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Die Grenzboten. Jg. 79, 1920, Erstes Vierteljahr.

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Wirtschaftsspiegel

Als 3. Gruppe des neuen Bundes, welche Beamten- und Staats-
angestelltengewerkschaften bilden, ist zunächst der Eisenbahncrverbcmd ein-
getreten, der früher zu dem Neichskartell der Staatsangestellten gehörte.

Mit dieser Neubildung ist die christlich-nationale Gewerkschaftsbewegung,
ein Ki"d des Geistes der Müncken-Gladbachcr Vereinszentrale, interkonfessionell
gestaltet worden. Die meisten Verbände des neuen Bundes waren Mitglieder
des am 18. November 1918 gegen die Sozialdemokratie gegründeten Deutsch-
demokratischen Gewerkschaftsbundes. Dieser Bund sollte der Abwehr
dienen; der neue christlich-nationale Bund soll dagegen aufbauen und positive
Aufgaben auf dem Boden gewerkschaftlicher Arbeitnehmerpolitik lösen. Die drei
Gruppen: Arbeiter, Angestellte und Beamte sollen für sich ihre Eigenart pflegen
und ihre besonderen Ziele verfolgen, aber auch geschlossen eine für die Interessen
aller Mitglieder kämpfende Einheitsfront bilden.

Unter den Angestellten machen sich noch folgende Hauptgruppen geltend:


1. Der Gewerkschaftsbund der Angestellten.

Zu ihm gehören: der kaufmännische Verein von 1858, der Leipziger Hand -
lnngsgehilsenverband und der Verein deutscher Kaufleute. Sehr nahe stehen ihm
der Privatbeamtenverein in Magdeburg und der deutsche Gruben- und Fabrik¬
beamtenverband' in Bochum. Dieser Gewerkschaftsbund bekennt sich zu einer
freiheitlich.nationalen Weltanschauung und kann unter seine Gefolgschaft die
Hirsch-Dunckerschen Gewerkvereine rechnen. Es ist oben bereits auf diese Strö¬
mung hingewiesen worden.


2. Die Arbeitsgemeinschaft freier Angestelltenverbände (Asa).

Sie umfaßt unter anderem den Zentralverband der Handlungsgehilfen, den
Verband der Vüroangestellten. den Verband der Versicherungsbecimten und den
Bund der technischen Angestellten und Beamten, den deutschen Werkmeiftervsrband
und den allgemeinen Bankbeamtenverband. Die Asa zählt annähernd Vs Million
Mitglieder; sie spricht in ihren Grundsätzen von einem "unüberbrückbaren Gegen¬
satz zwischen Kapital und Arbeit" und steht den freien Gewerkschaften sehr nahe.

Unter den genannten Verbänden nimmt die "Vereinigung der leitenden
Angestellten" (Vela) eine Sonderstellung ein. Auch sie ist nach der Revolution
ins Leben gerufen worden und zählte am Ende des Jahres 1919 etwa 25 Orts¬
gruppen mit rund 6000 Mitgliedern. Diese Organisation will der Sonderstellung
ihrer Mitglieder in den Betrieben dienen. Sie lehnt einen Streik nicht ab, wenn
der Weg der Verhandlungen bis zum letzten Ende ohne Erfolg geblieben ist-, sie
erstrebt volle Bewertung der geistigen Arbeitsleistung, Beteiligung am Gewinn
des Unternehmers und ausreichende Alters- und Jnoalidenversorgung. Besonderen
Wert legt die Vela auf ein vertrauensvolles Zusammenarbeiten rin den Arbeit¬
gebern, "will aber gegen unsozial empfindende Arbeitgeber entschieden Front
machen".

Neben all den genannten Angestelltenverbänden gibt es im Reiche noch
eine Reihe von Privatbeamten- und Angestellten-Vereinen und -Verbänden, die
zum Teil mittelständlerischer Natur sind und meist rein fachmännische Aufgaben haben.

Wie steht es nun mit der politischen Neutralität der Gewerkschaften? Die
immer deutlicher werdende Zusammenfassung in drei getrennte große Gruppen,
in eine nichtsozialdemokratische. eine sozialdemokratische und eine wirtschaftsfned-
liche zerschlägt die recht fadenscheinige Behauptung von politischer Neutralität.
Alles drängt zur Sammlung in diesen drei Lagern. Für unsere innerpolitische
Entwicklung ist dies von grundlegender Bedeutung.

Von nicht zu unterschätzender Bedeutung ist aber auch das große Ringen
innerhalb der sozialdemokraiischen Gruppen. Dieser Kampf wird die Weiterbildung
der beiden anderen großen Gruppen, der christlich-nationalen und der wirtschaft^
Otto Leibrock friedlichen, in jeder Hinsicht fördern.




