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Die Grenzboten. Jg. 78, 1919, Viertes Vierteljahr.

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kanntlich werden für 100 Mark deutsches
Geld in Posen 130 Mark bezahlt. Die
Hvhensalzaer Kreissparkasse hat sich also um
50 Prozent geirrt.

Die Verwaltung Polens.


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Mittelweg zwischen dem französischen Zen-
tralisations- und dem englischen Dezeutrali-
sationssystem gewählt habe, der auch den
Bedürfnissen Polens am besten entsprechen
würde. Allerdings müsste diese Verwaltungs¬
form vom Geiste der Freiheit und der so¬
zialen Verantwortung erfüllt sein sowie den
Grundsatz der Autonomie mit dem Grundsatz
der Staatsautorität vereinen.

Der "Dziennik Pozn.", der den Ku-
manieclischen Richtlinien grundsätzlich zu¬
zustimmen scheint, wendet sich nur gegen
die Schaffung der Amtsgemeindebezirke als
Bindeglied zwischen Kreis sowie Gemeinde
und empfiehlt dafür die Einführung des
Systems der Distriktskommissare, das die
Provinz Posen mit großem Nutzen für die
Leistungsfähigkeit der Verwaltung beibehalten
hätte. Obgleich eine speziell antipolnische
Einrichtung, sei sie gegenwärtig ein fast
unentbehrliches Berwaltungsbindeglied zwi¬
schen Starost und Gemeinde. Es dürfte
sich Wohl kaum ein Starost finden, der auf
die außerordentlich wertvollen Gehilfen, die
er in den Distriktskommissaren besitze, werde
verzichten wallen und auch die Bevölkerung,
namentlich aber die Gemeindevorsteher,
würden bei einer Kassierung dieser Stellen
sehr schlecht wegkommen. Die Aufhebung
der Regierungsbezirke, wie sie der Entwurf
der Verwaltungsorganisation für das ehe¬
mals preußische Gebiet vorsieht, die, streng
genommen, keine kommunalen Selbst¬
verwaltungszentralen seien, hält der
"Dziennik" für eine ganz natürliche Folge¬
erscheinung, da die Einteilung des Staates
in Provinzen oder Wojewodschaften, Kreise
und Gemeinden die Ausführung sämtlicher
staatlicher und Selbstverwaltungsaufgaben
ausreichend sichere.

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Verlag i Verlag der ISrenzboten G, in, b. H., Berlin SW 11, Tempelhofer Ufer !!5a.
Druck: "Der N-ichSbote", Berlin SW 11.
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kanntlich werden für 100 Mark deutsches
Geld in Posen 130 Mark bezahlt. Die
Hvhensalzaer Kreissparkasse hat sich also um
50 Prozent geirrt.

Die Verwaltung Polens.


[Spaltenumbruch]

Mittelweg zwischen dem französischen Zen-
tralisations- und dem englischen Dezeutrali-
sationssystem gewählt habe, der auch den
Bedürfnissen Polens am besten entsprechen
würde. Allerdings müsste diese Verwaltungs¬
form vom Geiste der Freiheit und der so¬
zialen Verantwortung erfüllt sein sowie den
Grundsatz der Autonomie mit dem Grundsatz
der Staatsautorität vereinen.

Der „Dziennik Pozn.", der den Ku-
manieclischen Richtlinien grundsätzlich zu¬
zustimmen scheint, wendet sich nur gegen
die Schaffung der Amtsgemeindebezirke als
Bindeglied zwischen Kreis sowie Gemeinde
und empfiehlt dafür die Einführung des
Systems der Distriktskommissare, das die
Provinz Posen mit großem Nutzen für die
Leistungsfähigkeit der Verwaltung beibehalten
hätte. Obgleich eine speziell antipolnische
Einrichtung, sei sie gegenwärtig ein fast
unentbehrliches Berwaltungsbindeglied zwi¬
schen Starost und Gemeinde. Es dürfte
sich Wohl kaum ein Starost finden, der auf
die außerordentlich wertvollen Gehilfen, die
er in den Distriktskommissaren besitze, werde
verzichten wallen und auch die Bevölkerung,
namentlich aber die Gemeindevorsteher,
würden bei einer Kassierung dieser Stellen
sehr schlecht wegkommen. Die Aufhebung
der Regierungsbezirke, wie sie der Entwurf
der Verwaltungsorganisation für das ehe¬
mals preußische Gebiet vorsieht, die, streng
genommen, keine kommunalen Selbst¬
verwaltungszentralen seien, hält der
„Dziennik" für eine ganz natürliche Folge¬
erscheinung, da die Einteilung des Staates
in Provinzen oder Wojewodschaften, Kreise
und Gemeinden die Ausführung sämtlicher
staatlicher und Selbstverwaltungsaufgaben
ausreichend sichere.

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Verlag i Verlag der ISrenzboten G, in, b. H., Berlin SW 11, Tempelhofer Ufer !!5a.
Druck: „Der N-ichSbote", Berlin SW 11.
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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 78, 1919, Viertes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341909_336289/516>, abgerufen am 15.01.2025.