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Die Grenzboten. Jg. 79, 1920, Drittes Vierteljahr.

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Offenherzigkeiten

Stundenlohn Kor 84 Mark (im Borjahre 15 Mary. Dabei werden von den
Dreschmaschinenbesitzern nur drei Mann gestellt, so daß der Bauer noch elf Mann
selbst einstellen muß. Verköstigung hat der Landwirt zu übernehmen. Die Zeit,
in der die Dreschmaschine von einem Gehöft in das andere gebracht wird, gilt
als Arbeitszeit und ist dementsprechend zu bezahlen. Danach ergeben sich für den
Bauer folgende Dreschkosten für einen Tag:

An den Dreschmaschinenbesitzer 9 Stunden je 84 Mk......Mk. 756.--
Arbeitslohn für 11 Arbeiter, die der Landwirt stellt, je Stunde
mindestens 5 Mk................ " 495.--
Verköstigung für 14 Personen (Morgenkaffee, Frühstück, Mittagessen,
Nachmittagskaffee, Abendessen) zusammen je Person 12 Mk. " 168.--
für Bindegarn.................. " 200.--
für Kohlen 10 Zentner je 25 Mk............ " 250.--
sonstige Unkosten (Licht, Fuhrlohn usw.)......... " 200.--
Mk. 2069.--

Die Gesamtkosten für einen Tag zu dreschen stellen sich demnach auf über
2000 Mk. Im Durchschnitt werden in einer Stunde 10--12 Zentner Getreide
ausgedroschen. Danach kostet das Ausdreschen eines Zentners Brodgetreide allein
20 Mk. Da die Mindestpreise für Brodgetreide von der Regierung auf 45 Mk.
bezw. auf 50 Mk. für den Zentner festgesetzt sind, bekommt der Bauer nach Abzug
des Dreschlohns nur noch 25 bezw. 30 Mk. für den Zentner."

Die nassauischen Dreschmaschinenbesitzer werden ohne Zweifel nachweisen
können, daß die Maschinenfabriken täglich unleidlichere Preise für Reparaturen
fordern. Im übrigen zeigt ja die vom Landverband ausgemachte Rechnung, daß
am hohem Gesamtdruschpreis vornehmlich die Kohlengrubenbesitzer, die Bindegarn¬
lieferanten und die Arbeiter mit ihren Lohnansprüchen schuld sind. Kohlengruben¬
besitzern, Bindegarnlieferanten und Arbeitern wird es leicht fallen, für ihre
wilde Forderung die unerschwingliche'Lebensmittelpreise verantwortlich zu machen.
"Wer verteuert das Brot?" Die Frage ist zum deutschen Gesellschaftsspiel geworden,
nur daß die deutsche Gesellschaft dabei in Schutt und Trümmer fällt.


Die Betriebsräte in der R e^i es s h a u p t se a d t.

Zwei arbeitslose Berliner Stadtverordnete beziehen sowohl Arbeitslosenunter¬
stützung als auch Tagegelder vom Magistrat. Bei der Straßenreinigung werden
3!'. Abteilungen mit dem Papiersammeln auf den Straßen beschäftigt, der Erlös
daraus beträgt jährlich 120--140 000 Mk. Diese Summe verteilen, mit Billigung
des Betriebsrates, die Aufseher und Arbeiter unter sich und stecken sie neben ihrem
Lohn ein. Hunderte von städtischen Arbeitern, die beim Kapp-Zuge nicht gestreikt
haben und deshalb ausgesperrt, milder gesagt, beurlaubt worden sind, erhalten
-- nicht aus Anordnung des ausgeschalteten Magistrats, sondern im Auftrag der
betriebsrätlichen "Hängekommission" -- ihren vollen Arbeitslohn weiter und gehen
in Berlin spazieren.

"Ich hoffe, daß die Anwesenden, die doch alle wissen, was Betriebsleitung
ist, in einer großen Mehrheit begreifen werden, daß wir ernste Geschäftsleute
werden müssen, die die Räte ausschalten und ohne sie walten". Der Redner
wurde von den Berliner Betriebsratsparteien im Noten Hause nicht nieder¬
geschrien. Das macht, weil er in Moskau sprach- Sein Name ist Lenin.


Die größte Großstadt.

