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Die Grenzboten. Jg. 78, 1919, Viertes Vierteljahr.

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[Beginn Spaltensatz]

sehen, sich mal erst selbst besser im Spiegel
besehen, und sie werden zweifellos in ihrem
Auge den "Balken" sehen -- sofern dieser
"Balken" ihnen die Aussicht nicht schon ganz
genommen hat.

Jan Repinski.

Unterzeichnet:

"Gnzeta Toruuska" (Thorn) Ur. 206
vom 12. September 1919.

In Sachen der polnischen Bolksräte
bringt das Blatt folgenden Artikel: Der
"Dziennik Berlinski" wiederholt unseren Ar¬
tikel, den wir in Sachen des Aufbaus der
polnischen Bolksräte veröffentlicht haben und
macht folgende Bemerkung dazu:

Merkwürdig ist eS über das Projekt eines
Aufbaus zu lesen, ungeachtet dessen, daß der
polnische Landtag dem O. P. V. in Posen
bereits den Trauermarsch gespielt hat, und
daß sich derselbe infolgedessen in Auflösung
befindet, welche zwar infolge der Kontrol¬
lierung der Ausgaben eine längere Zeit
dauern wird. Regieren kann aber der O.P.V.
nicht mehr. Es kann lediglich die Rede
sein von einer Hilfstätigkeit der polnischen
Volksräte auf den von der Abstimmung zu
umfassenden Gebieten, wo es nach unserer
Meinung besser wäre, Volksabstimmungs-
komilees zu bilden.

Die Polnischen Volksräte braucht man
auf den Polen zuerkannten Gebieten nicht
auszubauen. Es sind das Politische Über¬
gangsschöpfungen, die während des Nevo-
lutionSumsturzes in Deutschland entstanden
sind, in denen der Gedanke einer Polnischen
Volksherrschaft sich nicht entwickelt hat, die
im Gegenteil eine Sprosse auf der Leiter
zum Aufstieg zu Starostenämtern gewesen
sind. Oft herrschten in diesen Volksräten
ein oder zwei Autokraten und der Rest der
Mitglieder war Dekoration ohne größeren
Einfluß aus die öffentlichen Angelegenheiten.

Die Bolksräte in den Polen speziell zu¬
erkannten Gebieten, die nicht von der Ab¬
stimmung eingeschlossen sind, müssen eher die
Liquidierung vorbereiten. Sie sollten bei¬
zeiten ihr Ncchenwesen in Ordnung bringen
und ihre Ausgaben mit Hilfe gewählter
Kassenrevisoren feststellen, um mit dem
Augenblick der Übernahme der Macht seitens

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der Polnischen Negierung in Politische Par¬
teien überzugehen, welche dann größere
Existenzberechtigung haben werden.


"Gazeto- Gd-mska" (Danzig) Ur. 197
vom 9. September 1919.

Ein Kommumquse des Unterkommissmiats.

Die polnischen und deutschen Zeitungen
haben aus Warschau die Nachricht gebracht, daß
die Polnische Regierung bereits einige polnische
Beamte sür das frühere Preußische Teilgebiet
ernannt habe. Diese Nachricht, sofern sie das
PolnischerseiiS noch nicht besetzte Gebiet be¬
trifft, hat Verwicklungen im Verhältnis zur
Preußischen Regierung hervorgerufen.

Um nun Mißverständnisse zu vermeiden,
teilen wir mit, daß die polnische Regierung
nicht daran denkt, die Ämter zu besetzen, so¬
lange die Bestätigung des Friedensvertrnges
nicht rechtskräftig wird, daß somit die von
den Zeitungen gebrachte Nachricht ungenau
oder^. vorzeitig war.



"Dziennik Bydgoski" (Bromberg) Ur. 211
vom 12. September 1919.

Die Deutschen organisieren sich.

In Danzig hat am S. d. Mes. eine Zu¬
sammenkunft von Abgeordneten aller deutschen
Parteien stattgefunden, welche ein gemein¬
sames Ausführungskomitee bilden. Auch
Sozialistsn vereinigen sich in diesem Verband,
welcher Westpreußen und den ganzen Netze¬
distrikt einschließt.

Der Zweck der Organisation ist die Ver¬
teidigung des Deutschtums in Polen. Die
Deutschen treten zu diesem Zwecke sehr kon¬
sequent auf und bilden eine feste Front, in
der jede Partei ihre eigenen Interessen dem
ganzen unterordnet. --

Bei uns müßte es ähnlich vor sich gehen.

"Nndwiswnin" (Culm) Ur. 70
vom 19. September 1919.

Sri nüchtern und wache!

