Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Die Grenzboten. Jg. 78, 1919, Viertes Vierteljahr.

Bild:
<< vorherige Seite
Neupolens wirtschaftliche Kräfte
in Polen in Deutschland
Die Weberei........ 150 305 845 744 Arbeiter
Die Industrie der Nahrungsmittel 42 458 732 372
Die Metallindustrie ...... 62 027 989 446
Bergbau und Hüttenwesen . . . 42 697 902 837 "
Die chemische Industrie .... 9153 121995
Die Papierindustrie..... 15 402 172 021

Gewinne Polen den oberschlesischen Jndustriebezirk, so werden dadurch die
Entwicklungsmöglichkeiten seines Gewerbeflcißes ganz außerordentlich erweitert.
Anderseits muß angenommen werden, daß diesem die russische Kundschaft verloren
geht, und daß dafür die geringere Bevölkerungszahl der zu übernehmenden
deutschen Gebiete keinen Ersatz wird schaffen können. Hier werden deshalb jeden¬
falls sehr bedeutende Anstellungen Platz greisen müssen, und eine unmittelbare
glänzende Zukunft wird man diesem Teile der neupolnischen Volkswirtschaft kaum
voraussagen können.

Einer solchen steht auch der gegenwärtige Zustand der Verkehrswege ent-
gegen. Die Landstraßen entbehren fast durchweg der Befestigung; die dafür be¬
stimmten Gelder waren in den Taschen der Beamtenschaft verschwunden, und im
Winter suchten sich die Gefährte der Bauern, um nicht im Schlamm zu versinken,
ehren Weg über das angrenzende Ackerland; unsere in Polen einrückenden Heeres¬
saulen haben in dieser Richtung die schlimmsten Erfahrungen machen müssen. Die
Fahrwasser der Ströme waren geradezu planmäßig vernachlässigt; in Pogorzelica
beispielsweise, wo die die Warthe in preußisches Gebiet eintrat, zeichneten Sand¬
bänke quer über den Strom die russische Grenze, und ein Bordringen der auf
preußischer Seite verkehrenden Schiffe war unmöglich gemacht. Schlimmer noch
uegt die Sache für die Eisenbahnen. Nur einige wenige Schienenstränge ver¬
mittelten die Verbindung zwischen dem Osten und Westen; die Eisenbahnlinien
waren auf beiden Seiten mehr nach militärischen als nach Verkehrsrücksichten o.n-
augelegt, sie verlaufen auf polnischer Seile meist eingleisig in entsprechender Ent¬
fernung von der Grenze, und es wird eine vollkommene Umgestaltung der vor¬
handenen Anlagen notwendig sein, wenn diese in Zukunft einem einheitlichen
Wirtschaftsgebiete dienen sollen, während anderseits die neue russische Grenze
^U'en anderweiten Ausbau in Berücksichtigung militärischer Gesichtspunkte bedingen
mürb.2) Die bisher durchaus ungünstige Entwicklung des polnischen Binnenhandels,
wie ihn G. Cleinow in seinem Werke: "Die Zukunft Polens" schildert, liegt nicht
uur an seinen Trägern, den äußerst zahlreichen, bettelhafter Juden, sonderneben'?. sehr an den ungünstigen Verkehrsverhälinissen, die eine Abwicklung nach gro߬
äugigen Gesichtspunkten unmöglich machen. Den polnischen Kaufleuten sagt
Moritz Juffö nach, daß sie zwar durch Fleiß und Anstelligkeit vorwärtsgekommen
'e.im. daß aber schnelle Auffassung, Kalkulation, Wagemut und zähe Willenskraft,
^e den größeren Kaufmann und Unternehmer ausmachen, nur selten bei ihnen
""zutreffen sind. Er hat damit sicherlich das Nichtige getroffen.