Inmitten alles Weltunterganggrauens feiern wir doch einen stolzen Triumph,'
ein Sieg ist uns nach selbstverschuldeter Niederlage in den Schoß gefallen.
"Nachdem durch die Preußische Landesversammlung im Osten und Westen noch
mehrere umfangreiche Gebiete mit den Dauerwäldern des Zweckverbandes in das
neue Berlin einbezogen worden sind, ist das Gebiet der Einheitsgemeinde auf
nicht weniger als 877,66 Geviertkilometer angewachsen. Damit ist die neue


Offenherzigkeiten

Stundenlohn Kor 84 Mark (im Borjahre 15 Mary. Dabei werden von den
Dreschmaschinenbesitzern nur drei Mann gestellt, so daß der Bauer noch elf Mann
selbst einstellen muß. Verköstigung hat der Landwirt zu übernehmen. Die Zeit,
in der die Dreschmaschine von einem Gehöft in das andere gebracht wird, gilt
als Arbeitszeit und ist dementsprechend zu bezahlen. Danach ergeben sich für den
Bauer folgende Dreschkosten für einen Tag:

An den Dreschmaschinenbesitzer 9 Stunden je 84 Mk......Mk. 756.--
Arbeitslohn für 11 Arbeiter, die der Landwirt stellt, je Stunde
mindestens 5 Mk................ „ 495.—
Verköstigung für 14 Personen (Morgenkaffee, Frühstück, Mittagessen,
Nachmittagskaffee, Abendessen) zusammen je Person 12 Mk. „ 168.—
für Bindegarn.................. „ 200.—
für Kohlen 10 Zentner je 25 Mk............ „ 250.—
sonstige Unkosten (Licht, Fuhrlohn usw.)......... „ 200.—
Mk. 2069.—

Die Gesamtkosten für einen Tag zu dreschen stellen sich demnach auf über
2000 Mk. Im Durchschnitt werden in einer Stunde 10—12 Zentner Getreide
ausgedroschen. Danach kostet das Ausdreschen eines Zentners Brodgetreide allein
20 Mk. Da die Mindestpreise für Brodgetreide von der Regierung auf 45 Mk.
bezw. auf 50 Mk. für den Zentner festgesetzt sind, bekommt der Bauer nach Abzug
des Dreschlohns nur noch 25 bezw. 30 Mk. für den Zentner."

Die nassauischen Dreschmaschinenbesitzer werden ohne Zweifel nachweisen
können, daß die Maschinenfabriken täglich unleidlichere Preise für Reparaturen
fordern. Im übrigen zeigt ja die vom Landverband ausgemachte Rechnung, daß
am hohem Gesamtdruschpreis vornehmlich die Kohlengrubenbesitzer, die Bindegarn¬
lieferanten und die Arbeiter mit ihren Lohnansprüchen schuld sind. Kohlengruben¬
besitzern, Bindegarnlieferanten und Arbeitern wird es leicht fallen, für ihre
wilde Forderung die unerschwingliche'Lebensmittelpreise verantwortlich zu machen.
„Wer verteuert das Brot?" Die Frage ist zum deutschen Gesellschaftsspiel geworden,
nur daß die deutsche Gesellschaft dabei in Schutt und Trümmer fällt.


Die Betriebsräte in der R e^i es s h a u p t se a d t.

Zwei arbeitslose Berliner Stadtverordnete beziehen sowohl Arbeitslosenunter¬
stützung als auch Tagegelder vom Magistrat. Bei der Straßenreinigung werden
3!'. Abteilungen mit dem Papiersammeln auf den Straßen beschäftigt, der Erlös
daraus beträgt jährlich 120—140 000 Mk. Diese Summe verteilen, mit Billigung
des Betriebsrates, die Aufseher und Arbeiter unter sich und stecken sie neben ihrem
Lohn ein. Hunderte von städtischen Arbeitern, die beim Kapp-Zuge nicht gestreikt
haben und deshalb ausgesperrt, milder gesagt, beurlaubt worden sind, erhalten
— nicht aus Anordnung des ausgeschalteten Magistrats, sondern im Auftrag der
betriebsrätlichen „Hängekommission" — ihren vollen Arbeitslohn weiter und gehen
in Berlin spazieren.

„Ich hoffe, daß die Anwesenden, die doch alle wissen, was Betriebsleitung
ist, in einer großen Mehrheit begreifen werden, daß wir ernste Geschäftsleute
werden müssen, die die Räte ausschalten und ohne sie walten". Der Redner
wurde von den Berliner Betriebsratsparteien im Noten Hause nicht nieder¬
geschrien. Das macht, weil er in Moskau sprach- Sein Name ist Lenin.


Die größte Großstadt.

Inmitten alles Weltunterganggrauens feiern wir doch einen stolzen Triumph,'
ein Sieg ist uns nach selbstverschuldeter Niederlage in den Schoß gefallen.
„Nachdem durch die Preußische Landesversammlung im Osten und Westen noch
mehrere umfangreiche Gebiete mit den Dauerwäldern des Zweckverbandes in das
neue Berlin einbezogen worden sind, ist das Gebiet der Einheitsgemeinde auf
nicht weniger als 877,66 Geviertkilometer angewachsen. Damit ist die neue


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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 79, 1920, Drittes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341911_337640/83>, abgerufen am 03.07.2024.