Unter diesem Titel schreibt das Blatt
unter anderem:

Und jetzt eine Frage an unsere Regierung
in Warschau und Posen: Sind die Deutschen,
sind die deutschen Beamten in unserem be¬
drohten Gebiete unbedingt notwendig, daß sie

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pressestimmen

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sehen, sich mal erst selbst besser im Spiegel
besehen, und sie werden zweifellos in ihrem
Auge den „Balken" sehen — sofern dieser
„Balken" ihnen die Aussicht nicht schon ganz
genommen hat.

Jan Repinski.

Unterzeichnet:

„Gnzeta Toruuska" (Thorn) Ur. 206
vom 12. September 1919.

In Sachen der polnischen Bolksräte
bringt das Blatt folgenden Artikel: Der
„Dziennik Berlinski" wiederholt unseren Ar¬
tikel, den wir in Sachen des Aufbaus der
polnischen Bolksräte veröffentlicht haben und
macht folgende Bemerkung dazu:

Merkwürdig ist eS über das Projekt eines
Aufbaus zu lesen, ungeachtet dessen, daß der
polnische Landtag dem O. P. V. in Posen
bereits den Trauermarsch gespielt hat, und
daß sich derselbe infolgedessen in Auflösung
befindet, welche zwar infolge der Kontrol¬
lierung der Ausgaben eine längere Zeit
dauern wird. Regieren kann aber der O.P.V.
nicht mehr. Es kann lediglich die Rede
sein von einer Hilfstätigkeit der polnischen
Volksräte auf den von der Abstimmung zu
umfassenden Gebieten, wo es nach unserer
Meinung besser wäre, Volksabstimmungs-
komilees zu bilden.

Die Polnischen Volksräte braucht man
auf den Polen zuerkannten Gebieten nicht
auszubauen. Es sind das Politische Über¬
gangsschöpfungen, die während des Nevo-
lutionSumsturzes in Deutschland entstanden
sind, in denen der Gedanke einer Polnischen
Volksherrschaft sich nicht entwickelt hat, die
im Gegenteil eine Sprosse auf der Leiter
zum Aufstieg zu Starostenämtern gewesen
sind. Oft herrschten in diesen Volksräten
ein oder zwei Autokraten und der Rest der
Mitglieder war Dekoration ohne größeren
Einfluß aus die öffentlichen Angelegenheiten.

Die Bolksräte in den Polen speziell zu¬
erkannten Gebieten, die nicht von der Ab¬
stimmung eingeschlossen sind, müssen eher die
Liquidierung vorbereiten. Sie sollten bei¬
zeiten ihr Ncchenwesen in Ordnung bringen
und ihre Ausgaben mit Hilfe gewählter
Kassenrevisoren feststellen, um mit dem
Augenblick der Übernahme der Macht seitens

[Spaltenumbruch]

der Polnischen Negierung in Politische Par¬
teien überzugehen, welche dann größere
Existenzberechtigung haben werden.


„Gazeto- Gd-mska" (Danzig) Ur. 197
vom 9. September 1919.

Ein Kommumquse des Unterkommissmiats.

Die polnischen und deutschen Zeitungen
haben aus Warschau die Nachricht gebracht, daß
die Polnische Regierung bereits einige polnische
Beamte sür das frühere Preußische Teilgebiet
ernannt habe. Diese Nachricht, sofern sie das
PolnischerseiiS noch nicht besetzte Gebiet be¬
trifft, hat Verwicklungen im Verhältnis zur
Preußischen Regierung hervorgerufen.

Um nun Mißverständnisse zu vermeiden,
teilen wir mit, daß die polnische Regierung
nicht daran denkt, die Ämter zu besetzen, so¬
lange die Bestätigung des Friedensvertrnges
nicht rechtskräftig wird, daß somit die von
den Zeitungen gebrachte Nachricht ungenau
oder^. vorzeitig war.



„Dziennik Bydgoski" (Bromberg) Ur. 211
vom 12. September 1919.

Die Deutschen organisieren sich.

In Danzig hat am S. d. Mes. eine Zu¬
sammenkunft von Abgeordneten aller deutschen
Parteien stattgefunden, welche ein gemein¬
sames Ausführungskomitee bilden. Auch
Sozialistsn vereinigen sich in diesem Verband,
welcher Westpreußen und den ganzen Netze¬
distrikt einschließt.

Der Zweck der Organisation ist die Ver¬
teidigung des Deutschtums in Polen. Die
Deutschen treten zu diesem Zwecke sehr kon¬
sequent auf und bilden eine feste Front, in
der jede Partei ihre eigenen Interessen dem
ganzen unterordnet. —

Bei uns müßte es ähnlich vor sich gehen.

„Nndwiswnin" (Culm) Ur. 70
vom 19. September 1919.

Sri nüchtern und wache!

