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Die Grenzboten. Jg. 79, 1920, Zweites Vierteljahr.

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Papiergeld hat sich in den Dörfern in un¬
geheuren Mengen aufgespeichert. Die Bauern
bewahren die Banknoten in Säcken auf, ohne
oft die genaue Summe des Inhalts zu wissen.
Als Folge hiervon beobachten wir, daß
ungeachtet der unaufhörlichen Arbeit der
Notenpresse, die Städte Mangel an Geld¬
zeichen leiden. Die Bauern haben aber
schnell erkannt, daß der Nutzen dieses Papier¬
geldes gering ist, da es sowieso Unmöglich
ist, in der Stadt die nötigen Waren dafür zu
kaufen. Da begannen sie alles nur Erdenkliche
zu kaufen. Die Bäuerinnen stolzieren in
Seidenstrümpfen, gebrauchen Puder, Pomade
und französische Parfüms. In der Umgebung
Petersburgs und Moskaus trifft man in
Bauernhütten Blüthnerflügel, antike Möbel,
altes Porzellan u. dergl.

Im Augenblick ist es schwer zu sagen, wie
Nußland sich aus dem wirtschaftlichen Chaos,
in welchem es heute steckt, herausarbeiten
wird. Die künftige gesetzmäßige Regierung
wird eine Aufgabe zu lösen haben, die an
Kompliziertheit und Schwierigkeit nicht ihres¬
gleichen in der Geschichte hat. Eines ist klar,
eine Agrarreform in dieser oder jener Gestalt
ist unvermeidlich, und die Bauernschaft, die
sich an Papiergeld bedeutend bereichert hat,
geht außerdem noch einer Bereicherung an
Grund und Boden entgegen. Mir scheint,
daß die russische Bauernschaft sich nach
Wiederkehr normaler Verhältnisse in einer
äußerst vorteilhaften Lage befinden wird.
Ein Anwachsen der Mittel hat auch eine
Steigerung der Bedürfnisse zur Folge. Auf
dem russischen Markt und auf dem Weltmarkt

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wird eil, neuer Verbraucher erscheinen -- der
russische Bauer. Bisher ist er in dieser Rolle
fast gar nicht hervorgetreten, oder doch nur
in sehr geringem Maße. Der Bauer lebte
fast ausschließlich von seiner eigenen Haus¬
industrie und er wandte sich an die Stadt
nur zur Befriedigung eines geringen Teils
seiner bescheidenen Bedürfnisse. Er hatte
nichts, womit er die Erzeugnisse der Stadt
bezahlen konnte. Der nunmehr vergrößerte
Bodenbesitz der Bauernschaft wird ihre gesamte
Arbeitskraft in Anspruch nehmen und sie
dazu zwingen, sich zwecks Beschaffung alles
Nötigen an die Stadt zu wenden. Man muß
ihr nur die Möglichkeit geben zu kaufen, und
die Bauern werden die versteckten Papier¬
geldsäcke hervorholen und die Scheine bereit¬
willig für Waren, Maschinen und Land her¬
geben. Die Nachfrage regelt immer das An¬
gebot. Die russische Industrie wird angesichts
des neuen, viele Millionen starken Verbrauchers
alle ihre Kräfte anspannen müssen. Dieser
neue Verbraucher wird ein mächtiger Hebel
für ihren Ansporn und Fortschritt sein, er
wird ihre Entfaltung und Entwickelung be¬
günstigen und ihr neue Wege weisen. Aber
auch für die Industrie der gesamten Welt,
und insbesondere für die Industrie Deutsch¬
lands, ist diese Erscheinung von weittragender
Wichtigkeit-.

Mir scheint, daß dieser neue Verbraucher
-- der Bauer -- das einzige von dem Chaos
der letzten fünf Jahre gezeitigte günstige wirt¬
schaftliche Ergebnis sein wird.

Dr. S. Rutscherosf [Ende Spaltensatz]


Vücherschau

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Antike Technik. Sieben Vorträge von
Hermann Diels. Zweite, vermehrte Auf¬
lage. Mit 78 Abbildungen, 18 Tafeln und
1 Titelbild. Verlag B. G. Teubner.
Leipzig und Berlin 1920.

