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Die Grenzboten. Jg. 79, 1920, Viertes Vierteljahr.

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Bürokraten-Briefe

sie im "größtmöglichen Glück der größtmöglichen Anzahl" das letzte Ziel der Mensch¬
heit sieht. Dies Ziel ist als politisches gedacht und soll dementsprechend auf politischem
Woge erreicht werden. So streben unsere "Zivilisationsliteraten" dahin, alle Kräfte
des Geisteslebens in den Dienst der Politik zu stellen, und zwar der Politik im Sinne
der westeuropäischen Demokratie, deren Dunstkreis ohnehin ihren Sinnen wohltut
und deren Errungenschaften, mit den Aussichten auf Einfluß und gesellschaftliche
Stellung, die sie ihres gleichen bieten, schon längst das Ziel ihrer Sehnsucht sind.
Erkennen Sie die Richtung wieder? Sind Sie ihrer unermüdlichen, mit viel Geschick,
mit einem unleugbaren Einschlag von wirklichem Geist und mit großer Unbedenklichkeit
in der Wahl der Mittel arbeitenden Wirksamkeit nicht auf Schritt und Tritt begegnet?
Sie hat in den letzten Jahren vor dem Kriege und im Kriege selbst einen unerhörten
Einfluß auf unser öffentliches Leben gewonnen. Die Belletristik dient ihm gleicher¬
maßen wie die politische Literatur. In der Tagespresse beherrscht er alles, was
zur Linken hält. Seine Hauptstützen sind hier die sogenannten Weltblätter, die der
Welt jene Richtung schlechtweg als die öffentl che Meinung Deutschlands hinstellen.

Heute ist sie ja nicht weit davon entfernt, es wirklich zu sein. Sie hat ihren
Siegeszug vollendet. Die Politisierung und Demokratisierung Deutschlands ist
vollkommen und ist ihr Werk. Mit der Sozialdemokratie -- vielleicht auch durch die
Sozialdemokratie -- beherrscht sie, was vom Deutschen Reiche übrig ist. Wird sie
die zähe Kraft haben, das Errungene zu behaupten? Die Bewegung, die sie erregte,
im Gange, das politische Fieber auf der Höhe zu halten? Es ist schwer, daran zu
glauben, wenn man ihre Hohlheit und innere UnWahrhaftigkeit ansieht. Ich denke
jetzt nicht so sehr an die Nichtigkeit ihres eudämonistischen Ideals und an den kläg¬
lichen Bankerott ihrer schönen Verheißungen. Die Hoffnungslosigkeit der Versuche,
ans politischem Wege dem Glück der Menschheit näher zu kommen, hat die Geschichte
schon so oft erwiesen, daß die Welt, wenn solche Enttäuschung sie zur Vernunft
bringen könnte, längst von ihrem Wahn geheilt sein müßte. Aber bei den Führern
unserer heutigen Bewegung kann man den Eindruck nicht loswerden, daß es ihnen
mit ihrer Politisierungswut selber nicht letzter Ernst ist. Thomas Mann, der seine
Leute kennt, zeigt mit blutiger Ironie, wie sie keineswegs gewillt sind, aus ihrer
Überzeugung für ihre Person unbequeme Folgerungen zu ziehen, daß sie auch anders
können, daß ihr Politizismus im Grunde eine Geste ist, die Maske für ein ver¬
schämtes Asthetentum, dem die Politik als Mittel zum Zweck dient. Solche Ge¬
sinnung kann, von Ehrgeiz, Haß und Aussicht auf Erfolg beflügelt, im Angriff
starke, ja krampfhafte Kräfte entwickeln. In der Rolle des Haltefest, der nach er¬
rungenen Erfolge mit zäher Beharrlichkeit am Werke bleibt, läßt sie sich schlecht
denken. Um so weniger, wenn sie durch die Art des Erfolges selbst enttäuscht und
ernüchtert wurde. Der Sieg der Demokratie in Deutschland ist nichts als eine einzige,
furchtbare Enttäuschung. Er ist in doppeltem Sinne ein Pyrrhussieg. Er brachte die
Herrschaft, aber auf einem Trümmerhaufen. Der jammervolle Zustand, in dem die
Siegerin das Vaterland zu ihren Füßen sieht, muß selbst einem von der Sentimen¬
talität des Patriotismus nicht angekränkelten Sinne den Triumph vergällen.Vielleicht
noch empfindlicher trifft die Sieger der andere Schlag: sie sehen sich überholt, im
Augenblick des Sieges selbst von einem noch moderneren Prinzip überflügelt. Der
Bolschewismus hat ihrem Radikalismus den Rang abgelaufen. Ihr Feldgeschrei, die
Demokratie ist nicht mehr Ssrnisr cri. Das muß sie diesen Herren verleiden!


