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Die Grenzboten. Jg. 78, 1919, Erstes Vierteljahr.

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Arbeit!

aus, daß der deutsche Arbeiter an Heimatgefühl, nationalem Empfinden, Deutsch¬
tum hinter anderen Ständen nicht zurückstehe, und daß hieran auch die "rote
Internationale" nichts ändere, die im Grunde doch nur ein Bodensatz von Idea¬
lismus sei, was von manchen andersfarbigen Internationalen nicht gerade
gerühmt werden könne. Diese Äußerung wurde mir von mancher Seite recht
übel genommen. Doch hiervon soll nicht die Rede sein, vielmehr will ich an
einige Beispiele die Frage knüpfen, ob ich damals berechtigt war, so und nicht
anders zu urteilen.

Ein Fräser schrieb: "Der Gedanke läßt mich nicht mehr los, daß die Er-
findungen nicht dem einzelnen zu danken sind, sondern der ganzen geistig und
körperlich tätigen Masse. Die Wiege technischer Erfindungen reicht Jahre zurück,
so daß auch der geringste Arbeiter" zum Fortschritt beiträgt. Der Arbeit gehört
die Zukunft!"

Ein Holzbildhauer: "Trotzig und stark wie die Stiere in Bronze stellt sich
die Maschinenindustrie Deutschlands hin, als ob sie sagen wollte: Hier bin ich
und will auch Meister bleiben."

Ein Zigarrenarbeiter: "Wie vielseitig ist doch die Beschäftigung des deutschen
Volkes! Kann es da wundernehmen, wenn ein erhebendes Gefühl die Brust
bewegt bei dem Gedanken, daß alle, die hier mitgearbeitet haben, Söhne Deutsch¬
lands, Arbeiter, sind."

Ein Tapezier: "Überwältigendes und Großartiges hat die deutsche Industrie
geleistet. Wenn je ein Volk Anspruch darauf erheben darf, intelligent genannt
zu werden, so dürfen wir Deutsche mit Stolz es tun,"

Ein Schriftsetzer: "Von solchen Ausstellungen kehrt man nicht nur innerlich
reicher zurück, auch manches schiefe Urteil über das Wirtschaftsleben und die Be>.
zichunsen zwischen Arbeitgeber und Arbeiter korrigieren sich."

Ein Former: "Die Ausstellung zeigt, daß Deutschland von lauter leistungs¬
fähigen Industrieländern umgeben ist. Will die deutsche Industrie ihre hervor¬
ragende Stellung behalten, so heißt es für die Arbeiter: Jeder an seinein Platze
erfülle seine Pflicht!"

Ein Schlosser: "Der deutsche Arbeiter muß bestrebt sein, sich theoretisch und
praktisch mehr auszubilden, damit der Vorsprung anderen Nationen gegenüber
erhalten bleibt."

Ein Spinner: "Es ist unsere Pflicht, mit aller Kraft nicht nur das Errungene
festzuhalten, sondern nach größerer Vollkommenheit auf allen Gebieten zu streb"".'
Arbeitgeber und Arbeiter müssen Hand in Hand dafür sorgen, daß unser Vater¬
land einer sichern und glänzenden Zukunft entgegengeht. Möge aus unserer
Reise neue Energie und entschlossener Wille sprießen, das Wohl des Arbeiter-
standes und unseres Vaterlandes zu fördern."

Ein Schreiner: "Nur ein festes Weiierschreiten wird es Deutschland er¬
möglichen, in Zukunft mit gleicher Ehre zu bestehen. Eine Generation muß auf
die folgende wirken, auf daß die deutschen Söhne beim Anblick der Werke ihrer
Väter still im Herzen schwören, sich ihrer Väter würdig zu zeigen."

Ein Buchbinder: "Die Erinnerung an das große friedliche Völkerfest wird
im Kampf ums Dasein Arbeitslust und Schaffensfreude nicht erlahmen lassen,
daß jeder auf seinem Posten feine Pflicht tue zum Wohle der Gesamtheit."

Ein Eisendreher: "Wir nehmen die Zuversicht nach Hause, daß alle Völker
das Große, das hier zusammengetragen ist, nur schaffen können auf Grund einer
tiefgehenden Volksbildung. Wie gewaltig muß sich die Kultur aller Länder und
aller Völker noch entwickeln, wenn alle diese Schätze gehoben werden, wenn jeder
anwerben kann am tatkräftigen Aufbau alles dessen, was die Völker groß, gesittet,
glücklich und tüchtig macht!"

