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Die Grenzboten. Jg. 79, 1920, Erstes Vierteljahr.

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mat von der slowenischen Herrschaft zu be¬
freien.

Aus eigener Kraft heraus hat Kärnten
seinen Befreiungskampf aufgenommen, Ar¬
beiter kämpfen neben Studenten, Frauen
und Kinder neben Männern, deutsche neben
deutschgesinnten slowenischen Kärntnern, um
ihr Nllerheiligstes, um ihre Heimat. Die
ländergierigen und raublüstsrnen Krainer
Slowenen wurden bis weit über KärntenS
Grenzen geschlagen verfolgt.

Aus eigener Kraft heraus hat Kärnten
das erreicht, warum letzten Endes der Kampf
geführt wurde: Die Kärntner verschafften sich
auch in Ententekreisen Achtung und haben
sich auch das Recht der Volksabstimmung
errungen.

Die Zone I ^ in welcher genus; Ab¬
schnitt II, Artikel 49 und 50 des Se. Ger-
mainer Friedensdiktates abgestimmt wird,
ist auch noch bestimmungsgemäß vor und
während der Volksabstimmung von den Jugo¬
slawen besetzt. Wenngleich die Machthaber
vor keinem Gewaltmittel zurückschrecken, um
die Abstimmung jugoslawisch zu beeinflussen,
so hat Körnten schon einmal in einer voll¬
kommen unbeeinflußten und freien Probe-
absiimmung zum Ausdruck gebracht, daß es
ungeteilt bleiben will. Im Januar 1919
fand diese Volksabstimmung statt. Damals
stimmten gegen 770 Personen für den Staat
der Serben--Kroaten --Slowenen <S. H. S.¬
Staat), während gegen Personen
ihrem Willen, bei Deutschösierreich bleiben zu
wollen, Ausdruck verliehen.

Gerade zu jener Zeit bereiste eine ame¬
rikanische Kommission die von den Jugo¬
slawen beanspruchten Gebiete. Diese Kom¬
mission sprach sich an Ort und Stelle gegen
die Einverleibung dieser Gebiete in den
S. H.S.-Staat aus. Nicht unerwähnt soll
bleiben, daß diese Kommission sich bei den
Verhandlungen mit den S.H.S.-Leuten ver
deutschen Sprache bediente.

Und nun soll die endgültige Abstimmung,
allerdings unter dem Drucke jugoslawischer
Bajonette, die auch der Kitt dieses Staaten¬
gebildes sind, stattfinden. Tausende und
Tausende Deutscher sind aus den strittigen
Gebieten ausgewiesen worden, und die jugo¬
slawischen Landräuber bauen Potemlinsche

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Dörfer. Neben Ausweisungen werden Ge¬
walttätigkeiten angewendet, nur um eine
Fälschung des Willens der Heimischen zu
erreichen. Das strittige und besetzte Gebiet der
Zone I ^ ist von der Außenwelt der¬
artig hermetisch abgesperrt, daß zu der
bedrängten, unglücklichen und bedauerns¬
werten Bevölkerung, die tatsächlich unter
dem jugoslawischen Joch und unter sonst
allen erdenklichen jugoslawischen Zwangs-
mnßregsln seufzt und leidet, keine Nachricht
gelangen kann.

Auch diese Nachricht wird die Bevölke¬
rung kaum erreichen, daß bei uns der Geist
regsam ist, um die abstimmungsberechtigten
und im Reiche verteilt lebenden Kärntner
zur Abstimmungszeit in die Heimat zu
führen, damit sie an dem für Kärnten
schwersten Tage ihre heilige Pflicht, für ein
ungeteiltes Kärnten zu stimmen, erfüllen
können.

Die Slowenenführer in Laibach selbst
befürchten, daß trotz "aller getroffenen Ma߬
nahmen der Machthaber" die Volksabstim¬
mung im besetzten Teile Kärntens -- wie
wir als selbstverständlich annehmen -- gegen
den S. H. S.-Staat ausfallen wird, da selbst
die in diesem Gebiet seßhaften Kärntner Slo¬
wenen, die es nur zu Kärnten und Deutsch¬
österreich zieht und die von ihren Volks¬
genossen jenseits der Karanwnnken nichts
Wissen wollen, deutschgesinnt und deutsch
orientiert sind und somit ihre Stimme für
Kärnten, für Deutschösterreich und gegen den
S.H.S.-Staat abgeben werden.

Kärntner, die ihr aus dem abstimmungs¬
berechtigten Gebiet stammt und im Deutschen
Reiche euren Wohnsitz habt, die Heimat ruft!
Kärnten auf ewig ungeteilt!

Zögere nicht, denn das unsägliche Leid,
welches über Kärnten hereingebrochen ist,
muß genommen werden. Dieses uns allen
teure Alpenland muß ungeteilt unser sein
und unser für ewig bleiben. Unser herrlicher
Wörlherses darf nicht geteilt werden und die
Grenze bilden. Diese muß dort sein, of
sie 1914 war.