Wirtschaftsspiegel

Als 3. Gruppe des neuen Bundes, welche Beamten- und Staats-
angestelltengewerkschaften bilden, ist zunächst der Eisenbahncrverbcmd ein-
getreten, der früher zu dem Neichskartell der Staatsangestellten gehörte.

Mit dieser Neubildung ist die christlich-nationale Gewerkschaftsbewegung,
ein Ki»d des Geistes der Müncken-Gladbachcr Vereinszentrale, interkonfessionell
gestaltet worden. Die meisten Verbände des neuen Bundes waren Mitglieder
des am 18. November 1918 gegen die Sozialdemokratie gegründeten Deutsch-
demokratischen Gewerkschaftsbundes. Dieser Bund sollte der Abwehr
dienen; der neue christlich-nationale Bund soll dagegen aufbauen und positive
Aufgaben auf dem Boden gewerkschaftlicher Arbeitnehmerpolitik lösen. Die drei
Gruppen: Arbeiter, Angestellte und Beamte sollen für sich ihre Eigenart pflegen
und ihre besonderen Ziele verfolgen, aber auch geschlossen eine für die Interessen
aller Mitglieder kämpfende Einheitsfront bilden.

Unter den Angestellten machen sich noch folgende Hauptgruppen geltend:


1. Der Gewerkschaftsbund der Angestellten.

Zu ihm gehören: der kaufmännische Verein von 1858, der Leipziger Hand -
lnngsgehilsenverband und der Verein deutscher Kaufleute. Sehr nahe stehen ihm
der Privatbeamtenverein in Magdeburg und der deutsche Gruben- und Fabrik¬
beamtenverband' in Bochum. Dieser Gewerkschaftsbund bekennt sich zu einer
freiheitlich.nationalen Weltanschauung und kann unter seine Gefolgschaft die
Hirsch-Dunckerschen Gewerkvereine rechnen. Es ist oben bereits auf diese Strö¬
mung hingewiesen worden.


2. Die Arbeitsgemeinschaft freier Angestelltenverbände (Asa).

Sie umfaßt unter anderem den Zentralverband der Handlungsgehilfen, den
Verband der Vüroangestellten. den Verband der Versicherungsbecimten und den
Bund der technischen Angestellten und Beamten, den deutschen Werkmeiftervsrband
und den allgemeinen Bankbeamtenverband. Die Asa zählt annähernd Vs Million
Mitglieder; sie spricht in ihren Grundsätzen von einem „unüberbrückbaren Gegen¬
satz zwischen Kapital und Arbeit" und steht den freien Gewerkschaften sehr nahe.

Unter den genannten Verbänden nimmt die „Vereinigung der leitenden
Angestellten" (Vela) eine Sonderstellung ein. Auch sie ist nach der Revolution
ins Leben gerufen worden und zählte am Ende des Jahres 1919 etwa 25 Orts¬
gruppen mit rund 6000 Mitgliedern. Diese Organisation will der Sonderstellung
ihrer Mitglieder in den Betrieben dienen. Sie lehnt einen Streik nicht ab, wenn
der Weg der Verhandlungen bis zum letzten Ende ohne Erfolg geblieben ist-, sie
erstrebt volle Bewertung der geistigen Arbeitsleistung, Beteiligung am Gewinn
des Unternehmers und ausreichende Alters- und Jnoalidenversorgung. Besonderen
Wert legt die Vela auf ein vertrauensvolles Zusammenarbeiten rin den Arbeit¬
gebern, „will aber gegen unsozial empfindende Arbeitgeber entschieden Front
machen".

Neben all den genannten Angestelltenverbänden gibt es im Reiche noch
eine Reihe von Privatbeamten- und Angestellten-Vereinen und -Verbänden, die
zum Teil mittelständlerischer Natur sind und meist rein fachmännische Aufgaben haben.

Wie steht es nun mit der politischen Neutralität der Gewerkschaften? Die
immer deutlicher werdende Zusammenfassung in drei getrennte große Gruppen,
in eine nichtsozialdemokratische. eine sozialdemokratische und eine wirtschaftsfned-
liche zerschlägt die recht fadenscheinige Behauptung von politischer Neutralität.
Alles drängt zur Sammlung in diesen drei Lagern. Für unsere innerpolitische
Entwicklung ist dies von grundlegender Bedeutung.

Von nicht zu unterschätzender Bedeutung ist aber auch das große Ringen
innerhalb der sozialdemokraiischen Gruppen. Dieser Kampf wird die Weiterbildung
der beiden anderen großen Gruppen, der christlich-nationalen und der wirtschaft^
Otto Leibrock friedlichen, in jeder Hinsicht fördern.




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[0260] Wirtschaftsspiegel Als 3. Gruppe des neuen Bundes, welche Beamten- und Staats- angestelltengewerkschaften bilden, ist zunächst der Eisenbahncrverbcmd ein- getreten, der früher zu dem Neichskartell der Staatsangestellten gehörte. Mit dieser Neubildung ist die christlich-nationale Gewerkschaftsbewegung, ein Ki»d des Geistes der Müncken-Gladbachcr Vereinszentrale, interkonfessionell gestaltet worden. Die meisten Verbände des neuen Bundes waren Mitglieder des am 18. November 1918 gegen die Sozialdemokratie gegründeten Deutsch- demokratischen Gewerkschaftsbundes. Dieser Bund sollte der Abwehr dienen; der neue christlich-nationale Bund soll dagegen aufbauen und positive Aufgaben auf dem Boden gewerkschaftlicher Arbeitnehmerpolitik lösen. Die drei Gruppen: Arbeiter, Angestellte und Beamte sollen für sich ihre Eigenart pflegen und ihre besonderen Ziele verfolgen, aber auch geschlossen eine für die Interessen aller Mitglieder kämpfende Einheitsfront bilden. Unter den Angestellten machen sich noch folgende Hauptgruppen geltend: 1. Der Gewerkschaftsbund der Angestellten. Zu ihm gehören: der kaufmännische Verein von 1858, der Leipziger Hand - lnngsgehilsenverband und der Verein deutscher Kaufleute. Sehr nahe stehen ihm der Privatbeamtenverein in Magdeburg und der deutsche Gruben- und Fabrik¬ beamtenverband' in Bochum. Dieser Gewerkschaftsbund bekennt sich zu einer freiheitlich.nationalen Weltanschauung und kann unter seine Gefolgschaft die Hirsch-Dunckerschen Gewerkvereine rechnen. Es ist oben bereits auf diese Strö¬ mung hingewiesen worden. 2. Die Arbeitsgemeinschaft freier Angestelltenverbände (Asa). Sie umfaßt unter anderem den Zentralverband der Handlungsgehilfen, den Verband der Vüroangestellten. den Verband der Versicherungsbecimten und den Bund der technischen Angestellten und Beamten, den deutschen Werkmeiftervsrband und den allgemeinen Bankbeamtenverband. Die Asa zählt annähernd Vs Million Mitglieder; sie spricht in ihren Grundsätzen von einem „unüberbrückbaren Gegen¬ satz zwischen Kapital und Arbeit" und steht den freien Gewerkschaften sehr nahe. Unter den genannten Verbänden nimmt die „Vereinigung der leitenden Angestellten" (Vela) eine Sonderstellung ein. Auch sie ist nach der Revolution ins Leben gerufen worden und zählte am Ende des Jahres 1919 etwa 25 Orts¬ gruppen mit rund 6000 Mitgliedern. Diese Organisation will der Sonderstellung ihrer Mitglieder in den Betrieben dienen. Sie lehnt einen Streik nicht ab, wenn der Weg der Verhandlungen bis zum letzten Ende ohne Erfolg geblieben ist-, sie erstrebt volle Bewertung der geistigen Arbeitsleistung, Beteiligung am Gewinn des Unternehmers und ausreichende Alters- und Jnoalidenversorgung. Besonderen Wert legt die Vela auf ein vertrauensvolles Zusammenarbeiten rin den Arbeit¬ gebern, „will aber gegen unsozial empfindende Arbeitgeber entschieden Front machen". Neben all den genannten Angestelltenverbänden gibt es im Reiche noch eine Reihe von Privatbeamten- und Angestellten-Vereinen und -Verbänden, die zum Teil mittelständlerischer Natur sind und meist rein fachmännische Aufgaben haben. Wie steht es nun mit der politischen Neutralität der Gewerkschaften? Die immer deutlicher werdende Zusammenfassung in drei getrennte große Gruppen, in eine nichtsozialdemokratische. eine sozialdemokratische und eine wirtschaftsfned- liche zerschlägt die recht fadenscheinige Behauptung von politischer Neutralität. Alles drängt zur Sammlung in diesen drei Lagern. Für unsere innerpolitische Entwicklung ist dies von grundlegender Bedeutung. Von nicht zu unterschätzender Bedeutung ist aber auch das große Ringen innerhalb der sozialdemokraiischen Gruppen. Dieser Kampf wird die Weiterbildung der beiden anderen großen Gruppen, der christlich-nationalen und der wirtschaft^ Otto Leibrock friedlichen, in jeder Hinsicht fördern.

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 79, 1920, Erstes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341911_336844/260>, abgerufen am 01.09.2024.