Die Grenzboten. Jg. 78, 1919, Viertes Vierteljahr.Maßgebliches und Unmaßgebliches Alles in allem ein reifes, tief durchdachtes und fein ausgeführtes Geschenk Möge ein guter Stern auch über unseren Regierenden walten, daß ihnen Maßgebliches und Unmaßgebliches [Beginn Spaltensatz] Ein Anfang südslawischer Selbstbesinnung ? "Wirtschaftliche Bande verbinden uns mit jene Deutschen angepaßt werden, die in Diese Einsicht in Jugoslawien ist zu be¬ Allen Manuskripten ist Porto hinzuzufügen, da andernfalls bei Ablehnung eine Rücksendung Nachdruck sämtlicher AufsSt-e rar "it ausdrücklicher Erlaubnis des "erlagS gestattet. Verantwortlich: Dr. Mathilde Kelchner in Berlin-Halensee. -- Manuslriptsendungen und Briefe werden erdete" unter der Adresse: R" die "chriftleit""a der G"e",do"e" i" Berlin "W 11, Tempelhofer Ufer Sö". 55"rnwrecher de" Herausgeber"- Amt Lichterfelde "83, t>"8 Verlag" und der Schrtftleitung: Amt Lü""w vblv, Verlag! Verlag der "renzb-neu ", in, b> H, in Berlin SW 1l, Temp-Ihoser Ufer SS". Druck: .Der R-iMbni-- SS. in, I>. H. "" Berlin SW 11, Dess-mer Straft" "->.-"?. Maßgebliches und Unmaßgebliches Alles in allem ein reifes, tief durchdachtes und fein ausgeführtes Geschenk Möge ein guter Stern auch über unseren Regierenden walten, daß ihnen Maßgebliches und Unmaßgebliches [Beginn Spaltensatz] Ein Anfang südslawischer Selbstbesinnung ? „Wirtschaftliche Bande verbinden uns mit jene Deutschen angepaßt werden, die in Diese Einsicht in Jugoslawien ist zu be¬ Allen Manuskripten ist Porto hinzuzufügen, da andernfalls bei Ablehnung eine Rücksendung Nachdruck sämtlicher AufsSt-e rar «it ausdrücklicher Erlaubnis des «erlagS gestattet. Verantwortlich: Dr. Mathilde Kelchner in Berlin-Halensee. — Manuslriptsendungen und Briefe werden erdete« unter der Adresse: R» die «chriftleit»«a der G»e»,do»e« i» Berlin «W 11, Tempelhofer Ufer Sö». 55«rnwrecher de« Herausgeber«- Amt Lichterfelde »83, t>«8 Verlag« und der Schrtftleitung: Amt Lü»»w vblv, Verlag! Verlag der «renzb-neu «, in, b> H, in Berlin SW 1l, Temp-Ihoser Ufer SS». Druck: .Der R-iMbni-- SS. in, I>. H. «» Berlin SW 11, Dess-mer Straft« «->.-«?. <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <pb facs="#f0104" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/336394"/> <fw type="header" place="top"> Maßgebliches und Unmaßgebliches</fw><lb/> <p xml:id="ID_348"> Alles in allem ein reifes, tief durchdachtes und fein ausgeführtes Geschenk<lb/> deutschen Fleißes und deutscher Gelehrsamkeit, ein überaus wertvolles Seitenstück<lb/> zu dem schon früher empfohlenen Buche „Das Gymnasium und die neue Zeit".<lb/> Mag sich die deutsche Wissenschaft und ihr liebfies Kind, die Jugenderziehung, in<lb/> Zukunft entfalten wie sie will — an den Ergebnissen solcher Bücher darf sie nicht<lb/> vorübergehen, wenn sie sich nicht selbst ihres wohlverstandenen Vorteils ein¬<lb/> schlagen will.</p><lb/> <p xml:id="ID_349"> Möge ein guter Stern auch über unseren Regierenden walten, daß ihnen<lb/> die Sprache, die aus solchen Büchern redet, nicht unverstanden bleibt!</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </div> <div n="1"> <head> Maßgebliches und Unmaßgebliches</head><lb/> <cb type="start"/> <p xml:id="ID_350"> Ein Anfang südslawischer Selbstbesinnung ?<lb/> Der Berichterstatter des Laibacher „Slovenec"<lb/> hatte mit dem kürzlich aus Paris zurückge¬<lb/> kehrten Mitgliede der jugoslawischen Friedens-<lb/> delegation Dr. Rybar in Belgrad eine<lb/> Unterredung, wobei sich dieser über das<lb/> Verhältnis zu Deutsch-Österreich wie folgt<lb/> äußerte:</p> <p xml:id="ID_351" next="#ID_352"> „Wirtschaftliche Bande verbinden uns mit<lb/> Deutsch-Österreich, denn dieses ist der uns<lb/> am nächsten gelegene Industriestaat, zugleich<lb/> aber auch das nächste Exportgebiet für unsere<lb/> landwirtschaftlichen Erzeugnisse. In poli¬<lb/> tischer Hinsicht ist dieser Staat Jugoslawien<lb/> am wenigsten gefährlich. Mit Rücksicht auf<lb/> den Verlust Deutsch-Südtirols sind Jugo¬<lb/> slawien und Deutsch-Österreich eigentlich<lb/> natürliche Verbündete gegen jenen Staat,<lb/> der uns 400 000 bis 600000 unserer natio¬<lb/> nalbewußtesten Landsleute wegnimmt. Alles<lb/> das zwingt uns zu einem freundschaftlichen<lb/> Verhältnis zu Deutsch-Österreich. Diesem<lb/> Ziele aber muß auch unser Vorgehen gegen</p> <cb/><lb/> <p xml:id="ID_352" prev="#ID_351"> jene Deutschen angepaßt werden, die in<lb/> Jugoslawien geblieben sind, denn ihre Be¬<lb/> schwerden, wenn sie gerecht wären, würden<lb/> unsere Beziehungen zu Deutsch-Österreich<lb/> vergiften. Das deutsche Volk bleibt trotz<lb/> seiner Niederlage groß und wird bald er¬<lb/> starken. Es wird besser sein, mit ihm in<lb/> guten Beziehungen zu leben, als Tag und<lb/> Nacht Grenzposten zu unterhalten."</p> <p xml:id="ID_353"> Diese Einsicht in Jugoslawien ist zu be¬<lb/> grüßen, auch wenn sie spät kommt. Der<lb/> vernünftiger gewordene Dr. Nybar hätte<lb/> freilich noch hinzufügen müssen: „Um aber<lb/> mit dem erstarkenden Deutsch-Österreich auf<lb/> erträglichen Fuß zu kommen, müssen wir<lb/> Jugoslawen vernünftig werden und alle<lb/> Raubabsichten auf fremde Gebiete aufgeben<lb/> und unsere chauvinistischen Hetzer zum Teufel<lb/> jagen." Die Karawanken und der Weiten¬<lb/> steiner Zug südlich der Dram als einzig na¬<lb/> türliche Südgrenze Deutsch-Österreichs —<lb/> das ist und bleibt die unerläßliche Voraus¬<lb/> setzung für gute Nachbarschaft!</p> <cb type="end"/><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <p xml:id="ID_354"> Allen Manuskripten ist Porto hinzuzufügen, da andernfalls bei Ablehnung eine Rücksendung<lb/> nicht verbürgt werden kann.</p><lb/> <note type="byline"> Nachdruck sämtlicher AufsSt-e rar «it ausdrücklicher Erlaubnis des «erlagS gestattet.<lb/> Verantwortlich: Dr. Mathilde Kelchner in Berlin-Halensee. — Manuslriptsendungen und Briefe werden erdete«<lb/> unter der Adresse:<lb/> R» die «chriftleit»«a der G»e»,do»e« i» Berlin «W 11, Tempelhofer Ufer Sö».<lb/> 55«rnwrecher de« Herausgeber«- Amt Lichterfelde »83, t>«8 Verlag« und der Schrtftleitung: Amt Lü»»w vblv,<lb/> Verlag! 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Maßgebliches und Unmaßgebliches
Alles in allem ein reifes, tief durchdachtes und fein ausgeführtes Geschenk
deutschen Fleißes und deutscher Gelehrsamkeit, ein überaus wertvolles Seitenstück
zu dem schon früher empfohlenen Buche „Das Gymnasium und die neue Zeit".