Alle Kärntner werden gebeten, sofort
ihre Urschrift, Geburtsort und Personaldatei!
bekanntzugeben. Auf jede einzelne Stimme
kommt es an. Nähere Auskunft erteilt der

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mat von der slowenischen Herrschaft zu be¬
freien.

Aus eigener Kraft heraus hat Kärnten
seinen Befreiungskampf aufgenommen, Ar¬
beiter kämpfen neben Studenten, Frauen
und Kinder neben Männern, deutsche neben
deutschgesinnten slowenischen Kärntnern, um
ihr Nllerheiligstes, um ihre Heimat. Die
ländergierigen und raublüstsrnen Krainer
Slowenen wurden bis weit über KärntenS
Grenzen geschlagen verfolgt.

Aus eigener Kraft heraus hat Kärnten
das erreicht, warum letzten Endes der Kampf
geführt wurde: Die Kärntner verschafften sich
auch in Ententekreisen Achtung und haben
sich auch das Recht der Volksabstimmung
errungen.

Die Zone I ^ in welcher genus; Ab¬
schnitt II, Artikel 49 und 50 des Se. Ger-
mainer Friedensdiktates abgestimmt wird,
ist auch noch bestimmungsgemäß vor und
während der Volksabstimmung von den Jugo¬
slawen besetzt. Wenngleich die Machthaber
vor keinem Gewaltmittel zurückschrecken, um
die Abstimmung jugoslawisch zu beeinflussen,
so hat Körnten schon einmal in einer voll¬
kommen unbeeinflußten und freien Probe-
absiimmung zum Ausdruck gebracht, daß es
ungeteilt bleiben will. Im Januar 1919
fand diese Volksabstimmung statt. Damals
stimmten gegen 770 Personen für den Staat
der Serben—Kroaten —Slowenen <S. H. S.¬
Staat), während gegen Personen
ihrem Willen, bei Deutschösierreich bleiben zu
wollen, Ausdruck verliehen.

Gerade zu jener Zeit bereiste eine ame¬
rikanische Kommission die von den Jugo¬
slawen beanspruchten Gebiete. Diese Kom¬
mission sprach sich an Ort und Stelle gegen
die Einverleibung dieser Gebiete in den
S. H.S.-Staat aus. Nicht unerwähnt soll
bleiben, daß diese Kommission sich bei den
Verhandlungen mit den S.H.S.-Leuten ver
deutschen Sprache bediente.

Und nun soll die endgültige Abstimmung,
allerdings unter dem Drucke jugoslawischer
Bajonette, die auch der Kitt dieses Staaten¬
gebildes sind, stattfinden. Tausende und
Tausende Deutscher sind aus den strittigen
Gebieten ausgewiesen worden, und die jugo¬
slawischen Landräuber bauen Potemlinsche

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Dörfer. Neben Ausweisungen werden Ge¬
walttätigkeiten angewendet, nur um eine
Fälschung des Willens der Heimischen zu
erreichen. Das strittige und besetzte Gebiet der
Zone I ^ ist von der Außenwelt der¬
artig hermetisch abgesperrt, daß zu der
bedrängten, unglücklichen und bedauerns¬
werten Bevölkerung, die tatsächlich unter
dem jugoslawischen Joch und unter sonst
allen erdenklichen jugoslawischen Zwangs-
mnßregsln seufzt und leidet, keine Nachricht
gelangen kann.

Auch diese Nachricht wird die Bevölke¬
rung kaum erreichen, daß bei uns der Geist
regsam ist, um die abstimmungsberechtigten
und im Reiche verteilt lebenden Kärntner
zur Abstimmungszeit in die Heimat zu
führen, damit sie an dem für Kärnten
schwersten Tage ihre heilige Pflicht, für ein
ungeteiltes Kärnten zu stimmen, erfüllen
können.

Die Slowenenführer in Laibach selbst
befürchten, daß trotz „aller getroffenen Ma߬
nahmen der Machthaber" die Volksabstim¬
mung im besetzten Teile Kärntens — wie
wir als selbstverständlich annehmen — gegen
den S. H. S.-Staat ausfallen wird, da selbst
die in diesem Gebiet seßhaften Kärntner Slo¬
wenen, die es nur zu Kärnten und Deutsch¬
österreich zieht und die von ihren Volks¬
genossen jenseits der Karanwnnken nichts
Wissen wollen, deutschgesinnt und deutsch
orientiert sind und somit ihre Stimme für
Kärnten, für Deutschösterreich und gegen den
S.H.S.-Staat abgeben werden.

Kärntner, die ihr aus dem abstimmungs¬
berechtigten Gebiet stammt und im Deutschen
Reiche euren Wohnsitz habt, die Heimat ruft!
Kärnten auf ewig ungeteilt!

Zögere nicht, denn das unsägliche Leid,
welches über Kärnten hereingebrochen ist,
muß genommen werden. Dieses uns allen
teure Alpenland muß ungeteilt unser sein
und unser für ewig bleiben. Unser herrlicher
Wörlherses darf nicht geteilt werden und die
Grenze bilden. Diese muß dort sein, of
sie 1914 war.