Und zum Schluß ein Steindrucker, der schärfste unter den an der Reise
teilnehmenden Sozialdemokraten: "Das befriedigende Gefühl für den sittlich
hohen Wert menschlicher Arbeit wi'd erst dadurch zur Entfaltung gebracht, daß
der Arbeiter diesen Wert in femur kulturellen Bedeutung kennen und schätzen


Arbeit!

aus, daß der deutsche Arbeiter an Heimatgefühl, nationalem Empfinden, Deutsch¬
tum hinter anderen Ständen nicht zurückstehe, und daß hieran auch die „rote
Internationale" nichts ändere, die im Grunde doch nur ein Bodensatz von Idea¬
lismus sei, was von manchen andersfarbigen Internationalen nicht gerade
gerühmt werden könne. Diese Äußerung wurde mir von mancher Seite recht
übel genommen. Doch hiervon soll nicht die Rede sein, vielmehr will ich an
einige Beispiele die Frage knüpfen, ob ich damals berechtigt war, so und nicht
anders zu urteilen.

Ein Fräser schrieb: „Der Gedanke läßt mich nicht mehr los, daß die Er-
findungen nicht dem einzelnen zu danken sind, sondern der ganzen geistig und
körperlich tätigen Masse. Die Wiege technischer Erfindungen reicht Jahre zurück,
so daß auch der geringste Arbeiter" zum Fortschritt beiträgt. Der Arbeit gehört
die Zukunft!"

Ein Holzbildhauer: „Trotzig und stark wie die Stiere in Bronze stellt sich
die Maschinenindustrie Deutschlands hin, als ob sie sagen wollte: Hier bin ich
und will auch Meister bleiben."

Ein Zigarrenarbeiter: „Wie vielseitig ist doch die Beschäftigung des deutschen
Volkes! Kann es da wundernehmen, wenn ein erhebendes Gefühl die Brust
bewegt bei dem Gedanken, daß alle, die hier mitgearbeitet haben, Söhne Deutsch¬
lands, Arbeiter, sind."

Ein Tapezier: „Überwältigendes und Großartiges hat die deutsche Industrie
geleistet. Wenn je ein Volk Anspruch darauf erheben darf, intelligent genannt
zu werden, so dürfen wir Deutsche mit Stolz es tun,"

Ein Schriftsetzer: „Von solchen Ausstellungen kehrt man nicht nur innerlich
reicher zurück, auch manches schiefe Urteil über das Wirtschaftsleben und die Be>.
zichunsen zwischen Arbeitgeber und Arbeiter korrigieren sich."

Ein Former: „Die Ausstellung zeigt, daß Deutschland von lauter leistungs¬
fähigen Industrieländern umgeben ist. Will die deutsche Industrie ihre hervor¬
ragende Stellung behalten, so heißt es für die Arbeiter: Jeder an seinein Platze
erfülle seine Pflicht!"

Ein Schlosser: „Der deutsche Arbeiter muß bestrebt sein, sich theoretisch und
praktisch mehr auszubilden, damit der Vorsprung anderen Nationen gegenüber
erhalten bleibt."

Ein Spinner: „Es ist unsere Pflicht, mit aller Kraft nicht nur das Errungene
festzuhalten, sondern nach größerer Vollkommenheit auf allen Gebieten zu streb«».'
Arbeitgeber und Arbeiter müssen Hand in Hand dafür sorgen, daß unser Vater¬
land einer sichern und glänzenden Zukunft entgegengeht. Möge aus unserer
Reise neue Energie und entschlossener Wille sprießen, das Wohl des Arbeiter-
standes und unseres Vaterlandes zu fördern."

Ein Schreiner: „Nur ein festes Weiierschreiten wird es Deutschland er¬
möglichen, in Zukunft mit gleicher Ehre zu bestehen. Eine Generation muß auf
die folgende wirken, auf daß die deutschen Söhne beim Anblick der Werke ihrer
Väter still im Herzen schwören, sich ihrer Väter würdig zu zeigen."

Ein Buchbinder: „Die Erinnerung an das große friedliche Völkerfest wird
im Kampf ums Dasein Arbeitslust und Schaffensfreude nicht erlahmen lassen,
daß jeder auf seinem Posten feine Pflicht tue zum Wohle der Gesamtheit."

Ein Eisendreher: „Wir nehmen die Zuversicht nach Hause, daß alle Völker
das Große, das hier zusammengetragen ist, nur schaffen können auf Grund einer
tiefgehenden Volksbildung. Wie gewaltig muß sich die Kultur aller Länder und
aller Völker noch entwickeln, wenn alle diese Schätze gehoben werden, wenn jeder
anwerben kann am tatkräftigen Aufbau alles dessen, was die Völker groß, gesittet,
glücklich und tüchtig macht!"

