(O) beispiele: folk (gens) borg (arx) komme (venire) kobber (cuprum) etc. Tadelnswerthe mischungen mit dem ursprünglich langen aa, nämlich 1) o für aa vor ld, als: folde, holde, kold st. des richtigeren faalde, haalde, kaald. 2) aa für o, als: taarn (turris).
(U) nähert sich dem o (wie i dem e) als: grund (solum) kunst (ars) guld (aurum) knurre (murmurare) ulv (lupus). Warum (nach Bloch p. 23. vgl. 281. 282.) das u in slutte (claudere) stund (hora) u-mäßiger, d. h. vom o weiter abliegend seyn solle, begreife ich wieder nicht, ohne zweifel reimt auch allen dichtern grund auf stund.
(Y) umlaut des u, als: gylden (aureus) ynde (favor) yngre (junior) zuweilen unorg. für u, in kys (basium) synd (peccatum). Schwankt nach aussprache und schrei- bung in kurzes ö, vgl. dör (ostium) mit dem altn. dyr; man schreibt stytte und stötte (fulcrum). Dies erklärt sich aus dem schweben des unumlautenden u und o.
(AA) zwei ganz verschiedene arten. 1) organische länge, dem altn. a parallel, auszusprechen aber wie das schwed. a, folglich zwischen a und o, beinahe o; die- sen dänischen laut schreibe ich beständig aa. Beispiele: haar (crinis) aar (annus) raade (regere) naade (favor) etc. Er vertritt a) kurzes a vor nd, rd.; klingt dieses aa nach Bloch p. 279. in der heutigen aussprache ganz wie kur- zes o; so sollte man auch hond, hord schreiben. b) o, und theils org. langes (haane, deridere; daab, baptismus); theils org. kurzes (taale, tolerare; aaben, apertus) oft schwankend, bald kaage, bald koge (coquere) sprog (lin- gua) f. spraag. -- 2) unorg. verlängerung des a, die in der dän. schreibung ganz unausgedrückt bleibt; lautet wie hochd. a, nicht wie das vorhergehende aa; ich bezeichne sie mit a. Beispiele: tale (loqui) gade (via) fare (ire) etc.
(EE) 1) organische länge in en (unus) ben (os) mene (putare) ved (scio) eg (quercus) egen (proprius) etc. 2) unorganische in tredje (tertius) neden (infra) eder (vobis).
(II) 1) org. in veis (sapiens) veise (modulus) blive (ma- nere) etc. 2) unorg. in veide (scire) give (dare) etc. Beide in der aussprache eins, geive reimt auf bleive (neuh. geben, bleiben).
(OO) 1) org. für altn. o in bog (liber) dom (judi- cium) god (bonus) moder (mater), zuweilen in die schreibung oe (nicht oe) schwankend, als foed (pes) moere (gaudium afferre) hoer (adulterium) vgl. Bloch
I. däniſche vocale.
(O) beiſpiele: folk (gens) borg (arx) komme (venire) kobber (cuprum) etc. Tadelnswerthe miſchungen mit dem urſprünglich langen aa, nämlich 1) o für aa vor ld, als: folde, holde, kold ſt. des richtigeren faalde, haalde, kaald. 2) aa für o, als: taarn (turris).
(U) nähert ſich dem o (wie i dem e) als: grund (ſolum) kunſt (ars) guld (aurum) knurre (murmurare) ulv (lupus). Warum (nach Bloch p. 23. vgl. 281. 282.) das u in ſlutte (claudere) ſtund (hora) u-mäßiger, d. h. vom o weiter abliegend ſeyn ſolle, begreife ich wieder nicht, ohne zweifel reimt auch allen dichtern grund auf ſtund.
(Y) umlaut des u, als: gylden (aureus) ynde (favor) yngre (junior) zuweilen unorg. für u, in kys (baſium) ſynd (peccatum). Schwankt nach ausſprache und ſchrei- bung in kurzes ö, vgl. dör (oſtium) mit dem altn. dyr; man ſchreibt ſtytte und ſtötte (fulcrum). Dies erklärt ſich aus dem ſchweben des unumlautenden u und o.
