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Die Grenzboten. Jg. 79, 1920, Zweites Vierteljahr.

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Vorbereitung auk alle Klagen aer ver8cdieäenen SoKulsMeme
(UmscliulunZ). In8vesonäer8 VordereitunZ auk ale LinMriZen-,
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Heufz, Alfred, Kammermusiiabende, Breitkopf und Hiirtels
Musikbiicher, Leipzig l"t".

Eine höchst erfreuliche Bereicherung der populären Musik¬
literatur stellt dieses Büchlein' dar, dos auf die Frage ant¬
wortet: Auf welche Weise kann Kammermusik dem Volk geboten
werden? Fraglos gehört die Vermittlung edler Kammermusik
zu den wichtigste" Forderungen der Volksbildung und die
Dankbarkeit, mit der musikliebende Arbeiter Darbietungen
Hahdnscher und Mozartscher Streichquartette aufnehmen, ist oft
bemerkt worden. So ist die leichtfaßliche Analyse einer großen
Zahl klassischer und neuerer Kammermusikwel ke, die Heus) bringt,
"me vortreffliche Handhabe für Prvgrammausstelluugen und
-erliiuterungen und wird als solche hoffentlich oft und fruchtbar
sah, verwertet werden,

SteinPlmner, E> und Lumer, H,, Deutschtum und Antike in
ihrer Verknüpfung, Aus Natur und G-isteswett, Bd. "so,
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Die Verfasser geben in leicht verstiindlicher Weise durch
übersichtliche Ordnung einer FiMe von aufschlußreichen Einz-l-
tatsache" ein musivisches Gesamtbild der in der Gegenwart
lebendigen antiken ' Kultureinslüssc, Neben den ausgewiesene"
religiösen, künstlerischen, lttcrarischen, sprachlichen und volks-
kundlichen Beziehungen erregt der N<-,choc!s des Zusamnienhanges
sah, antiker und moderner Wissenschaft besonderes Interesse,

Bacrwnld, Richard, Okkultismus, Spiritismus und unter¬
bewußte Seclcuzustd'nde, Aus Natur und Geisteswelt,
Bd, duo. Teubner iuso.

Dem durch spiritistische und verwandte Vorführungen gegen¬
wärtig vielfach erregten Grrßstadtpnblikum wird diese von
nüchternem Tatsachensinn und exakter psychologischer Methode
geleitete Darstellung und kritische Erklärung der wichtigsten
abnormen Seelenphänomene, zumal sie anregend und liht¬
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sah, verständlich geschrieben ist, gute Dienste leisten,

Clcme", Carl, Das Leben nach dem Tode im Glauben der
Menschheit, Aus Natur und G-isteswelt, Bd, See,
Teubner lsso.

Der durch rcligionsgcschichtliche Spezialarbciten bekannte
Bonner Theologe gibt einen höchst anregende" Abriß der Vor-
stellungen vom Fortleben und Jenseits von der Religion der
Naturvölker aufsteigend bis zu den großen Kultur- und Er¬
lösungsreligionen unter Anführung reichhaltiger Belege, In
einem Schlußlapitel wird die Haltung des wissenschaftlich
denkenden modernen Christen diese" ewig lebendigen Fragen
sah, gegenüber bestimmt,

H"!i"iatgrns>. Geschichten und Gedichte von Eduard Sach,
Franz Spund", Edwin Skrobanei und Hedwig
Steiner, Mit einem Holzschnitt von Rudolf Malser,
Ollmütz, Verlag Dr, Fritz Koberg, Olmütz, Preis s Kronen,

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Bruch, Bruno, Geschichte der neueren Philosophie bis Kant-
Sammlung Göschen Ur, 3"t.

In dritter, durchgesehener Auslage wird die kleine Schrift
des Jenenser Philosophen vorgelegt, die dnrch die Heraus¬
arbeitung aller wesentlichen Ergebnisse des neuzeitlichen
Philosophierens von Renaissance und Reformation bis auf
Hume "ud Wolff, mehr noch aber durch die Strenge ihres
systematischen Standpunktes und die Präzision, mit der sie die
innere Dialektik der wissenschaftliche" Philosophie seit Descartes
und ihr Hintendieren auf die durch Kant herbeigeführte
"kopernikanische Wendung" zu dem Gediegensten gehört, was
über den Gegenstand geschrieben ist. Möchte der Ver¬
sasser, dem wir innerhalb derselben Sammlung (Ur, oso> auch
eine vorzügliche Zusammenfassung der Kantischen Philosophie
verdauten, uns eine Bearbeitung des nachkantischen
Idealismus schenken und bannt die bisher in der Göschen¬
sammlung vorliegende, wenig brauchbare Darstellung disr
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sah, eriode ersetzen,

