Grillparzer, Franz: Ein treuer Diener seines Herrn. Wien, 1830. Simon. Er, oder ich! Es gilt das Aeußerste. (Zu Peter.) Geh' du mit diesem. Laß' von ihm dir sagen. Bald folg' ich selbst. Und eh' Bancban du los gibst, Hab' ihn das Grab, dich, mich, uns Alle! (Graf Peter geht mit dem Hauptmann ab.) Simon (zum Abgesandten.) Man meldet mir -- und doch, wozu der Lüge? Was auch gescheh'n und was der Pöbel mein't, Der Entschluß bleibt der größern, bessern Menge, Und der heißt Krieg, heißt Widerstand, wenn Ihr Verzeihung nicht gewährt, vollgilt'ge Gnade. Befehlshaber. Dir Gnade mit dem Schwert! Simon. Nun denn, so habt's! (Zu den Seinen.) Zieht Euch zurück, und Keiner trete vor, Und Keiner spreche hier mit diesem Mann. Zurück! Wer vorgeht, fühlt mein scharfes Eisen. Ich will die Nachhut halten, und mein Säbel (Zum Abgesandten.) Soll dir den Abstand zeigen, der sich ziemt Für einen Boten, der du bist, der Schande. Nur fort, mit raschem Schritt. -- Du bleib zurück. (Die Aufrührer ziehen sich nach der rechten Seite hin zurück, Graf Simon der Letzte, mit vorgehaltenem Säbel die Annäherung des königlichen Befehlshabers abhaltend. Alle ab.) Simon. Er, oder ich! Es gilt das Aeußerſte. (Zu Peter.) Geh’ du mit dieſem. Laß’ von ihm dir ſagen. Bald folg’ ich ſelbſt. Und eh’ Bancban du los gibſt, Hab’ ihn das Grab, dich, mich, uns Alle! (Graf Peter geht mit dem Hauptmann ab.) Simon (zum Abgeſandten.) Man meldet mir — und doch, wozu der Lüge? Was auch geſcheh’n und was der Pöbel mein’t, Der Entſchluß bleibt der größern, beſſern Menge, Und der heißt Krieg, heißt Widerſtand, wenn Ihr Verzeihung nicht gewährt, vollgilt’ge Gnade. Befehlshaber. Dir Gnade mit dem Schwert! Simon. Nun denn, ſo habt’s! (Zu den Seinen.) Zieht Euch zurück, und Keiner trete vor, Und Keiner ſpreche hier mit dieſem Mann. Zurück! Wer vorgeht, fühlt mein ſcharfes Eiſen. Ich will die Nachhut halten, und mein Säbel (Zum Abgeſandten.) Soll dir den Abſtand zeigen, der ſich ziemt Für einen Boten, der du biſt, der Schande. Nur fort, mit raſchem Schritt. — Du bleib zurück. (Die Aufrührer ziehen ſich nach der rechten Seite hin zurück, Graf Simon der Letzte, mit vorgehaltenem Säbel die Annäherung des königlichen Befehlshabers abhaltend. Alle ab.) <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0140" n="132"/> <sp who="#SIMON"> <speaker><hi rendition="#g">Simon</hi>.</speaker><lb/> <p>Er, oder ich! Es gilt das Aeußerſte.</p><lb/> <stage>(Zu Peter.)</stage><lb/> <p>Geh’ du mit dieſem. Laß’ von ihm dir ſagen.<lb/> Bald folg’ ich ſelbſt. Und eh’ Bancban du los gibſt,<lb/> Hab’ ihn das Grab, dich, mich, uns Alle!</p><lb/> <stage>(Graf Peter geht mit dem Hauptmann ab.)</stage> </sp><lb/> <sp who="#SIMON"> <speaker> <hi rendition="#g">Simon</hi> </speaker><lb/> <stage>(zum Abgeſandten.)</stage><lb/> <p>Man meldet mir — und doch, wozu der Lüge?<lb/> Was auch geſcheh’n und was der Pöbel mein’t,<lb/> Der Entſchluß bleibt der größern, beſſern Menge,<lb/> Und der heißt Krieg, heißt Widerſtand, wenn Ihr<lb/> Verzeihung nicht gewährt, vollgilt’ge Gnade.</p> </sp><lb/> <sp who="#BEF"> <speaker><hi rendition="#g">Befehlshaber</hi>.</speaker><lb/> <p>Dir Gnade mit dem Schwert!</p> </sp><lb/> <sp who="#SIMON"> <speaker><hi rendition="#g">Simon</hi>.</speaker><lb/> <p>Nun denn, ſo habt’s!</p><lb/> <stage>(Zu den Seinen.)</stage><lb/> <p>Zieht Euch zurück, und Keiner trete vor,<lb/> Und Keiner ſpreche hier mit dieſem Mann.<lb/> Zurück! Wer vorgeht, fühlt mein ſcharfes Eiſen.<lb/> Ich will die Nachhut halten, und mein Säbel</p><lb/> <stage>(Zum Abgeſandten.)</stage><lb/> <p>Soll dir den Abſtand zeigen, der ſich ziemt<lb/> Für einen Boten, der du biſt, der Schande.<lb/> Nur fort, mit raſchem Schritt. — Du bleib zurück.</p><lb/> <stage>(Die Aufrührer ziehen ſich nach der rechten Seite hin zurück, Graf<lb/> Simon der Letzte, mit vorgehaltenem Säbel die Annäherung des<lb/> königlichen Befehlshabers abhaltend. Alle ab.)</stage><lb/> </sp> </div> </body> </text> </TEI> [132/0140]
Simon.
Er, oder ich! Es gilt das Aeußerſte.
(Zu Peter.)
Geh’ du mit dieſem. Laß’ von ihm dir ſagen.
Bald folg’ ich ſelbſt. Und eh’ Bancban du los gibſt,
Hab’ ihn das Grab, dich, mich, uns Alle!
(Graf Peter geht mit dem Hauptmann ab.)
Simon
(zum Abgeſandten.)
Man meldet mir — und doch, wozu der Lüge?
Was auch geſcheh’n und was der Pöbel mein’t,
Der Entſchluß bleibt der größern, beſſern Menge,
Und der heißt Krieg, heißt Widerſtand, wenn Ihr
Verzeihung nicht gewährt, vollgilt’ge Gnade.
Befehlshaber.
Dir Gnade mit dem Schwert!
Simon.
Nun denn, ſo habt’s!
(Zu den Seinen.)
Zieht Euch zurück, und Keiner trete vor,
Und Keiner ſpreche hier mit dieſem Mann.
Zurück! Wer vorgeht, fühlt mein ſcharfes Eiſen.
Ich will die Nachhut halten, und mein Säbel
(Zum Abgeſandten.)
Soll dir den Abſtand zeigen, der ſich ziemt
Für einen Boten, der du biſt, der Schande.
Nur fort, mit raſchem Schritt. — Du bleib zurück.
(Die Aufrührer ziehen ſich nach der rechten Seite hin zurück, Graf
Simon der Letzte, mit vorgehaltenem Säbel die Annäherung des
königlichen Befehlshabers abhaltend. Alle ab.)
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Zitationshilfe: | Grillparzer, Franz: Ein treuer Diener seines Herrn. Wien, 1830, S. 132. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grillparzer_diener_1830/140>, abgerufen am 16.07.2024. |