Mag sich die deutsche Wissenschaft und ihr liebfies Kind, die Jugenderziehung, in
Zukunft entfalten wie sie will — an den Ergebnissen solcher Bücher darf sie nicht
vorübergehen, wenn sie sich nicht selbst ihres wohlverstandenen Vorteils ein¬
schlagen will.
Möge ein guter Stern auch über unseren Regierenden walten, daß ihnen
die Sprache, die aus solchen Büchern redet, nicht unverstanden bleibt!
Maßgebliches und Unmaßgebliches
Ein Anfang südslawischer Selbstbesinnung ?
Der Berichterstatter des Laibacher „Slovenec"
hatte mit dem kürzlich aus Paris zurückge¬
kehrten Mitgliede der jugoslawischen Friedens-
delegation Dr. Rybar in Belgrad eine
Unterredung, wobei sich dieser über das
Verhältnis zu Deutsch-Österreich wie folgt
äußerte:
„Wirtschaftliche Bande verbinden uns mit
Deutsch-Österreich, denn dieses ist der uns
am nächsten gelegene Industriestaat, zugleich
aber auch das nächste Exportgebiet für unsere
landwirtschaftlichen Erzeugnisse. In poli¬
tischer Hinsicht ist dieser Staat Jugoslawien
am wenigsten gefährlich. Mit Rücksicht auf
den Verlust Deutsch-Südtirols sind Jugo¬
slawien und Deutsch-Österreich eigentlich
natürliche Verbündete gegen jenen Staat,
der uns 400 000 bis 600000 unserer natio¬
nalbewußtesten Landsleute wegnimmt. Alles
das zwingt uns zu einem freundschaftlichen
Verhältnis zu Deutsch-Österreich. Diesem
Ziele aber muß auch unser Vorgehen gegen
jene Deutschen angepaßt werden, die in
Jugoslawien geblieben sind, denn ihre Be¬
schwerden, wenn sie gerecht wären, würden
unsere Beziehungen zu Deutsch-Österreich
vergiften. Das deutsche Volk bleibt trotz
seiner Niederlage groß und wird bald er¬
starken. Es wird besser sein, mit ihm in
guten Beziehungen zu leben, als Tag und
Nacht Grenzposten zu unterhalten."
Diese Einsicht in Jugoslawien ist zu be¬
grüßen, auch wenn sie spät kommt. Der
vernünftiger gewordene Dr. Nybar hätte
freilich noch hinzufügen müssen: „Um aber
mit dem erstarkenden Deutsch-Österreich auf
erträglichen Fuß zu kommen, müssen wir
Jugoslawen vernünftig werden und alle
Raubabsichten auf fremde Gebiete aufgeben
und unsere chauvinistischen Hetzer zum Teufel
jagen." Die Karawanken und der Weiten¬
steiner Zug südlich der Dram als einzig na¬
türliche Südgrenze Deutsch-Österreichs —
das ist und bleibt die unerläßliche Voraus¬
setzung für gute Nachbarschaft!
Allen Manuskripten ist Porto hinzuzufügen, da andernfalls bei Ablehnung eine Rücksendung
nicht verbürgt werden kann.
Nachdruck sämtlicher AufsSt-e rar «it ausdrücklicher Erlaubnis des «erlagS gestattet.
Verantwortlich: Dr. Mathilde Kelchner in Berlin-Halensee. — Manuslriptsendungen und Briefe werden erdete«
unter der Adresse:
R» die «chriftleit»«a der G»e»,do»e« i» Berlin «W 11, Tempelhofer Ufer Sö».
55«rnwrecher de« Herausgeber«- Amt Lichterfelde »83, t>«8 Verlag« und der Schrtftleitung: Amt Lü»»w vblv,
Verlag! Verlag der «renzb-neu «, in, b> H, in Berlin SW 1l, Temp-Ihoser Ufer SS».
Druck: .Der R-iMbni-- SS. in, I>. H. «» Berlin SW 11, Dess-mer Straft« «->.-«?.
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