Alle Kärntner werden gebeten, sofort
ihre Urschrift, Geburtsort und Personaldatei!
bekanntzugeben. Auf jede einzelne Stimme
kommt es an. Nähere Auskunft erteilt der

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[0228] mat von der slowenischen Herrschaft zu be¬ freien. Aus eigener Kraft heraus hat Kärnten seinen Befreiungskampf aufgenommen, Ar¬ beiter kämpfen neben Studenten, Frauen und Kinder neben Männern, deutsche neben deutschgesinnten slowenischen Kärntnern, um ihr Nllerheiligstes, um ihre Heimat. Die ländergierigen und raublüstsrnen Krainer Slowenen wurden bis weit über KärntenS Grenzen geschlagen verfolgt. Aus eigener Kraft heraus hat Kärnten das erreicht, warum letzten Endes der Kampf geführt wurde: Die Kärntner verschafften sich auch in Ententekreisen Achtung und haben sich auch das Recht der Volksabstimmung errungen. Die Zone I ^ in welcher genus; Ab¬ schnitt II, Artikel 49 und 50 des Se. Ger- mainer Friedensdiktates abgestimmt wird, ist auch noch bestimmungsgemäß vor und während der Volksabstimmung von den Jugo¬ slawen besetzt. Wenngleich die Machthaber vor keinem Gewaltmittel zurückschrecken, um die Abstimmung jugoslawisch zu beeinflussen, so hat Körnten schon einmal in einer voll¬ kommen unbeeinflußten und freien Probe- absiimmung zum Ausdruck gebracht, daß es ungeteilt bleiben will. Im Januar 1919 fand diese Volksabstimmung statt. Damals stimmten gegen 770 Personen für den Staat der Serben—Kroaten —Slowenen <S. H. S.¬ Staat), während gegen Personen ihrem Willen, bei Deutschösierreich bleiben zu wollen, Ausdruck verliehen. Gerade zu jener Zeit bereiste eine ame¬ rikanische Kommission die von den Jugo¬ slawen beanspruchten Gebiete. Diese Kom¬ mission sprach sich an Ort und Stelle gegen die Einverleibung dieser Gebiete in den S. H.S.-Staat aus. Nicht unerwähnt soll bleiben, daß diese Kommission sich bei den Verhandlungen mit den S.H.S.-Leuten ver deutschen Sprache bediente. Und nun soll die endgültige Abstimmung, allerdings unter dem Drucke jugoslawischer Bajonette, die auch der Kitt dieses Staaten¬ gebildes sind, stattfinden. Tausende und Tausende Deutscher sind aus den strittigen Gebieten ausgewiesen worden, und die jugo¬ slawischen Landräuber bauen Potemlinsche Dörfer. Neben Ausweisungen werden Ge¬ walttätigkeiten angewendet, nur um eine Fälschung des Willens der Heimischen zu erreichen. Das strittige und besetzte Gebiet der Zone I ^ ist von der Außenwelt der¬ artig hermetisch abgesperrt, daß zu der bedrängten, unglücklichen und bedauerns¬ werten Bevölkerung, die tatsächlich unter dem jugoslawischen Joch und unter sonst allen erdenklichen jugoslawischen Zwangs- mnßregsln seufzt und leidet, keine Nachricht gelangen kann. Auch diese Nachricht wird die Bevölke¬ rung kaum erreichen, daß bei uns der Geist regsam ist, um die abstimmungsberechtigten und im Reiche verteilt lebenden Kärntner zur Abstimmungszeit in die Heimat zu führen, damit sie an dem für Kärnten schwersten Tage ihre heilige Pflicht, für ein ungeteiltes Kärnten zu stimmen, erfüllen können. Die Slowenenführer in Laibach selbst befürchten, daß trotz „aller getroffenen Ma߬ nahmen der Machthaber" die Volksabstim¬ mung im besetzten Teile Kärntens — wie wir als selbstverständlich annehmen — gegen den S. H. S.-Staat ausfallen wird, da selbst die in diesem Gebiet seßhaften Kärntner Slo¬ wenen, die es nur zu Kärnten und Deutsch¬ österreich zieht und die von ihren Volks¬ genossen jenseits der Karanwnnken nichts Wissen wollen, deutschgesinnt und deutsch orientiert sind und somit ihre Stimme für Kärnten, für Deutschösterreich und gegen den S.H.S.-Staat abgeben werden. Kärntner, die ihr aus dem abstimmungs¬ berechtigten Gebiet stammt und im Deutschen Reiche euren Wohnsitz habt, die Heimat ruft! Kärnten auf ewig ungeteilt! Zögere nicht, denn das unsägliche Leid, welches über Kärnten hereingebrochen ist, muß genommen werden. Dieses uns allen teure Alpenland muß ungeteilt unser sein und unser für ewig bleiben. Unser herrlicher Wörlherses darf nicht geteilt werden und die Grenze bilden. Diese muß dort sein, of sie 1914 war. Alle Kärntner werden gebeten, sofort ihre Urschrift, Geburtsort und Personaldatei! bekanntzugeben. Auf jede einzelne Stimme kommt es an. Nähere Auskunft erteilt der

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 79, 1920, Erstes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341911_336844/228>, abgerufen am 28.07.2024.