Die Grenzboten. Jg. 77, 1918, Viertes Vierteljahr.Materialien zur Polcnpolitik ^v-'^ Materialien zur Polenpolitik [Beginn Spaltensatz] Die Polen bekennen Farbe. Sämtliche in "Nach über vier Jahre lang tobenden ruhen bis in die heutigen Tage hinein bildete. Nur die Vereinigung zu einem ganzen, Das hat der Präsident Wilson anerkannt, Die Wichtigkeit dieser Stellungnahme hat Materialien zur Polcnpolitik ^v-'^ Materialien zur Polenpolitik [Beginn Spaltensatz] Die Polen bekennen Farbe. Sämtliche in „Nach über vier Jahre lang tobenden ruhen bis in die heutigen Tage hinein bildete. Nur die Vereinigung zu einem ganzen, Das hat der Präsident Wilson anerkannt, Die Wichtigkeit dieser Stellungnahme hat <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0091" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/88329"/> <fw type="header" place="top"> Materialien zur Polcnpolitik</fw><lb/> </div> </div> <div> <floatingText> <body> <div type="advertisement"> <p> ^v-'^<lb/> Ve ethov eus<lb/> „nennt e", alle tiefste Offen¬<lb/> barung musikalischen Seistes,<lb/> klingt aus In einem Jubel-<lb/> hijwmw an alle Freucle.<lb/> Wenn -lereinst ater „schöne<lb/> Eöttersunke" as» Friecleno er¬<lb/> strahlt uncl ckao „Äeiä um¬<lb/> schlungen Millionen" am<lb/> nach treuester Pflichterfüllung<lb/> Heimüehrenclen entgegenüiingt,<lb/> so brauchst Du nicht be¬<lb/> schämt beiseite ßtehen, sofern<lb/> auch D u aeine Pflicht getan! Dein- Pflicht:<lb/> Jeichnel ><lb/> Al»«<„t.,^x»K^.</p> </div> </body> </floatingText> </div> <div n="1"> <head> Materialien zur Polenpolitik</head><lb/> <cb type="start"/> <p xml:id="ID_354"> Die Polen bekennen Farbe. Sämtliche in<lb/> Deutschland erscheinenden Polnischen Blätter<lb/> veröffentlichen folgenden Aufruf zur Friedens¬<lb/> frage:</p> <p xml:id="ID_355" next="#ID_356"> „Nach über vier Jahre lang tobenden<lb/> Kriegsschrecken und unermeßlichen Leiden, von<lb/> denen die besten Kräfte der Menschheit ver¬<lb/> nichtet werden, tauchen aus dem blutigen<lb/> Chaos die Konturen einer neuen Weltordnung<lb/> auf der Basis der Gerechtigkeit und des<lb/> Selbstbestimmungsrechtes aller Böller auf.<lb/> Das im Sinne obiger Grundsätze festgelegte<lb/> Programm eines dauerhaften Friedens, das<lb/> in den bekannten Erklärungen des Präsidenten<lb/> Wilson enthalten ist, wurde nunmehr auch<lb/> durch die deutsche Regierung, wie es aus der<lb/> letzten deutschen Friedensnote vom 6. Ok¬<lb/> tober 1913 zu ersehen ist — angenommen.<lb/> Demgemäß hat auch für uns Polen die Stunde<lb/> geschlagen, in der wir unsere Stimme er¬<lb/> heben müsse», um die unverjährten Rechte<lb/> der Nation zu fordern. Die Teilung Polens<lb/> war die krasseste Vergewaltigung der inter¬<lb/> nationalen Gerechtigkeit in der Geschichte der<lb/> Neuzeit und dadurch schon wurde sie zur<lb/> Hauptquelle dieser Gewalt- und Bedrückungs¬<lb/> politik, die in Europa den Herd ewiger Un¬</p> <cb/><lb/> <p xml:id="ID_356" prev="#ID_355"> ruhen bis in die heutigen Tage hinein bildete.<lb/> Wer also aufrichtig und ehrlich die Hand zum<lb/> Aufbauen einer neuen, auf der Achtung des<lb/> Rechtes basierten Zukunft der Völker mitanlegen<lb/> Will, der muß die Restitution des den Polen<lb/> zugefügten Unrechtes als erste, unerläßliche<lb/> Bedingung dieses großen Werkes betrachten.</p> <p xml:id="ID_357"> Nur die Vereinigung zu einem ganzen,<lb/> aller in den Polnischen Ländern wohnenden<lb/> Volksteile, die die vollen Rechte eines Staates<lb/> besitzen, kann die Gewährung eines dauernden<lb/> Bündnisses der Völker bilden.</p> <p xml:id="ID_358"> Das hat der Präsident Wilson anerkannt,<lb/> indem er in seinem Friedensprogramm die<lb/> Bildung eines unabhängigen, aus allen pol¬<lb/> nischen Landesteilen zusammengesetzten und<lb/> eine eigene Meeresküste besitzenden Polens<lb/> aufstellte, als eine der Grundlagen einer ge¬<lb/> rechten, internationalen Weltordnung. Aus<lb/> der Tatsache, daß die deutsche Regierung das<lb/> Programm Wilsons ohne Vorbehalt als<lb/> Grundlage der Friedensverhandlungen ange¬<lb/> nommen hatte, muß man folgern, daß sie<lb/> mit den Richtlinien dieses Programmes in<lb/> bezug auf die Polnische Frage einverstanden ist.</p> <p xml:id="ID_359" next="#ID_360"> Die Wichtigkeit dieser Stellungnahme hat<lb/> mit -Nachdruck der Vertreter der polnischen</p> <cb type="end"/><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0091]
Materialien zur Polcnpolitik
^v-'^
Ve ethov eus
„nennt e", alle tiefste Offen¬
barung musikalischen Seistes,
klingt aus In einem Jubel-
hijwmw an alle Freucle.
