II. angels. subst. stark. masc. zw. u. dritte decl.
Starkes masculinum. zweite declination.
beispiel: hird-e
pl. hird-as
hird-es
hird-a
hird-e
hird-um
hird-e
hird-as
der einzige unterschied von der ersten decl. beruht auf dem im nom. acc. sg. gebliebenen bildungs-e; alle übri- gen casus werfen es weg und hirdes, hirdas ist dem fisces, fiscas gleich. Ohne zweifel war früher das e noch im pl. sichtbar, es hieß: hirdeas, hirdea, hirdeum und spurweise stehet Beov. 165. meceas (enses) neben 110. mecas; 166. svengeas (vibrationes) anderwärts ligeas (flammae) ligea (flammarum). Späterhin löst sich auch öfters das e im nom. acc. sg. ab und erfolgt völliger über- tritt in die erste; bei Cädm. bereits lig für lige. Solche wörter erster decl., die vorher der zweiten gehörten, sind oft am umlaut zu kennen, rec (fumus) sveg (fragor) sveng (vibratio) weist auf ein älteres rece, svege, svenge (d. h. ohne umlaut: reace, svoge, svange). -- Man kann noch hierher zählen 1) einfache wörter mit bloßem bil- dungs-e: bere (hordeum) bryne (incendium) cvide (dictum) ele (oleum) ege (timor) ende (finis) esne (servus) fridhe (pax) häle (vir, dem pl. hälas bin ich nirgends begegnet) here (exercitus pl. hergas, herigeas) hyge (animus) hryre (ruina) hvaete (triticum) laece (medicus) aldor-, feorh- lege (exitium) lige (flamma) mece (ensis) mene (mo- nile) mere (lacus) mete (cibus) ryne (cursus) sele (aula) sige (victoria) viele comp. mit scipe als sinscipe (con- jugium) etc. vlite (nitor) thaufe (vexillum) thyle (orator). -- 2) viele mit der bildung -ere: fiscere (piscator) huntere (venator) etc.
Starkes masculinum. dritte declination.
hierher fallen wenige wörter: bregu (dux) heoru (ensis, cardo) lagu (aequor) magu (puer) medu (mulsum) salu (aula) sidu (mos) sunu (filius) vudu (lignum) welche dazu größtentheils nur im nom. acc. sg. oder in der composition vorkommen, z. b. bregu-stol (thronus) heoru-grim (alts. heru-grim, mittelh. swert-grim) medu-gal (ebrius). Alleinstehend ist mit ablegung des bildungs-u heor pl. heoras, ganz in die erste decl., mit verwandlung des -u in -e, hyge, sige, sele (st. hugu, sigu, salu) in die zweite getreten. Die flexion der häufigsten unter diesen subst. (nämlich sunu, vudu)
II. angelſ. ſubſt. ſtark. maſc. zw. u. dritte decl.
Starkes maſculinum. zweite declination.
beiſpiel: hird-e
pl. hird-as
hird-es
hird-a
hird-e
hird-um
hird-e
hird-as
der einzige unterſchied von der erſten decl. beruht auf dem im nom. acc. ſg. gebliebenen bildungs-e; alle übri- gen caſus werfen es weg und hirdes, hirdas iſt dem fiſces, fiſcas gleich. Ohne zweifel war früher das e noch im pl. ſichtbar, es hieß: hirdeas, hirdea, hirdeum und ſpurweiſe ſtehet Beov. 165. meceas (enſes) neben 110. mecas; 166. ſvengeas (vibrationes) anderwärts ligeas (flammae) ligea (flammarum). Späterhin löſt ſich auch öfters das e im nom. acc. ſg. ab und erfolgt völliger über- tritt in die erſte; bei Cädm. bereits lig für lige. Solche wörter erſter decl., die vorher der zweiten gehörten, ſind oft am umlaut zu kennen, rêc (fumus) ſvêg (fragor) ſveng (vibratio) weiſt auf ein älteres rêce, ſvêge, ſvenge (d. h. ohne umlaut: reáce, ſvôge, ſvange). — Man kann noch hierher zählen 1) einfache wörter mit bloßem bil- dungs-e: bere (hordeum) bryne (incendium) cvide (dictum) ele (oleum) ege (timor) ende (finis) eſne (ſervus) fridhe (pax) häle (vir, dem pl. hälas bin ich nirgends begegnet) here (exercitus pl. hergas, herigeas) hyge (animus) hryre (ruina) hvæte (triticum) læce (medicus) aldor-, fëorh- lege (exitium) lige (flamma) mece (enſis) mene (mo- nile) mere (lacus) mete (cibus) ryne (curſus) ſele (aula) ſige (victoria) viele comp. mit ſcipe als ſinſcipe (con- jugium) etc. vlite (nitor) þûfe (vexillum) þyle (orator). — 2) viele mit der bildung -ere: fiſcere (piſcator) huntere (venator) etc.
Starkes maſculinum. dritte declination.
hierher fallen wenige wörter: bregu (dux) hëoru (enſis, cardo) lagu (aequor) magu (puer) mëdu (mulſum) ſalu (aula) ſidu (mos) ſunu (filius) vudu (lignum) welche dazu größtentheils nur im nom. acc. ſg. oder in der compoſition vorkommen, z. b. bregu-ſtôl (thronus) hëoru-grim (altſ. hëru-grim, mittelh. ſwërt-grim) mëdu-gâl (ebrius). Alleinſtehend iſt mit ablegung des bildungs-u hëor pl. hëoras, ganz in die erſte decl., mit verwandlung des -u in -e, hyge, ſige, ſele (ſt. hugu, ſigu, ſalu) in die zweite getreten. Die flexion der häufigſten unter dieſen ſubſt. (nämlich ſunu, vudu)
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><pbfacs="#f0666"n="640"/><fwplace="top"type="header">II. <hirendition="#i">angelſ. ſubſt. ſtark. maſc. zw. u. dritte decl.</hi></fw><lb/><divn="4"><head><hirendition="#i">Starkes maſculinum. zweite declination.</hi></head><lb/><p><table><row><cell>beiſpiel: hird-e</cell><cell>pl. hird-as</cell></row><row><cell>hird-es</cell><cell>hird-a</cell></row><row><cell>hird-e</cell><cell>hird-um</cell></row><row><cell>hird-e</cell><cell>hird-as</cell></row><lb/></table> der einzige unterſchied von der erſten decl. beruht auf<lb/>
dem im nom. acc. ſg. gebliebenen bildungs-e; alle übri-<lb/>
gen caſus werfen es weg und hirdes, hirdas iſt dem<lb/>
fiſces, fiſcas gleich. <choice><sic>Ohue</sic><corr>Ohne</corr></choice> zweifel war früher das e noch<lb/>
im pl. ſichtbar, es hieß: hirdeas, hirdea, hirdeum und<lb/>ſpurweiſe ſtehet Beov. 165. meceas (enſes) neben 110.<lb/>
mecas; 166. ſvengeas (vibrationes) anderwärts ligeas<lb/>
(flammae) ligea (flammarum). Späterhin löſt ſich auch<lb/>
öfters das e im nom. acc. ſg. ab und erfolgt völliger über-<lb/>
tritt in die erſte; bei Cädm. bereits lig für lige. Solche<lb/>
wörter erſter decl., die vorher der zweiten gehörten,<lb/>ſind oft am umlaut zu kennen, rêc (fumus) ſvêg (fragor)<lb/>ſveng (vibratio) weiſt auf ein älteres rêce, ſvêge, ſvenge<lb/>
(d. h. ohne umlaut: reáce, ſvôge, ſvange). — Man kann<lb/>
noch hierher zählen 1) einfache wörter mit bloßem bil-<lb/>
dungs-e: bere (hordeum) bryne (incendium) cvide (dictum)<lb/>
ele (oleum) ege (timor) ende (finis) eſne (ſervus) fridhe<lb/>
(pax) häle (vir, dem pl. hälas bin ich nirgends begegnet)<lb/>
here (exercitus pl. hergas, herigeas) hyge (animus) hryre<lb/>
(ruina) hvæte (triticum) læce (medicus) aldor-, fëorh-<lb/>
lege (exitium) lige (flamma) mece (enſis) mene (mo-<lb/>
nile) mere (lacus) mete (cibus) ryne (curſus) ſele (aula)<lb/>ſige (victoria) viele comp. mit ſcipe als ſinſcipe (con-<lb/>
jugium) etc. vlite (nitor) þûfe (vexillum) þyle (orator). —<lb/>
2) viele mit der bildung <hirendition="#i">-ere</hi>: fiſcere (piſcator) huntere<lb/>
(venator) etc.</p></div><lb/><divn="4"><head><hirendition="#i">Starkes maſculinum. dritte declination.</hi></head><lb/><p>hierher fallen wenige wörter: bregu (dux) hëoru (enſis,<lb/>
cardo) lagu (aequor) magu (puer) mëdu (mulſum) ſalu<lb/>
(aula) ſidu (mos) ſunu (filius) vudu (lignum) welche<lb/>
dazu größtentheils nur im nom. acc. ſg. oder in der<lb/>
compoſition vorkommen, z. b. bregu-ſtôl (thronus)<lb/>
hëoru-grim (altſ. hëru-grim, mittelh. ſwërt-grim)<lb/>
mëdu-gâl (ebrius). Alleinſtehend iſt mit ablegung des<lb/>
bildungs-u hëor pl. hëoras, ganz in die erſte decl.,<lb/>
mit verwandlung des -u in -e, hyge, ſige, ſele (ſt.<lb/>
hugu, ſigu, ſalu) in die zweite getreten. Die flexion<lb/>
der häufigſten unter dieſen ſubſt. (nämlich ſunu, vudu)<lb/></p></div></div></div></div></body></text></TEI>
[640/0666]
II. angelſ. ſubſt. ſtark. maſc. zw. u. dritte decl.
Starkes maſculinum. zweite declination.
beiſpiel: hird-e pl. hird-as
hird-es hird-a
hird-e hird-um
hird-e hird-as
der einzige unterſchied von der erſten decl. beruht auf
dem im nom. acc. ſg. gebliebenen bildungs-e; alle übri-
gen caſus werfen es weg und hirdes, hirdas iſt dem
fiſces, fiſcas gleich. Ohne zweifel war früher das e noch
im pl. ſichtbar, es hieß: hirdeas, hirdea, hirdeum und
ſpurweiſe ſtehet Beov. 165. meceas (enſes) neben 110.
mecas; 166. ſvengeas (vibrationes) anderwärts ligeas
(flammae) ligea (flammarum). Späterhin löſt ſich auch
öfters das e im nom. acc. ſg. ab und erfolgt völliger über-
tritt in die erſte; bei Cädm. bereits lig für lige. Solche
wörter erſter decl., die vorher der zweiten gehörten,
ſind oft am umlaut zu kennen, rêc (fumus) ſvêg (fragor)
ſveng (vibratio) weiſt auf ein älteres rêce, ſvêge, ſvenge
(d. h. ohne umlaut: reáce, ſvôge, ſvange). — Man kann
noch hierher zählen 1) einfache wörter mit bloßem bil-
dungs-e: bere (hordeum) bryne (incendium) cvide (dictum)
ele (oleum) ege (timor) ende (finis) eſne (ſervus) fridhe
(pax) häle (vir, dem pl. hälas bin ich nirgends begegnet)
here (exercitus pl. hergas, herigeas) hyge (animus) hryre
(ruina) hvæte (triticum) læce (medicus) aldor-, fëorh-
lege (exitium) lige (flamma) mece (enſis) mene (mo-
nile) mere (lacus) mete (cibus) ryne (curſus) ſele (aula)
ſige (victoria) viele comp. mit ſcipe als ſinſcipe (con-
jugium) etc. vlite (nitor) þûfe (vexillum) þyle (orator). —
2) viele mit der bildung -ere: fiſcere (piſcator) huntere
(venator) etc.
Starkes maſculinum. dritte declination.
hierher fallen wenige wörter: bregu (dux) hëoru (enſis,
cardo) lagu (aequor) magu (puer) mëdu (mulſum) ſalu
(aula) ſidu (mos) ſunu (filius) vudu (lignum) welche
dazu größtentheils nur im nom. acc. ſg. oder in der
compoſition vorkommen, z. b. bregu-ſtôl (thronus)
hëoru-grim (altſ. hëru-grim, mittelh. ſwërt-grim)
mëdu-gâl (ebrius). Alleinſtehend iſt mit ablegung des
bildungs-u hëor pl. hëoras, ganz in die erſte decl.,
mit verwandlung des -u in -e, hyge, ſige, ſele (ſt.
hugu, ſigu, ſalu) in die zweite getreten. Die flexion
der häufigſten unter dieſen ſubſt. (nämlich ſunu, vudu)
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Grimm, Jacob: Deutsche Grammatik. Bd. 1. Göttingen, 1822, S. 640. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grimm_grammatik01_1822/666>, abgerufen am 23.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.