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Bürokraten-Briefe

sie im „größtmöglichen Glück der größtmöglichen Anzahl" das letzte Ziel der Mensch¬
heit sieht. Dies Ziel ist als politisches gedacht und soll dementsprechend auf politischem
Woge erreicht werden. So streben unsere „Zivilisationsliteraten" dahin, alle Kräfte
des Geisteslebens in den Dienst der Politik zu stellen, und zwar der Politik im Sinne
der westeuropäischen Demokratie, deren Dunstkreis ohnehin ihren Sinnen wohltut
und deren Errungenschaften, mit den Aussichten auf Einfluß und gesellschaftliche
Stellung, die sie ihres gleichen bieten, schon längst das Ziel ihrer Sehnsucht sind.
Erkennen Sie die Richtung wieder? Sind Sie ihrer unermüdlichen, mit viel Geschick,
mit einem unleugbaren Einschlag von wirklichem Geist und mit großer Unbedenklichkeit
in der Wahl der Mittel arbeitenden Wirksamkeit nicht auf Schritt und Tritt begegnet?
Sie hat in den letzten Jahren vor dem Kriege und im Kriege selbst einen unerhörten
Einfluß auf unser öffentliches Leben gewonnen. Die Belletristik dient ihm gleicher¬
maßen wie die politische Literatur. In der Tagespresse beherrscht er alles, was
zur Linken hält. Seine Hauptstützen sind hier die sogenannten Weltblätter, die der
Welt jene Richtung schlechtweg als die öffentl che Meinung Deutschlands hinstellen.

Heute ist sie ja nicht weit davon entfernt, es wirklich zu sein. Sie hat ihren
Siegeszug vollendet. Die Politisierung und Demokratisierung Deutschlands ist
vollkommen und ist ihr Werk. Mit der Sozialdemokratie — vielleicht auch durch die
Sozialdemokratie — beherrscht sie, was vom Deutschen Reiche übrig ist. Wird sie
die zähe Kraft haben, das Errungene zu behaupten? Die Bewegung, die sie erregte,
im Gange, das politische Fieber auf der Höhe zu halten? Es ist schwer, daran zu
glauben, wenn man ihre Hohlheit und innere UnWahrhaftigkeit ansieht. Ich denke
jetzt nicht so sehr an die Nichtigkeit ihres eudämonistischen Ideals und an den kläg¬
lichen Bankerott ihrer schönen Verheißungen. Die Hoffnungslosigkeit der Versuche,
ans politischem Wege dem Glück der Menschheit näher zu kommen, hat die Geschichte
schon so oft erwiesen, daß die Welt, wenn solche Enttäuschung sie zur Vernunft
bringen könnte, längst von ihrem Wahn geheilt sein müßte. Aber bei den Führern
unserer heutigen Bewegung kann man den Eindruck nicht loswerden, daß es ihnen
mit ihrer Politisierungswut selber nicht letzter Ernst ist. Thomas Mann, der seine
Leute kennt, zeigt mit blutiger Ironie, wie sie keineswegs gewillt sind, aus ihrer
Überzeugung für ihre Person unbequeme Folgerungen zu ziehen, daß sie auch anders
können, daß ihr Politizismus im Grunde eine Geste ist, die Maske für ein ver¬
schämtes Asthetentum, dem die Politik als Mittel zum Zweck dient. Solche Ge¬
sinnung kann, von Ehrgeiz, Haß und Aussicht auf Erfolg beflügelt, im Angriff
starke, ja krampfhafte Kräfte entwickeln. In der Rolle des Haltefest, der nach er¬
rungenen Erfolge mit zäher Beharrlichkeit am Werke bleibt, läßt sie sich schlecht
denken. Um so weniger, wenn sie durch die Art des Erfolges selbst enttäuscht und
ernüchtert wurde. Der Sieg der Demokratie in Deutschland ist nichts als eine einzige,
furchtbare Enttäuschung. Er ist in doppeltem Sinne ein Pyrrhussieg. Er brachte die
Herrschaft, aber auf einem Trümmerhaufen. Der jammervolle Zustand, in dem die
Siegerin das Vaterland zu ihren Füßen sieht, muß selbst einem von der Sentimen¬
talität des Patriotismus nicht angekränkelten Sinne den Triumph vergällen.Vielleicht
noch empfindlicher trifft die Sieger der andere Schlag: sie sehen sich überholt, im
Augenblick des Sieges selbst von einem noch moderneren Prinzip überflügelt. Der
Bolschewismus hat ihrem Radikalismus den Rang abgelaufen. Ihr Feldgeschrei, die
Demokratie ist nicht mehr Ssrnisr cri. Das muß sie diesen Herren verleiden!


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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 79, 1920, Viertes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341911_338022/171>, abgerufen am 22.07.2024.