Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Grillparzer, Franz: Ein treuer Diener seines Herrn. Wien, 1830.

Bild:
<< vorherige Seite
Königin
(zu Bancbanus, der noch immer im Vorgrunde rechts steht).
Was aber machen wir mit Euch?
(Während des Vorigen ist die Thüre der Gallerie geöffnet worden.
Diese ist mit Leuten aller Art angefüllt, die zum Theil Bitt-
schriften halten.)

Wer sind die Leute da?
Bancbanus.
Eu'r hoher Gatte
Empfing um diese Stunde die Suppliken,
Bittschriften aller Art.
Königin.
Thut's denn statt mir!
Ihr lieb't die Feste nicht. Weiß Gott, ich fürchte,
Ihr tadelt mir den Tanz, das Mahl, die Gäste.
Bleib't hier, und hör't, was Jene dort begehren.
Hier ist ein Tisch, Papier und Feder hier.
Für eines Jeden Unterhaltung sorg' ich.
Eu'r Weibchen soll indeß' Euch nicht vermissen;
So viel trau't mir nur zu! -- Beliebt's, Ihr Herr'n?

(Sie geht mit Erny an der Reihe der Gäste vorüber in die Sei-
tenthüre rechts ab. Die Gäste folgen.)
Bancbanus
(zu einigen Dienern, die zurückgeblieben sind).
Rück't mir den Tisch ein wenig seitwärts. -- So!
Du läss'st die Leute vor. Du übernimmst
Königin
(zu Bancbanus, der noch immer im Vorgrunde rechts ſteht).
Was aber machen wir mit Euch?
(Während des Vorigen iſt die Thüre der Gallerie geöffnet worden.
Dieſe iſt mit Leuten aller Art angefüllt, die zum Theil Bitt-
ſchriften halten.)

Wer ſind die Leute da?
Bancbanus.
Eu’r hoher Gatte
Empfing um dieſe Stunde die Suppliken,
Bittſchriften aller Art.
Königin.
Thut’s denn ſtatt mir!
Ihr lieb’t die Feſte nicht. Weiß Gott, ich fürchte,
Ihr tadelt mir den Tanz, das Mahl, die Gäſte.
Bleib’t hier, und hör’t, was Jene dort begehren.
Hier iſt ein Tiſch, Papier und Feder hier.
Für eines Jeden Unterhaltung ſorg’ ich.
Eu’r Weibchen ſoll indeß’ Euch nicht vermiſſen;
So viel trau’t mir nur zu! — Beliebt’s, Ihr Herr’n?

(Sie geht mit Erny an der Reihe der Gäſte vorüber in die Sei-
tenthüre rechts ab. Die Gäſte folgen.)
Bancbanus
(zu einigen Dienern, die zurückgeblieben ſind).
Rück’t mir den Tiſch ein wenig ſeitwärts. — So!
Du läſſ’ſt die Leute vor. Du übernimmſt
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <pb facs="#f0047" n="39"/>
        <sp who="#KOENIGIN">
          <speaker> <hi rendition="#g">Königin</hi> </speaker><lb/>
          <stage>(zu Bancbanus, der noch immer im Vorgrunde rechts &#x017F;teht).</stage><lb/>
          <p>Was aber machen wir mit Euch?</p><lb/>
          <stage>(Während des Vorigen i&#x017F;t die Thüre der Gallerie geöffnet worden.<lb/>
Die&#x017F;e i&#x017F;t mit Leuten aller Art angefüllt, die zum Theil Bitt-<lb/>
&#x017F;chriften halten.)</stage><lb/>
          <p>Wer &#x017F;ind die Leute da?</p>
        </sp><lb/>
        <sp who="#BAN">
          <speaker><hi rendition="#g">Bancbanus</hi>.</speaker><lb/>
          <p>Eu&#x2019;r hoher Gatte<lb/>
Empfing um die&#x017F;e Stunde die Suppliken,<lb/>
Bitt&#x017F;chriften aller Art.</p>
        </sp><lb/>
        <sp who="#KOENIGIN">
          <speaker><hi rendition="#g">Königin</hi>.</speaker><lb/>
          <p>Thut&#x2019;s denn &#x017F;tatt mir!<lb/>
Ihr lieb&#x2019;t die Fe&#x017F;te nicht. Weiß Gott, ich fürchte,<lb/>
Ihr tadelt mir den Tanz, das Mahl, die Gä&#x017F;te.<lb/>
Bleib&#x2019;t hier, und hör&#x2019;t, was Jene dort begehren.<lb/>
Hier i&#x017F;t ein Ti&#x017F;ch, Papier und Feder hier.<lb/>
Für eines Jeden Unterhaltung &#x017F;org&#x2019; ich.<lb/>
Eu&#x2019;r Weibchen &#x017F;oll indeß&#x2019; Euch nicht vermi&#x017F;&#x017F;en;<lb/>
So viel trau&#x2019;t mir nur zu! &#x2014; Beliebt&#x2019;s, Ihr Herr&#x2019;n?</p><lb/>
          <stage>(Sie geht mit Erny an der Reihe der Gä&#x017F;te vorüber in die Sei-<lb/>
tenthüre rechts ab. Die Gä&#x017F;te folgen.)</stage>
        </sp><lb/>
        <sp who="#BAN">
          <speaker> <hi rendition="#g">Bancbanus</hi> </speaker><lb/>
          <stage>(zu einigen Dienern, die zurückgeblieben &#x017F;ind).</stage><lb/>
          <p>Rück&#x2019;t mir den Ti&#x017F;ch ein wenig &#x017F;eitwärts. &#x2014; So!<lb/>
Du lä&#x017F;&#x017F;&#x2019;&#x017F;t die Leute vor. Du übernimm&#x017F;t<lb/></p>
        </sp>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[39/0047] Königin (zu Bancbanus, der noch immer im Vorgrunde rechts ſteht). Was aber machen wir mit Euch? (Während des Vorigen iſt die Thüre der Gallerie geöffnet worden. Dieſe iſt mit Leuten aller Art angefüllt, die zum Theil Bitt- ſchriften halten.) Wer ſind die Leute da? Bancbanus. Eu’r hoher Gatte Empfing um dieſe Stunde die Suppliken, Bittſchriften aller Art. Königin. Thut’s denn ſtatt mir! Ihr lieb’t die Feſte nicht. Weiß Gott, ich fürchte, Ihr tadelt mir den Tanz, das Mahl, die Gäſte. Bleib’t hier, und hör’t, was Jene dort begehren. Hier iſt ein Tiſch, Papier und Feder hier. Für eines Jeden Unterhaltung ſorg’ ich. Eu’r Weibchen ſoll indeß’ Euch nicht vermiſſen; So viel trau’t mir nur zu! — Beliebt’s, Ihr Herr’n? (Sie geht mit Erny an der Reihe der Gäſte vorüber in die Sei- tenthüre rechts ab. Die Gäſte folgen.) Bancbanus (zu einigen Dienern, die zurückgeblieben ſind). Rück’t mir den Tiſch ein wenig ſeitwärts. — So! Du läſſ’ſt die Leute vor. Du übernimmſt

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/grillparzer_diener_1830
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/grillparzer_diener_1830/47
Zitationshilfe: Grillparzer, Franz: Ein treuer Diener seines Herrn. Wien, 1830, S. 39. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grillparzer_diener_1830/47>, abgerufen am 19.04.2024.