Abert, Hermann, W A, Mozart, Als b, Ausgabe von Otto
Jahrs Mozart, l, Teil (I7"o--17SÄ). Brettkopf und
Härtel, Leipzig 1010,

Die Umgestaltung, die das fiir seine Zeit klassisch- Jahnsch-
Werk in der vorliegenden Neuausgabe erfährt, ist freudig zu
begrüßen. Die Grundsätze seiner Umarbeitung legt der Ver¬
fasser in einem aussllhrlichcn, für die Geschichte der Musik¬
wissenschaft höchst interessante" Vorwort dar. Dem Werke selber
ist, abgesehen von der Mit philologischer Akribie vorgenommenen
Vertiefung der Erkenntnis von Mozarts persönlicher und
musikalischer Entwicklungsgeschichte in ihren Einzelheiten, die
seit Jahrs Tagen erfolgte und von Abert souverän beherrschte
Erweiterung der stilgeschichtlichen, allgemein-ästhetischen, kritischen
und psychologischen Gestchtspnnkte zugute gekommen. Das sorg-
fältig ausgestattete, mit reichliche" Bildern und illustrierenden
Notenbeilagen versehene Werk wird an erster Stelle berufe"
sein, der in unseren Tagen überall deutlichen Hinwendung zu
Miozart eine feste Richtung zu geben und das vielfach schwankende
Urteil über den Meister über Einseitigkeiten und Unklarheit n
sah, entscheidend hinauszuführen,

Kretzschumr, Hermann, Geschichte der Oper, Kleine Hand¬
bücher der 'Musikgeschichte nach Gattungen, Bd. VI,
Breitkopf und Härtel, Leipzig Ivtg.

Die lang erwartete Darstellung der Geschichte der Oper
dnrch den bekannten Berliner Musikhistoriker darf aus weit¬
gehende Beachtung rechne", Sie behandelt hauptsächlich die Ent¬
stehungsgeschichte der Oper und geht dann über die parallele Ent¬
wicklung der italienischen und französischen Oper (man erinnere sich
an Nietzsches Interesse für diese Periode und die höchst scharfsinnigen
Bemerkungen zum Streite Gluck-Piccinni!) bis zur Gluckschen
Schule, Die romantische Oper einschließlich Wagners findet anhangs¬
weise Berücksichtigung. Die Methode des Verfassers ist bekannter¬
maßen in erster Linie philologisch und formalgeschichtlich. Eine
stilgeschichtliche Analyse, die auch die fiir unser gegenwärtiges
Mnstklcben bedeutungsvollen Opernformc" der neufranzösischen,
-italienischen und -russischen Musik, besonders aber die aus ganz
"cuc Wege sllhrende Oper der Jungwiener umfassen müßte
,
sah, wird durch dies Werk nicht entbehrlich gemacht,


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wissenschaft höchst interessante» Vorwort dar. Dem Werke selber
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musikalischer Entwicklungsgeschichte in ihren Einzelheiten, die
seit Jahrs Tagen erfolgte und von Abert souverän beherrschte
Erweiterung der stilgeschichtlichen, allgemein-ästhetischen, kritischen
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Dem durch spiritistische und verwandte Vorführungen gegen¬ wärtig vielfach erregten Grrßstadtpnblikum wird diese von nüchternem Tatsachensinn und exakter psychologischer Methode geleitete Darstellung und kritische Erklärung der wichtigsten abnormen Seelenphänomene, zumal sie anregend und liht¬ ec sah, verständlich geschrieben ist, gute Dienste leisten, Clcme», Carl, Das Leben nach dem Tode im Glauben der Menschheit, Aus Natur und G-isteswelt, Bd, See, Teubner lsso. Der durch rcligionsgcschichtliche Spezialarbciten bekannte Bonner Theologe gibt einen höchst anregende» Abriß der Vor- stellungen vom Fortleben und Jenseits von der Religion der Naturvölker aufsteigend bis zu den großen Kultur- und Er¬ lösungsreligionen unter Anführung reichhaltiger Belege, In einem Schlußlapitel wird die Haltung des wissenschaftlich denkenden modernen Christen diese» ewig lebendigen Fragen sah, gegenüber bestimmt, H»!i»iatgrns>. Geschichten und Gedichte von Eduard Sach, Franz Spund», Edwin Skrobanei und Hedwig Steiner, Mit einem Holzschnitt von Rudolf Malser, Ollmütz, Verlag Dr, Fritz Koberg, Olmütz, Preis s Kronen, Bruch, Bruno, Geschichte der neueren Philosophie bis Kant- Sammlung Göschen Ur, 3»t. In dritter, durchgesehener Auslage wird die kleine Schrift des Jenenser Philosophen vorgelegt, die dnrch die Heraus¬ arbeitung aller wesentlichen Ergebnisse des neuzeitlichen Philosophierens von Renaissance und Reformation bis auf Hume »ud Wolff, mehr noch aber durch die Strenge ihres systematischen Standpunktes und die Präzision, mit der sie die innere Dialektik der wissenschaftliche» Philosophie seit Descartes und ihr Hintendieren auf die durch Kant herbeigeführte „kopernikanische Wendung" zu dem Gediegensten gehört, was über den Gegenstand geschrieben ist. 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Dem Werke selber ist, abgesehen von der Mit philologischer Akribie vorgenommenen Vertiefung der Erkenntnis von Mozarts persönlicher und musikalischer Entwicklungsgeschichte in ihren Einzelheiten, die seit Jahrs Tagen erfolgte und von Abert souverän beherrschte Erweiterung der stilgeschichtlichen, allgemein-ästhetischen, kritischen und psychologischen Gestchtspnnkte zugute gekommen. Das sorg- fältig ausgestattete, mit reichliche» Bildern und illustrierenden Notenbeilagen versehene Werk wird an erster Stelle berufe» sein, der in unseren Tagen überall deutlichen Hinwendung zu Miozart eine feste Richtung zu geben und das vielfach schwankende Urteil über den Meister über Einseitigkeiten und Unklarheit n sah, entscheidend hinauszuführen, Kretzschumr, Hermann, Geschichte der Oper, Kleine Hand¬ bücher der 'Musikgeschichte nach Gattungen, Bd. VI, Breitkopf und Härtel, Leipzig Ivtg. Die lang erwartete Darstellung der Geschichte der Oper dnrch den bekannten Berliner Musikhistoriker darf aus weit¬ gehende Beachtung rechne», Sie behandelt hauptsächlich die Ent¬ stehungsgeschichte der Oper und geht dann über die parallele Ent¬ wicklung der italienischen und französischen Oper (man erinnere sich an Nietzsches Interesse für diese Periode und die höchst scharfsinnigen Bemerkungen zum Streite Gluck-Piccinni!) bis zur Gluckschen Schule, Die romantische Oper einschließlich Wagners findet anhangs¬ weise Berücksichtigung. Die Methode des Verfassers ist bekannter¬ maßen in erster Linie philologisch und formalgeschichtlich. Eine stilgeschichtliche Analyse, die auch die fiir unser gegenwärtiges Mnstklcben bedeutungsvollen Opernformc» der neufranzösischen, -italienischen und -russischen Musik, besonders aber die aus ganz »cuc Wege sllhrende Oper der Jungwiener umfassen müßte , sah, wird durch dies Werk nicht entbehrlich gemacht, hch f s sch

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Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Staats- und Universitätsbibliothek (SuUB) Bremen: Bereitstellung der Texttranskription.
Kay-Michael Würzner: Bearbeitung der digitalen Edition.

Weitere Informationen:

Verfahren der Texterfassung: OCR mit Nachkorrektur.

Bogensignaturen: gekennzeichnet;Druckfehler: ignoriert;fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet;Geminations-/Abkürzungsstriche: wie Vorlage;Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): nicht ausgezeichnet;i/j in Fraktur: wie Vorlage;I/J in Fraktur: wie Vorlage;Kolumnentitel: gekennzeichnet;Kustoden: gekennzeichnet;langes s (ſ): als s transkribiert;Normalisierungen: stillschweigend;rundes r (&#xa75b;): als r/et transkribiert;Seitenumbrüche markiert: ja;Silbentrennung: wie Vorlage;u/v bzw. U/V: wie Vorlage;Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert;Vollständigkeit: vollständig erfasst;Zeichensetzung: wie Vorlage;Zeilenumbrüche markiert: ja;

Nachkorrektur erfolgte automatisch.




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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 79, 1920, Zweites Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341911_337236/364>, abgerufen am 28.09.2024.