Und zum Schluß ein Steindrucker, der schärfste unter den an der Reise
teilnehmenden Sozialdemokraten: „Das befriedigende Gefühl für den sittlich
hohen Wert menschlicher Arbeit wi'd erst dadurch zur Entfaltung gebracht, daß
der Arbeiter diesen Wert in femur kulturellen Bedeutung kennen und schätzen


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[0032] Arbeit! aus, daß der deutsche Arbeiter an Heimatgefühl, nationalem Empfinden, Deutsch¬ tum hinter anderen Ständen nicht zurückstehe, und daß hieran auch die „rote Internationale" nichts ändere, die im Grunde doch nur ein Bodensatz von Idea¬ lismus sei, was von manchen andersfarbigen Internationalen nicht gerade gerühmt werden könne. Diese Äußerung wurde mir von mancher Seite recht übel genommen. Doch hiervon soll nicht die Rede sein, vielmehr will ich an einige Beispiele die Frage knüpfen, ob ich damals berechtigt war, so und nicht anders zu urteilen. Ein Fräser schrieb: „Der Gedanke läßt mich nicht mehr los, daß die Er- findungen nicht dem einzelnen zu danken sind, sondern der ganzen geistig und körperlich tätigen Masse. Die Wiege technischer Erfindungen reicht Jahre zurück, so daß auch der geringste Arbeiter" zum Fortschritt beiträgt. Der Arbeit gehört die Zukunft!" Ein Holzbildhauer: „Trotzig und stark wie die Stiere in Bronze stellt sich die Maschinenindustrie Deutschlands hin, als ob sie sagen wollte: Hier bin ich und will auch Meister bleiben." Ein Zigarrenarbeiter: „Wie vielseitig ist doch die Beschäftigung des deutschen Volkes! Kann es da wundernehmen, wenn ein erhebendes Gefühl die Brust bewegt bei dem Gedanken, daß alle, die hier mitgearbeitet haben, Söhne Deutsch¬ lands, Arbeiter, sind." Ein Tapezier: „Überwältigendes und Großartiges hat die deutsche Industrie geleistet. Wenn je ein Volk Anspruch darauf erheben darf, intelligent genannt zu werden, so dürfen wir Deutsche mit Stolz es tun," Ein Schriftsetzer: „Von solchen Ausstellungen kehrt man nicht nur innerlich reicher zurück, auch manches schiefe Urteil über das Wirtschaftsleben und die Be>. zichunsen zwischen Arbeitgeber und Arbeiter korrigieren sich." Ein Former: „Die Ausstellung zeigt, daß Deutschland von lauter leistungs¬ fähigen Industrieländern umgeben ist. Will die deutsche Industrie ihre hervor¬ ragende Stellung behalten, so heißt es für die Arbeiter: Jeder an seinein Platze erfülle seine Pflicht!" Ein Schlosser: „Der deutsche Arbeiter muß bestrebt sein, sich theoretisch und praktisch mehr auszubilden, damit der Vorsprung anderen Nationen gegenüber erhalten bleibt." Ein Spinner: „Es ist unsere Pflicht, mit aller Kraft nicht nur das Errungene festzuhalten, sondern nach größerer Vollkommenheit auf allen Gebieten zu streb«».' Arbeitgeber und Arbeiter müssen Hand in Hand dafür sorgen, daß unser Vater¬ land einer sichern und glänzenden Zukunft entgegengeht. Möge aus unserer Reise neue Energie und entschlossener Wille sprießen, das Wohl des Arbeiter- standes und unseres Vaterlandes zu fördern." Ein Schreiner: „Nur ein festes Weiierschreiten wird es Deutschland er¬ möglichen, in Zukunft mit gleicher Ehre zu bestehen. Eine Generation muß auf die folgende wirken, auf daß die deutschen Söhne beim Anblick der Werke ihrer Väter still im Herzen schwören, sich ihrer Väter würdig zu zeigen." Ein Buchbinder: „Die Erinnerung an das große friedliche Völkerfest wird im Kampf ums Dasein Arbeitslust und Schaffensfreude nicht erlahmen lassen, daß jeder auf seinem Posten feine Pflicht tue zum Wohle der Gesamtheit." Ein Eisendreher: „Wir nehmen die Zuversicht nach Hause, daß alle Völker das Große, das hier zusammengetragen ist, nur schaffen können auf Grund einer tiefgehenden Volksbildung. Wie gewaltig muß sich die Kultur aller Länder und aller Völker noch entwickeln, wenn alle diese Schätze gehoben werden, wenn jeder anwerben kann am tatkräftigen Aufbau alles dessen, was die Völker groß, gesittet, glücklich und tüchtig macht!" Und zum Schluß ein Steindrucker, der schärfste unter den an der Reise teilnehmenden Sozialdemokraten: „Das befriedigende Gefühl für den sittlich hohen Wert menschlicher Arbeit wi'd erst dadurch zur Entfaltung gebracht, daß der Arbeiter diesen Wert in femur kulturellen Bedeutung kennen und schätzen

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 78, 1919, Erstes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341909_335181/32>, abgerufen am 05.02.2025.