Die Grenzboten. Jg. 78, 1919, Viertes Vierteljahr.Fünfundzwanzig Jahre Deutscher Gstmarlenvercin Der Deutsche Ostmarkenverein hatte nur >das "me Ziel: die "Förderung Das Streben der Vereinsleituug ging nicht dahin, die Polen in der Ost¬ Um feilte Zwecke zu erveichen, hat der Verein dos deutsche Volk, zumal die DerDeutscheOitinarkeiiveiein fand in allen deutscheu LandenBeifall und bereit I'M Laufe der Jahre stieg die Zahl der Mitglieder, ihre Zahl hat 50 000 Fünfundzwanzig Jahre Deutscher Gstmarlenvercin Der Deutsche Ostmarkenverein hatte nur >das «me Ziel: die „Förderung Das Streben der Vereinsleituug ging nicht dahin, die Polen in der Ost¬ Um feilte Zwecke zu erveichen, hat der Verein dos deutsche Volk, zumal die DerDeutscheOitinarkeiiveiein fand in allen deutscheu LandenBeifall und bereit I'M Laufe der Jahre stieg die Zahl der Mitglieder, ihre Zahl hat 50 000 <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <pb facs="#f0189" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/336479"/> <fw type="header" place="top"> Fünfundzwanzig Jahre Deutscher Gstmarlenvercin</fw><lb/> <p xml:id="ID_671"> Der Deutsche Ostmarkenverein hatte nur >das «me Ziel: die „Förderung<lb/> des Deutschtums in der Ostmark". Davon ließ er sich nicht abwendig machen.<lb/> Es wurden öfter Versuche gemacht, den Verein in 'das agrarische Fahrwasser zu<lb/> ziehen und seine Organisation agrarischen Zwecken nutzbar M machen. Der<lb/> Perein ist diesen Verlockungen nicht gefolgt, obwohl er sich in Posen dadurch<lb/> manchen Widersacher verschaffte. Es ist auch wiederholt der Versuch gemacht,<lb/> in den Verein antisemitische Bestrebungen hineinzutragen, auch solches Ansinnen<lb/> hat er stets abgelehnt. Sein Ziel v,ni> einzig und allein die Bekämpfung<lb/> Poln i scher Umtriebe.</p><lb/> <p xml:id="ID_672"> Das Streben der Vereinsleituug ging nicht dahin, die Polen in der Ost¬<lb/> mark zu unterdrücken und auszurotten, sondern immer nur die deutschen<lb/> Bewohner im Osten zu mehren, sie in ihrem Nationalbewußtsein zu festigen, den<lb/> deutschen Einfluß zu Verstürken, die. Herrschaft der deutschen Sprache aufrecht<lb/> zu erhalten und deutsche Art und Sitte überall zur Geltung zu bringen, damit<lb/> diese Provinzen nicht nur politisch dem Deutschen Reich angegliedert, sondern<lb/> wirklich deutsche Provinzen sein und bleiben würden. .</p><lb/> <p xml:id="ID_673"> Um feilte Zwecke zu erveichen, hat der Verein dos deutsche Volk, zumal die<lb/> Bewohner des Westens und Südens über die. Polnische Gefahr im Osten auf¬<lb/> geklärt und immer von neuem daraufhin gearbeitet, alle Deutschen zusammen¬<lb/> zufassen zum gemeinsamen Kampf gegen die Polnische Überflutung. An diesem<lb/> Kampf sollten alle Deutschen teilnehmen, ohne Unterschied der Religion und der<lb/> Politischen Parteirichtung, und immer hat es der Verein im Auge behalten, auch<lb/> wenn er von 'deutscher Seite angefeindet wurde, daß der Gegner von heute<lb/> der Bundesgenosse von morgen sein sollte. Niemals hat er irgendeine Politische<lb/> Partei bekämpft. Er war unpolitisch und nur national. Niemals ist es ihm in<lb/> den Sinn gekommen, eine Konfession zu. bevorzugen oder gar eine<lb/> Pvotestantisierung des Ostens herbei zuführen. Das war ein bequemes Schlag-<lb/> wort i» dem Munde der Gegner, mit dem sie auf die Masse leicht Eindruck<lb/> »«achten. Ebenso ist der Deutsche Ostmarkenverein stets 'bemüht gewesen, mit<lb/> der Negierung und den Staatsbehörden zusammen M arbeiten. Er war sich<lb/> stets dessen bewußt, daß die Kraft der Polen und ihre Erfolge hauptfächlich in<lb/> der deutschen Uneinigkeit wurzelten, und daß eine kräftige Förderung des<lb/> Deutschtums nicht anders zu erwarten war, als durch ein Zusammenarbeiten<lb/> aller nationalen deutschen Kräfte.</p><lb/> <p xml:id="ID_674"> DerDeutscheOitinarkeiiveiein fand in allen deutscheu LandenBeifall und bereit<lb/> willige Aufnahme. Seine Mitgliederzahl wuchs, schnell seine Organisa ion mürbe mit<lb/> der Zunahme der Mitglieder und dem wachsenden UuNcmae heller Arbeiten ermciieU<lb/> und vertieft. Der ersten Ortsgruppe in Bromberg folgte Ostrowo und viele<lb/> andere, Geschäftsführer wurden sogleich in Posen und in Berlin bestellt. Die<lb/> Ortsgruppen in den einzelnen Provinzen wurden im Lause der Zeit zu<lb/> Provin'',ialoe.vbänlden und Landesverbänden znsamuiengefaßt, Provinzialvorstände<lb/> eingesetzt und weitere Geschäftsführer bestellt. Ein' Gesamtausschuß aus Ab¬<lb/> gesandten der Ortsgruppe» und zngeu'ählte» Mitgliedern zusammengesetzt, stand<lb/> an der Stelle einer ÄNtgliederversamniltlNg, der Hauptvorstand trat mehrmals<lb/> An Jahre zusammen. Die hauptsächliche und regelmäßige Vereinsarbeit aber<lb/> Wurde geleistet von dein GeschäftSfiihrendeil Ausschuß, der in Berlin faß und<lb/> wöchentlich eine Sitzung hatte.</p><lb/> <p xml:id="ID_675" next="#ID_676"> I'M Laufe der Jahre stieg die Zahl der Mitglieder, ihre Zahl hat 50 000<lb/> überschritten, sie sind in mehr als 440 Ortsgruppen über das ganze Deutsche<lb/> Reich verteilt. Das Vermögen des Vereins beträgt mit den beiden<lb/> von Hansemann - Stiftungen, der großen Friedrich - Kruse - Stiftung, der<lb/> Hcgenscheidt-Stiftung und' vielen kleinen Stiftungen über eine Million Mark.<lb/> Die Aufgaben und die Arbeiten des Vereins sind gewachsen. Bei allen gesetz¬<lb/> geberischen Arbeiten, die sich auf die Ostmark bezogen, hat der Verein durch zahl¬<lb/> reiche Eingaben und Denkschriften an den Reichskanzler, die Ministerien und die</p><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0189]
Fünfundzwanzig Jahre Deutscher Gstmarlenvercin
Der Deutsche Ostmarkenverein hatte nur >das «me Ziel: die „Förderung
des Deutschtums in der Ostmark". Davon ließ er sich nicht abwendig machen.
Es wurden öfter Versuche gemacht, den Verein in 'das agrarische Fahrwasser zu
ziehen und seine Organisation agrarischen Zwecken nutzbar M machen. Der
Perein ist diesen Verlockungen nicht gefolgt, obwohl er sich in Posen dadurch
manchen Widersacher verschaffte. Es ist auch wiederholt der Versuch gemacht,
in den Verein antisemitische Bestrebungen hineinzutragen, auch solches Ansinnen
hat er stets abgelehnt. Sein Ziel v,ni> einzig und allein die Bekämpfung
Poln i scher Umtriebe.
Das Streben der Vereinsleituug ging nicht dahin, die Polen in der Ost¬
mark zu unterdrücken und auszurotten, sondern immer nur die deutschen
Bewohner im Osten zu mehren, sie in ihrem Nationalbewußtsein zu festigen, den
deutschen Einfluß zu Verstürken, die. Herrschaft der deutschen Sprache aufrecht
zu erhalten und deutsche Art und Sitte überall zur Geltung zu bringen, damit
diese Provinzen nicht nur politisch dem Deutschen Reich angegliedert, sondern
wirklich deutsche Provinzen sein und bleiben würden. .
Um feilte Zwecke zu erveichen, hat der Verein dos deutsche Volk, zumal die
Bewohner des Westens und Südens über die. Polnische Gefahr im Osten auf¬
geklärt und immer von neuem daraufhin gearbeitet, alle Deutschen zusammen¬
zufassen zum gemeinsamen Kampf gegen die Polnische Überflutung. An diesem
Kampf sollten alle Deutschen teilnehmen, ohne Unterschied der Religion und der
Politischen Parteirichtung, und immer hat es der Verein im Auge behalten, auch
wenn er von 'deutscher Seite angefeindet wurde, daß der Gegner von heute
der Bundesgenosse von morgen sein sollte. Niemals hat er irgendeine Politische
Partei bekämpft. Er war unpolitisch und nur national. Niemals ist es ihm in
den Sinn gekommen, eine Konfession zu. bevorzugen oder gar eine
Pvotestantisierung des Ostens herbei zuführen. Das war ein bequemes Schlag-
wort i» dem Munde der Gegner, mit dem sie auf die Masse leicht Eindruck
»«achten. Ebenso ist der Deutsche Ostmarkenverein stets 'bemüht gewesen, mit
der Negierung und den Staatsbehörden zusammen M arbeiten. Er war sich
stets dessen bewußt, daß die Kraft der Polen und ihre Erfolge hauptfächlich in
der deutschen Uneinigkeit wurzelten, und daß eine kräftige Förderung des
Deutschtums nicht anders zu erwarten war, als durch ein Zusammenarbeiten
aller nationalen deutschen Kräfte.
DerDeutscheOitinarkeiiveiein fand in allen deutscheu LandenBeifall und bereit
willige Aufnahme. Seine Mitgliederzahl wuchs, schnell seine Organisa ion mürbe mit
der Zunahme der Mitglieder und dem wachsenden UuNcmae heller Arbeiten ermciieU
und vertieft. Der ersten Ortsgruppe in Bromberg folgte Ostrowo und viele
andere, Geschäftsführer wurden sogleich in Posen und in Berlin bestellt. Die
Ortsgruppen in den einzelnen Provinzen wurden im Lause der Zeit zu
Provin'',ialoe.vbänlden und Landesverbänden znsamuiengefaßt, Provinzialvorstände
eingesetzt und weitere Geschäftsführer bestellt. Ein' Gesamtausschuß aus Ab¬
gesandten der Ortsgruppe» und zngeu'ählte» Mitgliedern zusammengesetzt, stand
an der Stelle einer ÄNtgliederversamniltlNg, der Hauptvorstand trat mehrmals
An Jahre zusammen. Die hauptsächliche und regelmäßige Vereinsarbeit aber
Wurde geleistet von dein GeschäftSfiihrendeil Ausschuß, der in Berlin faß und
wöchentlich eine Sitzung hatte.
I'M Laufe der Jahre stieg die Zahl der Mitglieder, ihre Zahl hat 50 000
überschritten, sie sind in mehr als 440 Ortsgruppen über das ganze Deutsche
Reich verteilt. Das Vermögen des Vereins beträgt mit den beiden
von Hansemann - Stiftungen, der großen Friedrich - Kruse - Stiftung, der
Hcgenscheidt-Stiftung und' vielen kleinen Stiftungen über eine Million Mark.
Die Aufgaben und die Arbeiten des Vereins sind gewachsen. Bei allen gesetz¬
geberischen Arbeiten, die sich auf die Ostmark bezogen, hat der Verein durch zahl¬
reiche Eingaben und Denkschriften an den Reichskanzler, die Ministerien und die
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