Unter diesem Titel schreibt das Blatt
unter anderem:

Und jetzt eine Frage an unsere Regierung
in Warschau und Posen: Sind die Deutschen,
sind die deutschen Beamten in unserem be¬
drohten Gebiete unbedingt notwendig, daß sie

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[0490] pressestimmen sehen, sich mal erst selbst besser im Spiegel besehen, und sie werden zweifellos in ihrem Auge den „Balken" sehen — sofern dieser „Balken" ihnen die Aussicht nicht schon ganz genommen hat. Jan Repinski. Unterzeichnet: „Gnzeta Toruuska" (Thorn) Ur. 206 vom 12. September 1919. In Sachen der polnischen Bolksräte bringt das Blatt folgenden Artikel: Der „Dziennik Berlinski" wiederholt unseren Ar¬ tikel, den wir in Sachen des Aufbaus der polnischen Bolksräte veröffentlicht haben und macht folgende Bemerkung dazu: Merkwürdig ist eS über das Projekt eines Aufbaus zu lesen, ungeachtet dessen, daß der polnische Landtag dem O. P. V. in Posen bereits den Trauermarsch gespielt hat, und daß sich derselbe infolgedessen in Auflösung befindet, welche zwar infolge der Kontrol¬ lierung der Ausgaben eine längere Zeit dauern wird. Regieren kann aber der O.P.V. nicht mehr. Es kann lediglich die Rede sein von einer Hilfstätigkeit der polnischen Volksräte auf den von der Abstimmung zu umfassenden Gebieten, wo es nach unserer Meinung besser wäre, Volksabstimmungs- komilees zu bilden. Die Polnischen Volksräte braucht man auf den Polen zuerkannten Gebieten nicht auszubauen. Es sind das Politische Über¬ gangsschöpfungen, die während des Nevo- lutionSumsturzes in Deutschland entstanden sind, in denen der Gedanke einer Polnischen Volksherrschaft sich nicht entwickelt hat, die im Gegenteil eine Sprosse auf der Leiter zum Aufstieg zu Starostenämtern gewesen sind. Oft herrschten in diesen Volksräten ein oder zwei Autokraten und der Rest der Mitglieder war Dekoration ohne größeren Einfluß aus die öffentlichen Angelegenheiten. Die Bolksräte in den Polen speziell zu¬ erkannten Gebieten, die nicht von der Ab¬ stimmung eingeschlossen sind, müssen eher die Liquidierung vorbereiten. Sie sollten bei¬ zeiten ihr Ncchenwesen in Ordnung bringen und ihre Ausgaben mit Hilfe gewählter Kassenrevisoren feststellen, um mit dem Augenblick der Übernahme der Macht seitens der Polnischen Negierung in Politische Par¬ teien überzugehen, welche dann größere Existenzberechtigung haben werden. „Gazeto- Gd-mska" (Danzig) Ur. 197 vom 9. September 1919. Ein Kommumquse des Unterkommissmiats. Die polnischen und deutschen Zeitungen haben aus Warschau die Nachricht gebracht, daß die Polnische Regierung bereits einige polnische Beamte sür das frühere Preußische Teilgebiet ernannt habe. Diese Nachricht, sofern sie das PolnischerseiiS noch nicht besetzte Gebiet be¬ trifft, hat Verwicklungen im Verhältnis zur Preußischen Regierung hervorgerufen. Um nun Mißverständnisse zu vermeiden, teilen wir mit, daß die polnische Regierung nicht daran denkt, die Ämter zu besetzen, so¬ lange die Bestätigung des Friedensvertrnges nicht rechtskräftig wird, daß somit die von den Zeitungen gebrachte Nachricht ungenau oder^. vorzeitig war. „Dziennik Bydgoski" (Bromberg) Ur. 211 vom 12. September 1919. Die Deutschen organisieren sich. In Danzig hat am S. d. Mes. eine Zu¬ sammenkunft von Abgeordneten aller deutschen Parteien stattgefunden, welche ein gemein¬ sames Ausführungskomitee bilden. Auch Sozialistsn vereinigen sich in diesem Verband, welcher Westpreußen und den ganzen Netze¬ distrikt einschließt. Der Zweck der Organisation ist die Ver¬ teidigung des Deutschtums in Polen. Die Deutschen treten zu diesem Zwecke sehr kon¬ sequent auf und bilden eine feste Front, in der jede Partei ihre eigenen Interessen dem ganzen unterordnet. — Bei uns müßte es ähnlich vor sich gehen. „Nndwiswnin" (Culm) Ur. 70 vom 19. September 1919. Sri nüchtern und wache! Unter diesem Titel schreibt das Blatt unter anderem: Und jetzt eine Frage an unsere Regierung in Warschau und Posen: Sind die Deutschen, sind die deutschen Beamten in unserem be¬ drohten Gebiete unbedingt notwendig, daß sie

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 78, 1919, Viertes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341909_336289/490>, abgerufen am 15.01.2025.