Die Grenzboten. Jg. 79, 1920, Erstes Vierteljahr.

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29. Februar bis 6. NAr? 1920
/Vlusterlager van Kstamilc unc! Lilas,
^/letallwaren aller /^re, Ilaus- un6
KüclienxierZlen, Kur?- uncl Oalanterie-
waren, puppen- uncl Lpielvvaren, Kar-
neval- unä KcitillonartiKeln, Attrappen
unc! Lonbonnieren, LbristbaumseiimucK,
KunstZeverblicbsn Arbeiten, Kunst uncl
I^uxusgezzenstäncien, ^apan- uni! ^Lbina-
waren, LeleuebtunZsartiKeln, Hol?- uncl
Keinwaren, OrecKslerarbviten, Korb-
unc! poiirwsren unc! -Döbeln, secier-
waren, peiseartikeln, liauclieraitiköln,
Quaal-, Kork- unc! ^eüuloiclwaren,
Leiter und parkümerien, ekemisen-
pbarmaseutiscnen Artikeln, optischen
Artikeln, ^usikinstrumenien uncl V/er-
Ken, Lpreebapparaten uncl Automaten.IZesonclere IInterabteilunen:
papiermesse,
LportartiKelmssse,
LcbuK- uncl secier messe,
abrungsmitte! messe,
'I' extiImesse,
Vsrp aeKunsmitteIinssse,
IZürobeclarksmesse,
I? elclamemesso,
Lugramesse,
Lclelnietal!-, Uhren- u. LcIimuoK-
messe,
I^obstokkmesse uncl pobstokkbiZrse
für kionstoklcz uncl Halbfabrikate tur
alle fut eier sllgememen /v^ustsrnicsse
vertretenen luciusirien,
Lntwurks- uncl ^oclsllmesse, Ver-
mittlunZsstelle tur Künstler uncl psbr!"
Kanten^
^eedniZeKe Reh3s
14. Ki 8 20. 1920
IVlusterlager von ^ntriebsmasebinen,
OsmpkKesdeln unc! ancleren Krakt-
czusllen nobst ^ubeliör, ZleKtriscben
^Visscliinen uncl Apparaten tur LtarK-
unä LcnwiZLiistrom - Anlagen, l'rieb-
merken, Iransmissionen uncl ^ubebör,
Lekörclerungsmitteln uncl pörcleran-
Iaz?en, Usbs^engen, Kraktwsgen, l^ult-
ksbr^euxen, Laoten, Lieblasen, Koni-
pressoren uncl pumpen, Armaturen
uncl tecbniscnenKIeineisenwaren, V/erK-
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paraten aller Xrt, pabrikeinriebtungen,
^lascbinen uncl Anlagen tur alle In-
ciustrien uncl (Zewerbe, He!?unZs- unc!
I^üktungsanlagen, tecnnisenen Keleucb-
tunKsanlaAen, sanitären kZinriebtunAen,
Kühl-, >VaseK- uncl l'roeKenanIgZen,
keen- uncl Kettungsapparaten, Leine?-
unc! Licberbeits-I^inriclitungen. I^an6-
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(Zarten- unc! porstwirtseliakt, ^sseninentur (ZieKeseien, IZerZ- uncl tlüttenwesen,
jVlelZ^verI<?eugLn uncl MeLgelilten, Pein-
mecbaniscben unc! optischen Instrumen¬
ten, prA?isions-Apparaten, i^aborato-
riums-pinriciitungen unc! l^enrmitteln,
Lau messe tur Lau- unä V/vKnbeciaik,
Installation, /^rebitektur, alte unc! neue
Lauweisen, IZausiokke sowie nieren
rlerstellunZ uncl Verarbeitung, Lau-
mascliinen uncl Lieräte, 1'iekbauanlacren
unc! IZisenboebbau.
/^IIZemeine leed niselie pinricli-
tungen, lscknisebes ^eitungswesen
uncl pank?eitseliriften, InZenieurbüro,
patentverwerlung, pabriKeinrielitluiZ,
pobstokkmesse u. I^oKstokkbörso,
Kot-, LiruncZ- uncl IZetriebsstokke tur
cbemisebs Fabriken, ^asebinenbau uncl
Vauwessn, chemisch-technische uncl
meekaniseb-teckniscbe Halber^eugnisse,
pntwurks- unc! ^Vloclslln^esse, Ver-
mittlungsstelle k. Künstler u. Fabrikanten
lVZEgworinungsn ohl'mitiSit cZsi' Wokinungsn^Qkwsis c!Sö lVIelZsmts
^nmolcluliAen von ^usstellel'n unZ lZinKilukoni sowie /^n-
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Die lüesMrigs Oster-Kauobwaren messe beginnt am N. Xpril 1920