Wenn -lereinst ater „schöne
Eöttersunke" as» Friecleno er¬
strahlt uncl ckao „Äeiä um¬
schlungen Millionen" am
nach treuester Pflichterfüllung
Heimüehrenclen entgegenüiingt,
so brauchst Du nicht be¬
schämt beiseite ßtehen, sofern
auch D u aeine Pflicht getan! Dein- Pflicht:
Jeichnel >
Al»«<„t.,^x»K^.
Materialien zur Polenpolitik
Die Polen bekennen Farbe. Sämtliche in
Deutschland erscheinenden Polnischen Blätter
veröffentlichen folgenden Aufruf zur Friedens¬
frage:
„Nach über vier Jahre lang tobenden
Kriegsschrecken und unermeßlichen Leiden, von
denen die besten Kräfte der Menschheit ver¬
nichtet werden, tauchen aus dem blutigen
Chaos die Konturen einer neuen Weltordnung
auf der Basis der Gerechtigkeit und des
Selbstbestimmungsrechtes aller Böller auf.
Das im Sinne obiger Grundsätze festgelegte
Programm eines dauerhaften Friedens, das
in den bekannten Erklärungen des Präsidenten
Wilson enthalten ist, wurde nunmehr auch
durch die deutsche Regierung, wie es aus der
letzten deutschen Friedensnote vom 6. Ok¬
tober 1913 zu ersehen ist — angenommen.
Demgemäß hat auch für uns Polen die Stunde
geschlagen, in der wir unsere Stimme er¬
heben müsse», um die unverjährten Rechte
der Nation zu fordern. Die Teilung Polens
war die krasseste Vergewaltigung der inter¬
nationalen Gerechtigkeit in der Geschichte der
Neuzeit und dadurch schon wurde sie zur
Hauptquelle dieser Gewalt- und Bedrückungs¬
politik, die in Europa den Herd ewiger Un¬
ruhen bis in die heutigen Tage hinein bildete.
Wer also aufrichtig und ehrlich die Hand zum
Aufbauen einer neuen, auf der Achtung des
Rechtes basierten Zukunft der Völker mitanlegen
Will, der muß die Restitution des den Polen
zugefügten Unrechtes als erste, unerläßliche
Bedingung dieses großen Werkes betrachten.
Nur die Vereinigung zu einem ganzen,
aller in den Polnischen Ländern wohnenden
Volksteile, die die vollen Rechte eines Staates
besitzen, kann die Gewährung eines dauernden
Bündnisses der Völker bilden.
Das hat der Präsident Wilson anerkannt,
indem er in seinem Friedensprogramm die
Bildung eines unabhängigen, aus allen pol¬
nischen Landesteilen zusammengesetzten und
eine eigene Meeresküste besitzenden Polens
aufstellte, als eine der Grundlagen einer ge¬
rechten, internationalen Weltordnung. Aus
der Tatsache, daß die deutsche Regierung das
Programm Wilsons ohne Vorbehalt als
Grundlage der Friedensverhandlungen ange¬
nommen hatte, muß man folgern, daß sie
mit den Richtlinien dieses Programmes in
bezug auf die Polnische Frage einverstanden ist.
Die Wichtigkeit dieser Stellungnahme hat
mit -Nachdruck der Vertreter der polnischen
Informationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Staats- und Universitätsbibliothek (SuUB) Bremen: Bereitstellung der Texttranskription.
Kay-Michael Würzner: Bearbeitung der digitalen Edition.
Weitere Informationen:Verfahren der Texterfassung: OCR mit Nachkorrektur. Bogensignaturen: gekennzeichnet;Druckfehler: ignoriert;fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet;Geminations-/Abkürzungsstriche: wie Vorlage;Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): nicht ausgezeichnet;i/j in Fraktur: wie Vorlage;I/J in Fraktur: wie Vorlage;Kolumnentitel: gekennzeichnet;Kustoden: gekennzeichnet;langes s (ſ): als s transkribiert;Normalisierungen: stillschweigend;rundes r (ꝛ): als r/et transkribiert;Seitenumbrüche markiert: ja;Silbentrennung: wie Vorlage;u/v bzw. U/V: wie Vorlage;Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert;Vollständigkeit: vollständig erfasst;Zeichensetzung: wie Vorlage;Zeilenumbrüche markiert: ja; Nachkorrektur erfolgte automatisch.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |