ges. — 237, 40. das ſanſkr. aditya (ſol) ſtimmt nach der
lautverſchiebung genau. — 238, 10. ſuëchado (foetor) doc.
237b; trâdo (fimbria) vgl. ſ. 361. — 238, 11. ſcaldo (ſa-
cer) ker. 69. kann bloß die ſchw. adjectivſorm ſein, iſt
aber ein merkwürdiges wort, das ſonſt kaum vorkommt.
Ich kenne bloß das compoſ. ſcald-eiche (ilex) jun. 325,
heißt das: heilige eiche (jovis arbor)? und die agſ. pflan-
zennamen ſcald-hyſel (alga marina) ſcald-þyfel (genus
ſpinae) wie auch mit heilig verſchiedne namen von ge-
wächſen zuſammengeſetzt ſind. Gehört das altn. ſkâld
(poeta) edd. ſæm. 46a, welchem langer vocal gegeben wird,
hierher, geheiligter ſänger? — 238, 16. grôdi (feracitas)
vgl. das ahd. ſtarke gruoti (viror). — 233, 43. Wh. 3,
324b ſpâte und fruote, wie wir jetzt ſagen: frühe aut-
ſtehen. — 231, 34. iſt werid (inſula) ker. 247. maſc. oder
neutr.? — 242, 27. gl. ker. geben noch -itha: ſeſtitha
(munimen) 191. walu-giridha (crudelitas) 10. bikimbitha
(funus?) 127. wahſmitha, wahaſmitha (frugalitas) 129. 156.
ſuaritha (foedus) 133. ſniumitha (efficacia) 148. liuhtitha.
(luſtrum) 181. mihhalitha 199. ſuaƷitha (ſuavitas) 205
(? ſuâƷitha) endi-prurditha (ordo) 248. folkitha (ſecta) 249.
nôt-wëkitha (violentia) 281. — 243, 16. die vermuthung
daß pineimida f. pimeinida (pinimida iſt druckf.) nämlich
bei N. beneimeda f. bemeineda ſtehe, beſtätigt Bth. 56,

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[997/1015] nachtrag. z wie þ kommt hauptſächlich im anlaut vor, dagegen ð und Ʒ nie anlautet. Für die altn. drei töne þ, ð, d beſitzt die ahd. nur zwei, nämlich d und t; für die ahd. zwei töne z und Ʒ die altn. nur einen nämlich t. In beiden fällen ſind aber þ und ð; z und Ʒ nur zerſpaltun- gen eines haupttons, die im verhältnis der lautverſchie- bung nichts verſchlagen, d. h. beide þ, ð, entſprechen dem griech. τ und beide z, Ʒ dem griech. δ. — 226, 36. auldr (ebrietas). — 227, 20. ſpëlta, (ſpica) ker. 53. — 228, 8. anadin (zelo) doc. 201b. — 228, 9. foramundo ſteht emm. 405. — 228, 30. das -d der ordinalzahlen war hier anzu- führen, goth. ſibunda, ahtuda, niunda; ahd. ſibunto, ah- tota, niunto; in fimfta, ſaéhſta bleibt tenuis, ahd. ſimſto, ſehſto. — 229, 40. ewida (caulas) gl. vind. — 230, 12. anut (anas) fr. or. 1, 675. agſ. ened, enid, wiewohl nach dem lat. gen. anatis agſ. eneð, ahd. anud richtiger ſchiene. — 232, 12. ſund für ſumd = ſvumd, wie vorhin ſ. 986. bemerkt. — 235, 11. merkwürdig, mit haftendem a, ëratha (terra) ker. 288. — 235, 18. bei N. Bth. 40. gebaheda (fomentum) mit kurzem a, wie er fahen etc. ſchreibt; ker. 131. hat pâthôn (fovere) wahrſcheinlich lan- ges. — 237, 40. das ſanſkr. aditya (ſol) ſtimmt nach der lautverſchiebung genau. — 238, 10. ſuëchado (foetor) doc. 237b; trâdo (fimbria) vgl. ſ. 361. — 238, 11. ſcaldo (ſa- cer) ker. 69. kann bloß die ſchw. adjectivſorm ſein, iſt aber ein merkwürdiges wort, das ſonſt kaum vorkommt. Ich kenne bloß das compoſ. ſcald-eiche (ilex) jun. 325, heißt das: heilige eiche (jovis arbor)? und die agſ. pflan- zennamen ſcald-hyſel (alga marina) ſcald-þyfel (genus ſpinae) wie auch mit heilig verſchiedne namen von ge- wächſen zuſammengeſetzt ſind. Gehört das altn. ſkâld (poeta) edd. ſæm. 46a, welchem langer vocal gegeben wird, hierher, geheiligter ſänger? — 238, 16. grôdi (feracitas) vgl. das ahd. ſtarke gruoti (viror). — 233, 43. Wh. 3, 324b ſpâte und fruote, wie wir jetzt ſagen: frühe aut- ſtehen. — 231, 34. iſt werid (inſula) ker. 247. maſc. oder neutr.? — 242, 27. gl. ker. geben noch -itha: ſeſtitha (munimen) 191. walu-giridha (crudelitas) 10. bikimbitha (funus?) 127. wahſmitha, wahaſmitha (frugalitas) 129. 156. ſuaritha (foedus) 133. ſniumitha (efficacia) 148. liuhtitha. (luſtrum) 181. mihhalitha 199. ſuaƷitha (ſuavitas) 205 (? ſuâƷitha) endi-prurditha (ordo) 248. folkitha (ſecta) 249. nôt-wëkitha (violentia) 281. — 243, 16. die vermuthung daß pineimida f. pimeinida (pinimida iſt druckf.) nämlich bei N. beneimeda f. bemeineda ſtehe, beſtätigt Bth. 56,

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Zitationshilfe: Grimm, Jacob: Deutsche Grammatik. Bd. 2. Göttingen, 1826, S. 997. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grimm_grammatik02_1826/1015>, abgerufen am 06.05.2024.