Auslieferungsfrage und Ostproblem
Max Hildebert Bochen von

ir gehen wieder -- nach einer kurzen Atempause -- beklemmend
schweren Zeiten entgegen. Nur das eine Heilvolle vermögen wir
in der akuten Krise, zu der sich die Auslieferungsfrage zugespitzt
hat, noch zu entdecken: sie öffnet dem Blindestenden Blick dafür, daß
es für die Nation ums Ganze geht. Äußere und innere,
nationale und wirtschaftliche Probleme, Fragen der Ehre und der Existenz sich
derart durchdrungen, daß künstliche und taktische Scheidungen nicht mehr
verfangen. Die Tragweite der Unterschrift vom 28. Juni 1918 begriffen nur
wenige. Und weil nur wenige sie begreifen konnten, erschien die Verweigerung
"und manchen Festgesinnten als verfehlt. Die Auslieferung nicht von Hunderten,
sondern wie sich nunmehr herausstellt von Tausenden unserer Besten und Treuesten
ist ein Akt, dessen Ungeheuerlichkeit der schlichteste Verstand ermißt. Deshalb
liegt heute die Entscheidung nicht mehr bei der Regierung oder bei der National¬
versammlung, sondern beim Volk. Sie wird von jedem Soldaten, von jedem
Beamten, sie wird von uns allen einzeln gefordert. Da der Unfall der ganzen
Kallon in diesem Punkt undenkbar ist, bedeutet die Entscheidung zugleich mit der
äußeren die innere Machtprobe. Die innere Front aber verläuft nicht nach den
Parteigrenzen, sondern sie scheidet die Entschlossenen von den Geschleiften, die
lebendigen Träger nationalen Gemeingefühls von den abgestorbenen Gliedern
"er Volksgemeinschaft, die anständigen Menschen von den Lumpen, die Tapferen
von den Feiglingen. Wenn alle Konsequenzen klarliegen werden, dann wird sich
Zeigen, daß die Front durch alle Parteien mitten hindurchgeht. Und am Grade
"er Einmütigkeit wird sich erweisen, wieviel Recht auf Zukunft wir noch durch
allen nationalen Verfall in den vergrabenen Tiefen unseres Innern gerettet haben.

Die erste Äußerung der wiederzugelassenen "Freiheit" zur Auslieferungs-
Mge gibt genau im Sinne der Regierung die reale Unmöglichkeit der Auslieferung
su. Um so unverantwortlicher ist es, wenn rechtsstehende Blätter durch vor-

Grenzboten I 193" 13

gemeine Nu8terme8se
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KunstZeverblicbsn Arbeiten, Kunst uncl
I^uxusgezzenstäncien, ^apan- uni! ^Lbina-
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Lclelnietal!-, Uhren- u. LcIimuoK-
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czusllen nobst ^ubeliör, ZleKtriscben
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uncl tecbniscnenKIeineisenwaren, V/erK-
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paraten aller Xrt, pabrikeinriebtungen,
^lascbinen uncl Anlagen tur alle In-
ciustrien uncl (Zewerbe, He!?unZs- unc!
I^üktungsanlagen, tecnnisenen Keleucb-
tunKsanlaAen, sanitären kZinriebtunAen,
Kühl-, >VaseK- uncl l'roeKenanIgZen,
keen- uncl Kettungsapparaten, Leine?-
unc! Licberbeits-I^inriclitungen. I^an6-
wirtscbskl!^ iViasebine», einscnlielZlieli
(Zarten- unc! porstwirtseliakt, ^sseninentur (ZieKeseien, IZerZ- uncl tlüttenwesen,
jVlelZ^verI<?eugLn uncl MeLgelilten, Pein-
mecbaniscben unc! optischen Instrumen¬
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riums-pinriciitungen unc! l^enrmitteln,
Lau messe tur Lau- unä V/vKnbeciaik,
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rlerstellunZ uncl Verarbeitung, Lau-
mascliinen uncl Lieräte, 1'iekbauanlacren
unc! IZisenboebbau.
/^IIZemeine leed niselie pinricli-
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uncl pank?eitseliriften, InZenieurbüro,
patentverwerlung, pabriKeinrielitluiZ,
pobstokkmesse u. I^oKstokkbörso,
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cbemisebs Fabriken, ^asebinenbau uncl
Vauwessn, chemisch-technische uncl
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mittlungsstelle k. Künstler u. Fabrikanten
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Die lüesMrigs Oster-Kauobwaren messe beginnt am N. Xpril 1920