Das Buch des bekannten Berliner Philo¬
logen, das schon bei seinem ersten Erscheinen
1914 wegen seines fesselnden Inhalts be¬

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rechtigtes Aufsehen erregte, bringt in seiner
um reichlich 100 Seiten erweiterten Gestalt
neben den früheren sechs Vorträgen über
Wissenschaft und Technik bei den Hellenen,
über antike Türen und Schlösser, über Dampf¬
maschine, Automat und Taxameter, ferner
über antike Telegraphie, antike Artillerie und
antike Chemie noch einen siebenten über die

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Papiergeld hat sich in den Dörfern in un¬
geheuren Mengen aufgespeichert. Die Bauern
bewahren die Banknoten in Säcken auf, ohne
oft die genaue Summe des Inhalts zu wissen.
Als Folge hiervon beobachten wir, daß
ungeachtet der unaufhörlichen Arbeit der
Notenpresse, die Städte Mangel an Geld¬
zeichen leiden. Die Bauern haben aber
schnell erkannt, daß der Nutzen dieses Papier¬
geldes gering ist, da es sowieso Unmöglich
ist, in der Stadt die nötigen Waren dafür zu
kaufen. Da begannen sie alles nur Erdenkliche
zu kaufen. Die Bäuerinnen stolzieren in
Seidenstrümpfen, gebrauchen Puder, Pomade
und französische Parfüms. In der Umgebung
Petersburgs und Moskaus trifft man in
Bauernhütten Blüthnerflügel, antike Möbel,
altes Porzellan u. dergl.

Im Augenblick ist es schwer zu sagen, wie
Nußland sich aus dem wirtschaftlichen Chaos,
in welchem es heute steckt, herausarbeiten
wird. Die künftige gesetzmäßige Regierung
wird eine Aufgabe zu lösen haben, die an
Kompliziertheit und Schwierigkeit nicht ihres¬
gleichen in der Geschichte hat. Eines ist klar,
eine Agrarreform in dieser oder jener Gestalt
ist unvermeidlich, und die Bauernschaft, die
sich an Papiergeld bedeutend bereichert hat,
geht außerdem noch einer Bereicherung an
Grund und Boden entgegen. Mir scheint,
daß die russische Bauernschaft sich nach
Wiederkehr normaler Verhältnisse in einer
äußerst vorteilhaften Lage befinden wird.
Ein Anwachsen der Mittel hat auch eine
Steigerung der Bedürfnisse zur Folge. Auf
dem russischen Markt und auf dem Weltmarkt

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wird eil, neuer Verbraucher erscheinen — der
russische Bauer. Bisher ist er in dieser Rolle
fast gar nicht hervorgetreten, oder doch nur
in sehr geringem Maße. Der Bauer lebte
fast ausschließlich von seiner eigenen Haus¬
industrie und er wandte sich an die Stadt
nur zur Befriedigung eines geringen Teils
seiner bescheidenen Bedürfnisse. Er hatte
nichts, womit er die Erzeugnisse der Stadt
bezahlen konnte. Der nunmehr vergrößerte
Bodenbesitz der Bauernschaft wird ihre gesamte
Arbeitskraft in Anspruch nehmen und sie
dazu zwingen, sich zwecks Beschaffung alles
Nötigen an die Stadt zu wenden. Man muß
ihr nur die Möglichkeit geben zu kaufen, und
die Bauern werden die versteckten Papier¬
geldsäcke hervorholen und die Scheine bereit¬
willig für Waren, Maschinen und Land her¬
geben. Die Nachfrage regelt immer das An¬
gebot. Die russische Industrie wird angesichts
des neuen, viele Millionen starken Verbrauchers
alle ihre Kräfte anspannen müssen. Dieser
neue Verbraucher wird ein mächtiger Hebel
für ihren Ansporn und Fortschritt sein, er
wird ihre Entfaltung und Entwickelung be¬
günstigen und ihr neue Wege weisen. Aber
auch für die Industrie der gesamten Welt,
und insbesondere für die Industrie Deutsch¬
lands, ist diese Erscheinung von weittragender
Wichtigkeit-.

Mir scheint, daß dieser neue Verbraucher
— der Bauer — das einzige von dem Chaos
der letzten fünf Jahre gezeitigte günstige wirt¬
schaftliche Ergebnis sein wird.

Dr. S. Rutscherosf [Ende Spaltensatz]


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Antike Technik. Sieben Vorträge von
Hermann Diels. Zweite, vermehrte Auf¬
lage. Mit 78 Abbildungen, 18 Tafeln und
1 Titelbild. Verlag B. G. Teubner.
Leipzig und Berlin 1920.

Das Buch des bekannten Berliner Philo¬
logen, das schon bei seinem ersten Erscheinen
1914 wegen seines fesselnden Inhalts be¬

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rechtigtes Aufsehen erregte, bringt in seiner
um reichlich 100 Seiten erweiterten Gestalt
neben den früheren sechs Vorträgen über
Wissenschaft und Technik bei den Hellenen,
über antike Türen und Schlösser, über Dampf¬
maschine, Automat und Taxameter, ferner
über antike Telegraphie, antike Artillerie und
antike Chemie noch einen siebenten über die

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[0393] Bücherschau Papiergeld hat sich in den Dörfern in un¬ geheuren Mengen aufgespeichert. Die Bauern bewahren die Banknoten in Säcken auf, ohne oft die genaue Summe des Inhalts zu wissen. Als Folge hiervon beobachten wir, daß ungeachtet der unaufhörlichen Arbeit der Notenpresse, die Städte Mangel an Geld¬ zeichen leiden. Die Bauern haben aber schnell erkannt, daß der Nutzen dieses Papier¬ geldes gering ist, da es sowieso Unmöglich ist, in der Stadt die nötigen Waren dafür zu kaufen. Da begannen sie alles nur Erdenkliche zu kaufen. Die Bäuerinnen stolzieren in Seidenstrümpfen, gebrauchen Puder, Pomade und französische Parfüms. In der Umgebung Petersburgs und Moskaus trifft man in Bauernhütten Blüthnerflügel, antike Möbel, altes Porzellan u. dergl. Im Augenblick ist es schwer zu sagen, wie Nußland sich aus dem wirtschaftlichen Chaos, in welchem es heute steckt, herausarbeiten wird. Die künftige gesetzmäßige Regierung wird eine Aufgabe zu lösen haben, die an Kompliziertheit und Schwierigkeit nicht ihres¬ gleichen in der Geschichte hat. Eines ist klar, eine Agrarreform in dieser oder jener Gestalt ist unvermeidlich, und die Bauernschaft, die sich an Papiergeld bedeutend bereichert hat, geht außerdem noch einer Bereicherung an Grund und Boden entgegen. Mir scheint, daß die russische Bauernschaft sich nach Wiederkehr normaler Verhältnisse in einer äußerst vorteilhaften Lage befinden wird. Ein Anwachsen der Mittel hat auch eine Steigerung der Bedürfnisse zur Folge. Auf dem russischen Markt und auf dem Weltmarkt wird eil, neuer Verbraucher erscheinen — der russische Bauer. Bisher ist er in dieser Rolle fast gar nicht hervorgetreten, oder doch nur in sehr geringem Maße. Der Bauer lebte fast ausschließlich von seiner eigenen Haus¬ industrie und er wandte sich an die Stadt nur zur Befriedigung eines geringen Teils seiner bescheidenen Bedürfnisse. Er hatte nichts, womit er die Erzeugnisse der Stadt bezahlen konnte. Der nunmehr vergrößerte Bodenbesitz der Bauernschaft wird ihre gesamte Arbeitskraft in Anspruch nehmen und sie dazu zwingen, sich zwecks Beschaffung alles Nötigen an die Stadt zu wenden. Man muß ihr nur die Möglichkeit geben zu kaufen, und die Bauern werden die versteckten Papier¬ geldsäcke hervorholen und die Scheine bereit¬ willig für Waren, Maschinen und Land her¬ geben. Die Nachfrage regelt immer das An¬ gebot. Die russische Industrie wird angesichts des neuen, viele Millionen starken Verbrauchers alle ihre Kräfte anspannen müssen. Dieser neue Verbraucher wird ein mächtiger Hebel für ihren Ansporn und Fortschritt sein, er wird ihre Entfaltung und Entwickelung be¬ günstigen und ihr neue Wege weisen. Aber auch für die Industrie der gesamten Welt, und insbesondere für die Industrie Deutsch¬ lands, ist diese Erscheinung von weittragender Wichtigkeit-. Mir scheint, daß dieser neue Verbraucher — der Bauer — das einzige von dem Chaos der letzten fünf Jahre gezeitigte günstige wirt¬ schaftliche Ergebnis sein wird. Dr. S. Rutscherosf Vücherschau Antike Technik. Sieben Vorträge von Hermann Diels. Zweite, vermehrte Auf¬ lage. Mit 78 Abbildungen, 18 Tafeln und 1 Titelbild. Verlag B. G. Teubner. Leipzig und Berlin 1920. Das Buch des bekannten Berliner Philo¬ logen, das schon bei seinem ersten Erscheinen 1914 wegen seines fesselnden Inhalts be¬ rechtigtes Aufsehen erregte, bringt in seiner um reichlich 100 Seiten erweiterten Gestalt neben den früheren sechs Vorträgen über Wissenschaft und Technik bei den Hellenen, über antike Türen und Schlösser, über Dampf¬ maschine, Automat und Taxameter, ferner über antike Telegraphie, antike Artillerie und antike Chemie noch einen siebenten über die

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 79, 1920, Zweites Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341911_337236/393>, abgerufen am 01.07.2024.