^ . Verhältnismäßig günstig stellt sich für das Polentum die Frage des privaten
Mltalbesitzes. Nicht nur hat die Ansiedlung viel bares Geld den polnischen
Wichen zugeführt, sondern recht erheblich sind auch die Ersparnisse, die die
^achseugänger und die polnischen Arbeiter aus den Industriegebieten alljährlich
A Ac Heimat senden, wenn auch die von Cleinow benannte Summe von
^Millionen Mark, von denen 20 Millionen Mark nach Russisch.Polen gelangen
l^um. von anderer Seite als stark nach oben abgerundet bezeichnet wird. Einen
Aanzenden Beweis für das Vorwärtskommen gerade der unteren Schichten bieten
U Spareinlagen der Genossenschaftsbanken, die 1900 auf 36 Millionen Mark
schränkt, 1904 bereits 64, 1912 : 229 und 1914: 284 Millionen Mark betrugen.
^se^Kapitalansammlungen haben die Polen mit Erfolg zum Grunderwerb,



A?"-^ ^ V^'gi- hierzu: Bruno Heinemann "Verkehrswege in Polen". Weltwirtschaftliches
^Mo. September 1917. Band 11, Heft 1.
Grenzboten IV 1919 22
Neupolens wirtschaftliche Kräfte
in Polen in Deutschland
Die Weberei........ 150 305 845 744 Arbeiter
Die Industrie der Nahrungsmittel 42 458 732 372
Die Metallindustrie ...... 62 027 989 446
Bergbau und Hüttenwesen . . . 42 697 902 837 „
Die chemische Industrie .... 9153 121995
Die Papierindustrie..... 15 402 172 021

Gewinne Polen den oberschlesischen Jndustriebezirk, so werden dadurch die
Entwicklungsmöglichkeiten seines Gewerbeflcißes ganz außerordentlich erweitert.
Anderseits muß angenommen werden, daß diesem die russische Kundschaft verloren
geht, und daß dafür die geringere Bevölkerungszahl der zu übernehmenden
deutschen Gebiete keinen Ersatz wird schaffen können. Hier werden deshalb jeden¬
falls sehr bedeutende Anstellungen Platz greisen müssen, und eine unmittelbare
glänzende Zukunft wird man diesem Teile der neupolnischen Volkswirtschaft kaum
voraussagen können.

Einer solchen steht auch der gegenwärtige Zustand der Verkehrswege ent-
gegen. Die Landstraßen entbehren fast durchweg der Befestigung; die dafür be¬
stimmten Gelder waren in den Taschen der Beamtenschaft verschwunden, und im
Winter suchten sich die Gefährte der Bauern, um nicht im Schlamm zu versinken,
ehren Weg über das angrenzende Ackerland; unsere in Polen einrückenden Heeres¬
saulen haben in dieser Richtung die schlimmsten Erfahrungen machen müssen. Die
Fahrwasser der Ströme waren geradezu planmäßig vernachlässigt; in Pogorzelica
beispielsweise, wo die die Warthe in preußisches Gebiet eintrat, zeichneten Sand¬
bänke quer über den Strom die russische Grenze, und ein Bordringen der auf
preußischer Seite verkehrenden Schiffe war unmöglich gemacht. Schlimmer noch
uegt die Sache für die Eisenbahnen. Nur einige wenige Schienenstränge ver¬
mittelten die Verbindung zwischen dem Osten und Westen; die Eisenbahnlinien
waren auf beiden Seiten mehr nach militärischen als nach Verkehrsrücksichten o.n-
augelegt, sie verlaufen auf polnischer Seile meist eingleisig in entsprechender Ent¬
fernung von der Grenze, und es wird eine vollkommene Umgestaltung der vor¬
handenen Anlagen notwendig sein, wenn diese in Zukunft einem einheitlichen
Wirtschaftsgebiete dienen sollen, während anderseits die neue russische Grenze
^U'en anderweiten Ausbau in Berücksichtigung militärischer Gesichtspunkte bedingen
mürb.2) Die bisher durchaus ungünstige Entwicklung des polnischen Binnenhandels,
wie ihn G. Cleinow in seinem Werke: „Die Zukunft Polens" schildert, liegt nicht
uur an seinen Trägern, den äußerst zahlreichen, bettelhafter Juden, sonderneben'?. sehr an den ungünstigen Verkehrsverhälinissen, die eine Abwicklung nach gro߬
äugigen Gesichtspunkten unmöglich machen. Den polnischen Kaufleuten sagt
Moritz Juffö nach, daß sie zwar durch Fleiß und Anstelligkeit vorwärtsgekommen
'e.im. daß aber schnelle Auffassung, Kalkulation, Wagemut und zähe Willenskraft,
^e den größeren Kaufmann und Unternehmer ausmachen, nur selten bei ihnen
""zutreffen sind. Er hat damit sicherlich das Nichtige getroffen.

^ . Verhältnismäßig günstig stellt sich für das Polentum die Frage des privaten
Mltalbesitzes. Nicht nur hat die Ansiedlung viel bares Geld den polnischen
Wichen zugeführt, sondern recht erheblich sind auch die Ersparnisse, die die
^achseugänger und die polnischen Arbeiter aus den Industriegebieten alljährlich
A Ac Heimat senden, wenn auch die von Cleinow benannte Summe von
^Millionen Mark, von denen 20 Millionen Mark nach Russisch.Polen gelangen
l^um. von anderer Seite als stark nach oben abgerundet bezeichnet wird. Einen
Aanzenden Beweis für das Vorwärtskommen gerade der unteren Schichten bieten
U Spareinlagen der Genossenschaftsbanken, die 1900 auf 36 Millionen Mark
schränkt, 1904 bereits 64, 1912 : 229 und 1914: 284 Millionen Mark betrugen.
^se^Kapitalansammlungen haben die Polen mit Erfolg zum Grunderwerb,



A?»-^ ^ V^'gi- hierzu: Bruno Heinemann „Verkehrswege in Polen". Weltwirtschaftliches
^Mo. September 1917. Band 11, Heft 1.
Grenzboten IV 1919 22
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <div n="1">
          <pb facs="#f0273" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/336563"/>
          <fw type="header" place="top"> Neupolens wirtschaftliche Kräfte</fw><lb/>
          <list>
            <item> in Polen in Deutschland</item>
            <item> Die Weberei........ 150 305 845 744 Arbeiter</item>
            <item> Die Industrie der Nahrungsmittel  42 458 732 372</item>
            <item> Die Metallindustrie ...... 62 027 989 446</item>
            <item> Bergbau und Hüttenwesen .  .  .  42 697 902 837 &#x201E;</item>
            <item> Die chemische Industrie ....   9153 121995</item>
            <item> Die Papierindustrie..... 15 402 172 021</item>
          </list><lb/>
          <p xml:id="ID_999"> Gewinne Polen den oberschlesischen Jndustriebezirk, so werden dadurch die<lb/>
Entwicklungsmöglichkeiten seines Gewerbeflcißes ganz außerordentlich erweitert.<lb/>
Anderseits muß angenommen werden, daß diesem die russische Kundschaft verloren<lb/>
geht, und daß dafür die geringere Bevölkerungszahl der zu übernehmenden<lb/>
deutschen Gebiete keinen Ersatz wird schaffen können. Hier werden deshalb jeden¬<lb/>
falls sehr bedeutende Anstellungen Platz greisen müssen, und eine unmittelbare<lb/>
glänzende Zukunft wird man diesem Teile der neupolnischen Volkswirtschaft kaum<lb/>
voraussagen können.</p><lb/>
          <p xml:id="ID_1000"> Einer solchen steht auch der gegenwärtige Zustand der Verkehrswege ent-<lb/>
gegen. Die Landstraßen entbehren fast durchweg der Befestigung; die dafür be¬<lb/>
stimmten Gelder waren in den Taschen der Beamtenschaft verschwunden, und im<lb/>
Winter suchten sich die Gefährte der Bauern, um nicht im Schlamm zu versinken,<lb/>
ehren Weg über das angrenzende Ackerland; unsere in Polen einrückenden Heeres¬<lb/>
saulen haben in dieser Richtung die schlimmsten Erfahrungen machen müssen. Die<lb/>
Fahrwasser der Ströme waren geradezu planmäßig vernachlässigt; in Pogorzelica<lb/>
beispielsweise, wo die die Warthe in preußisches Gebiet eintrat, zeichneten Sand¬<lb/>
bänke quer über den Strom die russische Grenze, und ein Bordringen der auf<lb/>
preußischer Seite verkehrenden Schiffe war unmöglich gemacht. Schlimmer noch<lb/>
uegt die Sache für die Eisenbahnen. Nur einige wenige Schienenstränge ver¬<lb/>
mittelten die Verbindung zwischen dem Osten und Westen; die Eisenbahnlinien<lb/>
waren auf beiden Seiten mehr nach militärischen als nach Verkehrsrücksichten o.n-<lb/>
augelegt, sie verlaufen auf polnischer Seile meist eingleisig in entsprechender Ent¬<lb/>
fernung von der Grenze, und es wird eine vollkommene Umgestaltung der vor¬<lb/>
handenen Anlagen notwendig sein, wenn diese in Zukunft einem einheitlichen<lb/>
Wirtschaftsgebiete dienen sollen, während anderseits die neue russische Grenze<lb/>
^U'en anderweiten Ausbau in Berücksichtigung militärischer Gesichtspunkte bedingen<lb/>
mürb.2) Die bisher durchaus ungünstige Entwicklung des polnischen Binnenhandels,<lb/>
wie ihn G. Cleinow in seinem Werke: &#x201E;Die Zukunft Polens" schildert, liegt nicht<lb/>
uur an seinen Trägern, den äußerst zahlreichen, bettelhafter Juden, sonderneben'?. sehr an den ungünstigen Verkehrsverhälinissen, die eine Abwicklung nach gro߬<lb/>
äugigen Gesichtspunkten unmöglich machen. Den polnischen Kaufleuten sagt<lb/>
Moritz Juffö nach, daß sie zwar durch Fleiß und Anstelligkeit vorwärtsgekommen<lb/>
'e.im. daß aber schnelle Auffassung, Kalkulation, Wagemut und zähe Willenskraft,<lb/>
^e den größeren Kaufmann und Unternehmer ausmachen, nur selten bei ihnen<lb/>
""zutreffen sind. Er hat damit sicherlich das Nichtige getroffen.</p><lb/>
          <p xml:id="ID_1001" next="#ID_1002"> ^ . Verhältnismäßig günstig stellt sich für das Polentum die Frage des privaten<lb/>
Mltalbesitzes. Nicht nur hat die Ansiedlung viel bares Geld den polnischen<lb/>
Wichen zugeführt, sondern recht erheblich sind auch die Ersparnisse, die die<lb/>
^achseugänger und die polnischen Arbeiter aus den Industriegebieten alljährlich<lb/>
A Ac Heimat senden, wenn auch die von Cleinow benannte Summe von<lb/>
^Millionen Mark, von denen 20 Millionen Mark nach Russisch.Polen gelangen<lb/>
l^um. von anderer Seite als stark nach oben abgerundet bezeichnet wird. Einen<lb/>
Aanzenden Beweis für das Vorwärtskommen gerade der unteren Schichten bieten<lb/>
U Spareinlagen der Genossenschaftsbanken, die 1900 auf 36 Millionen Mark<lb/>
schränkt, 1904 bereits 64, 1912 : 229 und 1914: 284 Millionen Mark betrugen.<lb/>
^se^Kapitalansammlungen haben die Polen mit Erfolg zum Grunderwerb,</p><lb/>
          <note xml:id="FID_23" place="foot"> A?»-^ ^ V^'gi- hierzu: Bruno Heinemann &#x201E;Verkehrswege in Polen". Weltwirtschaftliches<lb/>
^Mo.  September 1917.  Band 11, Heft 1.</note><lb/>
          <fw type="sig" place="bottom"> Grenzboten IV 1919 22</fw><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0273] Neupolens wirtschaftliche Kräfte in Polen in Deutschland Die Weberei........ 150 305 845 744 Arbeiter Die Industrie der Nahrungsmittel 42 458 732 372 Die Metallindustrie ...... 62 027 989 446 Bergbau und Hüttenwesen . . . 42 697 902 837 „ Die chemische Industrie .... 9153 121995 Die Papierindustrie..... 15 402 172 021 Gewinne Polen den oberschlesischen Jndustriebezirk, so werden dadurch die Entwicklungsmöglichkeiten seines Gewerbeflcißes ganz außerordentlich erweitert. Anderseits muß angenommen werden, daß diesem die russische Kundschaft verloren geht, und daß dafür die geringere Bevölkerungszahl der zu übernehmenden deutschen Gebiete keinen Ersatz wird schaffen können. Hier werden deshalb jeden¬ falls sehr bedeutende Anstellungen Platz greisen müssen, und eine unmittelbare glänzende Zukunft wird man diesem Teile der neupolnischen Volkswirtschaft kaum voraussagen können. Einer solchen steht auch der gegenwärtige Zustand der Verkehrswege ent- gegen. Die Landstraßen entbehren fast durchweg der Befestigung; die dafür be¬ stimmten Gelder waren in den Taschen der Beamtenschaft verschwunden, und im Winter suchten sich die Gefährte der Bauern, um nicht im Schlamm zu versinken, ehren Weg über das angrenzende Ackerland; unsere in Polen einrückenden Heeres¬ saulen haben in dieser Richtung die schlimmsten Erfahrungen machen müssen. Die Fahrwasser der Ströme waren geradezu planmäßig vernachlässigt; in Pogorzelica beispielsweise, wo die die Warthe in preußisches Gebiet eintrat, zeichneten Sand¬ bänke quer über den Strom die russische Grenze, und ein Bordringen der auf preußischer Seite verkehrenden Schiffe war unmöglich gemacht. Schlimmer noch uegt die Sache für die Eisenbahnen. Nur einige wenige Schienenstränge ver¬ mittelten die Verbindung zwischen dem Osten und Westen; die Eisenbahnlinien waren auf beiden Seiten mehr nach militärischen als nach Verkehrsrücksichten o.n- augelegt, sie verlaufen auf polnischer Seile meist eingleisig in entsprechender Ent¬ fernung von der Grenze, und es wird eine vollkommene Umgestaltung der vor¬ handenen Anlagen notwendig sein, wenn diese in Zukunft einem einheitlichen Wirtschaftsgebiete dienen sollen, während anderseits die neue russische Grenze ^U'en anderweiten Ausbau in Berücksichtigung militärischer Gesichtspunkte bedingen mürb.2) Die bisher durchaus ungünstige Entwicklung des polnischen Binnenhandels, wie ihn G. Cleinow in seinem Werke: „Die Zukunft Polens" schildert, liegt nicht uur an seinen Trägern, den äußerst zahlreichen, bettelhafter Juden, sonderneben'?. sehr an den ungünstigen Verkehrsverhälinissen, die eine Abwicklung nach gro߬ äugigen Gesichtspunkten unmöglich machen. Den polnischen Kaufleuten sagt Moritz Juffö nach, daß sie zwar durch Fleiß und Anstelligkeit vorwärtsgekommen 'e.im. daß aber schnelle Auffassung, Kalkulation, Wagemut und zähe Willenskraft, ^e den größeren Kaufmann und Unternehmer ausmachen, nur selten bei ihnen ""zutreffen sind. Er hat damit sicherlich das Nichtige getroffen. ^ . Verhältnismäßig günstig stellt sich für das Polentum die Frage des privaten Mltalbesitzes. Nicht nur hat die Ansiedlung viel bares Geld den polnischen Wichen zugeführt, sondern recht erheblich sind auch die Ersparnisse, die die ^achseugänger und die polnischen Arbeiter aus den Industriegebieten alljährlich A Ac Heimat senden, wenn auch die von Cleinow benannte Summe von ^Millionen Mark, von denen 20 Millionen Mark nach Russisch.Polen gelangen l^um. von anderer Seite als stark nach oben abgerundet bezeichnet wird. Einen Aanzenden Beweis für das Vorwärtskommen gerade der unteren Schichten bieten U Spareinlagen der Genossenschaftsbanken, die 1900 auf 36 Millionen Mark schränkt, 1904 bereits 64, 1912 : 229 und 1914: 284 Millionen Mark betrugen. ^se^Kapitalansammlungen haben die Polen mit Erfolg zum Grunderwerb, A?»-^ ^ V^'gi- hierzu: Bruno Heinemann „Verkehrswege in Polen". Weltwirtschaftliches ^Mo. September 1917. Band 11, Heft 1. Grenzboten IV 1919 22

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Staats- und Universitätsbibliothek (SuUB) Bremen: Bereitstellung der Texttranskription.
Kay-Michael Würzner: Bearbeitung der digitalen Edition.

Weitere Informationen:

Verfahren der Texterfassung: OCR mit Nachkorrektur.

Bogensignaturen: gekennzeichnet;Druckfehler: ignoriert;fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet;Geminations-/Abkürzungsstriche: wie Vorlage;Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): nicht ausgezeichnet;i/j in Fraktur: wie Vorlage;I/J in Fraktur: wie Vorlage;Kolumnentitel: gekennzeichnet;Kustoden: gekennzeichnet;langes s (ſ): als s transkribiert;Normalisierungen: stillschweigend;rundes r (&#xa75b;): als r/et transkribiert;Seitenumbrüche markiert: ja;Silbentrennung: wie Vorlage;u/v bzw. U/V: wie Vorlage;Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert;Vollständigkeit: vollständig erfasst;Zeichensetzung: wie Vorlage;Zeilenumbrüche markiert: ja;

Nachkorrektur erfolgte automatisch.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341909_336289
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341909_336289/273
Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 78, 1919, Viertes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341909_336289/273>, abgerufen am 15.01.2025.