Auslieferungsfrage und Ostproblem
Max Hildebert Bochen von

ir gehen wieder — nach einer kurzen Atempause — beklemmend
schweren Zeiten entgegen. Nur das eine Heilvolle vermögen wir
in der akuten Krise, zu der sich die Auslieferungsfrage zugespitzt
hat, noch zu entdecken: sie öffnet dem Blindestenden Blick dafür, daß
es für die Nation ums Ganze geht. Äußere und innere,
nationale und wirtschaftliche Probleme, Fragen der Ehre und der Existenz sich
derart durchdrungen, daß künstliche und taktische Scheidungen nicht mehr
verfangen. Die Tragweite der Unterschrift vom 28. Juni 1918 begriffen nur
wenige. Und weil nur wenige sie begreifen konnten, erschien die Verweigerung
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sondern wie sich nunmehr herausstellt von Tausenden unserer Besten und Treuesten
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Kallon in diesem Punkt undenkbar ist, bedeutet die Entscheidung zugleich mit der
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Parteigrenzen, sondern sie scheidet die Entschlossenen von den Geschleiften, die
lebendigen Träger nationalen Gemeingefühls von den abgestorbenen Gliedern
«er Volksgemeinschaft, die anständigen Menschen von den Lumpen, die Tapferen
von den Feiglingen. Wenn alle Konsequenzen klarliegen werden, dann wird sich
Zeigen, daß die Front durch alle Parteien mitten hindurchgeht. Und am Grade
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[0199] [Abbildung] gemeine Nu8terme8se 29. Februar bis 6. NAr? 1920 /Vlusterlager van Kstamilc unc! Lilas, ^/letallwaren aller /^re, Ilaus- un6 KüclienxierZlen, Kur?- uncl Oalanterie- waren, puppen- uncl Lpielvvaren, Kar- neval- unä KcitillonartiKeln, Attrappen unc! Lonbonnieren, LbristbaumseiimucK, KunstZeverblicbsn Arbeiten, Kunst uncl I^uxusgezzenstäncien, ^apan- uni! ^Lbina- waren, LeleuebtunZsartiKeln, Hol?- uncl Keinwaren, OrecKslerarbviten, Korb- unc! poiirwsren unc! -Döbeln, secier- waren, peiseartikeln, liauclieraitiköln, Quaal-, Kork- unc! ^eüuloiclwaren, Leiter und parkümerien, ekemisen- pbarmaseutiscnen Artikeln, optischen Artikeln, ^usikinstrumenien uncl V/er- Ken, Lpreebapparaten uncl Automaten.IZesonclere IInterabteilunen: papiermesse, LportartiKelmssse, LcbuK- uncl secier messe, abrungsmitte! messe, 'I' extiImesse, Vsrp aeKunsmitteIinssse, IZürobeclarksmesse, I? elclamemesso, Lugramesse, Lclelnietal!-, Uhren- u. 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Licberbeits-I^inriclitungen. I^an6- wirtscbskl!^ iViasebine», einscnlielZlieli (Zarten- unc! porstwirtseliakt, ^sseninentur (ZieKeseien, IZerZ- uncl tlüttenwesen, jVlelZ^verI<?eugLn uncl MeLgelilten, Pein- mecbaniscben unc! optischen Instrumen¬ ten, prA?isions-Apparaten, i^aborato- riums-pinriciitungen unc! l^enrmitteln, Lau messe tur Lau- unä V/vKnbeciaik, Installation, /^rebitektur, alte unc! neue Lauweisen, IZausiokke sowie nieren rlerstellunZ uncl Verarbeitung, Lau- mascliinen uncl Lieräte, 1'iekbauanlacren unc! IZisenboebbau. /^IIZemeine leed niselie