(AA) zwei ganz verſchiedene arten. 1) organiſche länge, dem altn. â parallel, auszuſprechen aber wie das ſchwed. å, folglich zwiſchen a und o, beinahe ô; die- ſen däniſchen laut ſchreibe ich beſtändig aa. Beiſpiele: haar (crinis) aar (annus) raade (regere) naade (favor) etc. Er vertritt α) kurzes a vor nd, rd.; klingt dieſes aa nach Bloch p. 279. in der heutigen ausſprache ganz wie kur- zes o; ſo ſollte man auch hond, hord ſchreiben. β) ô, und theils org. langes (haane, deridere; daab, baptiſmus); theils org. kurzes (taale, tolerare; aaben, apertus) oft ſchwankend, bald kaage, bald kôge (coquere) ſprôg (lin- gua) f. ſpraag. — 2) unorg. verlängerung des a, die in der dän. ſchreibung ganz unausgedrückt bleibt; lautet wie hochd. â, nicht wie das vorhergehende aa; ich bezeichne ſie mit â. Beiſpiele: tâle (loqui) gâde (via) fàre (ire) etc.
(EE) 1) organiſche länge in ên (unus) bèn (os) mêne (putare) vêd (ſcio) êg (quercus) êgen (proprius) etc. 2) unorganiſche in trêdje (tertius) nêden (infra) êder (vobis).
(II) 1) org. in vîs (ſapiens) vîſe (modulus) blìve (ma- nere) etc. 2) unorg. in vîde (ſcire) gìve (dare) etc. Beide in der ausſprache eins, gîve reimt auf blîve (neuh. gêben, bleiben).
(OO) 1) org. für altn. ô in bôg (liber) dôm (judi- cium) gôd (bonus) môder (mater), zuweilen in die ſchreibung oe (nicht œ) ſchwankend, als foed (pes) moere (gaudium afferre) hoer (adulterium) vgl. Bloch
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I. däniſche vocale.
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kobber (cuprum) etc. Tadelnswerthe miſchungen mit
dem urſprünglich langen aa, nämlich 1) o für aa vor ld,
als: folde, holde, kold ſt. des richtigeren faalde, haalde,
kaald. 2) aa für o, als: taarn (turris).
(U) nähert ſich dem o (wie i dem e) als: grund
(ſolum) kunſt (ars) guld (aurum) knurre (murmurare)
ulv (lupus). Warum (nach Bloch p. 23. vgl. 281. 282.)
das u in ſlutte (claudere) ſtund (hora) u-mäßiger, d. h.
vom o weiter abliegend ſeyn ſolle, begreife ich wieder
nicht, ohne zweifel reimt auch allen dichtern grund
auf ſtund.
(Y) umlaut des u, als: gylden (aureus) ynde (favor)
yngre (junior) zuweilen unorg. für u, in kys (baſium)
ſynd (peccatum). Schwankt nach ausſprache und ſchrei-
bung in kurzes ö, vgl. dör (oſtium) mit dem altn. dyr;
man ſchreibt ſtytte und ſtötte (fulcrum). Dies erklärt
ſich aus dem ſchweben des unumlautenden u und o.
(AA) zwei ganz verſchiedene arten. 1) organiſche
länge, dem altn. â parallel, auszuſprechen aber wie das
ſchwed. å, folglich zwiſchen a und o, beinahe ô; die-
ſen däniſchen laut ſchreibe ich beſtändig aa. Beiſpiele:
haar (crinis) aar (annus) raade (regere) naade (favor) etc.
Er vertritt α) kurzes a vor nd, rd.; klingt dieſes aa nach
Bloch p. 279. in der heutigen ausſprache ganz wie kur-
zes o; ſo ſollte man auch hond, hord ſchreiben. β) ô,
und theils org. langes (haane, deridere; daab, baptiſmus);
theils org. kurzes (taale, tolerare; aaben, apertus) oft
ſchwankend, bald kaage, bald kôge (coquere) ſprôg (lin-
gua) f. ſpraag. — 2) unorg. verlängerung des a, die in der
dän. ſchreibung ganz unausgedrückt bleibt; lautet wie
hochd. â, nicht wie das vorhergehende aa; ich bezeichne
ſie mit â. Beiſpiele: tâle (loqui) gâde (via) fàre (ire) etc.
(EE) 1) organiſche länge in ên (unus) bèn (os) mêne
(putare) vêd (ſcio) êg (quercus) êgen (proprius) etc.
2) unorganiſche in trêdje (tertius) nêden (infra) êder
(vobis).
(II) 1) org. in vîs (ſapiens) vîſe (modulus) blìve (ma-
nere) etc. 2) unorg. in vîde (ſcire) gìve (dare) etc.
Beide in der ausſprache eins, gîve reimt auf blîve (neuh.
gêben, bleiben).
(OO) 1) org. für altn. ô in bôg (liber) dôm (judi-
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moere (gaudium afferre) hoer (adulterium) vgl. Bloch
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Grimm, Jacob: Deutsche Grammatik. Bd. 1. Göttingen, 1822, S. 560. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grimm_grammatik01_1822/586>, abgerufen am 23.11.2024.
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