Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Grillparzer, Franz: Ein treuer Diener seines Herrn. Wien, 1830.

Bild:
<< vorherige Seite
Erny.
Nun ist es gut! Weil nur bei dir! O, gut!
(Sie setzt sich in den Stuhl.)
Bancbanus.
Zu luftig ist es hier. Zurück zum Tanz!
Ein Reihen oder zwei, erwärmt dich wieder.
Erny
(aufspringend.)
Zum Tanz? Ich weiche nicht von deiner Seite!
So drück' ich mich in deine Nähe, so.
Trotz sey geboten, wer von hier mich trennt.
Bancbanus.
Und dennoch muß es seyn. Sieh hier, Geschäfte.
Erny.
Ich geh' mit dir, ich falte dir die Blätter,
Ich streue Sand, wie ich wohl oft gethan;
Doch nicht in jenen Saal mehr. Nein, fürwahr!
Bancbanus.
Was war denn?
Erny.
Nichts. Doch geh' ich nicht von dir.
Bancbanus.
Bancbanus Weib steh't gut in seiner Nähe,
Des Reichsverwesers Frau gehört zum Fest.

Erny.
Nun iſt es gut! Weil nur bei dir! O, gut!
(Sie ſetzt ſich in den Stuhl.)
Bancbanus.
Zu luftig iſt es hier. Zurück zum Tanz!
Ein Reihen oder zwei, erwärmt dich wieder.
Erny
(aufſpringend.)
Zum Tanz? Ich weiche nicht von deiner Seite!
So drück’ ich mich in deine Nähe, ſo.
Trotz ſey geboten, wer von hier mich trennt.
Bancbanus.
Und dennoch muß es ſeyn. Sieh hier, Geſchäfte.
Erny.
Ich geh’ mit dir, ich falte dir die Blätter,
Ich ſtreue Sand, wie ich wohl oft gethan;
Doch nicht in jenen Saal mehr. Nein, fürwahr!
Bancbanus.
Was war denn?
Erny.
Nichts. Doch geh’ ich nicht von dir.
Bancbanus.
Bancbanus Weib ſteh’t gut in ſeiner Nähe,
Des Reichsverweſers Frau gehört zum Feſt.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <pb facs="#f0055" n="47"/>
        <sp who="#ERN">
          <speaker><hi rendition="#g">Erny</hi>.</speaker><lb/>
          <p>Nun i&#x017F;t es gut! Weil nur bei dir! O, gut!</p><lb/>
          <stage>(Sie &#x017F;etzt &#x017F;ich in den Stuhl.)</stage>
        </sp><lb/>
        <sp who="#BAN">
          <speaker><hi rendition="#g">Bancbanus</hi>.</speaker><lb/>
          <p>Zu luftig i&#x017F;t es hier. Zurück zum Tanz!<lb/>
Ein Reihen oder zwei, erwärmt dich wieder.</p>
        </sp><lb/>
        <sp who="#ERN">
          <speaker> <hi rendition="#g">Erny</hi> </speaker><lb/>
          <stage>(auf&#x017F;pringend.)</stage><lb/>
          <p>Zum Tanz? Ich weiche nicht von deiner Seite!<lb/>
So drück&#x2019; ich mich in deine Nähe, &#x017F;o.<lb/>
Trotz &#x017F;ey geboten, wer von hier mich trennt.</p>
        </sp><lb/>
        <sp who="#BAN">
          <speaker><hi rendition="#g">Bancbanus</hi>.</speaker><lb/>
          <p>Und dennoch muß es &#x017F;eyn. Sieh hier, Ge&#x017F;chäfte.</p>
        </sp><lb/>
        <sp who="#ERN">
          <speaker><hi rendition="#g">Erny</hi>.</speaker><lb/>
          <p>Ich geh&#x2019; mit dir, ich falte dir die Blätter,<lb/>
Ich &#x017F;treue Sand, wie ich wohl oft gethan;<lb/>
Doch nicht in jenen Saal mehr. Nein, fürwahr!</p>
        </sp><lb/>
        <sp who="#BAN">
          <speaker><hi rendition="#g">Bancbanus</hi>.</speaker><lb/>
          <p>Was war denn?</p>
        </sp><lb/>
        <sp who="#ERN">
          <speaker><hi rendition="#g">Erny</hi>.</speaker><lb/>
          <p>Nichts. Doch geh&#x2019; ich nicht von dir.</p>
        </sp><lb/>
        <sp who="#BAN">
          <speaker><hi rendition="#g">Bancbanus</hi>.</speaker><lb/>
          <p>Bancbanus Weib &#x017F;teh&#x2019;t gut in &#x017F;einer Nähe,<lb/>
Des Reichsverwe&#x017F;ers Frau gehört zum Fe&#x017F;t.</p>
        </sp><lb/>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[47/0055] Erny. Nun iſt es gut! Weil nur bei dir! O, gut! (Sie ſetzt ſich in den Stuhl.) Bancbanus. Zu luftig iſt es hier. Zurück zum Tanz! Ein Reihen oder zwei, erwärmt dich wieder. Erny (aufſpringend.) Zum Tanz? Ich weiche nicht von deiner Seite! So drück’ ich mich in deine Nähe, ſo. Trotz ſey geboten, wer von hier mich trennt. Bancbanus. Und dennoch muß es ſeyn. Sieh hier, Geſchäfte. Erny. Ich geh’ mit dir, ich falte dir die Blätter, Ich ſtreue Sand, wie ich wohl oft gethan; Doch nicht in jenen Saal mehr. Nein, fürwahr! Bancbanus. Was war denn? Erny. Nichts. Doch geh’ ich nicht von dir. Bancbanus. Bancbanus Weib ſteh’t gut in ſeiner Nähe, Des Reichsverweſers Frau gehört zum Feſt.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/grillparzer_diener_1830
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/grillparzer_diener_1830/55
Zitationshilfe: Grillparzer, Franz: Ein treuer Diener seines Herrn. Wien, 1830, S. 47. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grillparzer_diener_1830/55>, abgerufen am 24.11.2024.