pinricli- tungen, lscknisebes ^eitungswesen uncl pank?eitseliriften, InZenieurbüro, patentverwerlung, pabriKeinrielitluiZ, pobstokkmesse u. I^oKstokkbörso, Kot-, LiruncZ- uncl IZetriebsstokke tur cbemisebs Fabriken, ^asebinenbau uncl Vauwessn, chemisch-technische uncl meekaniseb-teckniscbe Halber^eugnisse, pntwurks- unc! ^Vloclslln^esse, Ver- mittlungsstelle k. Künstler u. Fabrikanten lVZEgworinungsn ohl'mitiSit cZsi' Wokinungsn^Qkwsis c!Sö lVIelZsmts ^nmolcluliAen von ^usstellel'n unZ lZinKilukoni sowie /^n- fi-gZen in Stier ^elZgNALloZenneiten sima kielten an äas k^Lß^ZMt Mi^ MS W»ZtSZ-IMe5KM Die lüesMrigs Oster-Kauobwaren messe beginnt am N. Xpril 1920 Auslieferungsfrage und Ostproblem Max Hildebert Bochen von ir gehen wieder — nach einer kurzen Atempause — beklemmend schweren Zeiten entgegen. Nur das eine Heilvolle vermögen wir in der akuten Krise, zu der sich die Auslieferungsfrage zugespitzt hat, noch zu entdecken: sie öffnet dem Blindestenden Blick dafür, daß es für die Nation ums Ganze geht. Äußere und innere, nationale und wirtschaftliche Probleme, Fragen der Ehre und der Existenz sich derart durchdrungen, daß künstliche und taktische Scheidungen nicht mehr verfangen. Die Tragweite der Unterschrift vom 28. Juni 1918 begriffen nur wenige. Und weil nur wenige sie begreifen konnten, erschien die Verweigerung «und manchen Festgesinnten als verfehlt. Die Auslieferung nicht von Hunderten, sondern wie sich nunmehr herausstellt von Tausenden unserer Besten und Treuesten ist ein Akt, dessen Ungeheuerlichkeit der schlichteste Verstand ermißt. Deshalb liegt heute die Entscheidung nicht mehr bei der Regierung oder bei der National¬ versammlung, sondern beim Volk. Sie wird von jedem Soldaten, von jedem Beamten, sie wird von uns allen einzeln gefordert. Da der Unfall der ganzen Kallon in diesem Punkt undenkbar ist, bedeutet die Entscheidung zugleich mit der äußeren die innere Machtprobe. Die innere Front aber verläuft nicht nach den Parteigrenzen, sondern sie scheidet die Entschlossenen von den Geschleiften, die lebendigen Träger nationalen Gemeingefühls von den abgestorbenen Gliedern «er Volksgemeinschaft, die anständigen Menschen von den Lumpen, die Tapferen von den Feiglingen. Wenn alle Konsequenzen klarliegen werden, dann wird sich Zeigen, daß die Front durch alle Parteien mitten hindurchgeht. Und am Grade «er Einmütigkeit wird sich erweisen, wieviel Recht auf Zukunft wir noch durch allen nationalen Verfall in den vergrabenen Tiefen unseres Innern gerettet haben. Die erste Äußerung der wiederzugelassenen „Freiheit" zur Auslieferungs- Mge gibt genau im Sinne der Regierung die reale Unmöglichkeit der Auslieferung su. Um so unverantwortlicher ist es, wenn rechtsstehende Blätter durch vor- Grenzboten I 193» 13

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Zitationshilfe:	Die Grenzboten. Jg. 79, 1920, Erstes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341911_336844/199>, abgerufen am 22.12.2024.

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